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Archiv "BMI und Adenokarzinomrisiko" (09.04.1999)

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A-932

M E D I Z I N

KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

(56) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 14, 9. April 1999

Eignung von

Volumenersatzstoffen

Johannes Treib, Neurologische Universitätsklinik Homburg, wies zunächst darauf hin, daß weltweit jährlich mehrere Milliarden Dollar für Plasmaersatzstoffe ausgegeben würden, wobei der größte Anteil auf Humanalbumin entfalle. In Deutsch- land würden von den kolloidalen Plas- maersatzstoffen am häufigsten Hy- droxyethylstärken (HES) eingesetzt, die nur einen Bruchteil soviel kosten wie Albumin. Einer der Hauptgrün- de, warum insbesondere in den USA Albumin häufig noch der Vorzug vor HES gegeben werde, sei die Angst vor Blutungskomplikationen. Dabei wer- de jedoch nicht beachtet, daß zwi- schen den einzelnen HES-Präparatio- nen erhebliche Unterschiede in der Beeinträchtigung des Gerinnungssy- stems bestehen und daß Blutungs- komplikationen bei der Wahl einer geeigneten HES vermieden werden können.

Die Beeinträchtigung des Gerin- nungssystems durch HES hänge ent- scheidend von dem chemischen Auf- bau der verwendeten Stärkelösung ab. Die heute noch übliche Angabe des Ausgangsmolekulargewichtes sei unzureichend, da HES in vivo gespal- ten werde. Die Spaltungsgeschwin- digkeit ist dabei um so langsamer, je höher der Substitutionsgrad und das C2/C6-Hydroxyethylierungsverhält- nis sind. Bereits vor über zehn Jahren hätte eine amerikanische Studie erge- ben, daß mittelmolekulare HES das Gerinnungssystem, insbesondere die PTT und den Faktor VIII, weit weni- ger beeinträchtigt als hochmolekula- re HES 450/0,7. Eigene Untersuchun- gen hätten ergeben, daß die Abnah- me des Faktor VIII/von-Willebrandt- Faktors um so stärker ausfalle, je höher die Dosis, das Ausgangsmole- kulargewicht, das C2/C6-Verhältnis und vor allem der Substitutionsgrad einer Stärke sind, da für die Gerin- nungsstörungen durch HES in erster Linie der Anteil an schwer eliminier- baren Großmolekülen verantwortlich ist.

Die insbesondere in den USA verwendete hochmolekulare HES 450/0,7 ist aufgrund ihres hohen Sub- stitutionsgrades schwer spaltbar und

besitzt folglich einen lang anhalten- den Volumeneffekt. Bei Infusion größerer Volumina oder bei wieder- holten Infusionen kommt es jedoch zu einer Abnahme des Faktor VIII/von- Willebrandt-Faktors mit der Gefahr von Blutungskomplikationen sowie zu einer ungünstigen Beeinflussung rheologischer Parameter. Gleiches gilt für die hochsubstituierte mittel- molekulare HES 200/0,62, die vor al- lem in Frankreich weit verbreitet ist.

Die in Deutschland am häufigsten verwendete HES 200/0,5 sowie die niedermolekulare HES 70/0,5 würden hingegen selbst bei wiederholter Ver- abreichung weder zu einer relevanten Kumulation noch zu einer manifesten Erhöhung der Blutungsneigung füh- ren und zudem auch die rheologi- schen Parameter günstiger beeinflus- sen. Niedermolekulare HES 70/0,5 führe selbst in einer Tagesdosis von 3 000 ml zu keiner über den Verdün- nungseffekt hinausgehenden Beein- trächtigung des Gerinnungssystems.

Man müsse jedoch beachten, daß die- se HES aufgrund des niedrigeren Mo- lekulargewichtes schneller renal eli- miniert werde und deshalb häufiger nachinfundiert werden müsse.

Resümee

Die Volumentherapie, also die Verabreichung von kristalloiden oder kolloidalen Lösungen, ist aus der heu- tigen Medizin nicht mehr wegzuden- ken. Auf der Suche nach dem optima- len Plasmaersatzstoff konnten in den letzten Jahren zahlreiche neue Er- kenntnisse gewonnen werden. Insbe- sondere konnte nachgewiesen wer- den, daß die schnell spaltbare HES 200/0,5 und niedermolekulare HES 70/0,5 zu keiner relevanten Beein- trächtigung des Gerinnungssystems führen. Die Vermeidung möglicher Blutungskomplikationen ist somit kein Grund mehr für den Einsatz von Humanalbumin, wodurch sich ein er- hebliches Einsparpotential ergibt.

Die Volumentherapie bezie- hungsweise Hämodilution wird in der Neurologie, HNO, Augenheilkunde und Neurochirurgie zur Verbesserung der Mikrozirkulation aufgrund zahl- reicher positiver klinischer und tierex- perimenteller Hinweise breit einge-

setzt, obwohl ihre klinische Wirksam- keit bislang nur für wenige Indikatio- nen eindeutig belegt ist. Nach neueren Untersuchungen hängt die klinische Wirksamkeit dieser Therapieform nicht nur von der günstigen Beeinflus- sung rheologischer Parameter, son- dern auch entscheidend von der posi- tiven Beeinflussung der Hämodyna- mik ab.

Priv.-Doz. Dr. med. Johannes Treib Prof. Dr. med. Anton Haaß Neurologische Klinik

Universitätskliniken des Saarlandes Kirrberger Straße

66421 Homburg/Saar

Weltweit kann eine Zunahme des Karzinoms im Bereich des ösophago- kardialen Übergangs verzeichnet wer- den, insbesondere das Adenokarzi- nom als Refluxösophagitis-Folgekar- zinom.

Die Autoren führten eine um- fangreiche anthroprometrische Risi- kofaktorenanalyse in Connecticut, New Jersey und Washington durch, bei der 695 Kontrollpersonen mit 589 Patienten mit einem Plattenepithel- karzinom beziehungsweise Adeno- karzinom des Magens und 554 Patien- ten mit einem Adenokarzinom des ösophago-gastralen Übergangs ver- glichen wurden.

Dabei zeigte sich, daß das Risiko für ein Adenokarzinom der Spei- seröhre mit einem erhöhten Body- Mass-Index (BMI) korreliert war.

Diese Assoziation war besonders aus- geprägt bei jüngeren Patienten mit er- höhtem BMI, die nicht rauchten.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die Zunahme des Adeno- karzinoms im Bereich des ösophago- kardialen Übergangs mit der Neigung zu Adipositas in jungen Jahren korre-

liert ist. w

Chow W-H, Blot WJ, Vaughan TL et al.:

Body mass index and risk of adenocar- cinomas of the esophagus and gastric cardia, J Nat Cancer Institute 1998; 90:

150–155.

Department of Pathology, The Universi- ty of Texas, Galveston, USA.

BMI und

Adenokarzinomrisiko

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