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Archiv "Brief des neugewählten Ersten Vorsitzenden an die Kolleginnen und Kollegen" (13.03.1985)

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Prof. Dr. med. Siegfried Häußler

Erster Vorsitzender

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

5000 Köln 41 (Lindenthal), den 8 . 3 . 1 9 8 5

Haedenkampstraße 3 Telefon 40 20 01

Sehr verehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Kassenärztlichen Vereinigungen!

Meine Wahl zum Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gibt mir die Veranlassung, mich auf diese Weise an Sie alle zu wenden, um Ihnen einige Gedanken vorzutragen.

Sie kennen die großen Schwierigkeiten, vor denen wir stehen: die große Zahl junger Ärzte, die einnahmenorientierte Ausgabenpolitik der gesetz- lichen Krankenversicherung, die rasche Zunahme wissenschaftlicher, ins- besondere technischer Leistungen in der Medizin, der steigende Bedarf an ambulanter ärztlicher Betreuung auch als Begleiterscheinung des wachsenden Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung.

Diese Probleme lassen sich nicht mit den Mitteln der kassenärztlichen Selbstverwaltung lösen, die Verantwortung dafür liegt im Bereich der Politik. Trotzdem müssen und werden wir unseren Beitrag zu deren Lösung leisten. Dabei vertraue ich auch auf die Hilfe unserer Mitarbeiter in den Kassenärztlichen Vereinigungen, die bisher in so dankenswerter Weise mit Rat und Tat unsere Selbstverwaltung mittrugen.

Wir werden darauf hinweisen, daß unsere soziale Ordnung nicht nur eine Frage der Zweckmäßigkeit und der Kosten ist, sondern der Belastbarkeit und dem Bedürfnis nach Sicherheit, ja Geborgenheit unserer Mitbürger, ganz besonders der älteren, Rechnung tragen muß.

Wir werden darauf hinweisen, daß Strukturreformen anstelle der nur symptomebekämpfenden Kostendämpfung notwendig sind, um endlich lang- fristige Stabilität des Systems der sozialen Sicherheit zu erreichen.

Wir sind bereit, nicht nur an das Heute, sondern auch an das Morgen zu denken und dafür auch weiterhin Opfer zu bringen, wenn diese im gemein- samen Interesse notwendig und für uns tragbar sind. Dabei erwarten wir, daß dazu alle in gleicher Weise ihren Beitrag leisten.

Wir sind bereit, Risiko und Verantwortung auch weiterhin in vollem Umfang in unserem Beruf zu tragen, wenn man uns dazu die notwendige Freiheit beläßt und die Zuständigkeit der Selbstverwaltung nicht immer noch mehr einengt.

Wir sind bereit, gemeinsam mit den Krankenkassen eine den gesetzlichen Normen entsprechende gesundheitliche Betreuung der Versicherten zu leisten und diesem Ziel die bestehenden Interessengegensätze unter- zuordnen.

Was wir wollen, ist einfach: auch in Zukunft unsere Patienten nach den Regeln der ärztlichen Kunst als freier Beruf versorgen zu können.

Darin weiß ich mich mit Ihnen allen einig und vertraue deshalb auf Ihre Zustimmung, Ihre Mitarbeit und Ihre Mitverantwortung.

Mit freundlichen Grüßen

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