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Kern- und Steinobst

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Academic year: 2022

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24 SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU 6/16

K U R Z - I N F O

Nationale Ausstrahlung

Ein weiterer Event in Zürich ist für Mitte November geplant: Dann präsentieren die Mitglieder der Vereinigung VINEA den Zürchern ihre besten Weine. VINEA ist aber schon vorher in der Deutschschweiz präsent – in Bern: Am 26. Oktober fi ndet dort die 10. Gala der Schweizer Weine statt, an der die Kategoriensieger des Grand Prix du Vin Suisse ausgerufen werden.

Dass der Fokus auf die deutsche Schweiz gelegt wird, entspricht laut VI- NEA-Präsident François Murisier dem Wunsch der Produzenten. Die Kompeten- zen von VINEA sind auf nationaler und in- ternationaler Ebene anerkannt. Der Fokus auf die Deutschschweiz soll helfen, noch mehr Gewicht zu bekommen.

Elisabeth Pasquier, VINEA

Trinktemperatur und Weingenuss

«Wein ist zu kostbar, um bei falscher Tem- peratur getrunken zu werden», betont der 71-jährige Pensionär Gerd Arnold aus der deutschen Gemeinde Wutöschingen am Hochrhein. Der Maschinenbautechniker, der sich bereits mit Feuchtemessgeräten und automatischen Produktionssteue- rungen für Betonanlagen einen Namen machte, ging vor vier Jahren in den Ruhe- stand. Doch sein Unternehmergeist ist ge- blieben. Als Geniesser weiss er nur zu gut, dass bei einem Wein die Trinktempe- ratur entscheidend für den Trinkgenuss ist. Zu hohe Temperaturen beeinträchti- gen die Sensorik, da sie Frucht, Säure und Gerbstoff reduzieren. Besonders warme

Weissweine schmecken oft plump. Zu kühl getrunken verlieren sie hingegen ihren Charme und bei kalten Rotweinen treten Tannine und Säuren in den Vor- dergrund. Bei einem kräftigen Rotwein kommt das Bouquet erst bei einer Trinktemperatur ab 16 Grad so richtig zur Geltung. Die Trinktemperatur erhöht sich durch die Erwärmung der Flüssigkeit im Glas allerdings rasch um ein bis zwei Grad.

Dem sollte bereits beim Einschenken Rechnung getragen werden.

Die richtige Temperatur

Da Gerd Arnold von handelsüblichen Manschetten, die man zur Temperatur- messung um die Flasche klemmt, nicht viel hielt, entwickelte er die Vinotherm Sensorfolie. Mit einem hochsensiblen Di- gitalfühler mass er die Temperatur von Weinen in der Flasche und ordnete dem jeweiligen Messwert das Flüssigkristall zu, das sich genau dann grün verfärbt. In der Versuchsreihe, bei der er von seinem Sohn Philipp, einem Diplomphysiker, un- terstützt wurde, entstand eine Sensorfolie mit zehn Flüssigkristallen, die eine Skala von sechs bis 24 Grad abdecken. Die Sen- sorstreifen wurden auf Papierrollen auf- geklebt, damit sie mit den handelsübli- chen Etikettiermaschinen auf die Fla- schen aufgebracht werden können. Gerd Arnold hat die Vinotherm-Sensorfolie patentrechtlich schützen lassen. Mit der Winzergenossenschaft Moselland in Bernkastel-Kues wurde eine Versuchsse- rie mit 20´000 Thermostreifen gefahren.

Nachdem keine Reklamationen eintrafen, kann die Folie nun in jeder gewünschten Stückzahl produziert werden. Der Preis liegt im Cent-Bereich.

Markteinführung ohne Druck

Der Pensionär geniesst es, seine neuste Er- fi ndung ohne Druck auf den Markt brin- gen zu können. Dank früheren Erfi ndun- gen kann er sich einen gewissen Luxus leisten. So hat er in Schönenbach am Schluchsee ein 150 Jahre altes Bauern- haus gekauft, das er nach seinen Wün- schen zur Gaststätte «Bartlehof» umge- baut hat. Auch dort hat der Tüftler das Pa- tentamt bereits beschäftigt, indem er die auf 1000 m ü.M. gelegene Weinstube als

«höchste Weinstube des Schwarzwalds»

gesetzlich schützen liess.

Thomas Güntert, Lottstetten-Nack (D)

Frankreichs Wein- und Spirituosenexport

Nach zwei Jahren mit leichtem Umsatz- rückgang ist der französische Wein- und

Spirituosenexport 2015 zumindest wert- mässig wieder auf die Erfolgsspur zurück- gekehrt. Die Wein- und Spirituosenaus- fuhren erhöhten sich gegenüber 2014 dem Wert nach um 8.7% auf 11.7 Mrd. Euro, während sie mengenmässig um 3.6% zu- rückgingen. Der Präsident des Fachver- bands der Wein- und Spirituosenexpor- teure (FEVS) sprach bei der Vorstellung der Zahlen Mitte Februar in Pairs von ei- nem «historischen Niveau». Der Wertum- satz des vergangenen Jahres überstieg den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2012 um 1.6%. Zudem bildeten die Wein- und Spiri- tuosenlieferungen mit 10.4 Mrd. Euro er- neut den zweitgrössten Überschusspos- ten in der Handelsbilanz Frankreichs nach der Luftfahrtbranche mit 22.8 Mrd.

Euro. Er führte die Erlössteigerung auf die Schwäche des Euros gegenüber den Wäh- rungen der wichtigsten Handelspartner zurück, insbesondere in die USA; aber auch die Exporte nach China und Hong- kong hätten wieder zugelegt.

Wie der Fachverband weiter berichtete, nahmen die Weinlieferungen mengen- mässig nunmehr im dritten Jahr in Folge ab. Zwar sei bei Schaumweinen dank des Champagners sowohl dem Wert als auch der Menge nach ein Plus eingefahren worden, aber die Mengeneinbussen beim stillen Wein hätten sich fortgesetzt. Bei den Spirituosen entfi elen im Berichtsjahr dem FEVS zufolge 70% der Ausfuhren allein auf Cognac. Agra-Europe

Kern- und Steinobst

Jahresbericht Support Obst Arbo 2015

Am 3. Dezember 2015 fand in Salenstein (TG) das Betriebsleitertreffen des Projekts Support Obst Arbo (SOA) statt. Im Projekt werden produktionstechnische und be- triebswirtschaftliche Kennzahlen erhoben und ausgewertet. Dabei arbeiten Obstbau- betriebe und der Schweizer Obstverband mit Agroscope und Agridea zusammen. Die Kernobstproduktion ist mit rund 70 ha Äpfeln und 5 ha Birnen beteiligt. Die Stein- obstproduktion ist zunehmend besser ver- treten: Die Fläche ist in den letzten zehn Jahren um 4 ha auf 4.5 ha Kirschen und um 2 ha auf 2.4 ha Zwetschgen gestiegen.

SOA Ergebnisse 2013/2014

Die Erträge der beteiligten Produzenten (ÖLN) bewegten sich 2013 mit durch- Gerd Arnold aus Deutschland hat eine

Sensorfolie entwickelt, die auf der Flasche die Weintemperatur anzeigt.

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SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR OBST- UND WEINBAU 6/16

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schnittlich 28 t/ha und 2014 mit 30 t/ha auf tiefem Niveau. Tiefe Erträge der Sorten Gala, Golden Delicious, Kanzi und Diwa führten zu diesem Resultat. Nur Braeburn hat in beiden Jahren gute Durchschnittser- träge von 35 t/ha erreicht. Die Produzenten begründen die tiefen Erträge 2014 bei Gol- den Delicious und Gala mit schwachem Fruchtansatz wegen des regnerischen Frühsommers. Ausserdem werden die Qualitätsanforderungen der Abnehmer immer strenger. Nur Top-Qualität kann als 1. Klasse verkauft werden, weshalb die Pro- duzenten stark ausdünnen müssen. Tiefe Erträge bedeuten aber nicht unbedingt we- niger Einkommen. Im Fall von Gala konn- ten die SOA-Produzenten 2013 trotz schwa- chem Ertragsjahr dank guter Preise ein ho- hes Arbeitseinkommen erzielen.

Die Preisentwicklung bei Diwa, Brae- burn, Jonagold und Topaz macht dagegen Sorgen. Die erzielten Durchschnittspreise der SOA Produzenten sind 2013 stark ge- sunken. Bei Braeburn und Diwa um 0.15 Fr./kg und bei Jonagold und Topaz um 0.30 bis fast 0.50 Fr./kg. Speziell bei Topaz ist die Situation dramatisch. Möglicherweise wird Topaz von den Abnehmern in Zu- kunft nur noch im Bio-Sortiment verkauft.

Aus Sicht von Forschung und Praxis wäre diese Strategie unverständlich. Topaz braucht weniger Schorfbehandlungen als anfällige Sorten wie Gala oder Golden De- licious und ermöglicht daher auch in der integrierten Produktion eine Reduktion des chemischen Pfl anzenschutzes.

Vorstellung Neue Web-Applikation Im zweiten Teil des Betriebsleitertreffens hat Dominique Dietiker von AGRIDEA eine neue web-basierte Lösung für die Da- tenerfassung vorgestellt. Das neue Schlag- register wird auf der Webplattform Barto

entwickelt und bietet – neben der Mög- lichkeit, produktionstechnische Daten zu erfassen – zahlreiche Auswertungen (z.B. SwissGap, betriebswirtschaftliche Analyse) und funktioniert als Schnitt- stelle zu bestehenden Web-Dienstleistun- gen. Schliesslich wurden auch noch eine SOA-Analyse über die Verwendung von Herbiziden vorgestellt und das Thema Nachbauprobleme im Obstbau diskutiert.

Am Nachmittag besichtigten die Produ- zenten den Betrieb von Sven Singer. Die Teilnehmenden konnten sich dort mit den Berufskollegen über Kulturführung, Baumformen, Sorten und Nachbaupro- bleme austauschen und Anregungen für den eigenen Betrieb mitnehmen.

Esther Bravin, Agroscope, und Dominique Dietiker, Agridea

Hochstammtagung an der Liebegg

Welche Weichen müssen Hochstamm- Obstproduzenten heute stellen, um auch in Zukunft rentabel zu produzieren und ihre Erzeugnisse erfolgreich abzusetzen?

Wie sind Produktion und Biodiversitäts- förderung vereinbar? Und wie lassen sich die Bestände langfristig gesund erhalten?

Diese Fragen diskutierten die rund 60 Teil- nehmenden anlässlich der 6. Schweizer Hochstammtagung vom 26. Februar 2016 am Landwirtschaftlichen Zentrum Lie- begg (LZL). An der vom Verein Hochstamm Freunde und Hochstamm Suisse organi- sierten Tagung trafen sich Produzenten, Verarbeiter, Detailhändler sowie Vertrete- rinnen und Vertreter des Bundes und der kantonalen Beratung.

300 Franken pro Baum

Der Fachspezialist Obst des LZL, Daniel

Schnegg, präsentierte die Situation der Hochstamm-Obstbäume im Aargau. Der Bestand umfasst rund 210’000 Bäume und ist stabil. Die vom Feuerbrand befallenen Bäume werden konsequent durch robuste Sorten ersetzt. Der Kanton unterstützt den Ersatz mit einem Pfl anz- und Pfl ege- beitrag von pauschal 300 Franken pro Baum. Im Rahmen des Projekts HERAK- LES Plus bei Agroscope in Wädenswil be- teiligt sich der Kanton Aargau an der Wei- terentwicklung der Bekämpfungsstrate- gien gegen Feuerbrand und Marsonnina sowie an der Prüfung robuster Sorten mit hochwertigen Verarbeitungseigenschaf- ten. Sorten wie Rewena, Remo und Re- anda lieferten in der Praxisanlage in Veltheim gute Resultate.

Fachgerechte Pfl ege unerlässlich Auch in der Beratung und Weiterbildung ist der Aargau aktiv. So werden regel- mässig Kurse zum Baumschnitt und zur Mäusebekämpfung durchgeführt.

Die Baumpfl ege ist Daniel Schnegg ein besonderes Anliegen. Er spricht sich dafür aus, dass die fachgerechte Pfl ege als Voraussetzung für die Beitragsberech- tigung in die Direktzahlungsverordnung aufgenommen wird (Vernehmlassung läuft). Die Baumpfl ege ist, neben der rich- tigen Sorten- und Standortwahl, unver- zichtbar für die Produktion von qualitativ hochwertigem Mostobst. Zudem sind schöne und gesunde Bäume eine ausge- zeichnete Visitenkarte für die Landwirt- schaft. Wer sich auf dem Sonntagspazier- gang an gepfl egten Hochstammobstgär- ten erfreuen kann, wird beim nächsten Einkauf sicher mit gutem Gefühl zum Hochstammprodukt greifen!

Niklaus Trottmann, LZL

Besichtigung des Betriebs von Sven Singer (Mitte).

Schöne, gesunde Hochstamm-Obst- bäume sind eine ausgezeichnete Visiten- karte für die Landwirtschaft.

(Foto: Marianne Fritzsche, Fructus)

Referenzen

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