LOEWENSTEIN
HIRSCHMANN
RICHARD WOLF
Entwicklung der Endofotografie
Abbildung 1
Foto-Zystoskop von Nitze 1889
Foto-Zystoskop nach Ringieb 1911
Foto-Zystoskop nach Casper vor 1920 — auch als Demonstra- tions-Zystoskop zu benutzen
(4) Elektronenblitzröhre eines Fo- to-Zystoskops nach Wolf 1961
TECHNIK IN DER MEDIZIN
Farbaufnahmen der Harnröhre und der Blase
H. Dewarth und J. Sökeland
Die endovesikale Fotografie ermög- licht eine objektive Dokumentation von Blasenerkrankungen und er- gänzt die individuelle Beschreibung des untersuchenden Arztes. Das fo- tografische Bild erlaubt außerdem den Vergleich zeitlich auseinander- liegender Befunde für andere Nach- untersucher. Verlaufskontrollen las- sen den Ablauf einzelner Krankheits- stadien erkennen. Für Lehre und Fortbildung bietet die endovesikale Fotografie einen naturgetreuen An- schauungsunterridht, der dem An- fänger die Orientierung erleichtert und die Demonstration seltener Be- funde möglich macht.
Technische Voraussetzungen heute:
Die Einführung des Elektronenblit- zes brachte für die Fotografie in der Harnblase einen wesentlichen Fort- schritt gegenüber dem alten Prinzip der Überlastungsglühbirnen. Durch
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 17 vom 24. April 1980 1105
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Farbaufnahmen der Harnröhre und der Blase
Belichtungszeiten von 1/800 Sekun- de bei hoher Lichtintensität kommt man zu scharfen, lichtechten Bil- dern, die mit einem Durchmesser von nahezu 20 Millimeter die han- delsüblichen Kleinbildformate aus- füllen.
Bei der Anwendung des Elektronen- blitzes wird heute der Blitz in die Blase. von einer extrakorporalen Lichtquelle über Glasfiberstäbe ein- gespiegelt. Als Filmmaterial werden Tageslichtfilme (64 bis maximal 400 ASA) verwendet.
Die in dem Beitrag „Zystitis" (Seite 1098 bis 1099 dieses Heftes) ge- zeigten Farbaufnahmen wurden mit Zystoskopen und fotografischer Zu- satzeinrichtung der Fa. Richard Wolf Knittlinger aufgenommen.
Auch Filmaufnahmen sowie Farb- fernsehübertragungen über soge- nannte Gleichoptiken sind mit Spe- zialkameras möglich.
Entwicklung der Endofotografie
Abbildung 2:
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Problemloser wurde die Endo- fotografie nach Erscheinen der Kaltlichtinstrumente. Heute wird ausnahmslos ein extrakorporaler Elektronenblitz über das Lichtleit- kabel und das eingebaute Licht- leitbündel in die Körperhöhle ge- leitet. Dazu eignet sich praktisch jede normale OptikC) Als Fotoapparate werden für die Endofotografie aufbereitete Spiegelreflexkameras mit Spezial- objektiven benutzt
C) Um optimale Ergebnisse erzie- len zu können, empfehlen sich zur Fotografie (zum Filmen und Farb- fernsehen) Optiken mit fest ver- bundenem Lichtleitkabel oder Gliederoptiken. Die sonst übliche Kupplungsstelle zwischen Licht- leitkabel und Optik führt zu Licht- verlusten (Fotoeinrichtung der Firma Richard Wolf)
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