Die Eifelhöhen-Klinik AG, Bonn, die vier Rehabilitations- kliniken betreibt (die Eifel- höhen-Klinik in Nettersheim- Marmagen, die Kaiser-Karl- Klinik GmbH in Bonn, die Aatalklinik GmbH, Bad Wün- nenberg/NRW, und die Reha Düsseldorf GmbH) setzt den Kurs der Konsolidierung und Restrukturierung fort. Für die Erschließung zusätzlicher Ge- schäftsfelder gab die Haupt- versammlung des börsenno- tierten Klinikkonzerns am 20.
Juli in Bonn mit überwältigen- der Mehrheit der Aktionäre grünes Licht.
Nicht zuletzt auch infol- ge der anhaltenden Dauer- arbeitslosigkeit und der da- mit verbundenen rückläufigen Zahl von Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation (bis zu 15 Prozent Rückgang gegenüber dem Vorjahr) ist sowohl im Stammhaus des Konzerns in Marmagen (Ei- fel) als auch erstmals in der 124-Betten-Rehabilitations- Klinik in Bonn die Geschäfts- entwicklung rückläufig.
Das Konzernergebnis weist im ersten Halbjahr 2004 ei- nen Verlust von rund 690 000 Euro auf. Dennoch rechnet der Vorstand damit, dass das gesamte Geschäftsjahr 2005 ausgeglichen sein wird.
Geringerer Jahresüberschuss Im ersten Halbjahr 2004 be- trug das kumulierte Konzern- Jahresergebnis 814 000 Euro (Dividende für das Jahr 2004:
0,07 Euro je Aktie). Der Jah- resüberschuss ging um 19,4 Prozent von 454 000 Euro im Jahr 2003 auf 366 000 Euro im Jahr 2004 zurück. Die Erlöse aus Patientenbehandlungen verringerten sich um 6,2 Pro- zent, und zwar von 13,94 Mil- lionen Euro (2003) auf 13,074 Millionen Euro im Jahr 2004.
Das Beteiligungsergebnis ver-
besserte sich gegenüber dem Vorjahr um 493 000 Euro durch die Gewinnsteigerung der Tochterunternehmen.
Die Konsolidierungsmaß- nahmen setzen sowohl auf der Erlös- als auch auf der Kostenseite an.Allerdings gibt es von Quartal zu Quartal starke Belegungsschwankun- gen; in Marmagen variiert die Belegungsschwankung zwi- schen 40 und 50 Betten. Der Konzern will die Auslastung durch zusätzliche Aktivitäten verbessern.
Ende 2004 beschäftigte der EHK-Konzern 578 Mitarbei- ter, darunter 43 im ärztlichen Dienst, 184 Fachkräfte im Pflegedienst, 135 in der Phy-
siotherapie und acht Diplom- Psychologen. Die Personal- kostenquote, gemessen an den gesamten Betriebsko- sten, liegt bei rund 80 Prozent.
Wegen der langfristigen ver- traglichen Bindung des Fach- personals können die Plan- stellen nicht den Belegungs- schwankungen laufend ange- passt werden.
Für die Aatalklinik wird bean- tragt, Akutbetten im Rahmen der Früh-Akutpauschale zu betreiben. Für die Reha Düs- seldorf GmbH wurde im Juni 2005 nach Maßgabe der Richt- linien der Bundesarbeitsge- meinschaft für Rehabilitation, Frankfurt am Main, sowohl die Zulassung der Landesversi- cherungsanstalt Rheinprovinz, Düsseldorf, als auch der regio- nalen Primärkassen erreicht.
Seit Übernahme der Reha Düsseldorf GmbH vor drei Jahren ist dort das Betriebser- gebnis negativ. Allerdings ist die Reha-Einrichtung in Düs- seldorf gut positioniert, und es bestehen Kooperationsbestre- bungen mit anderen im Düs-
seldorfer Raum ansässigen Rehabilitationskliniken. Bin- nen Jahresfrist soll in Düssel- dorf ein ausgeglichenes Ergeb- nis erreicht sein. Erste Voraus- setzungen wurden bereits ge- schaffen: Mit dem Vermieter wurde eine erneute Miet- senkung erzielt. Eine vor- schnelle Aufgabe des Düssel- dorfer Standortes wäre falsch,
so der Vorstandsvorsitzende des Konzerns,Arno Kuge.
Positiv sind die Erfahrun- gen des vor elf Monaten ab- geschlossenen Vertrages zur Integrierten Versorgung ge- mäß § 140 b SGB V. Die Kai- ser-Karl-Klinik in Bonn hat mit der Barmer einen Versor- gungsvertrag für die orthopä- dische Rehabilitationsversor- gung abgeschlossen. Den Be- reich Akutversorgung deckt dabei das Gemeinschaftskran- kenhaus Bonn ab. Für die Rehabilitation sind zuständig die Klinik in Bonn, die Ei- felhöhen-Klinik AG in Net- tersheim und das Bonner Zentrum für ambulante Re- habilitation GmbH.
Die Konzernleitung ver- folgt die Devise: Dosierter Personalabbau ist besser als die Aufgabe eines gesam- ten Standortes. Der Vorstand hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass „Patientenver- schickungen“ aus Nordrhein- Westfalen in andere Bundes- länder unterbleiben. Der nord- rhein-westfälische Sozial- und Gesundheitsminister Karl-Jo- sef Laumann (CDU) hat an- lässlich eines Besuchs in der Eifel Wohlwollen bekundet.
Klinikhotel
Neben der Frührehabilitation will die Eifelhöhen-Klinik AG auch im Bereich der Pflege (Heimpflege) aktiv werden.
Die Voraussetzungen seien gut, so Kuge gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Der Ver- sorgungsstandard sei in Mar- magen seit jeher höher als in Pflegeeinrichtungen. Hürden bei der vertraglichen Positio- nierung seien deshalb nicht zu überwinden.
Unter dem Markenzeichen
„Klinikhotel“ unter dem Ei- felhöhen-Emblem will der Konzern am Standort Bonn ein Angebot für die Akut- nachsorge vorhalten. Dabei sollen sämtliche Infrastruktu- ren der Kaiser-Karl-Klinik of- feriert, der Service sowie die Betreuung hotelmäßig garan- tiert werden, ohne unbedingt auf die Einrichtungen der Re- habilitation zurückgreifen zu müssen. Dr. rer. pol. Harald Clade V A R I A
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 42⏐⏐21. Oktober 2005 AA2883
Eifelhöhen-Klinik AG
Grünes Licht für Restrukturierung
Neue Geschäftsfelder: Frührehabilitation und Akutnachsorge
Umsatz im Eifelhöhen-Klinik-Konzern 2004
Aatalklinik Wünneberg GmbH
37 %
REHA Düsseldorf GmbH
2 %
Kaiser-Karl-Klinik GmbH 27 %
Eifelhöhen-Klinik AG 34 % Wirtschaft
Quelle:Eifelhöhen-Klinik AG