Fachärzte gewinnen immer mehr Patienten
Veränderungen III. Quartal 1991 zu III. Quartal 1990 in %
Zahl der Arzte
A
Zahl
+3,8 abgerechneter +1,9 +5,2
Krankenscheine +2,7 rankenscheine Original- \ +1,9
+6,2
BAR
+0,3 +6,50 im u 92 03 68 Quelle: ZI. WIdO Allgemein- Fach-
ärzte ärzte
Aus Bund und Ländern
Tagung: 20 Jahre Tierschutzgesetz
HANNOVER. „Zwanzig Jahre Tierschutzgesetz/Aktu- elle Tierschutzprobleme" lau- tet das Thema einer Fortbil- dungsveranstaltung der Tier- ärztlichen Hochschule Han- nover. Sie findet dort am 6.
und 7. Oktober 1992 statt.
Veranstalter ist die „ATF- Fachgruppe Tierschutz" in Zusammenarbeit mit dem In- stitut für Tierhygiene und Tierschutz der Hochschule.
Die Teilnahmegebühren be- tragen 100 DM Anmeldung bei: Institut für Tierhygiene und Tierschutz, z. Hd. Moni- ka Tegtmeyer, Bünteweg 17 P, W-3000 Hannover 71, Tel:
05 11/9 53 88 36. EB
Kommission zu
Psychiatriemißbrauch
DRESDEN. Die sächsi- sche Landesregierung hat be- schlossen, eine Kommission zur Untersuchung von Miß- brauch der Psychiatrie im heutigen Sachsen einzurich- ten. Vorausgegangen war dem in den letzten Wochen eine vorläufige Auswertung der Arbeit der Waldheim- Kommission und des Leipzi- ger Untersuchungsausschus- ses „Psychiatriemißbrauch".
Schon im Juli 1991 hatte der Petitionsausschuß des Sächsi- schen Landtags die Staatsre- gierung gebeten, eine Ar- beitsgruppe einzurichten, die den politisch motivierten Psychiatriemißbrauch in der ehemaligen DDR untersu- chen sollte.
Aufgabe der Kommission ist es, möglichst umfassend alle Hinweise zu überprüfen, die den Verdacht auf einen Mißbrauch der Psychiatrie nahelegen, und gegebenen- falls die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Die Kommissi- on wird erstmals nach einem halben Jahr einen umfassen- den Bericht über ihre Tätig- keit vorlegen.
Sie wird sich aus etwa 20 Mitgliedern zusammenset-
zen, und zwar zu gleichen Teilen aus Juristen und Psychiatern der alten wie der neuen Bundesländer. Beige- ordnet sind unter anderem ein Vertreter der Sächsischen Ärztekammer, ein Mitglied des Sächsischen Landtags und ein Vertreter der „Akti- on Psychisch Kranke". WZ
Treuhand spendet Ost-Medikamente
BERLIN/BONN. Die Berliner Treuhandanstalt hat dem Auswärtigen Amt phar- mazeutische und medizin- technische Hilfsgüter im Wert von 100 Millionen DM für humanitäre Hilfe in Ost- europa zur Verfügung ge- stellt. Dies teilte das Auswär- tige Amt in Bonn mit. Die Arzneimittel sollen von kari- tativen Organisationen an Krankenhäuser und soziale Einrichtungen in den Staaten der GUS, des Baltikums und in Mittel- und Osteuropa ver- teilt werden. Die Hilfsgüter stammen aus den Warenbe- ständen ostdeutscher Phar- mafirmen. afp
Erkrankte suchen zunehmend sofort einen Facharzt auf. Ko- stenunterschiede sind da zu- nächst zweitrangig. Zugleich wächst die Zahl der Fachärzte weiter an; im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent. Alle Fachärzte zusammengenommen rechne- ten im selben Zeitraum 5,2 Pro- zent mehr Krankenscheine ab als im Vorjahr. Bei den Allge- meinärzten waren es nur 1,9 Prozent mehr.
Ausland
Zürich genehmigt
„Gassenzimmer" für Drogenabhängige
ZÜRICH. Das Zürcher Stadtparlament hat einen Modellversuch genehmigt, nach dem Drogensüchtige sich künftig in „Gassenzim- mern" Rauschgift injizieren dürfen. Das Projekt war von den Zürcher Wählern im ver- gangenen Jahr abgelehnt worden. Nach der Schließung des „Platzspitz", des offiziell geduldeten Fixer-Treffpunkts im Stadtzentrum, waren je- doch die Einwohner der Stadt zunehmend mit dem tägli- chen Elend der Süchtigen konfrontiert worden. Ziel der
„Gassenzimmer" ist es, den Drogenabhängigen Gelegen- heit zu „sauberen" Injektio- nen zu geben, aber auch, sie an der Rauschgifteinnahme in der Nähe von Schulen oder in Hinterhöfen zu hindern.
Die Zürcher „Gassenzim- mer" sollen „im Prinzip" ein- heimischen Süchtigen vorbe- halten sein. Der Drogenhan- del in und um die „Spritzloka- le" ist verboten. afp
AIDS-Klinik in Hongkong errichtet
HONGKONG. In der wirtschaftlichen Sonderzone Shenzhen an der Grenze zu Hongkong ist die erste chine- sische AIDS-Klinik eingerich- tet worden. Das meldete die prochinesische Tageszeitung
„Ta Kung Pao" in Hongkong.
In dem Krankenhaus könn- ten sich alle Bürger von Shenzhen auf die Immun- schwäche untersuchen lassen, wobei die Daten anonym blei- ben sollten. Außerdem wurde eine Telefonauskunft über die AIDS-Vorsorge geschal- tet. In Shenzhen hat parallel zur wirtschaftlichen Entwick- lung auch die Prostitution zu- genommen, die von den chi- nesischen Behörden vor al- lem für die Ausbreitung von AIDS verantwortlich gemacht wird.
In Peking wurde kurz zu- vor das erste AIDS-Informa- tionszentrum eröffnet. Dabei wurde die Zahl von 615 HIV- infizierten Chinesen für die Volksrepublik genannt. Bis- lang war die Immunschwäche in China totgeschwiegen wor- den. afp
Demonstration für Abtreibungsrecht
WASHINGTON. Etwa 500 000 Menschen haben nach Angaben der Polizei in Washington für das Recht auf Abtreibung demonstriert. Die Demonstranten erinnerten an eine Entscheidung des Ober- sten Gerichtshofes von 1973, in der der Schwangerschafts- abbruch als verfassungsge- mäß beurteilt worden war.
Anlaß für die Großveranstal- tung war die Ende April be- vorstehende Sitzung des Obersten Gerichtshofs, in der über das Abtreibungsgesetz des US-Bundesstaates Penn- sylvania beraten werden soll.
Dieses Gesetz sieht eine Ein- schränkung des Abtreibungs- rechts vor. afp
EG-Vorschlag:
Bis 1996 Verzicht auf alle Ozonkiller
BRÜSSEL. Die Staaten der Europäischen Gemein- schaft sollen bis Ende 1995 vollständig auf ozonschädi- gende Substanzen verzichten und bereits Ende des Jahres 1993 den Verbrauch um 85 Prozent einschränken. Das hat die EG-Kommission vor- geschlagen. Darüber sollen die EG-Umweltminister noch in diesem Monat beraten, da- mit bereits bei der nächsten Arbeitsgruppensitzung der Unterzeichner des Montre- aler Abkommens zum Schutz der Ozonschicht im April in Kopenhagen weltweit ein schnellerer Verzicht auf Ozonkiller vereinbart werden kann, forderte der für Um- weltfragen zuständige EG- Kommissar Carlo Ripa de Meana. afp A1-1696 (24) Dt. Ärztebl. 89, Heft 19, 8. Mai 1992