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Archiv "Bamberg: „Ziemlich romantische Stimmung“" (21.11.2008)

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ten an diese unerfüllte Leiden- schaft. Hoffmanns Hochschät- zung der fränkischen Damen- welt ist wie manch andere Be- gebenheit aus den Bamberger Jahren in seine Literatur einge- gangen. So hat er dem großen Türknauf in der Eisgrube, der ein feixendes Apfelweib zeigt, in seiner Novelle „Der goldene Topf“ ein Denkmal gesetzt.

Seine Wohnung am heutigen Schillerplatz nennt Hoffmann sein

„Poetenstübchen“. Gegenüber lie- gen seine wichtigsten Wirkungsstät- ten, das Theater – und das Lokal Theaterrose. Zu seinem liebsten Ausflugslokal führt der Weg durch den Englischen Garten zum Ortsteil Bug, wo er gern einen Bocksbeutel leert. Kein Wunder, dass er auf dem Rückweg glaubt, einem sprechen- den Hund begegnet zu sein, der un- ter dem Namen Berganza eine von Hoffmanns literarischen Titelgestal- ten wird.

In Begleitung des genialen Künst- lers und romantischen Streuners lernt man Bamberg von seiner schönsten Seite kennen. In seinem Tagebuch notierte Hoffmann: „Ziemlich ro- mantische Stimmung.“ n Ulli Traub

Information:

Bamberg Tourismus, Geyerswörth- straße 3, 96047 Bamberg, Telefon:

09 51/87 11 61; www.bamberg.info

S

ie ist auf sieben Hügeln er- baut, auf einem thronte die Peterskirche. Der Herrscher, der den Grundstein für die ehemalige Kai- serstadt legte, wollte sie zum Zen- trum der christlichen Welt ausbau- en. Der Vergleich mit Rom liegt da auf der Hand.

Zu Beginn des elften Jahrhun- derts schenkte Heinrich II. den von ihm so geliebten Flecken, das heuti- ge Bamberg, seiner Gattin Kunigun- de zur Hochzeit. Damit begann eine fast tausendjährige Geschichte, die in den Mauern der Stadt lebendig geblieben ist. Die UNESCO nahm Bamberg, das Kriege und Krisen na- hezu unversehrt überstanden hatte, 1993 in die Liste des Weltkulturer- bes auf.

Ende des 18. Jahrhunderts galt die Stadt als Wiege der Romantik.

Einer ihrer bekanntesten Bürger ist der Dichter, Komponist und Maler E. T. A. Hoffmann. Von ihm wollen wir uns durch das alte Bamberg führen lassen.

Hoffmann folgt um 1808 einem Ruf als Musikdirektor ans Bamber- ger Theater. Im Gepäck hat er große Hoffnungen auf ein ersprießliches Künstlerdasein. Der gebürtige Kö- nigsberger, den es immer nach Itali-

en gezogen hat, erlebt die Schönheit Bambergs als südländisch. An ei- nen Freund schreibt er: „Komm in das herrliche südliche Deutsch- land. Überhaupt bin ich mit dem Orte meines Aufenthaltes sehr zufrieden, da er sich ganz dazu eignet, ein ruhiges Künstlerleben zu führen.“

Die Geschichte Bambergs ist von der Kirche geprägt. Sichtbares Zeichen der geistlichen Macht ist die Bischofsstadt, die nur vom Michaelsberg mit dem gleichnami- gen Kloster überragt wird. Hoff- mann zog es häufig in den viertür- migen Dom. Hier interessierte den Romantiker indes vielmehr die Mu- sik als Gottes Wort. Außerdem trieb er im Dom Studien zur Architektur, die ihm bei der Bemalung des Turms der Altenburg halfen, einem auf den Hügeln Bambergs gelege- nen Rückzugsort des Künstlers. Lei- der sind die Fresken nicht erhalten geblieben.

Hoffmann schafft in Bamberg seinen schriftstellerischen Durch- bruch und findet hier seinen ersten Verleger. Um sein schmales Salär aufzubessern, gibt er Gesangsstun- den in den Häusern der reichen Bür- gerfamilien. Dabei verliebt er sich in die 13-jährige Julia Marc. In der Langen Straße erinnert eine Ge- denktafel am Wohnhaus der Gelieb- BAMBERG

„Ziemlich romantische Stimmung“

Vor 200 Jahren zog E. T. A. Hoffmann ins fränkische Bamberg – eine Stadt, die sich gut dazu eignete, „ein ruhiges Künstlerleben zu führen“, wie er einem Freund schrieb.

A2538 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 47⏐⏐21. November 2008

Foto:Picture Alliance/Bildagentur Huber

Dichter, Kompo- nist und Maler:

E. T. A. Hoffmann war Musikdirektor

am Bamberger Theater.

Foto:dpa

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