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Archiv "Fett-Ersatzstoffe: Ein Vorgeschmack auf die Zukunft?" (30.05.1991)

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Hauterscheinungen, Konjunktivitis).

Diese Symptome traten unter niedrig- dosierten Kortikosteroiden jeweils bei Zweitexposition mit Mesna nach Leukopenie-bedingter Therapiepau- se auf, bei den zwei Fällen mit spä- ter durchgeführter Epikutantestung zeigte sich eine schwere allergische Reaktion vom verzögerten Typ (Re- aktionstyp IV nach Gell & Coombs) auf die Mesna-Präparationen.

Unabhängig von den theoreti- schen Überlegungen zur Genese die- ser schweren Reaktionen ist die Kenntnis der unter Mesna auftreten- den Nebenwirkungen von besonde- rer klinischer Bedeutung: Die un- ter immunsuppressiver Behandlung (und Mesna-Applikation) aufgetre- tenen Symptome (Fieber, Nacht- schweiß, zum Teil temperaturunab- hängige Sinustachykardien, diffu- se abdominelle Symptomatik, Kon- junktivitis, Hauteffloreszenzen und Transaminasenerhöhungen) sind durchaus — insbesondere, wenn sie nur fragmentarisch imponieren — dif- ferentialdiagnostisch nicht so ohne weiteres von einem Rezidiv der Vas- kulitis abzutrennen. Während ein Rezidiv in aller Regel mit einem Anstieg der Leukozyten und des

ANCA-Titers einhergeht, traten die geschilderten Reaktionen jeweils un- ter niedrigen Leukozytenzahlen und bei unverändertem ANCA-Titer auf.

Demgegenüber hat der Re-Exposi- tionsversuch mit Uromitexan® Trink- ampullen die geschilderten Reaktio- nen — allerdings in abgeschwächter Form (Kortikosteroide (!) — reprodu- ziert.

Da schwere Unverträglichkeits- reaktionen auf Mesna bisher nicht publiziert wurden, wird dieses Prä- parat bei derartigen Symptomen zu- nächst nicht verdächtigt, während andere notwendige Medikamente eventuell abgesetzt werden. Deshalb muß vor möglicherweise schwerwie- genden Therapieentscheidungen ei- ne Auslösung der oben genannten Symptome durch Mesna differential- diagnostisch berücksichtigt werden.

Literatur

1. Fauci, A. S.: Haynes, D. F.; Katz, P.; Wolff, S. M.: Wegener's Granulomatosis: Prospec- tive clinical and therapeutic experience with 85 patients over 21 years. Ann. Intern. Med.

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5. Pratt, C. B.; Sandlund, J. T.; Meyer, W. H.;

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6. Scheef, W.; Klein, H. 0.; Brock, N.; Bur- kert, H.; Günther, U.; Hoefer-Junker, H.;

Mitrenga, D.; Schnitger, J.; Voigtmann, R.:

Controlled clinical studies with an antidote against the urotoxicity of oxazaphosphori- nes: preliminary results. Cancer Treat. Rep.

63 (1979) 501-5

7. Schoenike, S. E.; Dana, W. J.: Isofosfamide and Mesna. Clin. Pharm. 9 (1990) 179-91

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Wolfgang L. Gross Abteilung für

Klinische Rheumatologie an der Medizinischen Universität zu Lübeck und

Medizinische Krankenhausabteilung an der Rheumaklinik

Bad Bramstedt GmbH Oskar-Alexander-Straße 26 W-2357 Bad Bramstedt

Anmerkung der Redaktion: Die Firma ASTA Pharma AG hat mit Rote- Hand-Brief vom 18. April 1991 das Medikament Uromitexan® Trinkam- pullen vorläufig vom Markt genom-

men.

Fett-Ersatzstoffe:

Ein Vorgeschmack auf die Zukunft?

Die US-Lebensmittelbehörde FDA hat kürzlich den ersten Fetter- satzstoff zum Konsum freigegeben.

Grundsubstanz dieser Produkte sind Eiklar und Milchprotein, also durch- weg gebräuchliche Lebensmittel.

Leider sind die Produkte nicht hitze- beständig. Man bietet sie in Form von Desserts an, die freilich bisher sehr unterschiedlich akzeptiert wur- den. Es wird angestrebt, den auch bei unserer Bevölkerung noch immer zu hohen Anteil von Fetten im täg- lichen Nahrungsangebot drastisch herabzusetzen.

Ob die Verzehrgewohnheiten in unserer Bevölkerung allerdings da- durch nachhaltig beeinflußt werden können, ist die große Frage. Es

scheint dem Referenten bedenklich, wenn ein so wichtiger Energieträger wie das Nahrungsfett durch unver- dauliche Substanzen ersetzt werden soll. Dies wird zweifellos auch erheb- liche Einflüsse auf die Gesamternäh- rung haben, abgesehen von den fett- löslichen Substituten wie Vitaminen, Trägerstoffen für Fasern, Mineralien und auch für Arzneimittel. Völlig of- fen ist es, ob die Einführung der Fettersatzstoffe positive Einwirkun- gen auf die Gesundheit der Men- schen hat. So ist auch gegenüber den weiteren Produkten Zurückhaltung angezeigt, welche lebensmitteltech- nisch und sensorisch sich fettähnlich verhalten, aber im menschlichen Stoffwechsel nicht aufgeschlossen

FÜR SIE REFERIERT

werden. Es handelt sich hier um Fettsäurenverbindungen mit be- stimmter Molekülstruktur. Es stehen freilich noch Untersuchungen aus, ob derartige Substanzen wirklich quantitativ den Darm verlassen. So interessant die präparativen Arbei- ten auf diesem Sektor auch sein mö- gen, so ist man doch weit davon ent- fernt, solche Stoffe generell der Be- völkerung anzubieten. sht

Segal, Marian: Fat Substitutes — A taste of the Future? FDA Consumer 24 (1990) 10, 25-27.

A-1986 (52) Dt. Ärztebl. 88, Heft 22, 30. Mai 1991

Referenzen

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