• Keine Ergebnisse gefunden

Habemus SAQM!

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Habemus SAQM!"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ECHO

ARS MEDICI 5 2013

241

(Erst durch Ihre Mitteilung [Bullshit]

habe ich überhaupt von der Existenz dieser Akademie erfahren. Sofern das einem SEO (simple executive officer) überhaupt gestattet ist, würde ich gerne Mitglied werden. Gibt es schon Anmel- deformulare? )

SAQM, die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin, wurde zum Wohle der Gesundheitsleistungsemp- fänger im November 2012 endlich doch noch gegründet. Vordenker und Stakeholder unseres Gesundheitswe- sens hatten zwar schon Tag und Nacht über effizientes und nachhaltiges Qua- lity Enhancement nachgedacht, aber die SAQM hat uns halt doch noch ge- fehlt. Dem Qualitätsimage hätte zwar die englische Bezeichnung Swiss Aca- demy for Quality in Medicine (SAFQIM) besser entsprochen. Da muss sich die FMH am BAG ein Beispiel nehmen, dessen SWISS QUALITY AWARD ins Schwarze getroffen hat und dafür garantiert, dass «herausragende Inno- vationen» prämiert werden, «die das Qualitätsmanagement im Gesundheits- wesen voranbringen». Dieser geniale Preis ist für uns derart wichtig, dass er vom BAG-Direktor Pascal Strupler, dem «obersten Hüter unserer Gesund- heit», persönlich und feierlich über - geben wird.

Dass unser nationales Gesundheitswe- sen weltweit führend ist, unterliegt ja keinem Zweifel. Daher dürfen wir es nicht unterlassen, auch eine hoch wer - tige Qualität einzubringen. Durch die neu geschaffene Qualitätsakademie wird es möglich, bisherige Hochleis- tungen zu boostern und den höchsten Qualitätsgipfel zu erklimmen. Erste Er- folge zeichnen sich am Horizont schon heute ab. So führt zum Beispiel das

neue Spitalgesetz weg vom Dornrös- chenschlaf einiger Krankenhäuser zum qualitätssteigernden Konkurrenzkampf.

Infrastruktur, Technik, Apparatepark und Angebote werden verbessert, das Personal fachspezifisch, psychologisch, administrativ und elektronisch fortge- bildet und die Hotellerie vermehrt auf Patientenwünsche eingestellt. Um die Patienten wird mit schön bebilderten, erklärenden Flyern geworben, damit sie für ihre Behandlung nach Möglich- keit kein Konkurrenzspital wählen.

Als Vorteile werden lichtdurchflutete Zimmer, der neuste Magnetresonanz- oder Positronenemissionstomograf, Ge- bärmöglichkeit unter Wasser, in India- nerhocke oder stehend in psychedeli- schem Duftsmog mit sanfter Musik von Hansi Hinterseer oder wehenanregen- der von Joe Cocker angegeben. An- stelle der Spital- oder Diätmenüs kann sich der Patient auch à la carte verpfle- gen oder einen Big Mac kommen las- sen. Als origineller Hinweis auf die Qualität macht zum Beispiel das Glar- ner Kantonsspital in seinen Flyern auf die grosse Patisserieauswahl aufmerk- sam, was manche Patienten vom Ein- tritt in ein ausserkantonales Spital ab- hält und so dem Gesundheitsdirektor Kosten erspart. Im Gegensatz zu den mannigfaltigen Qualitätsverbesserungen in der Spitalmedizin hapert es bei den frei praktizierenden Ärzten noch gewal- tig. Da harren der Akademie für Quali- tät in der Medizin manche unerledigte Aufgaben. Ein ernstes Problem ist zum Beispiel der Arztbrief. Die SAQM unternimmt bereits Anstrengungen zu dessen Verbesserung und zeigt anhand eines Beispiels den Qualitätsunterschied zwischen den Briefen von zwei Derma- tologen, welche den gleichen Patienten konsiliarisch untersucht hatten:

A.Sehr geehrter Herr Kollege Hauser Ihre Zuweisung von Herrn Streuli verdankend, teile ich Ihnen mit, dass es sich bei dem vermeintlichen Ek - zem am linken Oberschenkel um eine My kose handelt. Ich habe daher zur Behandlung anstelle der Myko- logsalbe Travogencreme verordnet, die er auch für den Fusspilz benützen kann.

Mit freundlichen Grüssen Dr. med. Armin Oeri-Jucker, Dermatologie FMH

B.Sehr geehrter Herr Kollege Hauser Vielen Dank für die Zuweisung die- ses Patienten, der wegen seines Ek- zems eine dermatologische Zweit- meinung wünschte. Der erstkonsul- tierte Fachkollege habe ihn nur kurz untersucht, ihm kaum zugehört, über- haupt nichts erklärt und dann eine Tube billige Creme abgegeben. Bei meiner Untersuchung imponierte die Dermatose am linken Oberschenkel als Dhobie’s Itch (Eccema margina- tum, Tinea cruris). Ich habe den Pa- tienten über seine Hautkrankheit und Therapievarianten ausführlich informiert, auch Bilder vom Atlas gezeigt und eine Pilzkultur angelegt.

Dass er eine Fussmykose hat, war ihm nicht bewusst, er wird sie jetzt aber auch behandeln. Als Medika- mente wählte ich Nizoralcreme und Lamisiltabletten, und für eine erste Kontrollkonsultation haben wir ei - nen Termin in zehn Tagen verein- bart. Indem ich Ihnen für die konsi- liarische Zuweisung noch einmal danke, verbleibe ich mit den besten kollegialen Grüssen

Dr. med. Ulrich Kurt Reich-Zaster, Dermatologie FMH, Allergologie, Ästhetische Dermatologie, Phlebologie, Laser

Die SAQM stellt anhand dieser Bei- spiele fest, dass ein verbindlicher Gold- standard für Arztbriefe dringend nötig ist, und wird den Entwurf des Muster- briefes schon Ende 2015 präsentieren.

Die FMH aber darf sich rühmen, mit der Gründung der SAQM die eidgenös- sische Gesundheitsqualität einen we- sentlichen Schritt vorwärtsgebracht zu

haben. ❖

Max Konzelmann

Habemus SAQM!

Leserzuschrift zur «Rosenbergstrasse 115» in AM 1/2013, Seite 5

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

eben auch Situationen, in denen Lkw-Fahrer genau das Gegenteil signalisieren möchten, nämlich, dass ein Einfädeln nicht möglich ist (Warnung). In zweiten Fall wäre die

Ziel: Export der Informationen in andere Datenformate zur Verwendung in anderen Applikationen oder Diensten.. Vorstellung der Services

Geplante Absenkung des Akzeptanzrisikos um eine Größenordnung auf 4 x 10 -5 im Jahre 2017:. • Bei diversen Stoffen sind

Ein neuer personengetragener Thermalpräzipitator (TP) für die Messung ultrafeiner Partikel an

Wohin diese Neue Niederösterreichische Mittelschule (die ja lt. der entscheidenden Politiker weit besser sein soll, als die in anderen Bundesländern) letztendlich führt,

2018: Als pensionierter Leiter einer Hauptschule, jahrelanger Kurierleser und einer, der seit Jahren trotz einer ehemaligen Parteizugehörigkeit heute eine

Diese Pflichten erfüllt der Landwirt in der Regel durch die Anwen- dung der guten fachlichen Praxis, womit Bodenabträge durch eine standortangepasste Nutzung möglichst

(wenn Gott es erhält) täglich in seinem Taufnahmen