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Archiv "Neu in der COPD-Therapie: Langwirksame Beta-2-Mimetika" (17.12.1999)

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nter der Abkürzung COPD faßt man die chronische Bronchitis, die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungen- emphysem zusammen, wie Prof. Nikolaus Konietzko (Es- sen) bei einem Presse-Work- shop der Glaxo Wellcome in Wiesbaden ausführte. Haupt- verursacher der COPD ist mit 80 bis 90 Prozent Tabakrauch.

Mehr als 50 Prozent aller Rau- cher bekommen eine chroni- sche Bronchitis, ein Fünftel von ihnen eine Obstruktion.

Erst die Obstruktion ver- schlechtert die Prognose von Patienten mit chronischer Bronchitis deutlich.

Die übermäßige Produk- tion zähen Schleims verhin- dert, daß Bakterien und Vi- ren „weggeflimmert“ werden, und beeinträchtigt die Funk- tion der Schleimhaut als Im- munabwehrorgan. Dies er- höht die Anfälligkeit gegen Noxen. Infektiöse Exazerba- tionen häufen sich. „Das Flimmerepithel, die Scheiben- wischanlage der Lunge, fällt bei chronischer Bronchitis aus“, so Prof. Roland Buhl (Mainz). „Der Husten ersetzt zunehmend, aber unvollstän- dig die Funktion des Flimmer- epithels.“ Wenn sich eine Ob- struktion entwickelt, kommt zum Symptom Husten zuneh- mende Atemnot.

Je früher ein Mensch mit dem Rauchen beginnt und je länger er dieser Sucht treu bleibt, desto höher ist das Risi- ko für Lungenschäden. Die Lungenfunktion eines Rau- chers verschlechtert sich fort- laufend. Der Abfall der Lun- genfunktion kann aber in je- dem Alter, auch mit 65 Jah- ren, noch abgefangen werden, wenn der Patient aufhört zu rauchen. Unter den thera- peutischen Maßnahmen steht folglich die Raucherentwöh- nung an erster Stelle. Aber nur zehn bis 20 Prozent der Patienten schaffen es langfri- stig, vom Rauchen abzulassen.

Mit Bronchospasmolytika wie Beta-2-Mimetika, Anti- cholinergika und Theophyl- lin lassen sich Symptome wie Husten, Auswurf und Atem- not positiv beeinflussen. Doch

der Beweis dafür, daß diese Medikamente auch den Ver- lauf der COPD veränderten, stehe bisher aus, erklärte Dr.

Helmut Teschler (Essen). Auf Theophyllin sprechen nur 50 Prozent der COPD-Patienten an. Wenn ein Auslaßversuch nicht zu einer Verschlechte- rung der Lungenfunktion oder klinischen Symptomatik führt, sollte keine Langzeittherapie mit Theophyllin durchgeführt werden.

Ein großer Nachteil von Theophyllin für die tägliche Praxis ist, daß die individuelle Dosis mittels Drug monitoring ermittelt und überwacht wer- den muß. Orale Beta-2-Mime- tika sind in der COPD-Thera-

pie nur sehr selten indiziert.

Beta-2-Mimetika und Anti- cholinergika haben den Vor- teil der inhalativen Applikati- on. Kurzwirksame Beta-2-Mi- metika (vier- bis sechsmal täg- lich) und Anticholinergika (zwei- bis viermal täglich) sind in ihrer Wirkung äquivalent.

In Kombination beobachtet man additive Effekte.

Neu in die Therapieemp- fehlungen aufgenommen wur- den langwirksame inhalative Beta-2-Mimetika, die nur zweimal täglich appliziert wer- den müssen. Die einzige Sub- stanz, die diese Zulassung für COPD bereits besitzt, ist Salmeterol. Für Salmeterol (aeromax Diskus®, Serevent

Diskus®) ist in klinischen Stu- dien an Patienten mit unter- schiedlich schwerer COPD nachgewiesen, daß sich die Lungenfunktion signifikant verbessert, die Symptome ge- lindert werden, die Patienten weniger kurzwirksame Beta- 2-Mimetika verbrauchen und Belastbarkeit sowie Lebens- qualität zunehmen.

Cortisteroide spielen bei COPD eine geringere Rolle als beim Asthma bronchiale.

Exazerbation mit ausgepräg- ter asthmatoider Komponente läßt sich durch Steroide deut- lich abkürzen. Auch günstige Effekte in der Langzeitthera- pie sind vor allem für Flutica- son belegt. Eine Langzeitthe- rapie sollte jedoch nur erwo- gen werden, wenn eindeutige subjektive und objektive Kri- terien einen Effekt erkennen lassen. Für die Dauertherapie sollte man bei diesen Re- spondern die minimal effek- tive Erhaltungsdosis wählen.

Dr. med. Angelika Bischoff

A-3262 (54) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 50, 17. Dezember 1999

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Neu in der COPD-Therapie

Langwirksame Beta-2-Mimetika

ratiopharm führte im Jahr 1974 als erstes Unternehmen in Deutschland Generika ein.

Damit entstand auf dem hiesi- gen Arzneimittelmarkt zum ersten Mal ein Preiswettbe- werb. Mit über 130 Millionen verkauften Packungseinhei- ten pro Jahr ist ratiopharm

heute die Nummer eins mit dem höchsten Absatz auf dem nationalen Pharmamarkt. Die Produktpalette umfaßt mit 249 Substanzen 630 Präparate in rund 1 300 Packungsgrö- ßen, davon 130 OTC-Präpara- te inklusive einer Phytophar- maka- und einer Nahrungser-

gänzungslinie (ratioVita®).

Das Programm deckt alle großen Indikationsbereiche rezeptpflichtiger wie rezept- freier Arzneimittel ab. ratio- pharm zielt auf alle generika- fähigen Substanzen, deren Pa- tentschutz abgelaufen ist.

„Von Anfang an nutzen wir dabei eine transparente Namensgebung, bei der die Substanzbezeichnung im Pro- duktnamen mitgeführt wird, beispielsweise Metoprolol- ratiopharm®“, so Geschäfts- führer Andreas Kierndorfer.

Als Tochterunternehmen des traditionsreichen Arzneimit- telherstellers Merckle ge- gründet, konnte ratiopharm auf fast 100 Jahre Erfahrung in der Arzneimittelherstel- lung aufbauen. Gemeinsam mit der Muttergesellschaft wurde eine galenische For- schung unter der Vorgabe aufgebaut, mindestens eben- so gut zu sein wie die Orginal- präparate. ratiopharm, mit Sitz in Ulm, beschäftigt der- zeit rund 600 Mitarbeiter. 844 Millionen DM setzte ratio-

pharm 1998 um. EB

Generikahersteller ratiopharm feiert 25. Geburtstag

Die Zahl der Wirkstoffe der ratiopharm-Produktpalette steigt seit 1974 linear an.

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