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Archiv "PSYCHIATRIE: Anspruch berechtigt" (08.09.1988)

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die in meinem Freundeskreis begeistert aufgenommen worden sind. Sie können ge- gen Rückporto bei mir (oder bei der DA-Redaktion) er- fragt werden.

Cand. med. Thoma Klyscz, Osterbergstraße 7, 7400 Tübingen

PRAXISKLINIKEN

Zu dem Beitrag „Praxisklini- ken — Ein Modell der gebietsärzt- lichen Verzahnung" von Dr. rer.

pol. Haräld Clade in Heft 25/26/1988:

Spitzenposition

Rein theoretisch kann an dem Modell der Praxisklini- ken kaum gerüttelt werden.

Praktisch führt zum Beispiel das Modell Paracelsus-Klinik in Osnabrück dazu, daß der kostendeckende Pflegesatz auf der einen Seite deutlich niedriger ist als in den kom- munalen Krankenhäusern, daß aber durch die weitge- hende Auslagerung der Dia- gnostik in den ambulanten Bereich der Klinik der ambu- lante Sektor erheblich ko- stenbelastet ist. Das führt da- zu, daß Osnabrück im Be- reich der ambulanten ärzt- lichen Versorgung eine Spit- zenposition in der Hitliste der deutschen Städte einnimmt.

Die Gefahr, daß eine Pra- xisklinik wissenschaftlich „in die Jahre kommt", beruht letztlich darauf, daß nur ferti- ge Gebietsärzte dort prakti- zieren. Der Nachtdienst und die Betreuung der Patienten in Notfällen sind organisato- risch, weil personell unmög- lich, kaum abzudecken.

Dr. med. Georg Wallis, Internist, Marktring 19-23, 4513 Belm

Zu begrüßen

. . . Die von Dr. Clade aufgezeigte Verzahnung von Ambulanz und Klinik wäre allenfalls in dem von ihm apostrophierten „traditionel- len System" durch das zur Zeit heftig umstrittene prä- poststationäre Behandlungs- verfahren zu erreichen. Die-

sem Modell steht die Ärzte- schaft jedoch überwiegend ablehnend gegenüber, und man muß demnach nach Al- ternativen suchen.

Den Chirurgen interes- siert hier natürlich auch ne- ben den unabhängigen Wirt- schaftsgutachten die Quali- tätskontrolle. Gelingt es den Praxiskliniken auch, die Be- triebskosten und damit den Pflegesatz bei Behandlung schwerstkranker Patienten so niedrig zu halten!?

Den Chirurgen interessie- ren in diesem Zusammen- hang naturgemäß die schwie- rigen, pflegeintensiven Pa- tienten im Rahmen der Gal- len-, Pankreas-, Oesophagus- Magenchirurgie , Gefäßchir- urgie. Wie lange ist die Ver- weildauer einer hochbetagten Patientin, beispielsweise mit einer Schenkelhalsfraktur oder nach einem Polytrauma, die nun sicher nicht nach er- folgter „Reparatur" sofort wieder nach Hause entlassen werden kann? Abhilfe im letz- teren Falle könnte ein Vor- schlag des Niedersächsischen Sozialministers Schnippko- weit schaffen, wonach diese Patienten nach Beendigung der postoperativen Akutpha- se auf eine den Krankenhäu- sern angeschlossene Spezial- Pflegestation verlegt werden könnten, die allerdings dann auch mit einem weit niedrige- ren Pflegesatz auskommen würden.

Grundsätzlich ist das Mo- dell der Praxiskliniken zu be- grüßen unter der Vorausset- zung, daß dort wirklich alle Patienten gleich gut behan- delt werden können, doch bei dem augenblicklichen System der stationären Krankenver- sorgung tragen die Hauptlast die Krankenhäuser der Maxi- malversorgung und die große Zahl der Regelversorgungs- krankenhäuser. Bei diesem

„traditionellen System" sind sicher Reformansätze auch vonnöten.

Prof. Dr. med. Wolfgang Meyer-Marcotty, Chefarzt Kreiskrankenhaus des Land- kreises Osterholz, Am Kran- kenhaus 4, 2860 Osterholz- Scharmbeck

PSYCHIATRIE

Zu dem Beitrag „Ärzteschaft mahnt neue Initiativen an", von Dr. Harald Clade, Heft 16/1988:

Anspruch berechtigt

Die Ernsthaftigkeit der ärztlichen Forderung nach Gleichstellung von psychisch und körperlich kranken Men- schen muß sich am eigenen Verhalten gegenüber psy- chisch Kranken messen las- sen. Aus der alltäglichen Er- fahrung einer psychiatrischen Akutstation ergeben sich mit- unter Zweifel daran, ob diese Patienten in der Körpermedi- zin immer adäquat behandelt werden: Beispielsweise lag ein schizophrener Patient nach einem Sprung aus dem Fenster 10 Tage in einer Chirurgischen Klinik, ohne daß die vollständige Läh- mung des linken Beines abge- klärt wurde. Ein anderer mit ähnlicher Vorgeschichte wur- de aus einer 80 km entfernten Klinik verlegt, wobei nur über seine Unterarmfraktur, nicht aber über seine intraze- rebrale Blutung, Tracheoto- mie, Frakturen von Beinen und Kiefer berichtet wurde.

Eine Patientin mit Benzodia- zepinabusus erhielt nach Ent- ziehungsbehandlung in unse- rer Klinik nach der anschlie- ßenden gynäkologischen Operation eine Woche lang Flunitrazepam.

Psychiatrische Erkrankun- gen können vor allem nach Suizidversuchen und bei Süchten eine Fülle körper- licher Komplikationen nach sich ziehen. Im Umgang mit diesen Patienten fühlen sich Körpermediziner möglicher- weise zu wenig ausgebildet.

Psychosen konfrontieren uns mit Rätselhaftem, das nicht in unser rationales Weltbild zu passen scheint. Suizide er- innern an eigene depressive oder aggressive Impulse.

Süchte konfrontieren mit der Suche nach Abhängigkeit und Verwöhnung und zu- gleich mit den Grenzen akti- ven therapeutischen Vorge- hens. Der Umgang mit psy- chischer Krankheit führt uns zu eigenen verdrängten Kon-

flikten und ungelösten Fra- gen. Die Auseinandersetzung damit kann so unangenehm und angstbesetzt sein, daß der Patient ohne sorgfältige körpermedizinische Diagno- stik und Therapie verlegt wird. So verständlich eine ambivalente ärztliche Hal- tung gerade gegenüber Suizid und Sucht ist, so berechtigt ist jedoch der Anspruch die- ser Patienten auf eine sorgfäl- tige, auch körpermedizini- sche Betreuung.

Dr. Dr. M. Hambrecht, Amorbacher Straße 9, 6800 Mannheim 51

KOSTENBOOM

Zu dem Beitrag von Ministe- rialrat Dr. jur. Ernst Bruckenber- ger „Beispiel Nierenlithotripter:

Ursachen des Kostenbooms" in Heft 9/1988:

Fehlerhaft

Der Artikel enthält Feh- ler:

1. Es sind derzeit in der Bundesrepublik nicht 23, sondern 42 ESWL-Geräte aufgestellt. Nur die ersten 21

— die weltweit ersten Litho- tripsie-Geräte überhaupt — sind im Zusammenwirken der Krankenkassen mit dem KfH bei Dornier in Auftrag gegeben und in Abstimmung mit den zuständigen Länder- ministerien flächenversor- gend zur erstmals nicht-inva- siven Entfernung von Nieren- und Harnleitersteinen bereit- gestellt worden.

2. Dr. Bruckenberger verbindet Daten der Urolo- gischen Abteilungen in Nie- dersachsen mit einem einzi- gen niedersächsischen Gerät (Medizinische Hochschule Hannover) und versucht, die- ses von vornherein unzurei- chende Material für die ge- samte Versorgungssituation in der Bundesrepublik hoch- zurechnen. Daran ändert auch die inzwischen drei wei- tere Bundesländer erfassende Umfrage nichts. Die von Dr.

Bruckenberger festgestellte Abwanderung niedersächsi- scher Patienten mit Nieren- steinen (vgl. hierzu „Hygiene A-2400 (8) Dt. Ärztebl. 85, Heft 36, 8. September 1988

(2)

AALIII- THEATE

ESSEN

„Einmalige architektonische Attraktion"

und „Der schönste deutsche Theaterbau seit 1945" - Urteile der überregionalen Presse über das späte Meisterwerk des Finnen Alvar Aalto, wie Gropius, Mies van der Rohe oder Le Corbusier einer der großen Architekten unseres Jahrhunderts.

Modernste Theatertechnik integriert in Aaltos Konzept der „Humanen Architektur", das er in Essen vom Grundriß bis zu den Portalgriffen realisiert hat.

Überzeugen Sie sich. Urteilen Sie selbst.

Theater & Philharmonie, D-4300 Essen 1, Rolandstraße 10. Informationen:

02 01 / 81 22-2 00. Führungen: 81 22-1 61.

HOFFNUNG AM

25. SEPTEMBER 1988

& Medizin" , Heft 7/8 1987, Seite 293/294) in die Litho- tripsie-B ehandlungszentren der damit besser versorgten angrenzenden Bundesländer (Lübeck, Hamburg, Bremen, Dortmund) führt in Nieder- sachsen zu Ergebnissen, die genau aus diesen Gründen eben nicht Grundlage einer bundesweiten Hochrechnung sein können.

3. Wenn der Autor den Einsatz des Nierenlithotrip- ters für zusätzliche Ausgaben im Jahre 1986 von rund 42 Millionen DM verantwortlich macht, so hat das vor allem damit zu tun, daß die aus der Lithotripsie-Behandlung und der dadurch möglich gewor- denen Verringerung der Krankenhausverweildauer rechnerisch möglich erschei- nende Konsequenz-Verringe- rung der Zahl oder Umwid- mung urologischer Betten - bisher nicht gezogen worden ist, nicht einmal von dem für die Krankenhausplanung in Niedersachsen zuständigen Krankenhaus-Referenten in Hannover. Dabei bedenkt der Autor nicht die wichtige Frage, ob die vermeintlich.

freigesetzte Kapazität bei zu- nehmend älterer Klientel (Prostataleiden) und Auswei- tung der Tumorchirurgie in der Urologie nicht erst zu- sätzlich hätte geschaffen wer- den müssen.

Im übrigen: Die Kranken- kassen können rechnen und wissen deshalb genau, daß die Verkürzung der Verweil- dauer und der Arbeitsunfä- higkeit von Stein-Patienten pro Behandlung erhebliche Kosten einspart.

4. Was Dr. Bruckenber- ger in seinem Aufsatz unter Einrechnung unzutreffender Zahlen (Verwaltungskosten sind in dem Betrag 440 DM nicht enthalten) als „Verhal- ten eines Monopolisten" be- zeichnet, ist nicht verständ- lich, denn es handelt sich vielmehr um das Verhalten eines „Pluralisten" . Hierzu zwei sehr einfache Erklärun- gen:

1. Die durchschnittlichen.

Kosten der Lithotripsie-Be- handlung (Unterschiede la- A-2402 (10) Dt. Ärztebl. 85,

gen in der unterschiedlichen pluralistischen Finanzierung der Investitionen begründet) betrugen 1986 2146,30 DM.

Daß sie inzwischen auf 1200 DM pro Lithotripsie-Be- handlung abgesenkt werden konnten, ist vor allem auf die vom KfH realisierte Verrin- gerung der Servicekosten, auf den infolge einer entspre- chenden Qualitätsverbesse- rung erreichten Wegfall von durchschnittlich einer Elek- trode pro Behandlung und auf die erreichte Reduktion des Elektrodenpreises selbst zurückzuführen.

2. Das KfH ist eine ge- meinnützige Körperschaft und hat die realisierten Ein- sparungen von Kosten an die Kostenträger weitergegeben.

Professor Dr. W. Schoep- pe, Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation, Emil von Behring-Passage, 6078 Neu-Isenburg

ABTREIBUNG

Zu dem Beitrag „Schwanger- schaftsabbruch im Urteil der Gy- näkologen" von Monika Häußler in Heft 23/1988:

Nicht repräsentativ

Der Artikel aus der Feder von Monika Häußler scheint vordergründig das erschrek- kende Ergebnis zu zeitigen, daß 57,9 Prozent der prakti- zierenden Gynäkologen ei- nem Schwangerschaftsab- bruch positiv gegenüberste- hen.

Noch erschreckender wä- re die Feststellung, daß nur 1,5 Prozent der praktizieren- den Gynäkologen die Indika- tion für den Schwanger- schaftsabbruch auf medizini- sche Gründe beschränken wollen.

Sollten diese Ziffern re- präsentativ sein, so wäre in- zwischen die politische Ver- wahrlosung ethischer Schutz- zonen weitgehend auf die Ärzteschaft durchgeschlagen.

Ich gehe unverdrossen da- von aus, daß unsere Ärzte ausnahmslos den Eid des Hippokrates zumindest ken- nen und sich bewußt sind, Heft 36, 8. September 1988

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