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Inhalt
Vorwort 4
Kap. I: Der Boden 5
- Bodenschichten 5
Kap. II: Natürlicher Kompost 6 - 7
- Der Kreislauf der Natur 6
- Wie Blätter zu Erde werden 7
Kap. III: Der Kompost 8 - 13
- Bedeutung des Komposts 8
- Versuch: Was ist kompostierbar? 9 - 10
- Grüne oder braune Abfälle? 11 - 12
- Was darf auf den Kompost (Suchsel) 13
Kap. IV: Der Komposthaufen 14 - 23
- Aufbau eines Komposthaufens 14
- Tipps und Tricks 15
- Versuch: Kompost im Glas 16 - 17
- Die Phasen der Verrottung 18
- Komposterde – Ein biologisches Meisterwerk 19
- Spiel: Das Gold des Gärtners 20 - 23
Kap. V: Die Fabrik im Komposthaufen 24 - 33
- Komposttiere – fleißige Arbeiter im Boden 24
- Kartei „Tiere im Kompost“ 25 - 27
- Ausschneidebogen Komposttiere 28
- Bestimmungsbuch „Kleintiere im Kompost“ 29 - 30
Kap. VI: Verfahren der Kompostierung 31 - 32
- Eigenkompostierung 31
- Technische Kompostierungsverfahren: Biotonne 32
Kap. VII: A Schulprojekte 33 - 34
- Organisatorisches für Lehrer 33
- Was weißt du über Kompost? 34
Kap. VII: B Projekt „Der Komposthaufen“ 35 - 44
- Bauanleitung Kompost 35
- Bau einer Kleintierfalle 36
- Lebensraum Kompost – Kompostwürmer 37 - 38
- Lebensraum Kompost – Asseln, kleine Krebse im Kompost 39 - 40 - Wertvolle Komposterde – Versuch Pflanzenwachstum 41 - 42 - Wertvolle Komposterde – Versuch zum Reifegrad 43 - 44
Kap. VII: C Projekt „Natürlicher Kompost im Wald“ 45 - 48
- Wer kehrt im Wald? 45
- Der Boden lebt 46 - 48
VORSC
HAU
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein wichtiges Ziel unserer Gesellschaft sollte es sein, Kinder zu selbstständigen, verant- wortungsbewussten Menschen zu erziehen, die unsere Umwelt wertschätzen und schüt- zen.
Die Frage der Mülltrennung und was mit den einzelnen Abfallstoffen geschieht, beschäf- tigt uns nicht nur in der Schule immer wieder.
Ganz klar ist: Biomüll gehört nicht in den Restmüll. Neben den technischen Verfahren gehen immer mehr Menschen im privaten Bereich auf die Suche nach umweltgerechten und naturnahen Möglichkeiten der Kompostierung unserer Bioabfälle.
Mit diesem Themenheft über Kompost und Kompostierungsmöglichkeiten erhalten Sie Unterrichtsvorschläge und Projektideen, wie Sie bei Ihren Schülern ein Bewusstsein für die eigene Müllproduktion und eine nachhaltige Wiederverwertung anbahnen und ent- wickeln können. Sie lernen dabei den Kreislauf der Natur und unseren Einfluss darauf kennen, indem sie miterleben, wie aus vermeintlichem Abfall etwas Neues, Wertvolles entstehen kann. Durch das Kennenlernen der Vorteile, die die Kompostierungsmöglich- keiten mit sich bringen, wird den Kindern die Wichtigkeit der richtigen Mülltrennung ver- deutlicht und nahegebracht.
In spannenden Versuchen können sich die Schülerinnen und Schüler als Forscher be- tätigen. Der Lebensraum Kompost eignet sich hervorragend, um Bodenlebewesen und deren Verhaltensweisen zu erforschen. Durch das Anlegen eines eigenen Komposts auf dem Schulgelände sind zudem tägliche Beobachtungen möglich.
Konkrete Vorschläge zur Durchführung von Projekten können den Einstieg in die Thema- tik erleichtern und einen Weg zu naturnahem Lehren und Lernen eröffnen.
Viel Freude und Forschersinn wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern das Team des Kohl-Verlags und
Bedeutung der Symbole:
EA
Einzelarbeit
Vorwort
Christiane Zettl & Petra Pfister Christiane Zettl & Petra Pfister
Schreibe die Lösung in den Heft
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I. Der Boden
Jeder Boden weist unterschiedliche Boden- oder Erdschichten auf. Wie sie sich zusammensetzen und wie stark sie sind, kommt immer auf die Um- gebung an, in der sie sich befinden. Der Aufbau der Erdbodenschichten ist jedoch immer gleich. Im Bild findest du den Ausschnitt eines Waldbodens mit sei- nen Bodenschichten.
Die Bodenschichten
Muttergestein
Hier ist das Urgestein, der Fels.
Je tiefer der Boden reicht, desto mehr nimmt die Humusschicht ab und es finden sich mehr Steine.
Dies ist die Humusschicht aus zersetzten Pflanzenteilen und vielen kleinen
Lebewesen. Es ist der nahrhafte Mutterboden, in dem sich die neuen Pflanzenwurzeln ausbreiten.
Ganz oben ist die Schicht mit Gras, Laub oder Moos und abgefallenen Pflanzenteilen.
Über dem Urgestein finden sich große Gesteinsbrocken. Die Art dieses Gesteins bestimmt die Zusammensetzung des Felsgestein
Oberfläche
Oberboden Unterboden
Aufgabe 1: Male nun die Namen der Bodenschichten und die dazu gehörenden Beschreibungen unten jeweils in der gleichen Farbe an.
EA
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Der Kreislauf der Natur
II. Natürlicher Kompost
Aufgabe 1: Was meinst du dazu? Begründe.
EA
Aufgabe 2: a) Lies dir den Infokasten genau durch.
b) Unterstreiche wichtige Informationen.
EA
Kennst du einen Wald, der bis zu den Baumkronen mit Blättern gefüllt ist? Warum eigentlich nicht?
Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, müssten sich doch Unmengen an Blättern auf dem Waldboden sammeln. Weshalb „ertrinkt“ der Wald nicht in seinen eigenen Blättern?
Im Boden existieren Milliarden kleiner Lebewesen, wie Würmer, Asseln, Tausend- füßer und Mikroorganismen, welche die organischen Abfälle* fressen. Sie verdauen diese und scheiden sie als Humus wieder aus. Bäume und andere Pflanzen ernäh- ren sich über ihre Wurzeln von dem nährstoffreichen Humus. Die Bäume benötigen die Nährstoffe zum Wachsen und Ausbilden neuer Triebe, Blätter und Früchte. Im Herbst verliert der Baum seine Blätter und Früchte und sie fallen zu Boden. Dann beginnt der Kreislauf von vorne.
* hier: abgefallene Pflanzenteile
Aufgabe 3: Hier ist der Stoffkreislauf der Natur durcheinandergeraten. Schneide die Texte und das Baumbild aus. Klebe das Baumbild in die Mitte (Rückseite) und ordne den Kreislauf in der richtigen Reihenfolge.
EA
Mit Hilfe des nährstoffreichen Bodens wächst der Baum. Er bildet im Frühjahr neue Triebe,
Blätter und Früchte aus.
Kleine Lebewesen wie Asseln, Würmer, Bakterien und Pilze
fressen die abgefallenen Pflanzenteile. Sie verdauen
diese und scheiden sie als Humus wieder aus.
Der Humus dient als Nahrung für den Baum. Über die
Wurzeln nimmt der Baum Blätter und Früchte fallen im Herbst auf den Waldboden.
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Wie Blätter zu Erde werden II. Natürlicher Kompost
Aufgabe 1: Lies genau und vervollständige die Tabelle.
EA
Zersetzungsstufe Hauptzersetzer (Destruenten)
Loch- und Fensterfraß
stark zersetztes Blatt
Skelettfraß
zersetzte Blattreste
Jedes Jahr fallen riesige Mengen Laub und Nadeln von den Bäumen und bilden die so genannte Laub- und Nadelstreu.
Durch wechselnde Wetterverhältnisse (Regen, Schnee, Kälte, Wärme etc.) und verschiedene Bodenlebewesen (Zersetzer = Destruenten) werden diese sogenannten organischen Substanzen zersetzt und abgebaut.
Springschwänze und Hornmilben fressen kleine Löcher und Fenster in die Blattoberfläche.
Durch diesen sogenannten Loch- und Fensterfraß gelangen Bakterien, Pilze und Einzeller in das Blattinnere. Sie weichen die Blatthaut auf und
zersetzen zusammen mit verschiedenen Larven das Blatt. Asseln und Tausendfüßer lassen von den Blättern nur noch ein skelettiertes Blatt mit Blattadern und -rippen übrig. Springschwänze, Enchyträen (kleinere, weiße Verwandte der Regenwürmer) und Milben zersetzen die Blattreste und verändern das Material bei ihrer Verdauung.
So wird das Laub innerhalb weniger Jahre mit Hilfe verschiedenartiger Lebewesen in feinkrümeligen Humus verwandelt.
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V. Die Fabrik im Komposthaufen
Kartei – Tiere im Kompost Kartei – Tiere im Kompost
Steinläufer
Der glänzend kastanienbraune Steinläufer ist 2 – 3 cm groß und hat lange Fühler. Sein Körper ist in einzelne Segmente eingeteilt. An jedem seiner Körpersegmente findet sich ein Beinpaar, somit gehört er zur Gruppe der Hundertfüßer. Er lebt räuberisch und frisst Spinnen, Asseln, Würmer und Larven. Der Steinläufer bewegt sich sehr schnell und kann beißen, ist aber für Menschen ungefährlich.
Erdläufer
Der Erdläufer hat einen 2 – 4 cm langen, wurmförmigen, hellbraunen Körper, der aus vielen Körpersegmenten besteht. An jedem seiner Körpersegmente findet sich ein Beinpaar, somit gehört er zur Gruppe der Hundertfüßer. An seinem Kopf hat er zwei lange Fühler. Der Erdläufer besitzt keine Augen und bewegt sich trotzdem sehr schnell fort. Er
orientiert sich mit Hilfe seiner Sinnesborsten. Spinnen, Asseln, Würmer und Larven, aber auch Wurzeln und Knollen stehen auf seinem Speiseplan.
Hundertfüßer (> 14 Beine, 1 Paar pro Körpersegment)
Schnurfüßer
Der Schnurfüßer wird 2 – 5 cm lang und besitzt doppelt so viele Beinpaare wie Segmente. Das heißt, an jedem seiner Körpersegmente befinden sich zwei Beinpaare. Damit gehört er zur Gruppe der Tausend- füßer, auch wenn er keine tausend Füße besitzt. Der glänzend dunkel- braune bis schwarze Schnurfüßer ernährt sich von modernden Blättern und anderen Pflanzenteile. Er lebt unter Steinen, unter und in morschem Holz, im Falllaub und im Kompost. Bei Gefahr rollt er sich ein, dann ähnelt er im Aussehen einer Lakritzschnecke.
Saftkugler
Der Saftkugler wird bis zu 1 cm lang. Er ist glänzend dunkelbraun bis schwarz und einfarbig oder getupft. Sein Körper ist in einzelne Segmente unterteilt. An jedem der Segmente befinden sich zwei Beinpaare. Somit gehört er zur Gruppe der Tausendfüßer, auch wenn er in Wirklichkeit nur 38 (Männchen) bzw. 34 (Weibchen) Beine besitzt. Er ernährt sich von modernden Blättern und anderen Pflanzenteilen. Bei Gefahr sondert er ein Safttröpfchen aus und rollt sich zu einer Kugel ein, daher kommt der Name Saftkugler.
Tausendfüßer (> 14 Beine, 2 Paar pro Körpersegment)
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V. Die Fabrik im Komposthaufen
Ausschneidebogen Komposttiere
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Ausschneidebogen Komposttiere
V. Die Fabrik im Komposthaufen
Bestimmungsbuch – Kleintiere im Kompost
Anmerkung für den Lehrer: Seite auf DIN A3 vergrößern.
Klebelasche
Würmer (keine Beine)
Kleintiere im Kompost
Bestimmungsbuch
von: _______________
Klebelasche
Insekten (6 Beine) Spinnentiere (8 Beine)
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V. Die Fabrik im Komposthaufen
Anmerkung für den Lehrer: Seite auf DIN A3 vergrößern.
Bestimmungsbuch – Kleintiere im Kompost
Klebelasche
Asseln (14 Beine) Hundertfüßer
(> 14 Beine, 1 Beinpaar pro Körpersegment )
Klebelasche
Tausndfüßer
(> 14 Beine, 2 Beinpaare
pro Körpersegment ) Steckbrief
Name: ____________________
Größe: ____________________
Besonderheiten: ______________
____________________________
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Anmerkung für den Lehrer: Seite auf DIN A3 vergrößern.
Bestimmungsbuch – Kleintiere im Kompost
VI. Verfahren der Kompostierung
Eigenkompostierung
Außer einem Komposthaufen gibt es noch weitere Möglichkeiten, zu Hause die Kompostierung durchzuführen.
Aufgabe 1: Verbinde die Bilder der Kompostverfahren mit ihren Namen.
Aufgabe 2: Lies nun die Merkmale der Kompostierungsmöglichkeiten und markiere bei jedem Satz den passenden Buchstaben: T, B oder K Die geschlossenen Komposter haben an den Seiten
Lüftungsschlitze. T B K
Eine offene Kompostierung benötigt einen Aufbau mit mehreren
Schichten aus verschiedenen Materialien. T B K
Damit kannst du in der Küche Flüssigdünger herstellen. T B K Durch die gedämmten Wände gibt es eine schnellere
Verrottung. T B K
Es ist alles luftdicht verschlossen und es entsteht im Haus kein
unangenehmer Geruch. T B K
Wenn man Humus entnehmen möchte, muss alles vollständig
verrottet sein. T B K
Durch den Schichtaufbau kann der Humus auch schichtweise
entnommen werden. T B K
Die Methode kommt aus Japan. Mit Hilfe von Mikroorganismen, die durch ein sogenanntes Ferment hinzugegeben werden, geschieht ein Säuerungsprozess. Hier darf auch rein, was sonst nicht erlaubt ist, z. B. Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Salate.
T B K
EA
EA
Geschlossener Kompost Thermokomposter T
Küchenkomposter Bokashi B
Offener Kompost Komposthaufen K
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VII. B – Projekt „Der Komposthaufen“
Bau einer Kleintierfalle
Um die kleinen Bodenlebewesen zu Gesicht zu bekommen, müssen sie aus ihrem Bodenversteck herausgelockt werden. Weil sie vor Licht und zu großer Wärme flüchten, kann man ihr natürliches Verhalten ausnützen. Man muss dafür nur einen Tag abwarten.
Du brauchst:
• 1 Schachtel mit schwarzem Papier ausgeschlagen oder innen schwarz angemalt
• 1 Schale zum Auffangen der Tiere
• 1 Trichter
• 1 Küchensieb, das auf den Trichter passt, mit einer Maschenweite von ca. 2 mm
• 1 bis 2 Papiertaschentücher
• 1 Tischlampe mit einer Glühbirne (40 Watt)
• Etwas Erde
- Baue nun die Kleintierfalle auf, wie du es auf dem Bild sehen kannst.
- Fülle in das Sieb frischen, gut durchfeuchteten Boden aus dem Wald oder Garten. Achte darauf, dass auch verrottetes Laub dabei ist.
- Lege die Auffangschale in der Schachtel mit feuchten Papiertüchern aus. So trocknen die Lebewesen, die nach unten fallen, nicht aus.
- Jetzt darf kein Licht mehr in den Kasten fallen.
- Stelle nun die Lampe über das Sieb. Achte auf genügend Abstand, sonst wird der Boden zu schnell trocken.
- Nach 24 Stunden kannst du schauen, welche Lebewesen in die Schale gelangt sind.
- Du kannst sie genau beobachten und mit Hilfe deines Bestimmungs- buches bestimmen.
Glühbirne 40 Watt
Küchensieb
Trichter
feuchte Erde
Deckel mit Loch
(geschlossen)
Schachtel
Schale mit feuchten Papiertaschentüchern
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Wertvolle Komposterde – Versuch zum Reifegrad
Aufgabe 1: Um den Reifegrad eures Komposts festzustellen, könnt ihr folgenden Versuch durchführen:
EA
Versuch „Reifegrad des Komposts“:
„Der Kressetest“
Dazu braucht ihr:
• Eine Pflanzschale
• Kressesamen
• Handsprüher (mit Wasser)
• Komposterde von eurem Komposthaufen
• Frischhaltefolie
So geht ihr vor:
1. Befüllt die Pflanzschale mit eurer Komposterde.
2. Streut die Kressesamen gleichmäßig aus.
3. Feuchtet das Saatgut mit einem Handsprüher leicht an und deckt es anschließend bis zur Keimung mit Folie ab.
4. Stellt die Schale an einen lichtreichen Ort.
5. Beobachtet das Saatgut in den nächsten Tagen genau. Nach ca. 3 bis 4 Tagen könnt ihr erste Keimergebnisse erkennen. Notiert eure Beobachtungen in Stichpunkten. Fertigt eine Skizze dazu an.