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V2

Peter Jakob

28 Schweinemast

im nichtwärmegedämmten Offenfrontstall

auf Tiefstreue

SchriftenreihEder Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT CH-8356 Täriikon TG Comptes-rendys,dp la, station fädärale de recherches d'dconornie d'entreprise et de gänie rural

CH-8356 Tänikon TG Reports of the Swiss Federal Research Station for Farm Management and Agricultural Engineering CH-8356 Tänikon TG

1987

(2)

Peter Jakob

Schweinemast

im nichtwärmegedämrnten Offenfrontstall

auf Tief streue

1987

Herausgegeben von der

Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft

und Landtechnik,-CH-8356 Tänikon TG -

Direktor: Dr. W. Meier

(3)

'Vorwort

Die Rezession von 1975 brachte der schweizerischen Landwirtschaft durch Verminderung der anwesenden Bevölkerung infolge der Gastarbeiterbe- schränkung eine Stagnation der Nachfrage insbesondere nach Produkten aus der tierischen Veredlung. Die Sensibilisierung für Umweltprobleme führte insbesondere bei der Güllenverwertung in Gebieten mit hoher Gesamtvieh- dichte (hohe lokale Rindvieh- und Schweinebestände) zu Problemen bei der sinnvollen Verteilung von flüssigen Hofdüngern. Schliesslich verlangten die Diskussionen im Vorfeld der Tierschutzgesetzgebung tiergerechte, al- ternative Haltungssysteme. für die sici.i.abzeichnende-,Stillegung von-, Schweihemastplätzen in Grosbetrieben sollten kostengünstige H,alturig52- verfahren für Neu- und Umbauten mit viel betriebseigenen Futtermitteln und einfacher Hofdüngerverwertung entwickelt werden. So wurde von 1977 , bis 1979 an der FAT ein Versuch mit einem Offehfront-Tiefstreustall für Mastschweine mit ad libitum-Fütterung von Lieschkolben'schrqt, Gerste und zugekauftem Eiweisskonzentrat im Vergleich mit einem isolierten TeiI- spaltenbodenstall sowohl mit ad libitum-als auch rationierter Fütterung durchgeführt. Dem Projektleiter stand Dr. med. vet. 'Fianna Etter als Ex- pertin für ethologische und gesundheitliche Aspekte bei, deren Tätigkeit teils vom Tierschutzforschungsfonds des Migros-Genossenschaftsbundes und teils von der Stiftung zur Förderung tiergerechter Haltungsformen von Nutztieren finanziert wurde.

Die in verdankenswerter -Weise von der Mastleistungsprüfungsanstalt durchgeführte Schlachtkörperzerlegung hat die Erkenntnisse aus diesem Versuch wesentlich erweitert. Die Ergebnisse des ersten Versuchs wurden in der Schriftenreihe der FAT, Nr. 17, 1983 publiziert. Da dieser Be- richt sehr früh vergriffen war, haben wir uns entschlossen, die wichtig- sten Ergebnisse auch in diesem Bericht aufzuführen.

Der zweite von der FAT in nichtisolierten Schweinemastställen mit Tief- streu mit ad libitum- und rationierter Fütterung durchgeführte Versuch fand in den Jahren 1983 bis 1985 statt. Die in diesem Bericht dargeleg- ten Ergebnisse fühPen zu wichtigen Erkenntnissen- über die Möglichkeiten der rationierten Fütterung der Mastschweine im Offenfrontstall. Sie füh- ren zur Weiterentwicklung tiergerechter, nichtwärmegedämmter Schweine- ställe.

Mathäus Rohrer Leiter der Sektion Hoftechnik

FAT Tänikon

(4)

Verzeichnis der Abkürzungen

AK = Arbeitskraft AKb = Arbeitskraftstunde CCM = Corn Cob Mix DB = Deckungsbeitrag EP = Enzootische Pneumonie

EIN = Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich

FAC = Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrikulturchemie und Um- welthygiene, Liebefeld-Bern

FAG = Eidgenössische Forschungsanstalt für Viehwirtschaftliche Produk- tion, Grangeneuve, Posieux

FAT = Eidgenössische Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft -und Landtechnik, Tänikon

FV = Futterverwertung LG .—Lebendgewicht

'MLP = Schweizerische Mastleistungsprüfungsanstalt für das Schwein, Sempach

MSP = Mastschweineplatz OA = Offene Ackerfläche OF1 = Original-Offenfrontstall 0F2 = Modifizierter Offenfrontstall

PSE = Pale Soft Exudativ (bleich, weich, mässerig) R1/2 = Referenzstall 1/2 (auf den Versuch bezogen) SG = Schlachtgewicht

SMA = Schweizerische Meteorologische Anstalt, Zürich StE = Stärkeeinheit

IS = Trockensubstanz' Tsp = Teilspaltenbodenstall V1/2 = Versuch 1/2

VES = Verdauliche Energie Schwein VLS = Veredeltes Landschwein VPS = Verdauliches Protein Schwein

VS1/2 = Versuchsstall 1/2 (auf den Versuch bezogen)

(5)

Inhaltsverzeichnis Seite

1. Einleitung 7

2. Material und Methoden 2.1 Versuchskonzept 2.2 Versuchsställe

2.2.1 Der Teilspaltenbodenstall (Tsp) 2.2.2 Der Original-Offenfrontstall (0F1) 2.2.3 Der geänderte Offenfrontstall (0F2) 2.3 Versuchstiere

2.4 Technische Grundlagen 2.5 Klimatische Erhebungen 2.6 Verhaltensuntersuchungen

2.7 Veterinärmedizinische Gesichtspunkte 3. Ergebnisse und Diskussion

3.1 Baukosten der Ställe 3.2 Buchtenorganisation 3.3 Strohbedarf und Mistanfall

3.3.1 Strohbedarf 3.3.2 Mistanfall 3.4 Fütterung

3.4.1 Bereitstellen des Futters Qualität des Futters 3.5 Mastleistungen

3.6 Schlachtleistungen 3.7 Umtriebsdauer 3.8 Wirtschaftlichkeit

3.8.1 Ertrag

3.8.1.1 Schlachterlös

3.8.1.2 Vorzeitige Abgänge von Tieren 3:8.2 Kosten

3.8.2.1 Tierbeschaffung 3.8.2.2 Futterkosten 3.8.2.3 Tierarztkosten

3.8.2.4 Kosten für Einstreuen, Entmisten 3.8.2.5 Lagerkosten CCM-Silage.

8 8 11 11 14 17 20 21 25 25 . 27 28 28 33 37 37 40 42 42 43 45 54 58 59 59 59 64 66.

66 66 69 und Reinigen 71 73

(6)

-6-

Seite 3.8.2.6 Kosten der Futterzubereitung 73

3.8.2.7 Lagerkosten Pellets .73

3.8.2.8 Gebäudekosten 74

3.8.2.9 Stromkosten 75

3.8.3 Deckungsbeitrag 78

3.9 Klima 82

3.9.1 Lufttemperaturen und Luftfeuchtigkeiten 82

3.9.2 Gärungswärme im Liegebett 85

3.9.3 Luftströmungen 86

3.9.4 Schadgaskonzentrationen. 89

3.9.5 Exposition der Ställe 89

3.10 Tierverhalten 89

3.10.1 Vergleichende Untersuchungen 90

3.10.2 Fressplatzfrequentierung 93

3.11 Gesundheit der Tiere und Hygiene 96

3.1k Weitere Gesichtspunkte 9?

4. Anregungen und Empfehlungen 97

5. Zusammenfassung 99

6. Resumg 103

7. Summary 108

8. Literaturverzeichnis 113

Verzeichnis der Tabellen 118

Verzeichnis der Abbildungen 120

(7)

1. Einleitung

Der Konsum an Schweinefleisch beträgt zur Zeit pro Kopf und Jahr in der Schweiz knapp 30 kg (ohne Bein). 'Eine mengenmässige Ausdehnung der Pro- duktion ist praktisch nicht mehr möglich. Der einzelne Pröduzent muss deshalb die Verbesserung des Einkommehs über die Produktionskostensen- kung suchen (GLAETTLI, 1984).

Der Offenfrontstall, in dem die Schweine bei Aussentemperatur auf Tief- streue gemästet werden, wurde in der Schweizer Fachpresse erstmals von GRAF/JAKOB (1976) erwähnt. Er konnte an verschiedenen Orten in Belgien besichtigt werden. BOTHE (1977) beschreibt, dass in Schleswig-Holstein 100000 Tiere oder 4 % des Gesamt-Mastschweinebestandes in Offenfront- ställen gehalten werden (nach THOMSEN (1980) 3 %).

CEUNEN (1976) sieht kein Problem, auch im Winter im Offenfrontstall auf Tiefstreue Schweine zu mästen. HEIJNEN (1977) kommt zum Schluss, dass es

"der Offenfrontstall verdient, weiter geprüft zu werden". SOUTY (1976/78) sieht nur Vorteile im Offenfrontstall. Dieses Haltungssystem

beschreiben auch SCHMIDT et al. (1974) unter dem Stichwort "Tiefstall".

FIEDLER (1978) wünscht dem Offenfrontstall mit Tiefstreue höhere Bedeu- tung.

Es wurde versucht, diesen Stall strohlos zu betreiben. Ueber diese Be- triebsweise ist das Urteil weniger positiv (VAN DEN WEGHE, 1976; ERNST, 1980; KOOMANS, 1978; THOMSEN, 1979, beschreibt die Systeme ausführlich.)

BRESK und STOLPE (1982) weisen in einem wärmegedämmten Stall .nach, dass Mastschweine bei tiefen Temperaturen mehr Futter brauchen. Es stellt sich die Frage, ob das in einem Offenstall mit Tiefstreue auch zutrifft.

BURE/OOMANS (1984), SIEGEL (1985) sowie eine holländische WERKGROEP (1985) beschreiben mehrere Alternativen zum herkömmlichen -wärmegedämmten Stall für die Schweinemast.

SOMMER (1981) führt aus, dass die einstreulose Haltung erhebliche tier- medizinische Probleme mit sich bringen könne und deshalb einer kriti- schen Betrachtung unterzogen werden müsse.

Nach MAIER (1984) zeichnet sich ein tierfreundliches Haltungssystem für Mastschweine dadurch aus, dass einerseits reichlich eingestreut wird und anderseits das Platzangebot über dem Minimum liegt. Diese Forderung er-

(8)

füllt der Offenfront-Tigfstreustall von Holland und Belgien. Da die 'be- trieblichen Strukturen der Schweinemast in Holland und der Sdhweiz teil- weise vergleichbar sind (siehe HUTSCHEMAEKERS, 1982), interessierte es zu prüfen, ob in der Schweiz im Offenfront§tall wirtschaftlich Schweine gemästet werden können. Ist der Offenfront-Tiefstreustall eine Haltungs- alternative?

2. Material und Methoden

Zur Untersuchung eines Stallsystems biätet sich der Milieuvergleich an.

Dabei wird das zu untersuchende Stallsystem mit Tieren belegt. Gleich- zeitig belegt man einen herkömmlichen, verbreiteten und somit bekannten Stall mit verwandten Tieren. Die Parameter bezüglich Verhalten, Leistung usw. der Tiere beider Ställe werden miteinander verglichen. Man spricht einerseits von einem Versuchsstall (VS) und anderseits von einem Ver- gleichs- bzw.-Referenzstall (R).

2.1 Versuchskonzept

Der Bericht beschreibt zwei Versuche. Das Ziel bestand darin, den Origi- nal-Offenfrontstall (0F1) verfahrenstechnisch zu verbessern, einen geän- derten Offenfrontstall (0F2) zu entwickeln und wiederum zu messen, in welchem Masse Verbesserungen erzielt werden konnten.

Bei Vergleichsversuchen ist stets darauf zu achten, möglichst viele . variable Faktoren (Tiere, Futter, Klima, Tierbetreuer usw.) in beiden Systemen konstant zu halten um Fremdeinflüsse weitgehend auszusehalten:

Bei einem Optimierungsversudh, wie er hier dargestellt ist, wird in ei- nem-weiteren Schritt der Versuchsstall zum Referenzstall. Das ist not- wendig, wenn man feststellen will, welche Verbesserungen auf wessen Ko- sten ei-zielt wurden (siehe Abb. 1).

(9)

Anders verhält es sich bei einer Vergleichsprüfung, wo'mehrere Produkte mit einem Referenzpr9dukt verglichen werden, DieSes Verfahren bietet sich unter anderem auf dem Gebiet der Prüfungen (Maschinen, Einricfitun- gen) an (Abb. 2).

In einer ersten Phase diente ein herkömmlicher Teilspaltenbodenstall (2.2.1) als R1 und der OF1 (2.2.2) als VS1. Die Datenerhebung erfolgte in den Jahren 1977/78.

Die Untersuchung sollte auf folgende Fragen Antwort geben:

1. Ist ein Offenfrontsystem für Mastschweine in der Schweiz klimatisch möglich?

2._ Ist das Offenfront-Tiefstreusysteffi wirtschaftlich? . Wie ist es verfeh- renstechnisch'zu beurteilen?

3. Entspricht der Offenfront-Tiefstreustall aus etholpgischer Sicht dem Mastschwein besser als ein herkömmlicher Stall?

4. Sind Unterschiede bezüglich Morbidität zwischen den beiden Systemen festzustellen? .

Die hier angegebenen Ergebnisse wurden von JAKOB/ETTER (1983) bereits dargestellt und kommentiert.

Die Versuchsresultate des ersten Versuches ermutigten, zusätzlich fol- gende Fragen abzuklären:

5. Können die Schweine im Offenfrontstall auch rationiert gefüttert wer- den?

6. Kann betriebseigenes Futter ohne betriebsfremde Aufbereitung verfüt- tert werden?

7. Braucht es wegen des befestigten Fressplatzes weniger Stroh und dient dieser als kühler Liegeplatz im Sommer?

Zu diesem Zwecke wurde ein entsprechender Offenfrontstall (0F2) er- stellt. Ein Teil des OF1 wurde nun R2 und der 0F2 zu VS2 (Abb. 1). Die Erhebungen erfolgten in den Jahren 1983 bis 1985.

Der Teilspaltenbodenstall (Tsp) wurde im V2 nicht mehr in die Unter- suchungen einbezogen. In Vorversuchen wurden die festgelegte Unter- suchungsmethodik erprobt und angepasst sowie die Verfahrenstechnik ein- geübt und optimiert. Der erste Versuch wurde in Zusammenarbeit mit Frau Dr. H. Etter durchgeführt, welche die ethologischen und veterinärmedi- zinischen Aspekte bearbeitete.

(10)

-10-

Abb. 1: Methodi§ches Vofgehen bei der Optimierung HaltungssyStemen.

Abb. 2: Im Rahmen einer Vergleichsprüfung werden die Unterschiede ver- schiedener Produkte (A/B/C) zu einem Vergleichsprodukt (R) fest- gelegt.

(11)

(SAMBRAUS, 1981). Es musste ein System sein, welches einerseits nicht umstritten und anderseits verbreitet ist.

Die Ställe wurden an der' Eidgenössischen Forschungsanstalt für-Betriebs- wirtschaft und Landtechnik, Tänikon (FAT), erstellt. Die Gruppen in Of- fenfrontställen zählen mehr als zwölf Tiere, deutlich mehr als BLENDL (1971) empfiehlt. Die Stallstruktur verlangt eine Mindestruppengrösse von rund 15 Tieren.

2.2.1 Der Teilspaltenbodenstall (Tsp)

Der Teilspaltenboden war Rl. Er ist weniger umstritten als der Vollspal- tenboden und diesem nach WAGNER (1981) ökonomisch überlegen. WUERZEL und KEIMELMAYR (1982) fanden keine Unterschiede, kamen aber auch nicht zu gegenteiligen Ergebnis§en.

Dieser Stall umfasst einen Vormast- und einen Ausmastraum mit je vier Buchten, die auf beiden Seiten des Futterganges angeordnet sind.

Die Tiere wurden mit einem durchschnittlichen Lebendgewicht von rund 55 kg in den Ausmaststall umgestallt.

Im Referenzstall befindet sich über jeder Bucht ein Fenster mit einer Fläche von je 0,8 m2 (0,72 m x 1,10A) (Abb. 3).

Die Liegeflächen sind mit einem Ueberzug aus Isolierbeton wärmegedämmt und weisen ein Gefälle zu den Kotrosten auf. Ein 10 cm hoher Absatz trennt die Liegefläche vom tiefer gelegenen Mistbereich. Die Buchtenab- trennungen bestanden aus Gittern mit senkrechten Stäben.

Im Referenzstall wurden zehn Schweine pro Bucht eingestallt. Dies ergibt eine Liegefläche pro Tier von 0,46 m2 in der Vormast, 0,61 m2 pro Tier in der Ausmast und einen Mistplatz von 0,29 m2 bzw. 0,34 m2 pro Tier.

Unter den Kotrosten wurde ein Güllekanal mit Stauschwemmentmistung ge- baut.

(12)

.00L1.80

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0.40 9.25 -12-

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0

Abb. 3: Der Teilspaltenbodenstall, Grundriss und Schnitt.

(13)

Ein Gleichdrucklüftdr, lkombiniert mit elektrischer Heizung (Fristamat HDA 600), befindet sich än der Decke in der Mitte von jedem Raum. Bei diesem System wird die Frischluft der Decke entiatig nach allen Seiten verteilt in der Mitte des Raumes abgesaugt. Das System ist mit vier Ge- bläsestufen, drei Heizstufen und Thermostat ' ausgerüstet.

Tabelle 1: Haltungsbedingungen im Tsp Funktion des Stalles: R1

Stichwort yormast - Ausmast

Anzahl Buchten 4 ' 4

Gruppengrösse 10 Tiere,

umbuchten 1 x

Fütterungsregime a) zwei Buchten ad libitum

pro Stallraum b) zwei Buchten rationiert

Tränkestelle: Art Ort

1 Tränkebecken pro Bucht über dem Kotrost, am Buchtentrenngitter Troglänge pro Bucht a) 100 cm

b) 285 cm

a) 100 cm

• b) 335 cm

Liegefläche pro Bucht 4,6 m2 6,1 m2

Oberfläche des Liegeplatzes Isolierbeton

Kotplatz pro Bucht I

2,9 m2 3,4 m3

Kotroste

Kotroste

Aluminiumlochbleche:

- Lochweite 15x19 mm

Gussroste:

- Spaltenweite 16 mm - Stegbreite 33 mm

Anfall der Exkremente Gülle

Entmistungsverfahren Stauschwemmentmistung mit Umspülleitung ,

Lüftung/Heizung Gleichdruck mit elektrischer Heizung

(14)

-14-

Die Tiere im Tsp werden-im allgemeinen rationiert. gefüttert; Weil ei- nerseits ein Referenzsystem für Versuche nicht modifiziert werden soll und man anderseits Schweine im OF1 ad libitum füttert, bestand der Kom- promiss darin, im Tsp nur 2wei Buchten rationiert zu füttern. Das ermög- lichte zusätzlich den Vergleich zweier Fütterungsregime im selben Stall.

2.2.2 Der Original-Offenfrontstall

(011)

Der Offenfrontstall wurde nach den Bauplänen einer Futtermühle in Belgien (mit kleinen Abänderungen) gebaut (Abb. 4). Die gegen Süden of- fenen Buchten sind je nach Witterung und Mastabschnitt durch Bretter: bis

auf eine Höhe von 1,2 bis 1,6 m.geschlossen. Diese Bretterwand kann für das Ausmisten mit Traktor und- Frontlader weggenommen werden. Auf einer- Höhe von 2,8 m über dem Buchtenboden ist anstelle einer massiven Decke ein Gitter montiert. Darauf liegt eine lose geschüttete Strohschicht, die rund 0,5 m dick ist. Diese hat die Funktion der Wärmedämmung und des Klimaausgleiches.

Drei der Aussen- und die Buchtentrennwände sind mit Formsteinen mauert, wobei nur jede zweite Buchtentrennwand bis zur Decke reicht.

Zwei Buchten bilden somit eine Einheit. Sie werden im Bedienungsgang durch Türen getrennt.

Aus statischen Gründen (Mistdruck) müssen die Bretter der Südwand 6 cm dick sein.

Die Rückwand des Stalles weist pro Bucht eine 75 cm hohe und 100 cm breite Lüftungsöffnung auf, die mit einem Schieber zwecks Steuerung der Lüftung geschlossen werden kann.

Eine Bucht ist 3 m breit und 6 m tief. Im Sommer werden darin 14 Tiere gemästet, im Winter 16. Das ergibt eine Fläche pro Schwein von 1,28 m2' bzw. 1,12 m2 (Tab. 2).

In jeder Bucht gibt es einen Futterautomaten. Damit dieser nicht dem steigenden Niveau des Tiefstreubettes angepasst werden muss, ist er 0,50 m über dem Buchtenboden an der nördlichen Buchtenwand montiert. Er Ist durch eine 1,8 m breite Rampe erreichbar. Neben dem Futterautomaten ist ein Tränkebecken installiert (ebenfalls auf der Rampe). Das Restwas- ser wird durch eine Rinne im Futtergang abgeführt.

(15)

Abb. 4: Der Original-Offenfrontstall (0F1), Grundriss und Schnitt.

2.32 2.80 '

1!„ I

F-1

22

Tiefstroh -Liegebett

9

.43 U.

1

6.00 1.20

111111921aggilieetutem

CD

(16)

- 16 -

Haltungsbedingungen imOF1 Funktion des Stalles: VSI --e'R2

Stichwort. VS1 R2

Anzahl Buchten 4 2

Gruppengrösse (Tiere) a) Winter: 16; b)'Sommer: 14

Umbuchten kein Umbuchten,

Fütterungsregime ad libitum

Tränkestelle: Art Ort

I Tränkebecken 1 Trinknippel neben .Futterautomat

Fressstellenbreite . '140 cm '

Buchtenfläche 18 m2

Buchtenfläche pro Tier a) 1,28 m2; b) 1,12 m2

Kotplatz keine bauliche Limitierung

Anfall der; Exkremente Mist

Entmistungsverfahren Traktor mit Frontlader

Lüftung/Heizung Offene Front

Folgende Aenderungen und Ergänzungen zu den belgischen Originalplänen erfolgten teils aus versuchstechnischen, teils aus Gründen der Anpassung an schweizerische Gegebenheiten:

Die Futterautomaten wurden zur Erleichterung der wöchentlichen Wägung der Tiere. an die Buchtentüren montiert.

Anbringen von Versuchsbeleuchtungen mit 2eitschaltuhren und Lichtreg- lern in beiden Ställen für Beobachtungen rund um die Uhr.

Brauner Welleternit als Bedachung aus ästhetischen Gründen.

Die Dimensionierung der Konstr,uktionsteile musste der Schneelast ange- passt werden.

Strohfilter 2,8 m über dem Buchtenboden wegen des Ausmistens mit Frontlader (in der Schweiz müssen Traktoren über ein Sturzverdeck ver- fügen).

(17)

2.2.3 Der genderte Offenfrontstall (0F2)

Im OF' werden die Schweine ad libitum gefüttert. Bdispielsweise sind Schotte und Magermilch wohl wenig konzentrierte, aber gute Futtermittel (JOST, 1983). Um diese zu verfüttern, müssen nach dem heutigen Stand der

Technik gleichzeitig alle Tiere am Trog Platz finden. Das ermöglicht die direkte Verfütterung von betriebseigenem Futter. Im Gegensatz dazu kann' eine ad libitum-Fütterung während der gesamten Mastzeit mit einer ener- getisch standardisierten Mastratlön nicht empfohlen werden (siehe SCHNEIDER, 1974, JOST, 1975, u.a.).

.Der 0F2 weist gegenüber dem OF1 ausser dem. Fressplatz keine konzeptio- nellen Aenderungen au-F.

Der OF2 besteht aus vier Buchten, wobei auf dem Fressplatz von

zwei Gruppen Quertröge (verglichen mit dem Bedienungsgang) lind für die zwei anderen Gruppen Längströge installiert sind (Abb. 7). Im Sommer hatten die Tiere stets Zugang zum Fressplatz, im Winter nur während der Fütterungszeiten. Es hat zwei Trinknippel auf der Tiefstreue in einem Abstand von 45 dm, damit die Tiere jederzeit Wasser hatten. Die Nippei müssen höhenverstellbar sein.

Die Trennwände zwischen den Buchten 1/2 und 3/4 bestehen aus 6 cm dicken Brettern. Diese werden von senkrechten Rohren gehalten.

Während des Vorversuches geigte sich, dass wegen der,Kotplatzwahl die Rampen glitschig und für die Tiere zum Teil .unbegehbar wurden. Kleine nachträglich aufbetonierte Stufen schafften Abhilfe (5 cm hoch, 20 cm Auftritt). Der Fressplatz hatte einen 40 cm breiten Güllenkanal mit ei- nem Stauschieber. Er war mit Gussrosten gedeckt. öiesen'hosten waren teilweise Abwurfdeckel eingebaut, um den Fressplatz gut mit Handgeräten reinigen zu können.

Um Zugluft im Tierbereich mit Sicherheit auszuschliessen, hat man auf- grund der Erfahrungen aus dem Vorversuch die Gittertürchen, welche den Fressplatz vom TiefStreubett trennen, mit Platten verkleidet.

(18)

-18-

Abb. 5: Die Buchtentrennwand besteht beim OF1 aus Formsteinen. Zwei Buchten bilden eine Raumeinheit.

Abb. 6: Die Buchtentrennwand besteht beim 0F2 aus Brettern. Zwei Buchten bilden eine Raumeinheit.

(19)

5.30

Il

A:42s 4040 GO

2.75 295 . 2.62S

955

ummommammorminamomm memuummenummummomme offlimmummuummememmem mmommemmmmnow,--

Abb. 7: Der geänderte Offenfrontstall (0F2), Grundriss und Schnitt.

(20)

-20-

Tabel)e 3: Haltungsbedingungen im OF-2 Funktion des Stalles: VS2

Stichwort Stall 1

(Quertröge)

Stall 2' (Längströge)

Anzahl Buchten 2 2

Gruppengrösse

a) Winter: 16; b) Sommer:.14

Umbuchten kein Umbuchten

Fütterungsregime rationiert

Futterform Suppe Feuchtfutter (CCM)

Tränkestelle: Art . 2, trinknfppel pro Bucht ,

Ort . auf der Tiefstreue

Tiefstreufläche pro Bucht 16 m2

pro Tier a) 1,08m2; b 1,15 m2 Fressplatzfläche pro Bucht . 8,1 m2 _ 11,1 m2

pro Tier a) 0,5m2; b) 0,58m? a) 0,69M2; b) 0,79m2 Fressplatzbreite pro Tier 0,33 m

Gesamtfläche pro Bucht 24,1 m2 27,1 m2

pro Tier ' a) 1, m2; b) 1,7 m2 a) 1,7 m2; , b) 1,9m2

Kotplatz keine bauliche Limitierung

Anfall der Exkremente Mist und Gülle

Entmistungsverfahren Traktor mild Frontlader/Güllekanal

Lüftung/Heizung Offene Front

2.3 Versuchstiere

Bei der Herkunft der Versuchstiere muss man zwischen der Versuchsphase 1 (V1, 1977/78) und der Versuchsphase 2 (V2, 1983-85) unterscheiden.

Für V1 wurden alle Schweine der Rasse VLS (veredeltes Landschwein) vom gleichen Betrieb zugekauft. Der Lieferbetrieb war damals nicht an den SGD (Schweinegesundheitsdienst) angeschlossen.

(21)

2.4 Technische Grundlagen

Die.MaStleistungsprüfungsanstalt MLP) Sempach versteht [Inter der Mast- dauer der Schweine den'Lebendgewichtsabschhitt zwischen 25 kg und 105 kg.

In den Versuchen begann die Mast mit dem Einstallen und endete mit der Ablieferung der Tiere in. den Schlachthof. In V1 lag das durchschnitt- liche Anfangsgewicht pro Tier bei 21,8 kg, in V2 waren es 27,9 kg und 99,9 kg.

Die Tiere wogen bei der Schlachtung durchschnittlich 99,5 bzw. 99,9 kg.

Dieses Endgewicht wurde während des Nachmittags vor dem Schlachttag er- hoben. Die Schweine wurden stets frühmorgens geschlachtet. -

Der gemessene Arbeitsaufwand konnte lediglich dort ohne Einschränkung verwendet werden, wo Versuchsarbeiten die Werte nicht beeinflussten.

(Das Wägen des Futters verfälschte die Fütterungszeiten, Einstreuen und Entmisten lieferter:I.direkt verwertbare Grössen.) Ueber die aufgewendete Strohmenge führte man regelmässig Protokoll. Dasselbe gilt für das be- nötigte Futter. '

Die Futterkosten sind stets ein grosser Anteil am Aufwand für die Schweinemast. Bei der Betrachtung vieler Punkte wird die Kenntnis der Rezeptur oder der Futtermenge vorausgesetzt.

Im OF1 werden die Tiere ad libitum gefüttert, weil systembdingt 140 cm- Fressplatz für 16 bzw. 14 Tiere vorhanden war.

Im Tsp wird das Futter üblicherweise zweimal täglich in Rationen vorge- legt. Um die Ergebnisse vergleichbar zu machen, wurde in je zwei Buchten des Tsp ad libitum gefüttert. In den beiden anderen Buchten erhielten die Tiere zweimal täglich Futter (ebenfalls Pellets).

Alle Schweine bekamen während der Versuche das gleiche Futter. In V1 be- stand es aus 40% getrocknetem Lieschkolbenschrot, 35 % Gerste und 25 % Eiweisskonzentrat in pelletierter Form. Es enthielt für die Versu- che keine Zusatzstoffe. Bis maximal eine Woche nach dem Einstallen fras- sen die Tiere Einstallfutter (im V1). Medizinalfutter kam nie zum Ein- , satz. Die mittlere Zusammensetzung des Futters ermittelte die FAG (Eidg. Forschungsanstalt für viehwirtschaftliche Produktion in

Grangeneuve, Posieux).

(22)

22 -

In V2 w#-Man,-bes:t,rebt* einen.

egliOlt

hÖherantei-1:hetriebseigehe Futter einzusetzen Die Vorgaben lauteten.:-

- Müglidhstllohr Anteil von Maiskolbensährot ,(CCM) in der Ration.

- Während der ganzen Versuchsdauer gleiche Zusammensetzung der Ration.

- Verwendung von 'Ackerbohnen und Raps im Ergänzungsfutter.

Nach Rücksprache mit- Fachleuten wurde die Ration grundsätzlich so 'festgelegt:

54 %.Maiskolbenschrot (CCM) in der Ratioh,

- Ergänzungsfutter mit 30 % Ackerbohhen undf %, Rapsschrot.

Während des_yorver§uches zeigte sich, dass die- Mastschweine Aas Futter nicht gerne frassen. Man §ppktemit frfol.gAnteile an. Ackerbohneri.

und Rapsschrot (siehe auch FIEDLER, 1985) in der Ration. Die Rezeptur

.

des Ergänzungsfutters ist, in Tab. 4 dargestellt.

Tabelle 4: Rezetur däs Ergänzungsfutters zu 54 . % CCM

Gerste 34,50 %

Ackerbohnen 20,00 %

Rapsschrot .3,00 %

Sojaschrot 5,00%

Flei§amehl 60 15,00 %

Fischmehl 70/72 5,00 % Erdnussschrot 12*,00 %

Mel4se 1,50 %

Kohlensaurer .kalk 1,80 %

DCP 28/40 0,50 %

Salz 0,50 %

Lysin-HCI 0,18

.%

Methionin:DL 0,10 %

UFA:Premix 36 1,00 %

Die zu verfütternde Ration wurde wöchentlich für jede Gruppe aufgrund des Durchschnittsgewichtes ,&•rechnet (Tab.

5).

(23)

Tabelle 5: Rationenplan zur futterffiengenberechnung iMA2 Gewicht

kg

Mast- futter.

kg

Maiskolbenschrotsilaqe (CCM) 54 % TS

kg

56 % TS kg

58 % IS ,kg

60 % TS kg

62 % TS , kg

64 % IS kg 19 - 23 0,49 0,93 -0,89 0,86 0,83 0,81 0.78 23 - 27 0,56 1,07 1,04 1,00 0,97 0,94 0,91 27 - 31 0,61 1,17 1,13 1,09 1,05 1,02 0,98 31 - 35 0,67 1,28 1,23 1:19 ' 1,15 1,11 1,08 35 -39 0,71 1,37 1,32 1,28 1,23 1,19 1,16 39 - 43 0,/6 1,46 1,41 1,36 1,32 1,27 1,23 43 - 47 0,83 _ 1,59 1,54 1,48 1,43 1,29 1,34 47 - 51 0,7 ),67 - 1,61 1,55 .1;50 1,45 1,41 51 - 55 0,94 1,80 1,73 1,67 1,62 1,56 1,52 55 - 59 1,01 1,93 1,86 1,79 1,73 1,68 1,63 59 - 63 1,05 2,00 1,93 1,86 1,80 1,74 1,69 63 - 67 1,09 2,09 2,02 1,95 1,88 1,82 1,77 67 - 72 1,14 2,19 2,11 2,03 1,97 1,90 1,84 72 : 77 1,19 2,28 2,20 2,12 2,05 1,98 1,92 77 - 82 1,21 2,20 2,21 2,14, 2,07 2,00 1,94 82 - 87 1,23 2,35 2,27 2,19 2,12 2,05 1,98 87 - 92 1,25 2,39 2,30 2,22 2,15 2,08 2,02 92 - §8 1,27 2,54 2,45 2,36 2,28 ' 2,21 2,14 98 -105 1,27 2,44 2,36 2,28 2;20 2,13 2,06

Für den letzten Umtrieb wurden aus betrieblichen Gründen die Ackerbohnen durch Erbsen ersetzt (Tab. 6).

Tabelle 6: Rezeptur des Ergänzungsfutters zu 54 % CCM mit Erbsen anstel- le von Ackerbohnen

Gerste 30,50 % Lysin-HCL 0,10 %

Melasse 2,00 % Methionin DL 0,06 %

Erbsen 20,00 % Kohlensaurer Kalk 1,80 %

Erdnussschrot 12,00 % DCP 38/40 1,00 %

Raps schrot 3,00 % Viehsalz 0,05 %

Sojaschrot 43 % RP 8,00 %

Premix 36 1,00%

Fischmehl 70/72 % RP 5,00%

Fleischmehl 60 % RP 15,00 .%

(24)

-24-

Folgende periodische Kontrollen erfolgten:

- Von jeder Futterlieferung erstellte man eine Gehaltsanalyse. Die Ana- lyseergebnisse wurden gemittelt.

- Die Schweine wurden während der Mast wöchentlich gewogen, um das Ein- zelgewicht festzustellen und eine grobe Gesundheitskontrolle zu ermög- lichen (auch aufgrund der Zunahmen). Bei den rationiert gefütterten Tieren erfolgte die Futtermenge-Zuteilung aufgrund des Körpergewichtes anhand eines Rationenplanes (Tab. 5).

- Zur Bestimmung des Gehaltes an Pflanzennährstoffen entnahm man an ver- schiedenen Stellen der Bucht Mistproben.

Zur* Erfassung der Schlachtkörperqualität transportierte man die Schwäine während des V1 in den Schlachthof Luzern. Dort war es möglich, dass Fachleute der MLP Sempach die zerlegten Schlachtkörper messen und beur- teilen konnten. Die Schlachtkörperzusammensetzung wurde ermittelt, bei- spielsweise der Anteil wertvoller Fleischstücke. Ferner wurde auch die Fleischbesci:laffenheit beurteilt (pH-Wert, Fleischhelligkeit, prozentua- ler Anteil an lockerem Wasser).

Aus Gründen der zeitlichen Belastung der Fachleute der MLP war es für V2 nur noch beim ersten Versuchsumtrieb möglich, die geschlachteten Schwei- ne zu zerlegen.

Bekannt ist auch die "UFA-Zerlegung", eine vereinfachte MLP-Methode: es • wird nur der Rumpf zerlegt, wobei die Teilstücke für die Erhebung nicht abgespeckt werden. Wir liessen die Schlachtkörper eines Umtriebes nach dieser Methode zerlegen, um die Teilstücke zu wägen. Aus folgenden Grün- den konnte diese Methode nicht gefallen:

- Die Schweine wurden geschlachtet und einen Tag später war es nicht im- mer einfach, die Schlachthälften der Versuchstiere auszusortieren.

- Der Arbeitsablauf am Fliessband zwecks Zerlegung der Schlachtkörper wurde gestört.

- Seitehs der Projektbearbeitung war der Aufwand hoch. Für die Erhebung brauchte es zwei Personen.

Die Auswertungen der Leistungsdaten erfolgten gruppenweise. Die Tiere wurden beim Einstallen in Gruppen eingeteilt. Es wurden Kastraten und Weibchen unterschieden.

Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung dienten die erforderlichen Daten anhand von rund 60 MSP (siehe Kap. 2.2) des Versuches.

(25)

2.5 Klimatische Erhebungen

Gemessen und 1.1sgewertet wurden die Lufttemperatur, die relative Luft- feuchtigkeit und der Luftdruck des Aussenklimas.

Im Stall wurden mit Baro-Thermo-Hygrographen dieselben Messgrössen pro- tokolliert. Die Geräte wurden möglichst im Tierbereich plaziert. In der Offenfrontbucht in einer nördlichen Ecke, 1,5 m über dem Boden, im Tsp gangseitig am Buchtengitter, zirka 40 cm über dem Boden.

Ein weiterer Klimafaktor ist die Luftbewegung im Tierbereich. Zur Fest- stellung der Strömungsbilder wurden Rauchröhrchen eingesetzt. Ein Anämo- meter zur Messung der Luftgeschwindigkeit war verfüOar. Das Tiefstreu-- bett kann 'den Temperaturhaushalt beeinflus§en. Deshalb wurde die Gä- rungstemperatur des Tiefstreubettes mittels Temperatursonden .(siehe Ka- pitel 3.9.2) periodisch kontrolliert. Diese Messungeh waren technisch nur dann möglich, wenn ein Tiefstreustapel bestand, also erst gegen Ende der Mast.

Um sich ein Bild über die Schadgasbelastungen machen zu können, wurde die NH3-, H25- und CO2-Konzentration in der Stalluft mit dem Dräger- Messgerät gemessen.

Welchen Einfluss die Exposition des Stalles (offene Wand nach Süden?) auf dessen Mikroklima hat, konnte in den Versuchen nicht ermittelt wer- den. Aufgrund von Praxisbeobachtungen können aber grundsätzliche Tenden- zen angegeben werden (Kapitel 3.9.5).

2.6 Verhaltensuntersuchungen

In V1 wurden vier Körperpositionen und 13 Aktivitäten beobachtet und be- schrieben (Tab. 7).

Pro Stall hatte es einen Beobachter. Nach jedem 24-Stunden-Rhythmus wechselten diese die Ställe. Für die Nachtbeobachtungen war eine in der Helligkeit stufenlos einstellbare Beobachtungsbeleuchtung installiert.

Die Lichtintensität ermöglichte noch das Schreiben für adaptierte Augen.

(26)

26 -

Tabelle]; Beschreibung.derregistrierten Verhaltensweisen

A) Körperpositionen

01 Seitenlage Ganz auf der Seite liegen mit Kopf auf der Uhterlage ruhend. Ex - tremitäten sind gestreckt oder angezogen, jedoch nicht unter den Körper geschlagen. Zweifelsfälle werden unter Bauchlage regi- striert.

02 Bauchlage Ganz oder teilweise auf dem Bauch liegen mit einer oder mehreren ultergeschlagenenExtrenitäten.

03 Sitzen , Sitzen auf dam Hinterteil mit gestreckten Vördergiiednassen.

04 Aufrechte Stellung In aufrechter Stellung, meist mit verschiedenen Aktivitäten ver- bunden. Diese werden separat erfasst.

. .

B) Aktivitäten

05-Eliminatioh Absetgen vori- Kot uhd-Häfh.

06 Fressen Aufnehmen von Futter. .

07 Trinken ALifnehnen von Wasser aus-den.Tränkebecken.

08 Wühlen, Schein- Tiere stehen oder sitzen und bewegen den Rüssel vor- und rückwärts wühlen oder kreisend durch das Stroh bzw. über dem Boden. Allenfalls vor-

handenes Material kann nach vorne aufwärts geschaufelt werden. Be- sonderslieftiges,Wühlen, Schaufeln oder Pflügen mit den•Aüssel wird als Wühlen registriert. Scheinwühlen: Wühlbewegungen auf kahlem.Boden ohne, Substrat.

09 Buchtenteile be- Stehend oder liegend Buchteneinrichtungemins Maul nehnen und be- knabbern knabbern oder den Rüssel gegen Buchteneinrichtungen reiben. Kau-

bewegungen keimen vor. Reiben des Bodens (im Referenzstall) wird unter Wühlen registriert.

10 Einander beknab- Stehend oder liegend Körperteile, Haare oder Kiauen von anderen bern Schweinen beknabbern, ausgencmmen Schwanz. Kaubewegungen sind vor-

handen.

11 Einander massieren Den Rüssel gegen die Bauchwand eines anderen Schweines reiben, meist verbunden mit heftigen Auf- und Abwärtsbewegungen, häufig uiterbrochen.durch Besaugen von Zitzen und Praeputiim (= Vorhaut) (nur Kastraten). Kaubewegungen fehlen.

12 Stroh- oder leer kauen

Kaubewegungen ohne Futteraufnahne.

. 13 Schwanzbeissen Den Schwanz von anderen ins Maul nehmen und beknabbern. Kaubewe, gungen sind vorhanden. Bei kannibalisnus werden Stücke von Schwanz eines. anderen Tieres abgebissen, was mit Aufschreien und eventuell Ausweichen des Cpfers verbunden ist (Kannibalismus wird speziell vermerkt).

14 "Kipfen" Elemente des Kampfspieles bzw. Kanpfes wie einander seitlich oder , frontal wegdrängen; den Kopf gegen einen anderen schlagen, unter-

fasen oder schnappen. Nachjagen fällt unter Galoppieren, Traben.

15 Galoppieren • Schnelle Fortbewegung im Trab oder Galopp sowie schnelles Drehen un die eigene Achse, eventuell verbunden mit Luftsprüngen.

16 Restverhalten Alle Aktivitäten, die nicht unter die oben aufgäführten anderen

17 Ruhen

Verhaltensweisen fallen. Diese Verhaltensweisen werden unter Be-

merkungen spezifiziert. ,

Schlagen und ruhig liegen ohne sichtbare Aktivität.

(27)

Die Beobachtungen" erfolgten in drei Doppel-Perioden zu je 24 Stunden und zwar am Anfang, in der Mitte und am Ende der Mast. Die erste Beobachtung begann eine bis zwei. Wochen nach dem Einstallen. Die Tiere waren elf bis zwölf Wochen alt. Zu Beginn der zweiten Beobachtungsperiode waren die Schweine jeweils 16 bis 17 Wochen alt. Die letzte Beobachtungsserie be, gann bei rund 20 Wochen alten Tieren.

24-Stunden-Blöcke wurden in Serien zu sechs Stunden. pro Tag an verschie- denen Tageszeiten aufgeteilt. Nach vier aufeinanderfolgenden Tagen war eine Beobachtungsperiode rund um die Uhr abgeschlossen, lnach weiteren vier Tagen die zweite. Das Verhalten der Tiere wurde alle fünf Minuten registriert.

Während V2 stellte sich die Frage, ob die Tiere im 0E2 den'Fresplatz als kühlen .Liegeplatz benutzten. Um diese Frage abzuklären, wurden zu vier Tageszeiten (a. 08.00 bis 08.30 Uhr; b. 11.00 bis 11.30 Uhr;

c. 13.30 bis 14.00 Uhr; d. 15.00 bis 15.30 Uhr) die Anzahl der Tiere auf dem Fressplatz protokolliert. Diese Daten wurden im Sommer erhoben.

2.7 Veterinärmedizinische Gesichtspunkte

Die zwei jeweils im Versuch stehenden Ställe wurden gleichzeitig im Rein-raus-Verfahren betrieben. Nach jedem Umtrieb wurden beide Ställe mit dem Hodhdruckreiniger gereinigt.

Gesundheitliche Kontrollen erfolgten bei den wöchentlichen Wägungen. Da- bei wurden folgende Punkte beobachtet:

- GesamteindruCk,

- Verletzungen (Ort, Art, Grund) und - Fortbewegung.

Bei Verdacht auf Erkrankung (Erscheinungsbild, schlechte Zunahme) er- folgte eine klinische Untersuchung, aufgrund derer die zu treffenden Massnahmen bestimmt wurden.

Im Schlachthof erfolgte die Fleischschau. In V1 wurde ein Teil der Mägen auf Schleimhautveränderungen und Mageninhalt untersucht.

(28)

-28-

3. Ergebnisse und Diskussion

3.1 Baukosten der Ställe

Nach der Erstellung der Bauten wurden Abrechnungen erstellt. Versuchs- technische Installationen wurden von den Baukosten abgezogen.

Der Tsp und OF1 wurden 1976/77 gebaut. Deshalb liegen die Abrechnungen aus diesen Jahren vor. Der 0F2 baute man 1982. Die Abrechnung stammt aus dem Jahr 1984. Darum ist dieses Jahr die Preisbasis für unsere Zusammen- stellung. Der Preis des Tsp wurde aufgrund der Baukostensammlung -PILTYILEIMBACHER3 1984)-ermittelt. Äuf dieselbe- Weise-konnte- man-die

Baukosten des OF1 rechnen. Es war aber auch möglich, diese aufgrund der Bauteuerung von der Bauabrechnung zu erhalten. Nersuchsbediligte Mehrauf- wendungen blieben unberücksichtigt.

Die Wände der Offenfrontställe bestehen aus einschaligem Formsteinmauer- werk. Die Aussenwände sind 15 cm dick.

Der Tsp = Ri

Die Kosten des Tsp wurden, wie von JAKOB/ETTER beschrieben, schon des- halb nach Kostenelementen zusammengestellt, weil der Tsp auf einer be- stehenden Betonplatte erstellt wurde und somit nicht Praxisverhältnissen entsprach. Beispielsweise wegen der zu bauenden Güllenkanäle verteuerte das den Bau ungewöhnlich.

Die Kosten des Vormaststalles und des Ausmaststalles wurden addiert und gemittelt.

Eine Güllengrube mit 40 m3 Inhalt wurde eingerechnet, der Futterlager- raum und eine eventuell benötigte Futterküche jedoch für keinen der Ställe in die Baukostenrechnung einbezogen.

Die Baukosten sind der Tab. 8b zu entnehmen.

Der OF1 = Vsl = R2

Die Erstellung des Stalles mit vier Buchten kostete im Jahre 1976 Fr. 40548.--.

Für das Ausmisten mit Traktor und Frontlader ist ein befestigter Vor- platz vorteilhaft. Von der Bretterwand her gemessen wurde ein 7 m brei- ter Vorplatz in die Baukosten eingerechnet. Pro Bucht bedingte dies 1916 einen zusätzlichen finanziellen Aufwand von Fr. 2'502.--.

(29)

Je nach Jahreszeit waren die BUchten unterschiedlich dichtbelegt. Iffi .Sommer enthielt eine Bucht 14, im Winter 16 Tiere. Das ergibt eine durchschnqtliche Besatzdichte von 15 Tieren pro Bucht. Gesamte Erstel- lungskosten des OF1 für 60 Tiere (4 x 15) im Jahr 1976: Fr. 50558.--.

Baukosten pro Mastschweinplatz (MSP): Fr. 843.--. Auf billige Bauausfüh- rung wurde nicht speziell geachtet, so dass es sich nicht um Minimalko- sten handelt. Die baulichen Vergleichsdaten mit den anderen Ställen für das Jahr 1984 sind aus Tab. e ersichtlich.

Der 0F2 = VS2

Der 0F2 war mit Ausnahme der Fütterung vom OF1 wenig verändert. Das Dach musste aus Gründen der: Anpassung an bestehende Gebäulidhkeiten anders geneigt werden; der OF1 hatte die Traufseite nördlich, im 0F2 war diese auf der Südseite.

Tabelle 8a: Prozentuale Verteilung der- Baukosten, dargestellt an der Baukostenabrechnung des 0F2

Position Fr. %

1. Baumeisterarbeiten

1.1 Fundament Fr. 24875.-- 1.2 Mauerwerk Fr. 8'710.-- 1.3 Kanäle, Ueberzüge,

Versetz- und Ver-

putzarbeiten Fr. 17750.-- 51335.-- 65,0

2. Dachkonstruktion Holz 1850.-- 2,5

3. Dachdecker und Spengler 4760.-- 6,0

4. Sanitär 3800.-- 5,0

5. Elektrisch (Frostschutzkabel Fr. 1'000.--) 3644.-- 4,5 6. Buchtentrennung und Südfront mit Brettern 2866.-- ' 3,5 7. Einrichtungen (Tröge, Gitter, Furchen usw.) 7000.-- 9,0

8. Gebühren und Honorare 3509.-- 4,5

Total Kosten 78'755.-- 100,0

(30)

-30-

Tabelle 8b:. Bauliche Daten.der:Ställe

Position Einheit Anzahl

Tiere

Grösse %

StallfläChe (ohne Vordach) m2

Teilspaltenbodenstall 80 105,6 -

Offenfrontstall 1 60 100,8

Offenfrontstall 2 60 122,7

Umbautes Volumen nach SIA m3

Teilspaltenbodenstall 80 543 -

Offentrontstalt 1 60 ' 564 -

Offenfrontstall 2 60 649

Gesamtkosten Fr.

Teilspaltenbodenstall 80 112'180.-- -

Offenfrontstall 1 60 64553.-- -

Offenfrontstall 2 60 78'755.-- -

Stallfläche pro Tier m2

Teilspaltenbodenstall 1 1,3 100

Offenfrontstall 1 1 1,7 127

Offenfrontstall 2 1 2,0 155

Volumen pro Tier nach SIA m3

Teilspaltenboddnstall 1 6,8 100

Offenfrontstall 1 1 9,4 138

Offenfrontstall 2 • .1 10,8 159

Kosten pro m3 nach SIA Fr.

Teilspaltenbodenstall 207.-- 100

Offenfrontstall I 114.-- 56

Offenfrontstall 2 121.-- 59

Kosten pro Masiplatz Fr.

Teilspaltenbodenstall 1 1402.-- 100

Offenfrontstall 1 1 1076.-- 77

Offenfrontstall 2 1 1 1 313.-- 94

(31)

Obschon die prozentuale Verteilung Stark variieren kann, ist es interes, sant zu sehen, wie gross die Kostenanteile der verschiedenen Arbeiten an.

der gesamten Bausumme

Alle Wände sind bis auf eine Höhe von 160 cm (über dem Tiefstreuboden) verputzt. Aufgrund der Erfahrungen stellt sich die Frage, ob man mit der' Unterlassung der Verputzarbeiten an den Wänden nicht hätte Baukosten sparen können. Dieser Verputz war an exponierten Stellen nicht dauerhaft und nach einem Jahr verschwunden.

Folgende Bauteile und Einrichtungen waren in der Bauabrechnung nicht in- begriffen:

- Der Futterlagerraum für die Ställe war teilweise schon vorhanden.

Die Futterküche als separater Raum wird (wenn überhaupt) nur gebaut, wenn es von der Betriebsgrösse her zweckmässig erscheint (zum Beispiel für zusätzliche Zuchttiere).

Eine Mistplatte zur Mistzwischenlagerung sollte sich erübrigen, da der Mist in der Buch gelagert wird. Unter Praxisverhältnissen sollte es keine Bedingung sein, nach jedem Umtrieb auszumisten, man sollte sich zeitlich der Fruchtfolge anpassen. Späzielle Verhältnisse in Umbaulö- sungen können die Ausnahme bilden.

- Eine Güllengrube würde den Bau unnötig verteuern. Aus gewässerschutz- technischen Gründen erscheint es logisch, eine Sammelmöglichkeit für etwas Gülle vorzusehen. (Das Erstellen eines befestigten Fressplat-zes bedingt jedoch eine Güllengrube.)

Der Strohlagerraum ist an der FAT für alle Schweineställe zentral. Er beeinflusste die Baukostenrechnung nicht.

Das Elektrotableau, welches bereits bestand, wurde erweitert und er- gänzt.

Vergleichsmöglichkeit der Baukosten

Um die Bauteuerung des OF1 zu berechnen, trafen'wir die Annahme, dass die Einheit der überbauten Fläche dieses Stalles gleich teuer ist wie die Flächeneinheit des 0F2. Das wurde so begründet, dass die Einrichtun- gen des OF2 teurer sind, dafür der umbaute Raum grösser und demzufolge der Quadratmeter Fläche billiger.

(32)

-32-

Berächnung_der_Bauteuerung auf derAasis.„des,Bäuflächenbedarfs:

Stallfläche des OF1: 12,76 m x 7,9 'iv= 100,8 m2 = 100 % Stallfläche des 0F2: 12,85 m x 9,55 m = 122,7 m2 = 122 % Preis OF1 (nach JAKOB/ETTER, 1983) = Fr. 50'558.-- Preis 1984:

0F2 = Fr. 78765.-- = 122 %

OF1 = Fr. 64553.-- = 100 % (Fr. 781755.-- : 122 .x 100) Bauteuerung 1977 bis 1984:

Fr. 64'553.-- - Fr. 50'558.-- = Fr. 1ä'995.-- Fr. 13995.-- : Fr. 505.58 = 27,7 %

Tabelle 9: Berechnung des Bauvolumens nach SIA-Norm (Siehe Abb. 3, 4 und 5.)

,

Teilspaltenbodenstall

12,77 x 8,25 x 2,50 12,77 x 8,25 x 1,00 12,77 x 8,25 x 1,00 nach Norm zirka

263 m3 105 m3 105 m3 70 m3 Stallraum

Bodenzuschlag DachzuSchlag Güllegrube 40 m3

543. M3 Offenfronstall 1

Stallraum 12,76 x 7,9 x 2,80 = 282,25

Futtergang 12,76 x 1,20 x0,50 -7,65 = 275 m3 Bodenzuschlag 12,76 x 7,90 x 1,00 = 101 m3 Dachzuschlag 12,76 x 7,90 x 1,00 = 101 m3

Vorplatz 12,76 x6,80 x 1,00 = 87 m3

564m3 Offenfrontstall 2

Stallraum 12,85 x 9,55 x 1,80 = 343,61

Futterplatz 12,45 x 3,65 x 0,60 -27,26 316 m3 BodenzuSchlag 12,85 x 9,55 x 1,00 123 m3 Dachzuschlag 12,85 x 9,55 x 1,00 = 123 m3

Vorplatz 12,85 x 6.,80 x 1,00 85 m3 -

649 m3

(33)

Die Offenställe benötigen mehr Raum und auch eine grössere Baufläche.

(siehe Tab. 8b). Weil aber gegenüber herkömmlichen Ställen der m3-Preis ' wesentlich tiefer ist (56 % bzw. 59 %), können sie trotzdem noch günsti- ger'erstellt werden. Der 0F2 braucht wegen des Fressplatzes gesamthaft viel Raum. Er nähert sich trotz des tiefen m3-Preisds (59 %) - wegen des grösseren Raumbedarfes (159 %) - bis auf 95 % den Baukosten des Tsp.

Die Erstellung eines Offenfrontstalles ist eigenleistungsfreundlich. Er- fahrungsgemäss sind nicht mehr als ein Drittel der Baukosten Materialko- sten. Das Material pro MSP wäre demnach für rund Fr. 360.-- bzw.

Fr. 440.--.zu beschaffen.

Zwei Buchten bilden, eine Raumeinheit. Es ist möglich, den Bau beliebig um je zwe'i Buchten zu erweitern, weil keine baülichen Anpassungen des bestehenden Stalles notwendig sind.

3.2 Buchtenorganisation

Die Tiere unterschieden zwischen Mistbereich und Liegebereich. Den Lie- gebereich bekoten und beharnen die Schweine nicht direkt, weshalb sich der Liegeplatz an der tiefsten Stelle der Bucht befindet, weil er nicht wächst.

Der Kotplatz wurde im OF1 entlang der Süd- und Westwand eingerichtet.

Am Ende der Mast war das die höchste Stelle, weil der Miststapel schnell anstieg (Abb. 8). Der OF1 war während V1 mit einem Tränkebecken ausgerü- stet. Dieses war neben dem Futterautomaten plaziert (Abb. 9).

—50- SO-

40-

60

0 40

50 60-

\ 70

60

50 -60 SO

60 70

Abb. 8: Buchtenorganisation, dargestellt anhand von Schichtlinien, vier beobachtete Anordnungen.

(34)

- 34 -

Abb. 9: Im OF1 befand sich die Tränkestelle neben dem Futterautomaten.

Verlustwasser lief in den Bedienungsgang.

Abb. 10: Damit im 0F2 der fressplatz abschliessbar ist, wurden die Tränkestellen im Tiefstreubett installiert. Sie müssen höhen- verstellbar sein.

(35)

Im Sommer wühlen die Tiere. an feuchten Stellen, um sich abzukühlen, und sind daher schmutzig.

Im 0F2 wurden die Buchten anders organisiert. Die Tränkenippel befanden sich stets in Verlängrung der Rampe (Abb. 10). Anfang Mast, das heisst nach dem Einstallen, wurde der erste Kotplatz an der tiefsten Stelle der Rampe und auf der Rampe gewählt. Dafür gibt es verschiedene mögliche Er- klärungen. Es seien nur zwei wichtige Gründe erwähnt:

1. Die Tränkenippel waren stets.in Verlängerung der Rampen.montiert. Der Platz zwischen Tränkestelle und Rampe war zu eng, um ihn als Liege- platz zu nutzen.

2. Es wäre auch kein ruhiger Liegeplatz, sondern er gehörte zur "Ver- kehrsfläche". Es war auch der Platz, wo die Tiere aufs Futter warte- ten.

Zugluft als einziger Grund zur Einrichtung des Kotplatzes kann ausge- schlossen werden. Die Türchen, welche den Fressplatz von der übrigen Bucht trennten, wurden mit Platten verkleidet. So konnte Zugluft im Tierbereich mit Sicherheit verhindert werden. Der Grund, dass Zugluft den Ort des Mistplatzes bestimmt, kann in diesem Falle ausgeschlossen werden. Im Verlaufe der Mast vergrösserte und verlagerte sich der Mist- platz (Abb. 11). Auf dem Fressplatz wurde stets in dunkle Ecken gekotet.

Während des ganzen Jahres konnte man im 0F2 Gruppen beobachten, die ihr gesamtes Tiefstreubett durchwühlten, so dass an etlichen Stellen der Be- tonboden sichtbar war. Diese Beobachtung, die mehrmals gemacht wurde (Sommer und Winter), ist schwer erklärbar. Suchen die Schieine Abküh- lung, oder im Gegenteil Wärme? Warum konnte diese Beobachtung im 0F1 nie.

gemacht werden? Während der sehr kalten Zeit im Januar 1985 (-8 °C bis -26 °C) während rund zehn Tagen wurde diese Beobachtung nie gemacht.

(36)

1 1 1 11 1 1 1 1 11 I

AA«

1111' 1111111

-36-

Abb. 11: Zwei beobachtete Möglichkeiten zu - Wahl des Kotplatzes im Verlaufe der Mast.

A = Anfang Mast; B = Mitte Mast; C = Ende Mast.

(37)

3.3 Strohbedarf und Mistanf'all

3.3.1 Strohbedari

Im Offenfrontstall hat das Tiefstreu-Liegebett die Aufgabe, das Mikro- klima der kühlen und kalten Jahreszeit zu regeln.

Frisches Stroh wurde nach Ermessen des Tierbetreuers eingestreut. Damit war es den Tieren stets möglich,, das Liegebett sauber zu halten. Wie aus Tab. 11 ersichtlich ist, war der Strohbedarf je nach Jahreszeit unter- schiedlich.

Tabelle 10: Strohbedarf für die Schweinemast auf_Tiefstreue a) Im Offenfrontstall 1

Ver- such Nr.

Um- trieb Nr.

Einstallung Anzahl Tiere

n =

Strohverbrauch in kg Datum Gewicht/Tier

in kg

gesamt pro Tier und Umtrieb

I 2 20.04.1977 11,9 55 3090 56

I 3 05.05.1977 24,9 64 5544 87

I 4 10.01.1978 23,0. 63 5170 82

I 5 16.05.1978 24,6 , 56 4082 73

I 6 19.09.1978 24,0 64 5797 91

I 2 - 6 -- 21,9 302 23683 78

II 2 28.03.1983 30,5 26 1657 64

II 3 29.08.1983 23,1 32 " 1'823 57

II 4 24.01.1984 24,2 32 2'788 87

II 5 03.07.1984 15,8 38 1661 59

II 6 04.12.1984 . 25,5 32 1801 56

II 7 07.05.1985 27,2 28 1096 39

II 2 - 7 - 26,9 178 10826 61

I+II - - 23,8 480 34'509 72

(38)

-38-

Tabelle 10,..Fontsetzung:. Strohbädarffür,die.Schweinemast.auf.Tiefstreue b) Im Offenfrontstall 2 (nur im Versuch. 2)

Um- trieb Nr.

Einstallunq Anzahl Tiere

n =

Strohverbrauch in kg Datum Gewicht/Tier

in kg

gesamt pro Tier und Umtrieb

2 28.03.1983 31,5 56 2661 48

3 29.08.1983 26,8 64 5'323 83

4 24.01.1984 21,0 64 5'542 87

5 16.05.1978 27,3 56 3407 61

6 19.09.1978 27,1 64 6257 98

7 07.05.1985 28,7 56 31 205. 57'

2 - 7 -- 27,9 360 26'395 73

Durchschnittlich braucht ein. Tier (OF]. + 0F2) 72,5 kg Stroh.

Im-Winter brauchte es rund 45 % mehr Stroh als während der Sommermonate (84 kg bzw. 58 kg pro Tier, was aus Tab. 11 ersichtlich ist).

Tabelle 11: Strohbedarf in Abhängigkeit der Jahreszeit Umtrieb

Nr.

Anzahl Tiere n = Strohverbrauch in kg Sommer Winter Sommer

gesamt

Winter (inkl.Ueberganqszeit) pro Tier gesamt pro Tier,

1/20F1 55 3090 56

1/3 64 5544 87

1/4 63 5170 82

1/5 56 4082 73

1/6 64 5797 91

11/2 26 1 1 657 64

11/3 32 1823 57

11/4 32 2788 87

11/5 28 " 1661 59

11/6 32 1801 56

1 1/7 2e 1096 39

11/20F2 56 2661 48

11/3 64 5'323 83

11/4 64 5542 87

11/5 56 3407 61

1 1/6 64 6'257 98

11/7 56 3205 57

Total 361 479 20'859 58 40'045 84

(39)

per Unterschied im Strohbedarf zwischen 0F1 und 0F2 ist gesamthaft klein. Dauert die Mastperiode im 0F2 länger (99 Tage), ergeben sich kleine Unterschiede im durchschnittlichen Strohbedarf pro Tier. Im 0F1 braucht ein 'Mastschwein täglich 0,8 ,kg Stroh, im 0F2 0,75 kg'. Im Durch- schnitt von 840 Tieren ergibt das fast ein Kilo Stroh pro Kilo Lebendge- wichtzunahme. 'Wang Mast wird wöchentlich rund zweimal eingestreut, Ende Mast täglich.

Der TS-Gehalt des Strohs wurde stets tontrolliert. Bei grossen Unter- schieden könnte dies einen Einfluss auf die benötigte Strohmenge haben, weil unterschiedlich viel Flüssigkeit (z.B. Har) gehalten würde. Der TS-Gehalt des Strohs schwankte zwischen 83,8 % und '90,5 %. Es gab keine jahreszeitlich bedingten Unterschiede. Wenn man bedenkt, dass ein Mast- schwein lediglich 72,5 kg Stroh braucht, sind diese Unterschiede so klein, dass sie vernachlässigt werden können.

Im OF1 brauchte es während V2 bedeutend weniger Stroh als im selben Stall im Vl. Zwischen den Versuchen wurde lediglich eine bauliche Aende- rung vorgenommen. Auf dem Dach des OF1 (südliches Stirndach) wurden Was- serkollektoren montiert. Das ergab 1 m Vordach. Die Vermutung liegt auf- grund von Beobachtungen nahe, dass diese/r Wetterschutz die benötigte Strohmenge reduzierte.

TEXIER (1984) befragte in Nord- und Mittelfrankreich 62 Besitzer von Of- fenfront-Tiefstreuställen. Aufgrund dieser Umfrage wird empfohlen, den Schweinen nur ein Minimum vom'250 9-pro Tag einzustreuen. Das wäre ein Drittel der von uns ermittelten Strohmenge.

Auf Praxisbetrieben konnte man beobachten, dass es bei uns nicht möglich Ist, die Einstreumenge auf einen Drittel zu reduzieren. Das kann ver- schiedene Gründe haben wie Kontinentalklima, Gebäudekonzept, Fütterungs- art usw.

(40)

-40-

3.3.2 Mistanfall

Nach jeder Leerung des Stalles (Umtrieb) wurde ausgemistet und der aus- geräumte Mist gewogen (Tab. 12).

Während des Ausbringens des Mistes konnten in der nächsten Umgebung des Stalles keine Schadgase gemessen werden. Der feststellbare - in seiner geringen Konzentration jedoch gasanalytisch nicht messbare Geruch - war von Umtrieb zu Umtrieb unterschiedlich. Vor allem im Winter war der Ge- ruch während des Ausmistens auf Distanz (zirka 500 m) wahrnehmbar. Je nach Witterung,war dieser Geruch durchschnittlich etwa bis einen Tag nach dem Ausmisten wahrnehmbar.

-Tabelle 12: Angefallener. Mist in Abhängigkeii der Jahreszeit Ver-

such Nr.

Ort ,

Um- trieb

Nr.

Mistanfall in kg.

Sommer Winter -

gesamt Tiere, pro Tier gesamt Tiere. pro Tier I OF1 2 14060 55 ' 256

I OF1 3 26810 64 419

I ,OF1 4 . 26730 64 418

I OF1 5 23740 56 424

I ' OF1 6 29640 .64 463

I OF1 2-6 37 1800 111 341 83180 192 435

II OF1 3 9430 32 295

II OF1 . 4 12810 32 400

II OF1 5 7726 28 276

II OF1 6 10861 32 339

II OF1 7 6'020 28 222

II OF1 3-7 13746 56 245 33101 96 345

I+II OF1 - 51546 167 309 116281 288 404

II OF2 3 19570 64 306

II 0F2 4 21290 64 333

II 0F2 5 9023 54 167

II 0F2 6 28560 61 468

II 0F2 7 9720 56 174

II OF2 3-7 18'743 110 174 69'440 189 367

(41)

benützen (nicht immer). Die Mistmenge in der übrigen Jahreszeit ist dreimal grösser als diejenige im Sommer.

Im OF1 hängt gegenüber des 0F2 das Mistgewicht direkter mit der einge- streuten Strohmenge zusammen.

Im 0F2 fällt weniger Mist an als im OF1. Für Planungen kann, sofern en Vordach den Regen vom Liegebett fernhält, mit 310 kg gerechnet werden.

Der Mist wurde an der FAC analysiert, um den Gehalt an Pflanzennährstof- fen festzustellen. Die mittleren Gehälte sind in Tab. 13 zusammenge- stellt. Unterschiedliche Gehalte in Abhängigkeit der Jahreszeit wies man nicht speziell aus.

Tabelle 13: Gehalt an Pflanzennährstoffen des Mistes

Art Offenfrontstall 1 Offenfront-

stall 2 Versuch I Versuch II •

Trockenmasse T5 23,9 % ' 1,2% 20,9 %

Asche 4,7 % 3,8% 2,6 %

Organische Substanz 19,3 % 17,6 % 18,3 % (= Gärverlust)

Kohlenstoff C 45,5 % in der TS

Gesamtstickstoff N 0,97 % 0,90 % 0,83 %

Phosphat P205 0,87 % 0,67 % 0,58 %

Kali K20 0,82 % 0,69 % 0,32 %

Sowohl der Mist im Liegebereich als auch reiner Kot wurden analysiert.

Die Gehaltswerte schwankten aber so stark (zum Teil 100 %), dass sie für die Auswertung nicht beigezogen wurden.

Die Probenahme von Mist ist schwierig. Es wurde darauf geachtet, dass rund 10 bis 20 cm unter der Oberfläche Proben entnommen wurden. Trotz der sorgfältigen Probenahme schwankten die Grunddaten für die Errechnung des Mittelwertes etwa 20 %. Die Proben wurden an den Stellen entnommen, wo man eine mittlere Bekotung des Stroh's annehmen durfte. Sommer- und Wintermist haben vermutlich unterschiedliche Gehaltswerte. Hier wurde aber nicht unterschieden,, denn schon die jahreszeitliche Zuordnung in der Uebergangszeit wurde schwierig.

Auffällig ist die Tatsache, dass die Werte nicht stark voneinander ab- weichen und einen jeweils gemeinsamen Streuungsbereich haben.

(42)

-42-

WI

»se:Wet:WI

Abb. 12: Zum Ausmisten mit Traktor und Frontlader am Ende eines Umtrie- bes muss die 160 cm hohe Bretterwand entfernt werden.

3.4 Fütterung

Es war ein Ziel, einen hohen Anteil an betriebseigenem Futter einzuset- zen; vgl. dazu Kapitel 2.4.

3.4.1 Bereitstellen des Futters

Während der Versuche gab es verschiedene Fütterungsregimes:

Im Tsp 2 Buchten rationiert: Pellets Im Tsp 2 Buchten ad libitum: Pellets Im OF1 4 Buchten ad libitum: Pellets

Im 0F2 2 Buchten rationiert: Flüssigfütterung (Suppe) Im 0F2 2 Buchten rationiert: Feuchtfütterung (CCM-Silage)

Im Tsp wird üblicherweise rationiert gefüttert. Um vergleichbare Ergeb- nisse zum OF1 zu erhalten, wurde das Fütterungsregime teilweise ange- passt.

Während des Umtriebes 11/4 betrieben wir im OF1 rationierte Tagesfütte- rung, was sich nach DAMM (1977) in Westfalen-Lippe deutlich durchgesetzt habe. Das war jedoch vom Standpunkt der Tiergerechtheit aus mit der Mastration unverantwortbar, weil wir die Tagesration im Automaten vor- legten, wo nicht alle Tiere gleichzeitig fressen konnten.

(43)

Auch TEXIER (1984) warnt vor einer rationierten Fütterung am Automaten schon deshalb, weil man eine grössere Unordnung in der Bucht befürchtet.

In den beiden Versuchen waren unterschiedliche Mastfutter eingesetzt.

Innerhalb eines Versuches war aber die Zusammensetzung dieselbe. Vor der ,Pelletierung in der Mühle wurde das Futter in trockener Form gemischt,

was sich im 0F2 erübrigte. Zur Zusammensetzung des Futters siehe Kapi- tel 2.4.

Obschon auch im V2 für alle Tiere dieselbe Futterzusammensetzung gewählt wurde, sind die Analysenergebnisse de Futters etwas unterschiedlich (Tab. 14). Das kommt daher, dass einerseits CCM unterschiedlich gelagert

werden musste (getrocknet in Säcken oder im Silo). Anderseits stammte der Mais aus technischen Gründen nicht immer vom selben Feld.

> 3.4.2 Qualität des Futters

Während der Versuche wurde jede Futterlieferung auf ihre Nährstoffgehal- te nach der Methodik und in den Labors der FAG analysiert.

Die ermittelten Gehaltswerte der Pellets sind zugleich der Futterwert, weil dies ein Fertigfutter ist. Anders verhält es sich beim Futter, .das im 0F2 vorgelegt wurde. Die Ration des V1 bestand aus 40 % Lieschkolben- schrot, 35 % Gerste und 25 % Eiweisskonzentrat.

Das Futter des V2 enthält 54 % CCM. Aufgrund dieser Mengengehaltszahl einerseits und der Futtermittelanalysen anderseits können die Nährstoff- anteile errechnet werden.

Weil die Schweine auch Stroh fressen, wurde die Einstreu auf die Nähr- stoffgehalte untersucht. Die aufgenommenen Strohmengen konnten nicht festgestellt werden.

Zur Vorbeugung gegen Rotlauferkrankung wurde vom 12.01. bis 19.01.1985 (Umtrieb 6) dem Futter Medikamente beigemischt. Im OF1 wurde das Medizi-

nalfutter UFA 439 eingesetzt, aus zwei Gründen in der Wirtschaftlich- keitsrechnung jedoch vernachlässigt:

1. keine wesentlichen Nährstoffgehaltsunterschiede, 2. bezüglich der gesamten Versuchsdauer kurze Einsatzzeit.

(44)

-44-

label Je 14: .Mittiere. Nährstoffgehalte:derJettermtttel:

Art Einheit Versuch Pellets

FS 1 Cfl/Tsp)

TS

Pellets FS

(0F1) IS

Versuch CCM (0F2)

FS 2 TS

Ergänzungsfutter FS TS Trockensubstanz 9/kg 910 1000 896 1000 577 1000 893 1000 Rohasche g/kg 67 74 53,9 60,1 10,1 17,1 94;7 84,1 Rohprotein g/kg 192 211 190,4 212,4 56,1 97,4 303,4 346,9 Rohfett g/kg 27 30 30 33,1 22 38,9 26,2 29,4 Rohfaser g/kg 66 72 48,9 54,8 32,7 57,6 48,4 54,2 VP Schwein % 16,1 19;7 16,0 17,8 4,4 7,7 26,9 30,1 VE Schwein NJ/kg 12,4 13,6 13,3 14,9 8,7 15,0 13,1 14,7 Lysin % - - . 0,95 1,09, 0,17 0,30 1,74 1,95 Cystin % - - 0,30 0,33, 0,12. 0,21. 0,44 0,49 Nlbthionin % - - 0,35 0,39 0,10 0,17 0,50 0,56 Tfyptophan % - - -0,17 0,18 0,03 0,05 0,28 0,31 Threonin % - - 0,65 0,73 0,19 0,33 1,03 1,15 Calzium 9/kg - 0,5 10,2 <0,3 <0,5 19,7 22,1 Phosphor 9/kg - - , 6,5 7,2 1,9 3,3 10,2. 11,4 Natrium g/kg - - 1,7 1,9 0,02 0,03 4,1 4,5 FS = Futtersubstanz

IS = Trockensubstanz

Tabelle 15: Nährstoffgehalte der Futter-TS im Versuch 2

Art Einheit OF1 (Pellets) 0F2 Stroh

Rohasche g/kg 60,1 47,9 7,7

Rohprotein g/kg 212,4 212,2 37

Rohfett 9/kg 33,1 34,5 6,7

Rohfaser . / g/kg 54,8 56,0 474,0

VP Schwein % 17,8 18,0 2,1

VE Schwein NJ/kg 14,9 14,8 3,4

Lysin % 1,09 1,,06

Cystin % 0,33 0,33 -

Methionin % 0,39 0,35 -

Tryptophan % 0,18 0,17 -

Threonin % 0,73 0,71 -

Calzium g/kg 10,2 10,4 2,6

Phosphor g/kg 7,2 7,0 <0,5

Natrium g/kg 1,9 2,1 0,4

(45)

3.5 Mastleistungen

Der Berechnung der Futterverwertung wurde die verzehrte TS-Menge zugrun- de gelegt.

In V2 war die exakte Schlachtkörperzerlegung nicht mehr zwingend erfor- derlich, die Fragestellung hat sich geändert.

Das "Feuchtfutter" bestand aus CCM-Silage und Ergänzungsfutter. Die Ein- zelkomponenten wurden im Trog zusammengegeben.

Die Mastleist.ungen der Weibchen sind ausnahmslos besser als die der Kastraten (Tab. 16). Diese Erkenntnis ist nicht neu, sondern wird ledig- lich bestätigt. BLUM (1985) stellt aufgrund von Versuchen fest, dass ad libitum gefütterte Schweine täglich wohl mehr fressen und mehr zunehmen, jedoch weniger Geld lösen (siehe Tab. 29). Ad libitum gefütterte Kastra- ten haben Ende Mast eine extrem schlechte FV und es wird zur rechtzeiti- gen Schlachtung geraten (BLUM). SCHNEIDER (1974) fand eine gesichert bessere Futterverwertung bei Kastraten, welche ad libitum gefüttert wer- den.

WAHLSTROM (1980/81) weit auf die guten Mastleistungen im Offenfront- stall hin. Seine Ergebnisse wurden bei grossem Yemperaturschwankungsbe- reich (-34 ° C bis +35 °C) mit gesamt 360 Schweinen in drei Versuchsgrup- pen in Amerika ermittelt.

HAGER et al. (1979) vermuten, dass die Haltungstechnik für Schweine noch zu verbessern wäre. Diese Aussage wurde aufgrund einer wirtschaftlichen Darstellung der Schweinehaltung in wärmegedämmten Ställen gemacht.

(46)

-46-

Tabelle 16: Uebersicht_a_er.die:Mastleistungem

_

Position

heit

Ein-KWTotalKWToialKWTotalKWKWTotal

Stalls3egan Teilspaltenben Teilspaltenboden Offenfrontstall 1 Offenfrontstall 2 Fütterungsregime rationiert ad libitum ad libitum rationiert

Futterfonm Pellets Pellets .Pellets Suppe iFeuchtfut. 1

Tierzahl Stück 49 48 97 48 48 96 151 151 302 Alter:

- bäim Einstallen Tage, 68,8 68,9 68,9 67,6 65,9 66,7 68,4 69,3 68,8

- bei 25 kg Tage 75,1 75,9 75,5 76,4 76,4 76,4 75,2 76,2 75,7 Versuch 1 - bei Schlechtuig Tage 180,2 182,1 181,1 165,1 173,4 169,2 1634, 170,7 167,0

Tageszuaachs* g 712,5 696 704,3 857,9 753,6 806,3 859,3 792,5 825,9 Futterwertung - kg/kg 2,73 2,67 2,70 2,88 2,82 '2,85 2;93 2,82 2,87

Tierzahl Stück 74 74 ' 148 73' ' 71 71 72 287

Alter:

- beim Einstallen Tage 59,2 66,8 63,0 70,0 70,0 68,9 70,4 69,8 - bei 25 kg Tage 'Versuch 2 55,3 155,1 60,2 62,5 68,1 64,7 65,3 65,1 - bei Schlachtung Tage 136,8 155,4 146,1 169,6 172,7 168,8 164,3 168,8

TagesZuwächs g 9,7 861,9 900;3 718,1 718,3 719,5 776,9 733,2

Futterertung* kg/kg 2,56 2,45 2,50 2,66 2,61 2,53 2,44 2,56

K = Kastraten W = Weibchen

* kg Futter-TS pro kg Zuwachs Die offiziellen MLP-Angaben pro kg Zuwachs angegeben.

Vl: VLS-Tiere

V2: ES-Schweine (Kap. 2.3)

bezüglich Futterverwertung sind in kg Futter

(47)

Tabelle 17: Futterverwertung•der Tiere von V1 nach verschiedenen Kriterien

Vergleich Variable Klassierungsmerkmale

Futterverwertung kg Futter / kg Zuwachs

Diffe-, renz

kg

S Geschlecht Fütterungs- regime

Einstallgewricht leicht n schwer n

3,22 75 3,22 76 +0,01 OF Kastraten ad libitum ' 3,07 75 3,14 76 +0,07 OF Weibchen ad libitum, Geschlecht

,

Kastraten. Weibchen

3,22 151 3,10 151 -0,12 OFI ad libitum 3,16 49 3,10 48 -0,06 Tsp ad libitum 3,01 49 2,93 48 -0,08 Tsp rationiert Stallsystem OF

3,22 151 Tsp

3,16 49 -0,06 Kastraten

, ad libitum 3,10 151 3,10 49 0,00 Weibchen ad libitum ,

3,16 302 3,13 97 -0,03 Kastraten+Weibchen ad libitum 'FütterungSregime ad libitum rationiert

3,16 49 3,01 49 -0,14 Tsp Kastraten 3,10 48 2,93 48 -0,17 Tsp keibchen

3,13 ' 97 2,97 97 -0,16 Tsp Kastraten+Weibchen

= Anzahl Tiere S = Stallsystem

Die grössten Unterschiede der FV wurden bei unterschiedlichen Fütte- rungsregime gemessen. Bezüglich der Stallsysteme ("Warm-" oder "Kalt- stall") waren lediglich bei den Kastraten Unterschiede feststellbar (3,5 %). Daraus ist abzuleiten, dass der Offenfrontstall als Haltungs- system im Vergleich zu einem wärmegedämmten Stall keine grossen Unter- schiede bezüglich FV bewirkt. Es stellt sich die Frage, ob es jahres- zeitliche UrAerschiede gebe (Tab. 18).

WENK (1986) wies mit der Indikatormethode nach, dass durch die Haltung auf Stroh die Futterwertung und die Verdaulichkeit der Energie nicht nachteilig beeinflusst wurden.

(48)

-48-

Tabelle 18: Futterverwertung in Abhängigkeit der Jahreszeit und-des Geschlechts

Stallsystem Futterform .

Tsp OF1 Fe

OF2 Tsp OF1 Fe

0F2 ' Tsp OF1 Fe

0F2

Fe Fe " Su Ff . Fe

Fütterungssystemraarrraarrraarrr Pe Su Ff Fe Fe Su Ff Su+Ff Ver- Einstall-

such/ datum Kastraten Weibchen Kastraten und Weibchen Uffitrieb

. ,

1/2 S 20.04.77 2,76 3,03 2,69 2,65 2,78 2,64 2,69 2,90 2,67 1/3 05.09.77 2,78 2,96 3,07 2,73 3,07 2,91 2,76 3,00 2,98

,

1/4 10.01.78 2,70 2,74 3,03 2,62 2,64 2,81 2,67 2,69 2,92

'

1/5 S 16.05.78 2,72 2,90 2,81 1,74 1,95 1,87 2,73 2,92 2,84

1/6 19.09.78 2,75 2,75 3,04 2,61 2,75 2,:: 2,68 2,75 2,96 I

-

2,74 2,:: 2,93 2,67 2,82 2,82 2,70 2,85 2,:l

11/2 S 28.03,83 2,74 2,80 2,36 2,58 2,75 2,43 2,66 2,77 2,40 2,58 11/3 29.08.83 2,46 2,62 2,63 2,32 2,63 2,63 2,39 2,62 2,62 2,62 11/5 S 03.07.83 2,61 2,69 2,54 2,49 2,73 2,25 2,55 2,71 2,28 2,54 11/6 - . 04.12.84 2,53 2,79 2,57 2,36 2,60 2,62 2,45 2,70 2,60 2,65 11/7 S 07.06.85 2,45 2,40 2,49 2,55 2,34 2,26 2,50 2,37 2,38 2,37 II

-

2,56 2,66 2,53 2,45 2,61 2,44 2,50 2,63 2,48 2,56

r rationiert a = ad libitum Fe = Pellets Ff = Feuchtfutter Su = Suppe

S = Sommerumtrieb

Tab. 18 lässt folgende Interpretation zu:

Die Futterverwertung der Schweine der "Sommerumtriebe" (I/2 und 1/5) im OF1 war besser als die diesbezüglichen Leistungen der Tiere im wärmege-, dämmten Tsp. Im Winter und in der Uebergangszeit brauchten die Mast- schweine etwas mehr Futter als die Vergleichstiere im Tsp. Dafür waren die täglichen Zunahmen auch etwas höher (Tab. 16).

- Der Wirkungsgrad des Futters war bei Weibchen allgemein besser als bei Kastraten.

Feuchtfutter wurde besser verwertet als dasselbe Futter in Suppenform.

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