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Archiv "Schweregrad von Erkrankungen" (18.03.2011)

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A 606 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 11

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18. März 2011 Das Spektrum der Konferenz in

Nowosibirsk erstreckte sich auf Kern - themen des Abkommens wie die Tuberkulosebekämpfung, Gesund- heit im Alter, sozialmedizinische In - novationen, Rehabilitationsmedizin, E-Health, die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Medizinalfachbe - rufe sowie auf die Pflegewissen- schaften. Parallel dazu ging es um Grundlagen der ärztlichen Selbst- verwaltung in beiden Ländern.

Zahlreiche Vorträge veranschau- lichten, welche große Lücke zwi- schen den Gesundheitssystemen klafft. In Sibirien sei durchschnitt- lich weniger als ein Arzt für 1 000 Patienten zuständig, berichtete Dr.

Lybow Radschenko, Leiterin des Medizinzentrums des Sibirischen Föderalbezirks in Nowosibirsk. Der anhaltende Nachwuchsmangel füh- re dazu, dass 60-jährige Ärzte in- zwischen zu den Jüngeren zählten.

Viele Studierende hätten zwar die

Möglichkeit, temporär auf dem Land zu praktizieren, die finanziel- len Anreize durch den Staat dafür seien aber gering, erläuterte die Ärztin. Gleichzeitig strömen nach Angaben von Radschenko immer mehr Patienten in die Kranken - häuser. Lange Wartezeiten und Ein- bußen bei der Qualität der Behand- lung sind die Folgen. Vielen Patien- ten mangele es zudem an Wissen zur Selbsthilfe, auch die medizini- sche Aufklärung an Schulen lasse zu wünschen übrig.

Auch Prof. Andrei Babenko von der Staatlichen Universität Tomsk kritisierte das Niveau der medizi - nischen Versorgung in Russland.

„Wir müssen uns verstärkt an neuen Krankheitsbildern orientieren und Altlasten abbauen“, forderte er.

Prof. Wladimir A. Krasnow, Direk- tor des Novosibirsk Research Tu- berculosis Institute, verwies auf die hohe Tuberkuloserate in Russland, insbesondere in Sibirien. 2008 wur- den russlandweit 120 835 Tuberku- losefälle gemeldet (85,1 je 100 000 Einwohner). Davon traten in der Föderalregion Sibirien 25 988 neue Fälle auf (132,9 je 100 000 Einwoh- ner). Krasnow zufolge verschärfen das niedrige Lebensniveau und die Armut, gepaart mit vielen Flüchtlin-

gen aus Zentralasien und China, die Situation.

Ministerialrat Ortwin Schulte hob die gesundheitspolitische Bedeu- tung der 9. KMF-Konferenz hervor und lobte das „schnelle Inkrafttre- ten“ des Gesundheitsabkommens. Für ein völkerrechtliches Abkommens sei dies eine rekordverdächtige Umsetzung. „Abkommen wie dieses können schneller zu Ergebnissen führen und sind besser zum Erarbei- ten von Modellen für multilaterale Verträge“, betonte er. Als besonders wichtig bezeichnete Schulte die di- rekten Kontakte zwischen den Fach- kreisen in den Regionen.

Auch von russischer Seite aus wurde die Bedeutung der Nowosibirs- ker Konferenz unterstrichen. „Wir begrüßen diese neue Phase der Zu- sammenarbeit, die mit dem Abkom- men eingeläutet worden ist“, sagte Prof. Dr. Irina Son, Vertreterin des Föderalen Russischen Gesundheits- ministeriums. In Kürze steht ein Be- such russischer Partner in Deutsch- land an; schon im März veranstaltet das KMF zusammen mit der Charité, dem Robert-Koch-Institut und dem Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose ein Symposium beim Welttuberkulosetag in Berlin. ■

Martina Merten

Wie wird kodiert, wenn sich der Schweregrad einer Erkrankung beim Patienten innerhalb eines Quartals ändert?

Wird eine Erkrankung in unterschiedlichen Ausprägungen beziehungsweise Schwere - graden behandelt, sind alle festgestellten Behandlungsdia gnosen mit dem jeweiligen Schweregrad zu kodieren. Der Aufwand für die Behandlung eines Patienten nimmt im Allgemeinen mit dem Schweregrad zu. Des- halb ist es wichtig, dass der Arzt/Psychothe- rapeut die vorliegenden Informationen im Rahmen der Diagnosenkodierung so genau wie möglich weitergibt. Dann ist gewährleis- tet, dass die gemessene Morbidität auch die Behandlungsrealität so gut wie möglich ab- bildet. Relativ häufig kommt es daher vor, dass innerhalb eines Quartals zu einem Pa- tienten mehrere verschiedene Schweregrade zur Abrechnung übermittelt werden.

Achtung: Insbesondere bei Diagnosen, die über einen längeren Zeitraum behandlungs- relevant sind und mit der Abrechnung über- mittelt werden, ist kritisch zu prüfen, ob der angegebene Schweregrad noch aktuell ist.

Dies gilt vor allem auch dann, wenn der Pa- tient im neuen Quartal erneut in die Praxis kommt.

Gibt es Alternativen für das Zusatz- kennzeichen „Z“ für den Zustand nach einer Erkrankung?

Wenn es in der ICD einen spezifischen Kode für den Zustand nach einer Erkrankung bezie- hungsweise die Folgen einer Erkrankung gibt, wird dieser spezifische Kode mit dem Zusatz- kennzeichen „G“ verschlüsselt. Die folgenden Beispiel sollen das verdeutlichen: Die Folgen von Polio werden nicht mit „Polio, Zustand nach“ verschlüsselt, sondern mit „Folgezu- stände der Poliomyelitis, gesichert“. Der alte

Herzinfarkt wird nicht mit „Herzinfarkt, Zu- stand nach“ verschlüsselt, sondern mit „alter Herzinfarkt, gesichert“. Die Folgen eines Hirn - infarktes werden nicht mit „Hirninfarkt, Zu- stand nach“ verschlüsselt, sondern mit „Fol- gen eines Hirn infarktes, gesichert“.

Ein Diagnoseverdacht bestätigt sich nicht. Muss dieser Kode am Ende des Quartals wieder gelöscht werden?

Nein. Der Kode kann im Datensatz stehen bleiben. Sollte sich der Verdacht allerdings bestätigen, ist das „V“ (Verdachtsdiagnose) durch ein „G“ (gesicherte Diagnose) zu erset- zen. Alternativ kann der ICD-Kode mit dem Zusatzkennzeichen „G“ zum bereits beste- henden Kode mit dem Zusatzkennzeichen „V“

hinzugefügt werden.

Weitere Informationen: www.kbv.de

KODIER-RATGEBER: SCHWEREGRAD VON ERKRANKUNGEN

Foto: Wikipedia

Nowosibirsk in Westsibirien hat knapp 1,4 Millionen Einwohner und ver-

dankt ihre Grün- dung dem Bau einer Brücke der Transsi- birischen Eisenbahn über den Fluss Ob im Jahr 1893.

S T A T U S

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