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Archiv "Studienreform: Eigeninitiative gefragt" (15.12.2000)

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Studienreform

Zu dem Beitrag „Problemorientiertes Lernen: Eine Chance für die Fakultä- ten“ von Prof. Dr. med. Winfried Kahlke in Heft 36/2000:

Klinische Teile:

Totalversager

Ich habe von 1988 bis 1994 in Frankfurt/Hamburg Medizin studiert und frage mich in- zwischen, ob diese Kritiker der Mediziner-Ausbildung (an der es in der Tat viel zu kritisieren gibt) überhaupt wirklich über die aktuelle La- ge im Bilde sind:

Dauernd wird die zu geringe Beachtung der psycholo- gisch-psychosomatischen Fächer im Studium beklagt, tatsächlich nimmt sie aber vergleichsweise extrem großen Raum ein: Psycholo- gie-Kurs, Anamnese-Kurs,

Psychosomatik-Teile in Päd- iatrie und Allgemeinmedi- zin, Anamnese-Kurs, „der richtige“ Psychosomatik- Kurs, Psychiatrie-Kurs (meh- rere Semester, mit großem Anteil „Sprechender Medi- zin“). Demgegenüber be- stand meine Gynäkologie- Ausbildung aus einem Zehn- Doppelstunden-Theoriekurs (damit tatsächlich immerhin doppelt so lang wie meine Orthopädie- und HNO-Aus- bildung!). Es kann doch nicht richtig sein, die Psycho- Studiumsanteile auf Kosten der inzwischen schon zu win- zigen Nebenfächern mutier- ten Klinikfächer nun noch zu vergrößern. Und bringt es wirklich so viel, wenn zum Teil todkranke Patienten mit Medizinstudenten konfron- tiert werden, die erst seit sechs Wochen studieren?

Abgesehen davon müssen

nahezu alle Studenten ne- benbei arbeiten (in der Re- gel tun sie das im Kranken- haus) und haben tatsächlich sehr früh Kontakt zu echten Patienten.

Das Problem liegt doch wohl eher darin, dass die existie- renden Teile der klinischen Abschnitte Totalversager sind: Von der ersten Famula- tur bis zum PJ (außer Wahl- fach) wird man als Student doch gerne als Hilfskraft zum Blutabnehmen und Aktenbe- sorgen eingespannt . . . Dr. Wiltert Wilts, Bleicherstraße 15, 28203 Bremen

Eigeninitiative gefragt

Ich habe in der Zeit von 1978 bis 1984 an der Hamburger Universität Medizin studiert, vor und während des Studi- ums, wie viele andere Kom-

militonen, als studentische Hilfskraft in mehreren Kran- kenhäusern gearbeitet.

Bereits damals war für mich klar, dass die praktische Aus- bildung im Studium in keiner Weise den späteren Anforde- rungen genügen konnte.

Nach bestandener Prüfung zum ersten Abschnitt des Staatsexamens habe ich des- halb ein „Urlaubssemester“

eingelegt und in einem klei- neren Hamburger Kranken- haus sechs Monate in einem Block famuliert. Die letzten sechs Semester des Studiums führte ich diese Famulatur in eben jenem Krankenhaus für ein bis zwei Tage wöchentlich weiter.

Wohlgemerkt: Ich freue mich über jeden Ansatz, dieses unsäglich praxisfremde deut- sche Studium zu verbessern, aber jeder Einzelne bleibt für sich und seine berufliche

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A3422 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 50½½½½15. Dezember 2000

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Karriere aufgefordert, nicht nur über Mängel zu jam- mern, sondern diese auch ge- zielt für sich, so weit wie möglich, zu beheben.

Dr. med. Matthias Parpart,Klinik Baabe, Strandstraße 20, 18586 Ostseebad Baabe/Rügen

Schreibreform

Zu dem Leserbrief „Zu alten Schreib- regeln zurückkehren“ von Dr. med.

Reinhard Scheubel in Heft 38/2000:

Umfrage starten

Ich kann Ihrer Anmerkung zum Brief vom Kollegen Scheubel nicht folgen. Wer oder was oder welche Not zwingt Sie, die so genannte neue Rechtschreibung einzu- setzen? Die FAZ sah sich of- fensichtlich nicht dazu ge- zwungen. Mir ist auch nicht

bekannt, dass die Verwen- dung der alten Rechtschrei- bung strafbewehrt ist.

Bitte bedenken Sie, dass Sie als Organ der Ärzteschaft auch Dienstleister Ihrer Le- ser sind. Ich wage zu vermu- ten, dass die Mehrzahl Ihrer Leser es als besseren Dienst ansehen würde, das Ärzte- blatt in der alten Recht- schreibung lesen zu dürfen.

Ich schlage vor, dass Sie ein- fach eine diesbezügliche Um- frage starten. Damit stellen Sie den Wunsch der Leser- schaft bezüglich der Recht- schreibung fest. Das wäre de- mokratisch und kunden- freundlich zugleich. Das Er- gebnis sollte dann allerdings auch respektiert werden (natürlich auch, wenn es ge- gen die alte Rechtschreibung ausfällt).

Dr. Matthias Wirth, Am Seddinsee 41, 12527 Berlin

Krankenhäuser

Zu dem Beitrag „Diagnosebezogene Fallpauschalen“ von Dr. rer. pol.

Wolfgang Klitzsch in Heft 42/2000:

Weiteres Auseinander- weichen der Schere

Durch die Einführung der DRGs im Krankenhausbe- reich kommt es zu Kollisio- nen zwischen stationärem und ambulantem Sektor.

Möglicherweise haben die Krankenhäuser wirklich ein neues Bezahlungssystem mit Anreizen zu wirtschaftlichem Verhalten bekommen. Im am- bulanten Bereich fehlt dazu aber jegliches Pendant. Be- triebswirtschaftliche Kalkula- tionen, wie sie im Kranken- hauswesen seit jeher Grundla- ge von Budgetverhandlungen waren, sind im ambulanten Bereich ein Fremdwort. Die

Situation der ambulanten Me- dizin wird im Gegenteil noch durch das Outsourcing der Krankenhäuser verschärft.

Auf Druck der Kassen bei Budgetverhandlungen wer- den teure Bereiche (wie Strahlentherapie oder Onko- logie) aus dem Krankenhaus ausgegliedert und in „Pseu- do“-Praxen überführt. Da- durch sparen die Kostenträ- ger erhebliche Beträge in der Krankenhausfinanzierung ein, die aber nicht einmal in An- teilen dem ambulanten Topf wieder zugeführt werden.

In der Folge kommt es zu ei- nem weiteren Auseinander- weichen der Schere zwischen angeforderten ambulanten Leistungen und Kürzung der Mittel im fachärztlichen – ge- deckelten – Topf (mit Loch im Boden).

Dr. Arndt Snakker, Von-Wenden- Straße 22 A, 31141 Hildesheim

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 50½½½½15. Dezember 2000 AA3423

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