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denen der Trendelenburgschen Operation mit extrakorporaler Zi rku- lation vergleichbar oder besser. Das Embolie-Ereignis muß frisch sein.
Bei Gegenindikationen gegen Anti- koagulantien oder Embolieereignis- sen trotz Dauerantikoagulation muß die Sperre der Vena cava unterhalb des Zuflusses der Nierenvenen erfol- gen. Diese soll wegen der einfachen intraluminären Technik mit dem Mo- bin-Uddin-Schirm oder dem neu eingeführten Kimray-Greenfield- Schirm erfolgen. Der letztgenannte Schirm besteht nur aus einem ko- nisch zulaufenden, gewundenen Drahtskelett. Er wird vorzugsweise von der Vena femoralis aus einge- führt, zeigt mit der Spitze herzwärts und verhakt sich mit den Schirmen- den herzwärts in der Venenwand. dr
Greenfield, L. J.: Intraluminal techniques for vena caval interruption and pulmonary embol- ectomy, World J. Surg. 2 (1978) 45, Dep. of Surgery, Medical College of Virginia, Virginia Commonwealth University, Richmond Va., Box 786 USA 23 298 - Bernstein, E. F.: The rote of operative inferior vena caval interruption in the management of venous thromboembolism, World J. Surg. 2 (1978) 61-71, Dep. of Surgery, University of California, San Diego, 225 West Dickinson Street, Ca. USA 92 103
Elektroenzephalographie vom alternden Menschen
Elektroenzephalographische Unter- suchungsergebnisse von 65 Perso- nen zwischen 62 und 91 Jahren wur- den denen von 48 Personen zwi- schen 18 und 38 Jahren gegenüber- gestellt. Die ältere Gruppe zeigte drei Typen, vom ausgeprägten Al- phagipfel bis zur Desynchronisation mit progressivem Zerfall des okzipi- talen Alpharhythmus. Die dominante Hemisphäre war dabei stärker be- troffen. Die Autoren nehmen als Ur- sache der Veränderungen eine Stö- rung der kortikalen neuronalen Transmitter und eine Schwächung der inhibitorischen Prozesse an. Der kontinuierliche Reizeinstrom aus der Peripherie wird nicht mehr nur auf bestimmte kortikale Gebiete be- schränkt, sondern kann sich auf die ganze Hemisphäre ausdehnen. Egl
Drechsler, F.: Quantitative analysis of neuro- physiological processes of the aging CNS, J Neurol. 218 (1978) 197-213
Verlaufsuntersuchung:
Frühkindlicher Autismus Kanner
Verlaufsuntersuchungen bei zehn psychotischen Kindern, die im Alter von 2 bis 6 Jahren wegen einer kind- lichen Psychose vom Typ des früh- kindlichen Autismus Kanner statio- när behandelt worden waren, erga- ben, daß die Kinder aus allen sozia- len Schichten kamen und die Ge- burtsgewichte zwischen 2,5 und 4,3 Kilogramm gelegen hatten. Scree- ning-Untersuchungen auf Stoff- wechselstörungen und zytogeneti- sche Studien wurden durchgeführt.
Die angewandten therapeutischen Methoden umfaßten Milieu-, Phar- mako-, Sprach-, und Spieltherapie, sowie Sozial-, und Heilpädagogik. 7 Kinder wurden nach Hause und 3 in Spezialinstitutionen entlassen. Kein Kind war symptomfrei. Alle Kinder wurden beschult, 2 Kinder in der Normalschule, 5 in speziellen Tages- schulen, die 3 institutionalisierten Kinder erhielten Spezialunterricht. 3 Kinder waren durchschnittlich, 3 mäßig intelligent, 4 stark retardiert.
Die Prognose war bei den intelligen- ten Kindern besser, was sich beson- ders auch in der sprachlichen Ent- wicklung zeigte. Die früherkrankten Kinder hatten eine schlechtere Pro- gnose als die später erkrankten. Egr
Campbell, M., Hardesty, A. S.; Breuer, H.; Pole- voy, N.: Childhood Psychosis in Perspective. A follow-up of 10 Children, J. Amer. Acad. Child Psychiat. 17 (1978) 14-28, New-York University Medical Center, 550 First Avenue, New-York N. Y. 10016
Schichtaufnahmen bei Liquorfisteln
Die notwendige operative Therapie traumatisch bedingter Liquorfisteln erfordert eine genaue Lokalisation des frontobasalen Defektes. Aktivi- tatsmessungen nach lumbaler oder subokzipitaler Injektion von 131 J-Hu- manserumalbumin ergeben zwar in der Regel einen entsprechenden po- sitiven Befund, lassen jedoch eine exakte Lokalisation nicht zu. Dage- gen Konnen, wie in der aufgeführten
Arbeit nachgewiesen, Schichtauf- nahmen eine wertvolle Bereiche- rung der Diagnostik sein. Anhand der tomographischen Befunde von 28 Patienten werden am häufigsten Defekte der Lamina cribrosa und des Siebbeindaches nachgewiesen.
Neben der Konturstufe treten rönt- genologisch Symptome wie Frag- mentverlagerung, Stufenbildung, Verschattung der angrenzenden Na- se und Nebenhöhlen sowie intrakra- nielle Luft hervor. Insgesamt wurden so 36 von 41 Defekten (88 Prozent) genau lokalisiert. Pr
Harder, Th.; Castrup, W: Tomographische Be- tunde bei Liquorfisteln, Fortschr. Röntgenstr.
128 (1978) 695-698, Radiologische Universi- tätsklinik, Jungeblodtplatz 1, 4400 Münster
Serumdiagnostik
des Pankreaskarzinoms
Bei der Diagnostik des Pankreaskar- zinoms wird künftig möglicherwei- se ein neues karzinoembryonales Tumorantigen, das „pancreatic on- cofetal antigen" eine Rolle spielen.
Es handelt sich dabei um ein Glyko- protein mit einem Molekulargewicht von 800 000 bis 900 000, dessen Rei- nigung und Verwendung in einem Im munoelektrophorese-Assay jetzt gelang. Die höchsten Serumwerte werden bei Patienten mit Pankreas- karzinom beobachtet, erhöhte Spie- gel wurden jedoch auch bei Patien- ten mit Karzinomen der Lunge, des Magens, des Dickdarms, der Gallen- gänge und der Mamma sowie gele- gentlich während der Schwanger- schaft und bei einigen gutartigen Er- krankungen registriert. Verlaufsbe- obachtungen bei Patienten mit ei- nem operablen Pankreaskarzinom machen es wahrscheinlich, daß das pankreatische onkofetale Antigen sich insbesondere für die Verlaufs- beobachtung operierter Patienten und zum Nachweis postoperativer Tumorrezidive eignet.
Gelder, F. B., Reese, C. J., Moossa, A. R., Hail, T., Hunter, R.: Purification, partial characteri- zation, and clinical evaluation of a pancreatic oncofetal antigen, Cancer Research 38 (1978) 313-324, Departments of Pathology and Surgery, The University of Chicago, and Frank- lin McLean Memorial Research Institute, Chicago, III. 60 637
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 2494 Heft 43 vom 26. Oktober 1978