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Archiv "Röntgenfilmpreise weiterhin zu hoch" (11.09.1980)

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Ein Wegfallen des Zuschlages bei dem derzeitigen Preisniveau für Röntgenfilme

ist nicht vertretbar

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Röntgenfilmpreise weiterhin zu hoch

In Heft 23 vom 5. Juni 1980 berichtete das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT über den Beschluß des Bewertungsausschusses, wonach rückwir- kend ab 1. April 1980 die Punktzahlen der röntgendiagnostischen Leistungen des Kapitels 0 I im Bewertungsmaßstab (BMÄ '78) bezie- hungsweise die DM-Werte der Ersatzkassengebührenordnung (E- GO) um 5 Prozent erhöht wurden. Leistungspositionen, die nur auf Durchleuchtungsuntersuchungen abstellen, sowie computertomo- graphische Leistungen blieben von dieser Erhöhung ausgenommen.

Der Beschluß des Bewertungsausschusses gilt allerdings nur für das 2. und das 3. Quartal 1980; es handelt sich also um eine Zuschlagsre- gelung, die am 30. September dieses Jahres ausläuft.

Mit dem Beschluß des Bewertungsausschusses zur vorübergehen- den Erhöhung der Röntgenhonorare sollte den Preissteigerungen für Röntgenfilme um knapp 100 Prozent im Laufe der letzten zwölf Monate Rechnung getragen werden. Ein Hauptargument der Rönt- genfilmhersteller für diese massive Preissteigerung war der Silber- preisanstieg um knapp das Fünffache im Verlauf des 2. Halbjahres 1979 und der ersten drei Monate des laufenden Jahres. Silber ist ein wichtiger Rohstoff für den Röntgenfilm; in einem Quadratmeter Film sind je nach Filmtyp rund 7 Gramm Silber oder mehr enthalten.

Allerdings fiel Ende März 1980 der Silberpreis innerhalb weniger Tage von 2500 DM auf knapp 900 DM pro Kilogramm. Mit aus diesem Grunde gingen die Vertragspartner bei der Beschlußfassung im Bewertungsausschuß Anfang Mai davon aus, daß die Röntgenfilm- hersteller die Preise umgehend senken würden, und begrenzten die Laufzeit der Zuschlagsregelung auf zwei Quartale. Die Einbeziehung des 3. Quartals dieses Jahres in die Laufzeit war mehr als Ausgleich für den Zeitraum vor dem 1. April gedacht, in welchem die röntgeno- logisch tätigen Kassenärzte die hohen Kostensteigerungen für Rönt- genfilme allein tragen mußten.

Zugleich im Namen der Spitzenverbände der gesetzlichen Kranken- kassen richtete der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung, Dr. Hans Wolf Muschallik, an die fünf großen bundes- deutschen Hersteller von Röntgenfilmen nach der Beschlußfassung des Bewertungsausschusses den dringenden Appell, die Preise für Röntgenfilme zu senken. In einer gemeinsamen Presseerklärung unterrichteten die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung die Öffentlichkeit über den Inhalt dieses Schreibens.

Heft 37 vom 11. September 1980 2151

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Bericht und Meinung Röntgenfilmpreise

Die Firma Du Pont, einer der gro- ßen Hersteller von Röntgenfilmen in der Bundesrepublik Deutsch- land, reagierte auf das Schreiben von Muschallik prompt und senkte die Preise um 11 Prozent. Diesem Schritt sind mittlerweile die übri- gen großen Hersteller gefolgt.

Selbstverständlich ist diese Sen- kung der Röntgenfilmpreise zu be- grüßen. Angesichts der massiven Preiserhöhung aber- allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres um nahezu 80 Prozent- ist sie bei weitem nicht ausreichend. Immer- hin lag der Preis für ein Röntgen- filmblaU des Formates 35x35 cm im August bei über 6 DM und da- mit um über 2,35 DM höher als im August 1979. Eine Preiserhöhung von immer noch mehr als 2,35 DM ist mit dem gestiegenen Silber- preis nicht zu begründen. ln einem Röntgenblatt des genannten For- mates sind ca. 0,9 Gramm Silber enthalten. Diese Menge Silber ko- stet derzeit 0,80 DM; gegenüber dem August 1979 ist eine Verteue- rung von 0,30 DM festzustellen.

Auch wenn die Verteuerung des Erdöls, eines weiteren wichtigen Rohstoffs für die Filmherstellung, einkalkuliert wird, so muß den- noch ein Preisanstieg um nahezu 65 Prozent - natürlich ist die 11 prozentige Preissenkung in .Ab- zug gebracht worden- gegenüber dem August 1979 als exorbitant hoch bezeichnet werden.

..,.. Die Kassenärztliche Bundesver- einigung hat daher Gespräche mit dem Repräsentanten des Fachver- bandes der Röntgenfilmhersteller geführt und nochmals deutlich auf die für den Kassenarzt wirtschaft- lich einschneidenden Auswirkun- gen der Röntgenfilmpreiserhö- hungen hingewiesen. Leider wur- den seitens der Industrie keine Möglichkeiten gesehen, die Rönt- genfilmpreise weiter abzusenken.

Unverändert wurde auf die Ko- stensteigerungen beim Silber und beim Erdöl hingewiesen. Es wurde geltend gemacht, daß die im Fe- bruar dieses Jahres vorgenomme- nen Preiserhöhungen schon mit einer erheblichen Zeitverzögerung

Weitere Preissenkung unmöglich?

Wie von den Firmen Du Pont und Kodak nach Redaktionsschluß der vorliegenden Ausgabe mitgeteilt wurde, haben diese Röntgenfilm- hersteiler im August nochmals die Preise senken können. Du Pont beziffert ihre neuerliche Preissen- kung bei medizinischen Röntgen- filmen generell auf 8,5 Prozent, nämlich fünf bis 21 Prozent bei den verschiedenen Spezialitäten;

Kodak nennt 4,5 bis 17 Prozent.

Aus Herstellerkreisen wird darauf hingewiesen, daß namhafte Fir- men wegen der schwierigen Marktlage bereits den Röntgen- filmvertrieb eingestellt haben bzw.

aus diesem Geschäftszweig aus- gestiegen sind und sich vereinzelt ganz aus der Bundesrepublik Deutschland zurückgezogen ha- ben; dies habe seinen Grund dar- in, daß die Kostensteigerungen, die nicht nur auf die Silberpreiser- höhungen zurückzuführen sind, die Herstellung von medizinischen Röntgenfilmen fast unrentabel ge- macht haben. Eine weitere Preis- senkung sei daher so gut wie un-

möglich. DÄ

im Vergleich zu den Silberpreiser- höhungen erfolgten, wobei sich diese Preiserhöhungen nicht an der Silberpreisspitze, sondern an den Durchschnittspreisen der da- vorliegenden Monate orientierten.

..,.. Andererseits müssen gerade die röntgenologisch tätigen Kas- senärzte mit Steigerungen der Ge- samtkosten um 10 bis 15 Prozent im laufenden Jahr fertig werden, die kaum durch den Anstieg der Honorarzahlungen zu decken sein werden.

Die Kassenärztliche Bu ndesver- einigung hat deshalb noch einmal nachdrücklich die Hersteller von Röntgenfilmen aufgefordert, den Röntgenfilmpreis über die erfolgte 11 prozentige Preissenkung hin- aus zurückzunehmen. Die röntge- nologisch tätigen Kassenärzte er- warten einen solchen Schritt, zu- mal der von den Krankenkassen für lediglich zwei Quartale ge-

2152 Heft 37 vom 11. September 1980 DEUTSCHES ARZTEBLATT

währte Zuschlag zu den Röntgen- honoraren in Höhe von 5 Prozent nicht einmal ausreicht, den An- stieg der Röntgenfilmpreise zu kompensieren. Auch wenn der röntgenologisch tätige Kassenarzt die derzeit am Markt bestehenden Preisunterschiede und gewährten Mengenrabatte voll zu seinem Vorteil nutzen könnte, muß er mit dem genannten Preis von 6 DM für ein Röntgenblatt des Formates 35x35 cm rechnen. Der vorüber- gehend gewährte Honorarzu- schlag bringt aber beispielsweise bei der ersten Übersichtsaufnah- me der Brustorgane lediglich ei- nen Zuschlag von 1 ,40 DM bezie- hungsweise von 1 DM bei jeder weiteren Übersichtsaufnahme. Bei der Verteuerung dieses Röntgen- blattes um 2,35 DM bleibt somit ein erheblicher Fehlbetrag zu- ungunsten des Arztes.

..,.. Da dem Kassenarzt angesichts der sich ohnehin für ihn zuspitzen- den wirtsc~aftlichen Situation ein Sitzenbleiben auf von ihm nicht zu vertretenden und nicht zu beein- flussenden Kostensteigerungen nicht zuzumuten ist, hat die Kas- senärztliche Bundesvereinigung in einem Schreiben an die Spit- zenverbände der gesetzlichen Krankenkassen bei einem Festhal- ten der Röntgenfilmhersteller am derzeitigen Preisniveau weitere Gespräche über einen Kostenaus- gleich vor Ablaufen der Frist ge- fordert, in welcher ein Zuschlag auf die Röntgenhonorare gezahlt wird. Ein Wegfallen des Zuschla- ges bei dem derzeitigen Preis- niveau für Röntgenfilme ist nicht vertretbar.

• Abschließend bleibt die Hoff- nung zu äußern, daß Möglichkeit und Einsicht bei den Herstellern von Röntgenfilmen zu einer weite- ren Preissenkung doch noch wachsen. Es bleibt auch zu hoffen, daß die Krankenkassen in dieser Richtung an die Hersteller appel- lieren; denn kommt es nicht zu weiteren Preissenkungen, müssen sie mit massiven Forderungen der Ärzteseite nach einem Kostenaus-

gleich rechnen. DÄ

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