• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Hans Scholl: Bündisch bewegter Mediziner" (02.11.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Hans Scholl: Bündisch bewegter Mediziner" (02.11.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 2206 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 44

|

2. November 2012 Literatur über die „Weiße Rose“

gibt es reichlich. Jetzt erscheint erstmals eine Biografie über Hans Scholl, den informellen Anführer der Widerstandsgruppe. Sie setzt im Dezember 1937 ein, als der 19-jäh- rige Scholl in Stuttgart wegen

„Fortsetzung der bündischen Ju- gend“ in Untersuchungshaft sitzt, und endet mit der Hinrichtung des wegen Hochverrats verurteilten 24-Jährigen am 22. Februar 1943 in München. Dazwischen liegen fünf Jahre, in denen sich Scholl allmäh- lich zum Widerständler wandelte.

Während der U-Haft entschloss sich Scholl, Medizin zu studieren,

„um etwas Großes zu werden für die Menschheit“ (Scholl). Von August bis Anfang November 1942 war er zusammen mit Alexander Schmorell als Sanitätssoldat an der Ostfront.

Die beiden lernten nicht nur den Hauptverbandsplatz kennen, son- dern auch, weil Schmorell gut rus- sisch sprach, was sonst noch hinter der Front passierte. Die Erlebnisse bestärkten sie, nach der Rückkehr HANS SCHOLL

Bündisch bewegter Mediziner

nach München ihren Widerstand ge- gen den Nationalsozialismus zu in- tensivieren. Ihnen wie der „Weißen Rose“ insgesamt blieben nur wenige Monate, bis sie verraten wurden. Sie scheinen freilich auch nicht sonder- lich geschickt gewesen zu sein, ihre Aktivitäten zu verbergen.

Für die Biografie hat die Autorin, eine Historikerin, Briefwechsel und persönliche Aufzeichnungen, die seit 2005 freigegeben sind, ausge- wertet. Entstanden ist eine Lebens- geschichte, bei der die privaten Texte durch die Autorin erzählend ergänzt werden, als sei sie dabei ge- wesen. Dank dieser Methode lässt sich das Buch flüssig lesen. Einige Redundanzen müssen dabei in Kauf genommen werden. Die analytische Auseinandersetzung bleibt weitge- hend dem Leser überlassen, der in die Gedankenwelt und das soziale Umfeld hineintaucht: die enge Fa- milienbindung, die Liebschaften (die letzte Freundin verriet den

„schönen Hans“), den Intellektuel- lenkreis um Carl Muth. Die Verfas-

serin arbeitet zu Recht die starken christlichen Bindungen Scholls her - aus – geprägt durch das protestanti- sche Elternhaus, beeinflusst durch bewusst katholische Akademiker wie Muth oder den orthodoxen Freund Schmorell – und lässt ah- nen, was überhaupt Hans Scholl zum Widerstand motiviert hat:

Die „Weiße Rose“ blühte auf in einem jugendbewegten, akademi- schen, christlichen Klima, wie es heute kaum noch vorstellbar ist.

Norbert Jachertz

Barbara Ellermeier:

Hans Scholl.

Bio graphie. Hoffmann und Campe, Hamburg 2012, 432 Seiten, gebunden, 24,99 Euro

Partie zwischen Kramnik und Anand (Bonn 2008). Weitere Prota- gonisten sind die aktuelle 16-jähri- ge Weltmeisterin Hou Yifan (jüngs- te Titelträgerin in der Geschichte des Schachs), Carlsen, Aronjan, Gelfand, Ivanchuk, Topalov und andere. Ein Glanzlicht ist die Partie zwischen dem 81-jährigen Viktor Kortschnoi und dem 18-jährigen Fabiano Caruana, der von dem Alt- meister mit tollem Angriffsschach bezwungen wurde.

Pfleger stellt vor Beginn einer Partie die jeweiligen Protagonisten vor, erklärt in der Analyse taktische Finessen und geht auf mögliche Va- rianten ein. Technische Hilfsmittel wie farbige Hinweise in Pfeilform unterstützen seine Analysen. Die Videosequenzen erinnern an Pfle- gers unvergessliche WDR-Fernseh-

übertragungen.

Helmut Werner Helmut Pfleger: Die schönsten Partien der

Schachgeschichte. Band 3, ChessBase, Hamburg 2012, DVD, 29,90 Euro Nach der Magerkost der Schach- weltmeisterschaft im Mai in Mos- kau zwischen Anand und Gelfand (zehn der zwölf Partien endeten remis – Anand siegte nach Stich- kämpfen) darf sich der Schachin - teressierte wieder auf Spezialitäten aus der Schachküche Helmut Pfle- gers freuen.

Dr. med. Helmut Pfleger, Arzt, Schachgroßmeister, Autor, Publi- zist, Kolumnist der „ZEIT“ und des

„Deutschen Ärzteblattes“, hat (end- lich) mit der dritten Ausgabe der

„schönsten Partien der Schachge- SCHACH MIT PFLEGER

Gourmet-Partien

schichte“ seine erfolgreiche DVD- Reihe fortgesetzt. Diesmal beschäf- tigt sich Pfleger mit wichtigen und herausragenden Partien der Jahre 2008 bis 2012. Seine persönliche Auswahl beginnt Pfleger mit der (vorentscheidenden) fünften WM-

K U L T U R

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

später „stimmt" das da- mals gefilmte Stadtbild nicht mehr: die Ruinen sind wieder aufgebaut, der Tiergarten ist wieder grün, und Wolfgang Neuss könn- te heute nicht mehr mit

The succeeding government, led by Mihai Răzvan Ungureanu, was the shortest-lived (February- April 2012), after it failed to win the confidence vote of the parliament, and a

European Trade Union Confederation (ETUC) &

Sieht man sich das Ergebnis in den 34 statistischen Bezirken an, so dominiert Oppitz-Plörer in 28 Bezirken, während Platzgummer in sechs Bezirken (Pradl-Mitte-Ost,

2012 statt und beginnt um 9.30 Uhr im Nationalpark Lobau (Lobgrundstraße/Raffineriestraße, erreichbar mit der Linie 91A) beim Mahnmal zum Gedenken an die Zwangsarbeiterinnen

ethnopolitische ›Flurbereinigung‹ in Kärnten — Brüche und Kontinuitäten / etnopolitična ›arondacija‹ na Koroškem — prelomi in kontinuitete. 16:00 pauSe

Gesundheit im Betrieb ist für Pappai der Schlüs- sel für künftigen wirtschaftlichen Erfolg: „Jeder Betrieb sollte alternsgerechte, attraktive Arbeits- karrieren anbieten,

• Empfehlung: Benötigt wird ein System, das in dezentraler, kommunaler Ver- antwortung betrieben wird – und dennoch eine bundesweite Darstellung der Angebote ermöglicht,