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Zu Kumait's Hagimijjät.
Von Josef Horovitz.
Mit einigen Verbesserungs Vorschlägen, welche Herr Prof. Nöldeke
in seiner lehrreichen Besprechung meiner Ausgabe der Häsimijjät
macht, kann ich mich nicht einverstanden erklären und gestatte
mir das folgende zu bemerken.
I, 29 ist der von Nöldeke verworfene Genitiv unzweifelhaft
berechtigt, abhängig von dem mehrfach (zuletzt V. 14) wieder auf¬
genommenen das nur in den Versen 26 und 27 ausser Wirkung
gesetzt ist.
III, 118 scheint mir meine Lesung L^JL»-,! öyii besser, als
die von Nöldeke bevorzugte der Cairiner Ausgabe, weil es hier auf
die Euhe der Kamele, nicht die der Eeiter ankommt.
IV, 96 ist das von Nöldeke zur Wahl gestellte '«-'Ljj wegen
des folgenden Ij,^ unmöglich.
V, 23. Die von Nöldeke angenommene Konjektur der
Cairiner Ausgabe bürdet Kumait eine, wie mir scheint, unerträgliche
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Tautologie ^ß ^is-l) auf. Ich will damit nicht behaupten,
daß ich die Schwierigkeit gelöst hätte.
VI, 3. Die hier vorgeschlagene Verbesserung findet sich schon
in meiner Übersetzung (S. 109).
IX, 1. tjOJb, das Nöldeke in ^jJl ändern will, haben alle
Handschriften. Daß ^JJ! viel einfacher wäre, habe auch ich ge¬
sehen, mich aber nicht für berechtigt gehalten, das j wegzulassen, da ich nicht glauben kann, daß ein j^jJl, wenn es ursprünglich
dagestanden hätte, von einem späteren Abschreiber in ,^jJLj ver¬
wandelt worden wäre.
Zu I, 1 schien auch mir ^ac näher zu liegen ; daß ich dennoch
^ schrieb, geschah auf Pleischer's Autorität hin (s. S. 1 der Übs.).
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Zu Matth. VII, 6.
Herr Professor G. Jacob schreibt rair unter dera 17. 4.: „Be¬
ziehungen zwiscben Matth. VII, 6 und Stellen in türkischen Volks¬
märchen und -Hedem , wie sie J. Oestrup im letzten Heft der
ZDMG. S. 155 ff. behandelt, sind bereits in meiner „Türkischen Volks¬
litteratur», Berlin 1901, S. 22 Anm. erwähnt'.
Der Redakteur.
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Anzeigen.
Ihn Saad. Biographien Muhammeds, seiner Gefährten und
der späteren Träger des Islams bis zum Jahre 230 der
Flucht. Im Auftrage der Königlich Preußischen Akademie
der Wissenschaften im Verein mit G. Broekelmann, Königs¬
berg; J. Horovitz, Berlin; J. Lippert, Berlin; B. Meißner,
Berlin;^) E. Mittwoch, Berlin; F. Schwally, Gießen, und
K. Zetterstien, Lund, herausgegeben von Eduard Sachau.
Bd. III, 1. 2 und Bd. VIIL Leiden, Brill, 1904. Mk. 10,80
+ 5,50 4-12,—.
Das Klassenbuch des Ibn Sa'd ist, nachdem es durch Sprenger
ans Licht gezogen und durch den Gebrauch, den er selbst, Wüsten¬
feld, Nöldeke und Muir von ihm machten, besser bekannt geworden
war, in seiner großen Bedeutung als Geschichtsquelle zum ersten
Male ausführlich besprochen worden von Dr. 0. Loth in seiner
Authentie und Inhalt des Buches bebandelnden Habilitationsschrift von 1869, vervollständigt durch eine Abhandlung in dieser Zeitschrift
Bd. XXIII, S. 593—614. Für die Ausgabe einzelner Teile der
Annalen Tabari's ist es fleißig benutzt worden nach den Hand¬
schriften Muir's und von Gotha, die De Jong nnd mir mit großer
Liberalität anvertraut wurden. Mit jeder Benutzung wuchs das
Verlangen nach einer kritischen Ausgabe des großen Werkes. Der
Energie Sachau's verdanken wir jetzt die Erfüllung dieses Wunsches.
Die Königlich Preußische Akademie hat ihn beauftragt eine Aus¬
gabe zu veranstalten, die er dann im Verein mit den in der Über¬
schrift genannten Gelehrten unternommen hat. Zu dieser sind alle
in den europäischen Bibliotheken , mit Einschluß Konstantinopels,
befindlichen Handschriften, sowie eine in Kairo, benutzt worden. Es
liegen jetzt scbon drei stattliche Bände gedruckt vor; andere sind
unter der Presse. Die veröffentlichten sind Bd. III, 1: Biographien
der Mekkaniscben Kämpfer Muhammed's in der Schlacht bei Bedr,
von Sachau, Bd. III, 2: Biographien der Medinischen Kämpfer
Muhammed's in der Schlacht bei Bedr, von Horovitz, und Bd. VIII:
Biographien der Frauen, von Brockelmann bearbeitet. Der von
Sachau edierte Band enthält eine Einleitung in zwei Teilen : I. ,Zur
Geschichtsüberlieferung vor Ibn Sa'd"; II. ,Ibn Sa'd und dieser
Band seines Werkes", die beiden andern Bände ein kurzes Vorwort.
1) Jetzt in Breslau.
Bd. LIX. 25