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Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

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Academic year: 2022

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382 Wallner, Franziska: Kollokationen in Wissenschaftssprachen

Info DaF 2/3 · 2016 Rezensionen

Schullektüren des Cornelsen-Verlages«. In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenver- bandes, 50, 4, 594–607.

Neubauer, Fritz (1981): »Wie leicht ist die Herstellung adaptierter Texte? Anmerkungen zu einigen Leicht-zu-Lesen Büchern für Deutschlernende«. In: Zielsprache Deutsch, 1, 35–43.

»XVIII. Die Rolle der Literatur im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache«. (2010). In:

Krumm, Hans-Jürgen u. a. (Hrsg.): Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ein internationa- les Handbuch. 2. Halbband. Berlin: de Gruyter, 1530–1601 (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft [HSK], 35.2).

 Wallner, Franziska:

Kollokationen in Wissenschaftssprachen. Zur lernerlexikographischen Re- levanz ihrer wissenschaftssprachlichen Gebrauchsspezifika. Tübingen:

Stauffenburg, 2014 (Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Schriften des Herder-Instituts [SHI], 5). – ISBN 978-3-86057-652-0. 251 Seiten, € 49,80 (Lutz Köster, Bielefeld)

Die Veröffentlichung, 2012 als Dissertation an der Universität Leipzig eingereicht, geht von der Beobachtung aus, dass »nichtmuttersprachliche Studierende erheb- liche Schwierigkeiten [mit] wissenschaftsspezifische[n] Formulierungsmuster[n]«

haben« (Einleitung, o. S.).1 Zu ihnen gehören besonders die lernunauffälligen Kollokationen, die schon seit Langem mit Blick auf Status und Fehlerträchtigkeit in der umfangreichen Forschungsliteratur thematisiert werden.

Wallner will in ihrer Arbeit korpusbasiert untersuchen, wie bestimmte Kollokati- onen in wissenschaftlichen Texten – im Unterschied zu Presse- und Gebrauchstex- ten – verwendet werden und wie sie in Wörterbüchern verzeichnet werden sollten.

Kapitel 1 (13–55) diskutiert ausführlich und kenntnisreich die Forschung zu Kollokationen und die Abgrenzungen zu anderen syntagmatischen Wortverbin- dungen, wobei die Abgrenzung zu den Funktionsverbgefügen (FVG) besonders differenziert vorgenommen wird, da Wallner in ihrer Korpusanalyse verbonomi- nale Kollokationen wie z. B. Frage + behandeln untersucht, das nicht – bei formal gleicher Struktur – als FVG aufzufassen ist. Der eigene Kollokationsbegriff umfasst »binäre, nicht bzw. schwach-idiomatische, gerichtete Wortverbindungen«

(55), die in fünf syntaktisch orientierten Strukturtypen mit eingeschränkter Substituierbarkeit und Transformationsfähigkeit gefasst werden können; korpus- linguistische Kollokationsanalysen benötigen in ihrem Ansatz eine manuelle Nachbearbeitung (vgl. 54).

Kapitel 2 (57–88) zielt auf die »Förderung von Kollokationskompetenz in der Fremdsprache« (83) durch Formfokussierung und Bewusstmachung; Kollokati- onsfehler beruhen auf Transfermechanismen, wie sie anhand von Lernertextana-

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Wallner, Franziska: Kollokationen in Wissenschaftssprachen 383

Rezensionen Info DaF 2/3 · 2016

lysen zeigt, aber auch, und das ist hervorzuheben, auf der immer noch üblichen Einzelwortfokussierung im Fremdsprachenunterricht.

Das dritte Kapitel (89–106) skizziert die Kollokationspraxis in Printwörterbüchern und digitalen Quellen, stellt das korpusbasierte Wörterbuch der Kollokationen (2010) als »Meilenstein« (97) vor und stellt die metalexikographischen Ergebnisse bezüglich Platzierung, Markierung und Darstellung von Gebrauchspräferenzen und Restriktionen dar, die sie für die eigene lexikographische Kodifizierung von Kollokationen in Kapitel 6 benötigt.

Ein kürzeres Kapitel (Kap. 4, 107–122) zu Deutsch als Wissenschaftssprache und ihren Kollokationen stellt heraus, dass neben anderen lexikalischen Elementen (u. a. metaphorischen Verben wie zeigen und Modalverben) auch Kollokationen einen wissenschaftsspezifischen (domänenspezifischen) Gebrauch aufweisen (117–121); an dieser Stelle erweitert Wallner ihre Kollokationsauffassung in Richtung »Formulierungsroutinen« (118), die z. B. durch Einsatz des Konjunktivs (und von Modalverben) charakterisiert sind: Ein Beispiel möge dies erläutern (121).

Hierzu gibt es noch zu wenig Forschung, so dass Wallner im Resümee zu Recht vorsichtig formuliert (»Es fanden sich Hinweise«; »Zum anderen liegt auch die Vermutung […] nahe«, 199).

Kapitel 5 (123–155) beschreibt das zugrunde gelegte wissenschaftssprachliche Korpus mit 13,7 Millionen Textwörtern (124–125) und das pressesprachliche Vergleichskorpus mit 138,5 Millionen Textwörtern (125–126) sowie die Prozedur zur Auswahl der sieben verbonominalen Kollokationen (u. a. Auffassung + vertre- ten, Ziel + verfolgen) samt folgenden Beschreibungskriterien: morphologisch- syntaktische Strukturformel, Numerus, Tempus, Modus, Genus, Negation, Mo- dalverbgebrauch, Artikelwahl, Erweiterung durch Attribute, semantische Aus- wertung der Subjektklasse (vgl. Anhang). Im Ergebnis kann Wallner korpusspezi- fische Abweichungen festmachen (153 f.), Kollokationen weisen also »an den jeweiligen Verwendungskontext gekoppelte Gebrauchspräferenzen und -restrik- tionen aus« (154).

Im letzten Kapitel 6 (157–195) wird die Behandlung der sieben Referenzkollokati- onen in vier großen Lernerwörterbüchern DaF und im Wörterbuch der Kollokationen (2010) analysiert, mit vielen von den empirisch erhobenen Daten abweichenden Ergebnissen; dies kann dadurch erklärt werden, dass die Wörterbücher »nicht den Anspruch erheben, den wissenschaftlichen Sprachgebrauch abzubilden« (166) – aber andere Lernerwörterbücher des Deutschen haben wir bei der Vermittlung des Wissenschaftsdeutschen vorerst nicht. Abgeschlossen wird der Band durch prototypisch zu verstehende Wörterbucheinträge für die sieben untersuchten Kollokationen.

Eine präzise »Zusammenfassung und Ausblick« (197–202) rundet die Arbeit ab, ergänzt um ein umfangreiches Literaturverzeichnis und einen Anhang mit den Detailanalysen.

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384 Wild, Kathrin: Aussprache und Musik. Eine empirische Längsschnittstudie zum Wortakzenterwerb

Info DaF 2/3 · 2016 Rezensionen

Die sachlogische Argumentation erleichtert den Nachvollzug der vielen einge- schobenen Literaturberichte, flüssig geschrieben in eben der untersuchten Wis- senschaftssprache, jedes Kapitel weist eine Zusammenfassung resp. Fazit auf.

Wallner kommt zu gut begründeten Hypothesen für weitergehende Studien zu wissenschaftssprachlichen Kollokationen; sie verweist mit Nachdruck auf das Desiderat eines Aufbaus eines angemessen großen Korpus der Wissenschaftsspra- che samt entsprechender Analysetools. Für meine Seminare zur ›Phraseologie‹

und auch zu ›Wörterbüchern‹ ist Kollokationen in Wissenschaftssprachen eine wichtige Lektüre und die empirisch basierte »lexikographische Kodifizierung von Kollokationen« (157) à la Wallner eine neue Projektidee.

Anmerkung

1 Unsere alltägliche Praxis in den Studiengängen zeigt, dass auch »muttersprachliche Novizen im Wissenschaftsbetrieb« (169) durchaus nicht kollokationsfest oder wissen- schaftsspracherfahren sind.

Literatur

Quasthoff, Uwe (2010): Wörterbuch der Kollokationen im Deutschen. Berlin: de Gruyter.

 Wild, Kathrin:

Aussprache und Musik. Eine empirische Längsschnittstudie zum Wortak- zenterwerb. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 2015 (Perspek- tiven Deutsch als Fremdsprache, 30). – ISBN 978-3-8340-1442-9. 377 Seiten,

€ 28,00

(Peter Paschke, Venedig / Italien)

Empirische Studien zum Erwerb der Aussprache der Fremdsprache Deutsch sind nicht eben zahlreich. Noch seltener sind freilich Arbeiten, welche die Wirksamkeit bestimmter Methoden der Aussprachevermittlung empirisch prüfen. Zu diesen gehört die lesenswerte Längsschnittstudie von Kathrin Wild, wie man am ursprünglichen Titel der Dissertationsschrift erkennen kann: »Einfluss rhythmi- scher Übungselemente auf den Erwerb des deutschen Wortakzents bei britischen Germanistikstudierenden«.

Die Autorin formuliert zwei Hypothesen: 1. Rhythmische Übungen verbessern die Aneignung des deutschen Wortakzents im Vergleich zu konventionellen Übungen. 2. Lerner, die selbst musizieren, machen durchschnittlich weniger Wortakzentfehler im Deutschen. Darüber hinaus möchte sie herausfinden, welche Wörter am fehleranfälligsten sind, bei welchen Wörtern rhythmische oder kon-

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