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Tiefere Vitamin-D-Spiegel sind mit Depressionen assoziiert

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Academic year: 2022

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Bei amerikanischen Patienten eines Ambulatoriums der Grund- versorgung wurde die Häufigkeit insuffizienter oder defizienter Vit - amin-D-Spiegel im Serum unter- sucht und zu Gebrechlichkeit und Komorbidität sowie zum Auftreten von Depressionen in Korrelation gesetzt.

CLINICAL INTERVENTIONS IN AGING

Der Vitamin-D-Mangel gilt als wichti- ger Faktor, der mit skelettalen und neu- romuskulären Störungen einhergeht, aber auch Auswirkungen auf viele wei- tere Erkrankungen wie Krebs, Herzge- fässleiden, Multiple Sklerose, Psoriasis und Diabetes sowie auf Schizophrenie und Depression haben kann. Die Se rum- Vitamin-D-Spiegel werden unterschied - lich klassifiziert, und entsprechend schwanken die Häufigkeits angaben zur Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels.

Bisherige Daten zur Beziehung zwi- schen Vitamin-D-Mangel und Depres-

sion sind widersprüchlich. Die vor - liegende retrospektive Querschnitts - untersuchung wollte diese Korrelation erhellen.

Methodik

Für diese Studie aus dem Ambulato- rium der Mayo Clinic in Rochester, USA, wurden die 25-Hydroxyvitamin- D (25-OH-D-)Spiegel im Serum in drei Kategorien eingeteilt. Optimal waren Konzentrationen von mindes- tens 25 ng/ml, als leichter bis mittlerer Vit amin-D-Mangel galten 25-OH-D- Werte zwischen 10 und 24 ng/ml und als schwerer Mangel eine 25-OH-D- Konzentration unter 10 ng/ml. Die Frailty (Gebrechlichkeit) wurde mittels Elder Risk Assessment (ERA) Index er- fasst, das Ausmass der gleichzeitig vor- liegenden Erkrankungen mit dem Charlson Comorbidity Index (CCI).

Ergebnisse

In die Auswertung gingen 1618 Patien- tinnen und Patienten (75% Frauen) im mittleren Alter von 73,8 ± 8,48 Jahren ein. 81 Prozent wiesen eine optimale 25-OH-D-Konzentration auf, 17 Pro- zent hatten einen leichten bis mittleren Vitamin-D-Mangel und 3 Prozent eine schwere Vitamin-D-Defizienz. Die In- dividuen mit schwerem Vitamin-D- Mangel waren älter (p < 0,001) und ge- brechlicher (p < 0,001). Ausserdem hatten sie eine höhere Komorbiditäts- last (p < 0,001) und häufiger Depressio- nen (p = 0,013). Die 649 Studienteil- nehmer (43%) mit Depression wiesen tiefere Vitaminserumspiegel auf als nicht depressive Patienten (p = 0,002).

Die 25-OH-D-Konzentration war jeweils statistisch negativ korreliert mit Alter, Gebrechlichkeit sowie Komorbiditäten.

Die Gruppe mit schwerem Vitamin-D- Mangel zeigte eine doppelte so hohe

Wahrscheinlichkeit für Depression (Odds Ratio 2,093, 95%-Konfidenz - intervall [KI]: 1,092–4,011, p = 0,026).

Diskussion

Diese retrospektive Querschnittsunter- suchung bei geriatrischen Patienten in der Allgemeinpraxis ergibt signifikante Assoziationen zwischen Vitamin D, Alter, Geschlecht, Gebrechlichkeit und der Anzahl von gleichzeitigen Erkran- kungen.

Einerseits ergab sich eine enge Korrela- tion zwischen schwerem Vitamin-D- Mangel und Depression nach Korrek- tur für Alter und Komorbiditätsstatus mit einer Odds Ratio von 2,45 (95%- KI: 1,29–4,64). Andererseits zeigte die Untersuchung mit kontinuierlichen, steigenden Vitamin-D-Konzentratio- nen eine signifikante Beziehung zu we- niger Depressionen. Im Gegensatz zu früheren Studien mit viel kleineren Teil- nehmerzahlen und widersprüchlichen Ergebnissen weist die vorliegende Un- tersuchung bei einem breiten Patienten- spektrum klar auf eine Korrelation zwischen Vitamin-D-Status und De- pressionshäufigkeit hin. Die Ergebnisse belegen auch die Wichtigkeit der Erfas- sung der Vitamin-D-Versorgung bei der Abklärung von Frailty bei geriatri- schen Patienten. Gerade bei Patienten mit Müdigkeit und Sarkopenie im Rahmen von Frailty kann Vitamin D die Muskelfunktion verbessern.

Als Einschränkungen ihrer Studie er- wähnen die Autoren, dass nur Patien- ten mit vorhandener Vitamin-D-Mes- sung berücksichtigt wurden, wodurch im Vergleich zur Allgemeinbevölke- rung vermehrt symptomatische Indivi- duen mit tiefen Vitamin-D-Spiegeln aufgenommen worden sein könnten.

Zudem fehlten Angaben zur Jahreszeit

der Vitamin-D-Messung.

Halid Bas

Lapid IM et al.: Vitamin D and depression in geriatric pri- mary care patients. Clinical Interventions in Aging 2013;

8: 509–514.

Interessenlage: Die Autoren des Beitrags im «Journal of Clinical Interventions of Aging» deklarieren keine Inter - essenkonflikte zu haben.

Tiefere Vitamin-D-Spiegel

sind mit Depressionen assoziiert

Studie bei geriatrischen Patienten in der Allgemeinpraxis

STUDIE REFERIERT

ARS MEDICI 17 2013

871

Merksätze

❖In einer Querschnittsuntersuchung hatten geriatrische Patienten in der Grundversor- gung zu rund einem Fünftel keine ausrei- chende Vitamin-D-Versorgung.

❖Patienten mit schwerem Vitamin-D-Mangel waren älter, gebrechlicher und hatten mehr Komborbiditäten sowie mehr Depressionen.

❖Bei schwerem Vitamin-D-Mangel waren Depressionen doppelt so häufig.

Referenzen

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