A-2634 (14) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 42, 22. Oktober 1999
S P E K T R U M LESERBRIEFE
den. Das Gegenteil wird der Fall sein.
Dr. med. R.-R. Salloch-Vo- gel, Jüdisches Krankenhaus Berlin, Heinz-Galinski-Stra- ße 1, 13347 Berlin
Geburtstage
Zu der Meldung vom 80. Geburtstag von Prof. Dr. med. habil. Martin Sprößig in Heft 37/1999:
Ergänzung
Zusammen mit Günter Anger, späterer Direktor der Klinik für Innere Medizin an der Medizinischen Akade- mie Erfurt, schrieb Sprößig das Buch „Mikrobiologisches Vademecum“, dessen erste Auflage 1967, die vierte und bisher leider letzte Auflage 1988 erschien. Das Buch ko- stete nicht einmal 50 Mark und hat in einer größeren Kitteltasche Platz. Es ist zu annähernd gleich großen Tei- len in den systematischen und den organsystembezo- genen mikrobiologisch-diffe- rentialdiagnostischen Teil ge- gliedert. Prägnanter Text, übersichtliche Tabellen und das klug aufgebaute Sach- wortverzeichnis ermöglichen rasche Orientierung, Litera- turhinweise zu wesentlichen Übersichtsarbeiten geben Zugang zu weiterführenden Fakten. Die Mediziner aller Fachrichtungen lernen im
„Vademecum“ auch, die Wei- chen für optimale Keimaus- beute, für aussagekräftige se- rologische Befunde zu stellen und die Befunde entspre- chend den zur Zeit der Buch- auflage modernsten und zu- kunftsweisendsten wissen- schaftlichen Erkenntnissen kritisch zu bewerten. Inso- fern hat das „Vademecum“
durchaus propädeutischen Charakter.
War der „Große Wild- führ“ die Bibel der Mikrobio- logen, so war der „Sprößig/
Anger“ die Agenda für Mi- krobiologen und Kliniker.
Auch heute besteht großer Bedarf nach solch einer Agenda – siehe das Ergebnis der jüngsten OXOID-Umfra-
ge (Heft 38/1999). So würdi- gend die Laudatio für Profes- sor Sprößig im Deutschen Ärzteblatt ist: Mit diesem Nachtrag ist den vielen tau- send Ärztinnen und Ärzten, die Professor Sprößig ken- nenlernten und „mit seinem Buch gehen“ konnten – in die richtige Richtung nämlich –, bestimmt aus dem Herzen ge- sprochen.
Wolf-Hermann Gründer, Ri- carda-Huch-Straße 13A, 03050 Cottbus
Organentnahme
Zu dem Beitrag „Überzeugungsarbeit an der Nahtstelle zwischen Leben und Tod“ von Hans-Werner Loosen in Heft 31–32/1999:
Billige Werbung
Die Reportage von Hans- Werner Loosen hätte gut in das „Goldene Blatt“ oder ein Blättchen der Gesundheits- Laien-Presse gepaßt. Sie im Deutschen Ärzteblatt zu fin- den hat mich doch sehr er- staunt.
Nach umfangreicher Be- richterstattung und Informa- tion zum Thema Hirntod und Organspende im Zuge der Verabschiedung des Trans- plantationsgesetzes bringt der Beitrag von Herrn Loo- sen keine neuen Aspekte, keine neuen Argumente für die Propagierung des Or- ganspendewesens und am al- lerwenigsten natürlich Argu- mente dagegen. Die kritische Auseinandersetzung mit die- sem Thema hat im Zen- tralblatt der deutschen Ärz- teschaft leider nur auf den Leserbriefseiten stattgefun- den.
Der Ton der „Reportage“
ist gehalten, als richte sie sich an medizinisch nicht vorgebil- dete Leserinnen und Leser, und erscheint so eher wie eine billige Werbung. Das ist ein- fach nur ärgerlich und trägt dazu bei, daß nach Durchar- beiten der Stellenanzeigen das Blatt auf dem Altpapier- stapel landet.
Barbara Hoffmann, Garten- straße 2, 17094 Burg Stargard