DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
FÜR SIE REFERIERT
Unterschiede in invasiver Diagnostik und Therapie zwischen Männern und Frauen mit KHK
vermittelten Mechanismen. Mögli- cherweise ergibt sich dadurch eine doppelte Wirkung auf die Atheroge- nese.
Literatur
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Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Julian Rosenthal Sektion Pharmakotherapie Universität Ulm
Postfach 38 80 W-7900 Ulm
Studien an einzelnen Kranken- häusern haben über Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei der Anwendung von invasiver Dia- gnostik und Therapie bei koronarer Herzkrankheit berichtet. Um zu klä- ren, ob solche Studienergebnisse ge- neralisiert werden können, führten die Autoren anhand der Daten von 49 623 Entlassungen im US-Bundes- staat Massachusetts und von 33 159 Entlassungen in Maryland retro- spektive Analysen durch: Erfaßt wurden koronare Angiographien und Revaskulierungen (Bypass-Ope- rationen oder perkutane translumi- nare Angioplastien) bei Frauen und Männern, die 1987 wegen einer KHK im Krankenhaus waren. Fest- gestellt wurden die statistischen.
Wahrscheinlichkeiten für die An- wendung eines Verfahrens zur Über- prüfung der Hauptdiagnose und von Zweitdiagnosen (Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus) unter Berücksich- tigung von Alter, Rasse und Versi- cherungsstatus.
Die Ergebnisse: Die Wahr- scheinlichkeit, daß eine Angiogra- phie durchgeführt wurde, lag bei Männern in Massachusetts um 28 und in Maryland um 15 Prozent hö- her als bei Frauen. Revaskulierun- gen waren bei Männern um 45 bezie- hungsweise 27 Prozent wahrscheinli- cher als bei Frauen. Eine zweite Analyse der Daten sollte herausfin- den, ob unterschiedliche Schwere- grade der Erkrankungen zu diesen Ergebnissen führten. Deshalb wurde sie begrenzt auf Patienten mit der Diagnose eines akuten Myokardin- farktes (11 865 Fälle in Massachu- setts und 6894 in Maryland) — eine Gruppe also mit vergleichbarem Schweregrad der Erkrankungen.
Auch hier wurden die gleichen Un- terschiede bei den Anwendungen in- vasiver Verfahren zwischen Frauen und Männern festgestellt.
Diese Ergebnisse zeigen, so die Autoren, daß Frauen mit einer koro- naren Herzerkrankung im Kranken- haus seltener invasiver Diagnostik und Therapie unterzogen werden als
Männer. Offen bleibt, ob es begrün- dete Unterschiede für die angemes- sene Behandlungsart gibt, oder sich in ihnen eine Unterbetreuung der Frauen oder eine Überbehandlung der Männer zeigt. lng
Ayanin, J. Z. et al.: Differences in the use of procedures between women and men hospitalized for coronary heart disease. N.
Eng. Journ. Med. 325 (1991) 221-225.
Dr. Epstein, Department of Health Policy, Harvard Medical School, 25 Shattuck St., Parcel B, lst Floor, Boston, MA 02115, USA.
Wiederverwendung
von nicht resterilisierten Kanülen
Einige Aussagen über Plastik- spritzen für Insulin, die in den Hef- ten 13 und 45/1991 getroffen wur- den, haben zu Mißverständnissen ge- führt. Dr. von Kriegstein, Bad Be- vensen, hat auf den genauen Wort- laut der Empfehlungen des Insulin- ausschusses der Deutschen Diabe- tes-Gesellschaft hingewiesen (Dia- betologie-Informationen 3, 1986,
14). Dort heißt es unter der Über- schrift „Zur Mehrfachverwendung von Plastikspritzen in der Insulin- Therapie" unter Ziffer 2:
„Die Dauer der Verwendbarkeit von Plastikspritzen und Nadeln von Plastikspritzen wird von folgenden Faktoren begrenzt:
a. Stumpfwerden der Nadel, b. abgegriffene Skalen und schlech- te Ablesbarkeit durch wiederholte Handhabung.
Um beides zu vermeiden, sollten Spritze und Nadel, je nachdem, ob einfach oder mehrfach am Tage be- nutzt, nicht länger als eine halbe bis eine Woche eingesetzt werden."
mwr A1 -200 (50) Dt. Ärztebl. 89, Heft 4, 24. Januar 1992