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Archiv "Ursprung und Entwicklung von Verhaltensstörungen: Frühes Kindesalter bis frühes Erwachsenenalter" (29.05.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Säuglingsernährung FÜR SIE GELESEN

(Getreideflocken werden nach Vorschrift — aber mit warmem Wasser — zu 100 Gramm Brei ver- rührt. Zu dem warmen Brei wer- den 100 Gramm Obstmus und 10 Gramm Butter zugemischt).

8

Als vierte Mahlzeit im zweiten Lebenshalbjahr wird in der Regel Vollmilch mit Kohlenhydratzusatz (Getreideflocken, Grieß, Zucker) als Flaschennahrung oder, je nach Gewichtsentwicklung des Kindes, als Brei empfohlen. Nach Entscheidung des Kinderarztes kann aber auch bis zum Ende des ersten Lebensjahres Muttermilch (unter Umständen in mehreren Einzelgaben) bzw. ein adaptiertes oder teiladaptiertes Milchpräparat oder eine sogenannte Folgemilch gegeben werden.

(1) Gegen Ende des ersten Le- bensjahres sollte die Ernährung des Säuglings allmählich in Klein- kinder-Kost übergehen.

11) Der gesunde Säugling hat nach fünf Monaten sein Geburtsge- wicht etwa verdoppelt und nach einem Jahr verdreifacht. ❑

Literatur

(1) Grüttner, R.: Zur künstlichen Ernährung des Säuglings. Monatsschr. Kinderheilkd. 127 (1979) 529-532 — (2) Stolley, H.; Kersting, M.;

Droese, W: Zeitpunkt und Zusammensetzung der „Beikost" für Säuglinge im 1. Lebensjahr.

In: Grüttner, R. (Red.): Säuglingsernährung heute. Springer, Berlin/Heidelberg/New York (1982) 162-169 — (3) Schöch, G.; Kersting, M:

Säuglingsernährung und Muttermilch. Verbr.

Rundschau H. 10 (1983) 2-16 — (4) Schöch, G.;

Kersting, M.; Droese, W. (im Druck): Die Be- deutung der Beikost für die Empfehlungen zur Energie-, Nährstoff- und Vitaminversorgung im 1. Lebensjahr. In: Ewerbeck, H. (Hrsg): Päd- iatrie: Weiter- und Fortbildung. Springer, Ber- lin/Heidelberg/New York — Praktische und nützliche Hinweise zum Stillen finden sich in verschiedenen „Stillbüchern" im Buchhandel.

Dabei ist aber zu beachten, daß diese überwie- gend von stillbegeisterten Laien geschrieben wurden, weshalb sich neben viel Wissenswer- tem gelegentlich sachlich nicht haltbare Aus- sagen finden. In Zweifelsfällen sollte der Kin- der- oder Frauenarzt zu Rate gezogen werden.

Anfragen bitte an folgende An- schrift richten:

Professor Dr. med.

Gerhard Schöch

Direktor des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund Heinstück 11, 4600 Dortmund

Ursprung und Entwicklung von Verhaltensstörungen:

Frühes Kindesalter bis frühes Erwachsenenalter

Eine New Yorker Langzeitstudie erfaßte prospektiv die Verhaltens- entwicklung von 133 Personen (Mittelschicht-Stichprobe) von ih- rer frühen Kindheit an (unter 3 Jahren beginnend) bis zum frü- hen Erwachsenenalter (18 bis 22 Jahre). Die quantitative (multiple Regressionsanalyse) und qualita- tive (Einzelfallanalyse) Auswer- tung ergab bedeutsame Ergebnis- se zum Verständnis von Genese, Verlauf und Therapie von Verhal- tensstörungen im Kindes- und Jugendalter; so unter anderem 1. Verhaltensstörungen traten ge- häuft zwischen dem Kindesalter von 3 bis 8 Jahren auf, wobei es sich vorwiegend um Anpassungs- störungen handelte.

2. Je schwerwiegender ein elter- licher Konflikt (zwischen den El- tern und zwischen Eltern und Kind) im Alter des Kindes von drei Jahren, desto geringer wird seine Angepaßtheit im frühen Erwach- senenalter eingeschätzt. Aller- dings blieben 66 Prozent der Ver- haltensunterschiede im frühen Er- wachsenenalter durch die in der quantitativen Analyse berücksich- tigten Entwicklungsmerkmale des Kindesalters unerklärt.

3. Die qualitative Analyse gab weiteren Aufschluß dahingehend, daß unvorhersehbare Änderun- gen der Lebensumstände (z. B.

Tod einer wichtigen Bezugsper- son mit Folge sozioökonomischer und erzieherischer Überforde- rung des verbleibenden Eltern- teils), Änderung der individuellen Entwicklung (z. B. Ausbildung des musikalischen Talents im Jugend- alter geht einher mit Auflösung ei- ner im Kindesalter floriden neuro- tischen Symptomatik) und unvor- hersehbare soziokulturelle Ein- flüsse (Aufgabe der Drogensucht unter Einfluß eines Gurus; religi- öse Bekehrung) Entwicklungsver-

läufe in nicht vorhersehbarer Wei- se zu verändern vermögen. Eine konsistente Entwicklung zwi- schen Kindes- und frühem Er- wachsenenalter erscheine nicht als psychische Eigenschaft, die unbewußt und von Umwelteinflüs- sen unerreichbar wirke, sondern als Ergebnis eines kontinuier- lichen Interaktionsprozesses zwi- schen Individuum und Umwelt.

Die Autoren kommen zu folgen- den Schlußfolgerungen:

O Freuds These, daß Neurosen allein in früher Kindheit (bis zu 6 Jahren) erworben würden, auch wenn sich ihre Symptome erst viel später zeigten, könne nicht bestä- tigt werden. Die prospektive Sicht ergebe vielmehr, daß Verhaltens- störungen im späten Kindes- und Jugendalter primär auftreten kön- nen, sich also in diesen Fällen kei- ne prodromalen Symptome, pa- thogenen Konflikte oder exzessi- ve Streßvariablen in früheren Al- tersstufen nachweisen ließen.

(f)

Ängste scheinen nicht primär für das Entstehen und die Auf- rechterhaltung kindlicher Verhal- tensstörungen verantwortlich zu sein. Sie hätten sich erst sekundär aus der sich herausbildenden Ver- haltensstörung entwickelt.

• Verhaltensstörungen im Kin- des- und Jugendalter bedürften meist keiner extensiven Psy- chotherapie mit Kind und Familie.

In der Regel genüge eine auf we- nige Sitzungen beschränkte er- folgreiche Elternanleitung, die darauf ziele, aktuelle und offenlie- gende elterliche Einstellungen und erzieherische Umgangswei- sen mit dem Kind sowie ungünsti- ge Umwelteinflüsse zu ändern, um dauerhaft kindliche Sympto- me zu beseitigen. Ziel der El- ternanleitung müsse es nicht sein, „verborgene Einstellungen",

„zugrundeliegende Konflikte",

„Abwehrmechanismen" oder el- terliche „Ängste" zu definieren und zu ändern. wrk

Thomas, A. and Chess, S.: Genesis and Evolu- tion of Behavioral Disorders: From Infancy to Early Adult Life. Am. J. Psychiatry 141 (1984) 1-9

1714 (88) Heft 22 vom 29. Mai 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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