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A1566 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 22⏐⏐2. Juni 2006
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ndrea Fischer ist neue Mitherausgeberin der „Ge- sundheitsNachrichten“. Die ehemalige Bundesgesundheits- ministerin ist seit Anfang April für die monatlich er- scheinende Zeitung für Ge- sundheitswirtschaft aus dem Kölner Biermann-Verlag tätig.„Ich finde das Projekt in- teressant und unterstützens- wert“, sagte Fischer gegen- über dem Deutschen Ärzte- blatt. Die Gesundheitswirt- schaft habe eine wachsen- de Bedeutung. Für die Be- richterstattung sei es loh- nend, einen Ansatz zu wäh- len, der sich keiner einzelnen Interessengruppe verpflichtet fühle.
Das Thema Gesundheits- politik lässt Fischer offenbar nicht los. Das mag verwun- dern, denn allzu positiv kön- nen ihre Erinnerungen an die
Zeit im Bundesgesundheits- ministerium nicht sein: Ihre etwas glücklose Karriere als Ministerin endete abrupt im Zuge der BSE-Krise. Im Ja- nuar 2001 erklärte die grü- ne Politikerin damals ihren Rücktritt. Noch bis zur Bun- destagswahl 2002 saß sie im Parlament.
Nach ihrer Laufbahn als Politikerin versuchte sich die gelernte Offsetdruckerin und studierte Volkswirtin als Mo- deratorin. In der Talkshow
„Grüner Salon“ auf dem Fernsehsender n-tv befragte sie an der Seite von Heinz Eggert Prominente aus Poli- tik, Wirtschaft und Entertain- ment. Die Sendung wurde nach fast einem Jahr Ende 2003 eingestellt. Dass es so kam, lag nicht an mangelnden Einschaltquoten, sondern an senderinternen Umstruktu- rierungen bei n-tv.
Im Jahr 2004 wurde Fischer Mitglied des Führungsstabes des Bensheimer Instituts für Organisationskommunikation.
Dort ist sie für die Bereiche Gesundheit und Ernährung zuständig.
Seit einigen Jahren schreibt der Krimi-Fan Fischer dar- über hinaus regelmäßig im Berliner Tagesspiegel über die neuesten Kriminalro- mane. Der Titel ihrer Ko- lumne lautet „Ein Fall für Fi- scher“. Birgit Hibbeler
Ex-Bundesgesundheitsministerin
Ein Fall für Fischer
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rof. Dr. med. Klaus Seifert ist am 8. Mai im Alter von 76 Jahren verstorben. Unvor- bereitet erreichte viele Kol- legen die Nachricht vom Tod des langjährigen 1. Vorsitzen- den des Deutschen Berufs- verbandes der Hals-Nasen- Ohren-Ärzte aus Mühlbrook bei Neumünster.Der Facharzt für Hals-Na- sen-Ohren-Heilkunde und Pa- thologie gründete 1970 seine HNO-Praxis in Neumünster.
Schwerpunkt war die operati- ve Tätigkeit in der Belegab- teilung des Friedrich-Ebert- Krankenhauses Neumünster.
Seifert erwarb außerdem die Zusatzbezeichnung für Chiro- therapie. Seit 1975 war er außerplanmäßiger Professor der Universität Kiel. Mehr als 90 Publikationen hat er her- ausgegeben.
Seit 1980 war Seifert im Vorstand des Deutschen Be- rufsverbandes der Hals-Na- sen-Ohren-Ärzte, von 1988 bis 2000 dessen Erster Vorsit- zender. Seifert hat sich für die Weiterentwicklung der HNO und den Erhalt des gesamten Spektrums des Faches stark gemacht. Auch die Weiterbil- dungsordnung lag ihm am Herzen. Ein besonderes An- liegen war ihm die Kooperati- on zwischen Berufsverband und Fachgesellschaft. Viele Jahre war Seifert Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen- Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie.
Dem Thema Schwerhörig- keit hat sich Seifert intensiv gewidmet und sich beharrlich für schwerhörige Menschen und deren Belange engagiert.
Freunde und Kollegen be- schreiben Seifert als authenti- schen, geradlinigen und streit- baren Arzt, Wissenschaftler und Standespolitiker. Den Be- rufsverband der Hals-Nasen- Ohren-Ärzte hat er bleibend
geprägt. BH
Klaus Seifert
Geradliniger Arzt und Standespolitiker
Personalien Namen und Nachrichten
Prof. Dr. Dr. Heinz Häfner, Gründer des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim und dessen lang- jähriger Direktor, ist am 20.
Mai 80 Jahre alt geworden.
Prof. Dr. med. Ulrich Gott- stein, ehemaliger Chefarzt der Medizinischen Abteilung des Bürgerhospitals in Frankfurt am Main und Honorarprofes- sor an der Frankfurter Uni- versität, ist mit der Ehrenpla- kette der Landesärztekam- mer Hessen in Silber ausge- zeichnet worden. Gottstein wurde insbesondere für seine Verdienste um die Palliativ- medizin geehrt. Er gehört dem Arbeitskreis Palliativmedizin der Landesärztekammer Hes- sen an und ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Förderervereins für das Evan- gelische Hospital für Pallia- tive Medizin in Frankfurt. Seit 1980 gehörte er außerdem der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft an. EB
Aufgaben und Ämter Priv.-Doz. Dr. med. Hermann Staats, Klinik für Psychoso- matik und Psychotherapie der Universität Göttingen, hat den Ruf auf die Sigmund-Freud- Stiftungsprofessur für psycho- analytisch orientierte Ent- wicklungspsychologie an der Fachhochschule Potsdam an- genommen.
Dr. med. Iris Hauth, Leiten- de Chefärztin des St. Joseph- Krankenhauses Berlin-Wei- ßensee und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychothera- pie und Nervenheilkunde, ist zur Vorsitzenden der Bundes- direktorenkonferenz (BDK) gewählt worden. Schwerpunk- te der Arbeit der BDK sind die Versorgungsproblematik psy- chisch Kranker und die Ver- sorgungsforschung.
Prof. Dr. med. Ingo Linde- Boldt, Abteilung Zentrale Anästhesiologie, Orthopädi- sches Rehabilitationszentrum Annastift in Hannover, ist Ende 2005 in den Ruhestand
getreten. EB
Andrea Fischer
Foto:IPON
Klaus Seifert
Foto:privat