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Archiv "Britische Pharmakonzerne innovativ und erfolgreich" (26.09.1991)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

V

rgangenen Freitag senkte die amerikani- sche Notenbank den Diskontsatz auf 5 Prozent, das ist das niedrigste Niveau seit 1973. Die Börse „feierte"

den Zinsschritt mit einem Abrutschen des Dow Jones unter die Marke von 3000 In- dexpunkten. „Aha", sagt der aufmerksame Beobachter,

„die Börse ist mal wieder völ- lig unberechenbar, das zeigt sich doch immer wieder." Ei- gentlich müßten die Anleger solche Zinsen doch mit einem Kursfeuerwerk belohnen, zu- mal sonst auf der Welt die Geldkosten recht happig sind.

Also eine verkehrte Welt, die Börse bloß ein Tollhaus?

Im Grund nein, die Börse mag bloß keine Schwarz- Weiß-Argumentation, son- dern „denkt" manchmal um mehrere Ecken herum. Das sieht zuweilen nach einer wil- den Kurverei aus, aber un- term Strich wirkt dann doch die ökonomische Realität.

Die ist indes sehr oft stark von Emotionen und politi- schen Großereignissen über- lagert. Natürlich wertete auch

die New York Stock Ex- change den fehlgeschlagenen Putsch in der Sowjetunion als endgültigen Sieg des kapitali- stischen Systems und hievte in und mit dieser Euphorie den altehrwürdigen Dow Jones Industrial Index immer wieder über die Marke von 3000 Punkten.

Die Luft wird dünner Und immer wieder kippte die Marke. Und immer mehr wird das zum Alarmzeichen.

Ich bin zwar überhaupt kein Freund von Chartanalyse, denn aus Kurvenlesen lassen sich meiner Meinung nach keine vernünftigen Prognosen ableiten. Nicht umsonst sagt ein Börsenbonmot, daß die Chartisten alle Löcher in den Schuhen und bei ihnen zu Hause die Mäuse verheulte

Augen vor Armut haben.

Dennoch muß man sich ernst- haft Gedanken darüber ma- chen, wenn dem Dow Jones beim Stand von 3000 regel- mäßig die Luft ausgeht. Be- sonders dramatisch wird die Angelegenheit durch den enttäuschenden Kursverlauf nach dem jüngsten Zins- schritt. Der Durchbruch nach unten signalisiert große Ge- fahr — und die ist sachlich durchaus begründet.

Die amerikanische No- tenbank versucht nämlich seit nunmehr fast über einem Jahr verzweifelt, die US-Re- zession in den Griff zu be- kommen. Seitdem senkt sie regelmäßig die Zinsen in der Hoffnung, die Konjunktur würde nun aber doch endlich anspringen. Doch es klappt einfach nicht, der wirtschaftli- che Gesamtzustand der ame- rikanischen Wirtschaft ist

weiterhin miserabel. Zwar sind im industriellen Sektor Belebungsanzeichen erkenn- bar, doch im Dienstleistungs- bereich sieht es weiterhin schlimm aus. Die Vorstellung der Notenbank war aber eine ganz andere. Nach den bisher erfolgten Zinssenkungen hät- te ihren Vorstellungen zufol- ge die Wirtschaft längst wie- der boomen müssen.

Das Dilemma ist ziemlich groß. Nächstes Jahr ist Wahl- jahr, und US-Präsident Bush muß „economy ok" zur er- folgreichen Wiederwahl bie- ten. Doch jetzt ist die Zins- senkungsmunition der No- tenbank verschossen und die Rezession nicht richtig aus der Welt. Das Entsetzen über diese ökonomische Falle wird noch kommen und dem Dow Jones möglicherweise einen Abstieg auf 2000 Punkte be- scheren. Das bedeutet: raus aus US-Aktien, rein in Cash oder zumindest mit Qualitäts- titeln überwintern. Das kann aber auch zwei Winter dau- ern.

Börsebius

Börsebius: Neues von Wallstreet

Cash statt Aktien

Britische Pharmakonzerne innovativ und erfolgreich

D

er Index der briti- schen Pharma-Aktien konnte in den letzten 18 Monaten mit einem Plus von 34 Prozent deutlich zule- gen. Die Pharmakonzerne SmithKline Beecham und Gla- xo trugen wesentlich dazu bei.

Mitte 1989 fusionierte die englische Beecham Wülfing mit der amerikanischen SmithKline Dauelsberg. Bee- cham brachte eine führende Marktposition bei Antibioti- ka, SmithKline bekannte Prä- parate wie Tagamet, ein Anti- Magengeschwürmittel und Dyazide, ein Mittel gegen überhöhten Blutdruck, in den neuen Konzern ein. Durch die Zusammenführung der Bereiche verschreibungs- pflichtige und nicht-ver- schreibungspflichtige Phar- mazeutika sowie den Schul- terschluß von Beechams Kon- sumgütern mit SmithKlines Laborchemie entstand eines der weltgrößten Pharma-Un- ternehmen.

Zunächst hatte der Kon- zern allerdings einen Schul- denberg von 1,7 Milliarden Pfund zu verkraften. Restruk- turierungsmaßnahmen habe die Verbindlichkeiten inzwi- schen auf 0,7 Milliarden Pfund verringert.

SmithKline Beecham konnte im abgelaufenen Ge- schäftsjahr (31. 12. 90) den Umsatz um 6 Prozent auf 4,5 Milliarden Pfund (etwa 13 Milliarden DM) erhöhen.

Geographisch liegt der Um- satzschwerpunkt in den USA (41 Prozent), gefolgt von Eu- ropa mit 31 Prozent.

Der Nettogewinn erhöhte sich überproportional um fast 19 Prozent auf 568 Millionen Pfund. Das Anti-Magen- geschwürmittel Tagamet war die wichtigste Gewinnquelle im Pharmasektor. Im Kon-

sumgüterbereich war der Konzern unter anderem mit Odol (Mundwasser), Aqua- Fresh und Isotonic Drinks erfolgreich.

Seit Anfang Januar befin- det sich das Anti-Depressi- onsmittel Seroxat auf dem Markt.

Glaxo hat sich ebenfalls erfolgreich entwickelt. Die Umsatzsteigerung um elf Pro- zent und die Gewinnsteige- rung ( + 17 Prozent) im Ge- schäftsjahr 1989/90 (bis 30. 6.) sind in erster Linie dem Magengeschwürmittel Zantic zu verdanken. Zantic hat auf seinem Gebiet welt- weit einen Marktanteil von circa 40 Prozent. In den wich- tigsten Absatzmärkten, den USA und Großbritannien, laufen die Patente noch bis über das Jahr 2000 hinaus.

Glaxos Stärken sind ein solides Finanzpolster, ein äu- ßerst effektives, weltweites Marketing und eine große Produkt-Palette. Auf dem Weg fort von der „Ein-Pro- dukt-Gesellschaft" — Zantic erbringt immer noch über die Hälfte des Umsatzes — ist man ein gutes Stück vorangekom- men. Das Migränemittel Im- igran, das Asthmamittel Sere- vent und das gegen Heu- schnupfen helfende Flaxona- se sollen die Abhängigkeit von Zantic mildern.

Angesichts der aufgezeig- ten Perspektiven spricht vie- les dafür, daß die Aktien der beiden Konzerne auch künf- tig erfolgreich sind. Smith- Kline Beecham weist im Ver- gleich mit Glaxo nicht nur das breitere Produktionspro- gramm, sondern zur Zeit auch das stärkere Gewinn- wachstum auf. Andererseits kann Glaxo auf zahlreiche er- folgversprechende neue Pro- dukte verweisen. rco A-3260 (102) Dt. Ärztebl. 88, Heft 39, 26. September 1991

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