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Gruppe 2 – eigener Versuch

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Academic year: 2021

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Philipps- Universität Marburg FB 15 Chemie

Organisch-Chemisches Grundpraktikum für das Lehramt Christian Lego

Leitung: Herr Dr. Reiß Datum: 20.05.09 SS 09

Gruppe 2 – eigener Versuch

Veränderung einer Kerzenflamme in Feuerzeuggas

) g ( 2 )

g ( 2 )

g ( 2 )

g ( 10

4H 13O 8CO 10H O

C

2 + → +

Reaktion:

Zeitbedarf:

Vorbereitung: 10 min

Versuchsdurchführung: 5 – 10 min (abhängig von Wiederholungen des Versuchs) Nachbereitung 10 min

Chemikalien Chemikalien:

Summen- formel

Menge R-Sätze S-Sätze Gefahren- symbole

Schuleinsatz (HessGiss) Propan C3H8 100 mL

(Gemisch)

12 (2)-9-16 F + S 1

(wenn möglich Ersatz- stoffe verwenden)

Butan C4H10 100 mL

(Gemisch)

12 (2)-9-16 F + S 1

Iso-Butan C4H10 100 mL

(Gemisch)

12 (2)-9-16 F + S 1

• Kerze (am besten stabförmig) Geräte und Materialien:

• Stand- oder Messzylinder (nicht größer als 100 mL, ansonsten Explosionsgefahr!)

• Petrischale (ø ausreichend um die Öffnung des Zylinders abzudecken)

• Wasserbecken

(2)

Versuchsaufbau:

Abb. 1: Kerze, Gaszylinder, Dose mit Feuerzeuggas.

Eine stabförmige Kerze wird entzündet. Anschließend befüllt man einen 100 mL Stand- bzw.

Messzylinder mit Feuerzeuggas (Gemisch aus Propan, Butan, Iso-Butan). Um dies unter Luft- ausschluss durchzuführen, geschieht die Befüllung in einem Wasserbecken. Nachdem der Zylinder mit dem Gas befüllt ist, wird der Boden mit einer Petrischale abgedeckt um einen frühzeitigen Gasaustausch zu vermeiden. Der Zylinder wird lotrecht mit der Öffnung nach unten gehalten. Die Petrischale wird langsam entfernt und der Zylinder ca. 10 cm über die brennende Kerze gestülpt. Nach wenigen Sekunden hebt man den Zylinder wieder an.

Versuchsdurchführung:

Die Kerzenflamme entzündet das Gas an der Öffnung des Stanzzylinders. Dabei schlagen die Flammen z. T. an der Au- ßenseite des Zylinders hoch. Die Kerze erlischt, sobald sie im Innern des Zylinders ist. Dabei brennt das Feuerzeuggas weiter.

Beim Entfernen des Zylinders wird die Kerze an der Gasflam- me erneut entzündet.

Beobachtungen:

Abb. 2: Brennendes Feuerzeug- gas, erloschene Kerze.

(3)

Das verwendete Gas verbrennt rückstandsfrei. Es wird vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser umgesetzt, so dass keine zu entsorgenden Chemikalien anfallen.

Entsorgung:

Feuerzeuggas besteht im Wesentlichen aus einem Gemisch von Propan, Butan und Iso-Butan.

Der Anteil der jeweiligen Gase kann je nach Hersteller variieren. Alle drei Gase sind hochent- zündlich. In Anwesendheit von Sauerstoff findet eine Redoxreaktion statt, wobei alle C-Atome der jeweiligen Verbindungen zu Kohlenstoffdioxid oxidiert werden. Dazu wird als Oxidationsmittel Sauerstoff benötigt.

Fachliche Analyse:

Propan: C3H8(g) +5O2(g) → 3CO2(g) +4H2O(g) Butan: 2C4H10(g) +13O2(g) → 8CO2(g) +10H2O(g) Iso-Buntan: 2C4H10(g) +13O2(g) → 8CO2(g) +10H2O(g)

Steht kein Sauerstoff zu Verfügung, so fehlt das Oxidationsmittel dieser Redoxreaktionen.

Die Verbrennung kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Somit erlöschte die Kerze, sobald sie von der reinen Gasatmosphäre im Innern des Zylinders umgeben war. Ausschließlich an der Kontaktfläche zur Luft, welche zu 20,95 % aus elementarem Sauerstoff besteht, brannten die Gase weiter. Damit sind Propan, Butan und Iso-Butan brennbar, unterhalten aber die Ver- brennung (der Kerze) nicht.

Die Mischung von Propan, Butan und Ist-Butan mit Sauerstoff führt zur Bildung hochexplo- siver Gasmischungen. Geschieht die Mischung mit dem Sauerstoff in einem dem jeweiligen Gas angepassten, idealen Verhältnis, so finden Verpuffungsreaktionen statt, welche mit der Knallgasreaktion vergleichbar sind. Dabei handelt es sich um Radikalkettenreaktionen.

Da dabei eine Vielzahl an Einzelreaktionen ablaufen, wird als Modell für eine solche Radi- kalkettenreaktion die Knallgasreaktion von elementarem Wasserstoff mit Elementarem Sauer- stoff aufgeführt.

Startreaktion: H2 → 2H

Kettenreaktion: H +O2 → HO +O

+H → HO +H

O 2

+H → H O+H

HO 2

x 2 2

Kettenabbruch: HO+H → H O

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Um eine Verpuffung bzw. eine Explosion zu vermeiden wird empfohlen einen kleinen Mess- bzw. Standzylinder zu verwenden. Je geringer dabei der Durchmesser des Zylinders ist, desto kleiner ist die Grenzfläche der beiden Gase. Eine kleine Grenzfläche verringert die Möglich- keit zur Bildung explosiver Gasgemische.

1. Einordnung

Methodisch-didaktische Analyse:

Der Versuch kann wie folgt in die Themengebiete des hessischen Lehrplans (G8) eingebettet werden.

Jahrgangsstufe u.

Unterrichtseinheit

Themengebiet

7G.1 Stoffe und ihre Eigenschaften: Stoffe aus dem Alltag und aus der Chemiesammlung: untersuchen, charakterisieren und unterscheiden.

Arbeitsweisen der Naturwissenschaften Chemie und Physik gegen- überstellen.

7G.2 Verbrennungsvorgänge in Alltag und Umwelt: Bedingungen für Ver- brennungen / Brände / Explosionen kennen. Informieren, referieren über technische Vorkehrungen zum Feuerlöschen und Brandschutz.

Beurteilen geeigneter Löschmaßnahmen.

2. Aufwand

Die verwendeten Geräte zählen zur Standardausrüstung einer chemischen Sammlung. Eine 200 -250 mL Dose Feuerzeuggas kostet etwa 2 – 3 € (2009). Da diese Gasmenge für eine große Anzahl an Versuchen reicht, verursacht das Experiment nur geringe Kosten. Durch die geringen Kosten, den einfachen Versuchsaufbau und die schnelle Versuchsdurchführung eig- net sich das Experiment gut für den Einsatz in der Schule.

3. Durchführung

Achtet man darauf, dass der verwendete Zylinder nicht zu groß ist (max. 100 mL) so funktio- niert der Versuch sehr zuverlässig. Die gewünschten Effekte (Entzünden des Gases, erlöschen der Kerze, erneutes Entzünden der Kerze) sind eindeutig erkennbar. Der Versuch kann ein- fach und ohne großen Aufwand wiederholt werden, so dass alle Schüler die Möglichkeit ha- ben die gewünschten Beobachtungen zu machen. Zwar sind alle verwendeten Gase nach HessGiss für Schülerexperimente ab der Sek. I zugelassen, dennoch kann ich diesen Versuch

(5)

nicht als Schülerversuch für diese Altersstufe empfehlen. Bei Unachtsamkeit können sich sehr schnell explosive Gasgemische bilden, die auch bei Verwendung kleiner Gasvolumina ein gewisses Gefahrenpotential bergen.

Literatur:

Versuchsvorschrift aus:

• K. P. C. Vollhardt, N. E. Schore, Organische Chemie, Dritte Auflage, Wiley-VCH Ver- lag GmbH, Weinheim, 2000.

M. Just, A. Hradetzky, Chemische Schulexperimente, Band 4, 2. Auflage, Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin, 1977.

• A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102.

Auflage, Walter de Gruyter & Co., Berlin, 2007.

• Reinhard Brückner, Reaktionsmechanismen, 3. Auflage, Elsevier GmbH, München, 2004.

HessGiss-Datenbank, V 11.0 – 2006/2007.

• 2009.

Lehrplan Chemie, Gymnasialer Bildungsgang, Jahrgangsstufen 7G bis 12G, Hessi- sches Kultusministerium 2008.

Abbildung

Abb. 1:  Kerze, Gaszylinder, Dose mit Feuerzeuggas.

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