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Archiv "Vermeidung und Behandlung von Transfusionszwischenfällen: Stellungnahme" (09.12.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Die Ziffer 6 des letzten Abschnitts Organisatorische und prophylakti- sche Maßnahmen zur Behandlung von Transfusionszwischenfällen über die schrittweise Ausschaltung Rh-positiver Erythrozyten ist in die- ser Formulierung zu kurz und gibt dem Kliniker keine ausreichende Handhabung für eine derartige Si- tuation.

Bei der postpartalen Anti-D-Pro- phylaxe ist man zwar bestrebt, die Beseitigung der Rh-positiven Zel- len möglichst schnell, spätestens 72 Stunden p. p. erreicht zu haben.

Bei so großen Mengen wie nach einer Fehltransfusion ist jedoch die Verhütung einer intravasalen Hämolyse das Wichtigere. Auch um 10 Tage verspätete Anti-D-Prophy- laxen sollen noch wirkungsvoll sein.

Man ist geneigt zu überdosieren.

Damit wird die für Rh nicht typi- sche intravasale Hämolyse bewirkt, weil die so im Überschuß vorhan- denen IgG-Moleküle dann auch eine Komplementaktivierung her- beiführen, wie es sonst nur IgM- Antikörper bei der dichteren An- ordnung von Rezeptoren zum Bei- spiel im ABO-System tun. Bei der i.

m. Anwendung auch großer Men- gen IgG-D besteht wegen der Re- sorptionsverzögerung diese Gefahr nicht. So große IgG-D-Mengen können jedoch schlecht i. m., sie müssen vielmehr i. v. appliziert werden.

Es liegen bis jetzt Erfahrungen vor, die folgende Empfehlung gestatten:

Das meist lyophil gelieferte Präpa- rat ist zunächst in der angegebe-

AUSSPRACHE

nen Elektrolytlösung oder Aqua bi- dest. (meist 2 ml für 200-300 pg) sehr vorsichtig zu lösen. Das dabei zur Beschleunigung gern ange- wandte Schütteln der Ampulle muß unbedingt unterbleiben, es soll langsam im Wasserbad (30°-37 ° C) gelöst werden, um Schäumen beziehungsweise Aggregatbildun- gen zu vermeiden. Diese Lösung wird dann in 5prozentigem Human- albumin so verdünnt, daß 1000 bis 2500 g in mindestens 100 ml sus- pendiert sind. Die Infusion muß langsam erfolgen (Dauertropf), wo- bei die Hälfte der Gesamtdosis auf keinen Fall schneller als innerhalb von zwei Stunden einlaufen soll.

Erst wenn zwei Stunden danach keine Reaktion auftrat, kann die restliche Menge appliziert werden, ebenfalls bei mindestens zwei Stunden Laufzeit (je länger, desto verträglicher).

Es empfiehlt sich, größere Mengen als 2500 ,mag auf mehrere Tage zu verteilen. Die Elimination der Ery- throzyten kann dann sechs bis zehn Tage dauern, sie kommt da- mit der physiologischen Phagozy- toserate von 1 Prozent pro Tag recht nahe. Ein Bilirubinanstieg schon vor drei Stunden nach der ersten Dosis spricht für eine größe- re intravasale Hämolyse (relativ un- empfindlicher Suchtest).

Die benötigte Gesamtmenge er- rechnet sich aus 10 bis höchstens 12 pg für 1 ml Erythrozytensedi- ment bei „Normalpersonen"; bei Kindern muß das kleinere Reak- tionsvolumen unbedingt berück- sichtigt werden (meistens ist nur ein Drittel der Erwachsenendosis nötig).

Ulkus-Chirurgie

und mit einer erhöhten Rate an Folgezuständen, die den Opera- tionserfolg beeinträchtigt. Demge- genüber wird bei der Vagotomie eine höhere Häufigkeit an Rezidiv- ulzera beobachtet. 'Soweit die bis- herigen Ergebnisse eine Beurtei- lung zulassen, hat die selektiv-pro- ximale Vagotomie in bezug auf die Heilung des Grundleidens und das funktionelle Ergebnis die besten

Erfolge.

Abschließend sei noch betont, daß hier kein Negativkatalog zur Bela- stung der Ulkuschirurgie aufge- stellt werden sollte. Es steht ohne Zweifel fest, daß die Ulkuschirurgie einen festen Platz in der Therapie des peptischen Ulkusleiden behal- ten wird. Solange beim Duodenal- ulkus durch die konservative The- rapie keine Rezidivfreiheit erreicht werden kann, ist die Ulkuschirurgie die einzige Möglichkeit, den Patien- ten langfristig von seinem Ulkuslei- den zu befreien. Die Erfahrungen mit neuen Operationsverfahren deuten erfreulicherweise an, daß der Preis, den der Patient in Form von Risiko und Nebeneffekten da- für bezahlen muß, geringer zu wer- den verspricht.

Literatur

Blum, A. L., Fasel, J.: Die elektive Chirur- gie des Ulcus duodeni: ein dreifaches Di- lemma, Dtsch. med. Wschr. 98 (1974) 1033-1038 — Cox, A. G., Alexander-Wil- liams, J. (eds.): Vagotomy an triel, London:

Heinemann 1973 - Johnston, D.: Highly selective vagotomy, Prog. Surg 14 (1975) 1-45 — Price, W. E., Grizzle, J. E., Post- lethwait, R. W., Johnson, W. D., Grabicki, P.: Results of Operation for duodenal ulcer, Surg. Gyn. Obst. 131 (1970) 233-244 — Rick, W., Hausamen, T.-U., Fritsch, W.-P.:

Verdauungsdiagnostik. In: Hollmann, S., Südhof, H. (Hrsg.), Biochemische Befunde in der Differentialdiagnose innerer Krank- heiten. Stuttgart: Thieme 1975

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Torsten-Udo Hausamen

Medizinische Klinik der Städtischen Krankenanstalten Dortmund Burhausstraße 40

4600 Dortmund 1

Vermeidung und Behandlung von Transfusionszwischenfällen

Zu einer Bekanntgabe

des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer in Heft 37/1976, Seite 2315-2318

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 50 vom 9. Dezember 1976 3243

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Digitales Fieberthermometer

Als Meßsonde für das digitale Fieber- thermometer dient ein Heißleiter. Das neuartige Gerät eig- net sich vor allem für Kinder- und In- tensivstationen, weil auch bei heftigen Körperbewegungen der Patienten keine Verletzungen mehr entstehen können

Werkfoto Zur Fortbildung

Aktuelle Medizin

Transfusionszwischenfälle

Auf Nierenstarter kann dann als Vorbeugung verzichtet werden. Zur Prophylaxe einer Verbrauchsko- agulopathie als Folge der mögli- chen Hämolyse können jedoch vor- weg 2500 bis 5000 E Heparin gege- ben werden.

Wenn der Anteil Rh-positiver Zel- len im Organismus ein Drittel und mehr ausmacht, sollte die Menge der Rh-positiven Zellen vorher durch Aderlaß oder notfalls Aus- tauschtransfusion verringert wer- den.

Dr. med. E. Gallasch Hygiene-Institut der Universität

Abteilung Blutspendedienst Kreuzbergring 57

3400 Göttingen

ECHO

Zu: „Malariaprophylaxe bei Fern- ost-Touristen" von Dr. med.

Frank-Peter Schelp in Heft 44/

1976, Seite 2809 f.

Malaria-Mücke saugt nur abends

„Unklare fieberhafte Infekte nach der Rückkehr von einer Südostasienreise können auf Malaria hindeuten. Der Erre- ger wird von der Anopheles- Mücke übertragen, die es trotz des Vernichtungsmit- tels DDT immer noch gibt...

Deshalb sollten Touristen Ta- gesausflüge in Urwaldgebiete zeitig beenden und abends in die Stadt zurückkehren, rät Dr. med. Frank-Peter Schelp von der tropenmedizinischen Fakultät Bangkok in der neuesten Ausgabe des DEUTSCHEN ÄRZTEBLAT- TES. Eine Infektion bei kur- zem Aufenthalt in großen Städten wie Bangkok hält der Autor für unwahrscheinlich."

(Kölner Stadt-Anzeiger)

TECHNIK IN DER MEDIZIN

Als Meßsonde eines digitalen Fieber- thermometers dient ein Heißleiter, der über eine flexible Leitung mit einem elektronischen Auswertegerät vom Format eines kleinen Taschen- rechners lösbar verbunden ist. Die gemessenen Werte können digital auf ein Zehntelgrad genau abgelesen werden. Das neue Fieberthermome- ter vereinfacht und verkürzt die Mes- sungen, ist für sublinguale, rektale sowie axillare Applikation geeignet und vermeidet Verletzungen durch Glasbruch. Besonders erleichtern dürfte die bewegliche Sonde (Durch- messer 4 Millimeter) die Untersu- chung von inneren Organen wie zum Beispiel des Magens.

Besondere Vorteile könnte das digi- tale Fieberthermometer in Kranken- häusern und Pflegeanstalten brin- gen. Jeder Patient erhält sein eige- nes Fühlerelement und wird damit an das eigentliche Meßgerät „ange- schlossen", mit dem das Pflegeper- sonal von Bett zu Bett geht. Nimmt

der Patient den Fühler etwa eine Mi- nute vorher in Gebrauch, ist binnen weniger Sekunden die Körpertempe- ratur festgestellt. Die Anzeige ist ein- fach und übersichtlich, Infektionen durch Keimübertragung sind wäh- rend der Behandlung ausgeschlos- sen, da jeder Patient über seinen

„persönlichen" Fühler verfügt.

Geeignet dürfte das Thermometer speziell für Kinder- und Intensivsta- tionen sein, da auch intensive Kör- perbewegungen zu keinen Verlet- zungen führen können. Im Vergleich zum Quecksilberthermometer ist die Meßzeit spü rbar verkürzt. Die flexible Heißleitersonde kann komplikations- los in das Körperinnere eingeführt werden, etwa um die Temperatur des Magens zu ermitteln. Das Gerät ist auch für fortlaufende Messungen ge- eignet. Ha

Hersteller: ETW GmbH, 7808 Wald- kirch

3244 Heft 50 vom 9. Dezember 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Referenzen

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