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Archiv "Kolon-Screening in der Familie?" (22.09.1988)

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anzufangen und die Zufuhr allmäh- lich zu steigern. Die parenterale Er- nährung über einen Cava-Katheter ist wegen der Komplikationsgefahr (Infektionen, Thromboseneigung) nur kurzfristig für schwerkranke Pa- tienten einzusetzen.

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Arzneimittel

Für die medikamentöse Thera- pie stehen folgende Mittel zur Ver- fügung: Steroide, Salazopyridin (Azulfidine®, Colo-Pleon®), 5-Ami- nosalicylsäure , Mesalazin (Salo- falk' , Claversal®), Metronidazol (Clont®, Flagyl®). Bei hoher Aktivi- tät der Krankheit und schweren aku- ten Krankheitserscheinungen ist Prednisolon das Mittel der Wahl (60 bis 80 mg/Tag), i. v. in Kombination mit parenteraler Ernährung.

Bei Besserung des Zustandes in- nerhalb von drei bis vier Tagen Ver- minderung der Dosis und Umstel-

Chirurgische Behandlung

Zwischen Chirurgen und Inter- nisten besteht weitgehende Überein- kunft, daß der Patient mit Morbus Crohn so lange wie möglich konser- vativ behandelt werden soll. Als ein- deutige Indikation zur Operation haben jedoch folgende Zustände zu gelten:

C) Stenose, C) Perforation,

® Fisteln,

® Abszesse,

®

Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, C) nicht kontrollierbare

Blutungen,

® toxische Dilation des Kolons,

® schwere und hartnäckige extraintestinale Komplika- tionen.

lung auf orale Ernährung und Medi- kation (20 bis 40 mg/Tag); Fortset- zung der Behandlung über vier sechs Wochen und dann allmähliche Her- absetzung der Dosis um 10 mg/Wo- che innerhalb von vier Wochen; Er- haltungsdosis bei 10 mg, eventuell in Kombination mit Azathioprin (Imu- rek®) 50 bis 75 mg/Tag. Bei Ileitis beziehungsweise Ileo-Colitis sind Kortikosteroide wirksamer als Sala- zo-Sulfapyridin, bei isolierter Colitis ist das Salazo-Sulfapyridin oder das Mesalazin den Kortikoiden gleich- wertig. Das Azathioprin kann als steroidsparend in der Langzeitthera- pie nützlich sein. Das Metronidazol (Clont®, Flagyl®), 250 mg viermal täglich, ist etwa so wirksam wie Azulfidin bei Patienten mit Kolon- befall.

Die anti-diarrhoeische Behand- lung erfolgt symptomatisch mit Lo- motil, Imodium® oder, wenn ange- zeigt, mit Colestyramin (Quanta- lan®).

Die Operation sollte „als ein vorübergehendes Ereignis während einer lebenslangen Krankheit ange- sehen werden und auf ein Minimum beschränkt werden". Das ist das Fa- zit eines erfahrenen Chirurgen, dem wir die Einführung der Minimal- operation verdanken, das heißt die Resektion von unter Umständen nicht mehr als ein bis zwei Zentime- ter des Darmabschnittes (6, 11).

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. G. A. Martini Zentrum für Innere Medizin Klinikum der Philipps-Universität Baldingerstraße/Lahnberge 3550 Marburg (Lahn)

FÜR SIE REFERIERT

Kolon-Screening in der

Familie?

Der Dickdarmkrebs gehört zu den Malignomen, bei denen eine eindeutige familiäre Häufung beob- achtet werden kann. Von Lynch sind mehrere Familien beschrieben wor- den, bei denen bis zu 50 Prozent der Mitglieder an einem kolorektalen Karzinom erkrankt waren.

Die Autoren führten bei 154 asymptomatischen Personen, die sich nur dadurch auszeichneten, daß ein oder zwei nahe Verwandte von ihnen an einem kolorektalen Karzi- nom erkrankt waren, eine Kolosko- pie durch.

Bei 28 Personen (18 Prozent) fanden sich 45 Adenome, eine Per- son wies ein 3 cm großes villöses Adenom auf. Bei 6 Personen fanden sich tubuläre Adenome mit einem Durchmesser von 5 bis 9 mm, bei weiteren 21 nur kleine Adenome von 2 bis 4 mm Durchmesser.

Die Prävalenz der Adenome zeigte eine eindeutige Alterskorrela- tion. Personen, bei denen zwei nahe Verwandte eine positive Karzinom- anamnese boten, wiesen eindeutig mehr Adenome auf als Personen, bei denen nur ein Verwandter an einem kolorektalen Karzinom er- krankt war.

Eine allgemeine Empfehlung, diesen Personenkreis gezielt einer koloskopischen Untersuchung zu unterziehen, können die Autoren jedoch nicht aussprechen, da die Daten für ein so kostenintensives Screeningprogramm noch nicht aus- reichend erscheinen.

Grossman, S., M. L. Milos: Colonoscopic Screening of Persons with Suspected Risk Factors for Colon Cancer. Gastroenterol- ogy 94: 395-400, 1988.

Division of Gastroenterology, Depart- ment of Medicine, Kaiser Permanente Medical Center, Oakland, Kalifornien.

A-2588 (44) Dt. Ärztebl. 85, Heft 38, 22. September 1988

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