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Academic year: 2022

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Aktuelles zur ASP

Dr. Dirk Soike

Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz

und Gesundheit

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Die Afrikanische Schweinepest

• ist eine Viruskrankheit der Haus- und Wildschweine mit hoher Letalität

• ist für den Menschen und andere Haustiere ungefährlich

• ist aus ihren afrikanischen Ursprungsgebieten 2007 in Georgien eingeschleppt worden und hat sich

seitdem stark ausgebreitet

• Der Erreger bleibt in der Umwelt und in rohen Fleischerzeugnissen sehr lange ansteckungsfähig

• Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung

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Schwarzwilddichte in Europa

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Einschleppungsrisiko in Deutschland

kontinuierliches Verbreitungsgebiet von Wildschweinen in Mittel- und Osteuropa

ohne menschl. Zutun 50-70 km /Jahr

ASP Verbreitung nicht durch SW-Migration

Jagdtourismus

Risiko durch Entsorgung von Abfällen

(Fahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe) aus infizierten Gebieten!

Urbane Schwarzwildpopulationen

Vorsorge:

Grenzkontrollen, Quarantänebestimmungen

Aufklärung von Landwirten und Tierärzten

Biosecurity von Betrieben, besonders in Freilandhaltungen (Kontrolle Fütterungs- verbot, Verhinderung Wildschweinkontakte)

Impfung auch perspektivisch keine Option

6 von 42illegal nach LV eingeführten kommerziellen Fleischerzeugnissen ASP-positiv!

(6)

Ausbreitung der ASP in PL, LV, LT und EST

(7)

Ausbreitung der ASP in PL, LV, LT und EST

ASP-Fälle beim HS / SW seit Jahresbeginn:

(Stand 22.11.2016)

HS SW

Estland: 6 905 Lettland: 3 768 Litauen: 18 259

Polen: 20 55

Quelle: ADNS

(8)

Ende September 2016 erste ASP-Ausbrüche in der Republik Moldau

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(10)

Wesentliche Erkenntnisse zur ASP in Osteuropa

• Reales Einschleppungsrisiko

• Geringe Mortalität, hohe Letalität

• Geringe Kontagiosität

(vectorübertragen), hohe Tenazität

• Keine rasante

Seuchenausbreitung, keine aerogene Übertragung

• Konsequente Maßnahmen beim Hausschwein

erfolgreich

• Endemische Situation bei WS mit begrenzten

Bekämpfungsoptionen

(11)

Organveränderungen

Bilder: FLI

(12)
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Situation in Hausschweinebeständen

• Betroffen sind häufig sog. Backyard – Haltungen mit niedriger biosecurity

• Saisonale peaks von Juni bis September und im Winter

• Einschleppung häufig über frisches Getreide, Grünschnitt, Einstreu

• Meist Primärausbrüche in Gebieten mit pos. Schwarzwild

• Oft nur einzelne Tiere erkrankt/ verendet,

• Zögerliche Meldung, Behandlungsversuche

• in größeren Einheiten bei Aborten auch ganze Sauengruppen

• Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich

• Aufklärung von entscheidender Bedeutung (Epidemiologische Fallberichte)

(14)

Folgen der ASP für die Schweinehaltung

• Umfangreiche und langandauernde Restriktionen für den Handel und Export in einem hochgradig international vernetzten und

spezialisierten Markt

• Tötung infizierter Bestände und zahlreicher gesunder Bestände in Restriktionsgebieten

• Zahlreiche Betriebsaufgaben in einem ohnehin wirtschaftlich problematischen Sektor

• Auswirkungen im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelproduktion und der Energiewirtschaft

• Soziale und politische Auswirkungen

• Kostenschätzungen für einzelne ASP-Ausbrüche bei HS (ohne weitere Folgeausbrüche, ohne WS-Ausbrüche) gehen von dreistelligen Millionenbeträgen aus

(15)

ASP-Bekämpfung beim Schwarzwild

• „Habitat-Seuche“, durch hohe Tenazität und hohe

Wildschweindichte endemische Situation wahrscheinlich

• Impfstoff nicht verfügbar

Elemente der ASP- Bekämpfung beim Schwarzwild:

Einschleppung verhindern

• Aufklärung im grenzüberschreitenden Reise- und Güterverkehr (Stichproben an EU-Außengrenzen)

• Aufklärung in der Jägerschaft (Jagdtourismus), über

Merkblätter, Internet, TV, Kooperation mit Lettland

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ASP-Bekämpfung beim Schwarzwild

Frühzeitiges Erkennen einer Einschleppung und

fortlaufende Evaluierung der Seuchenausbreitung

• Besonderes Augenmerk auf Fallwild und klinisch auffällige erlegte Tiere, Unfallwild weniger aussagekräftig (PL: 0 von 120)

• D bräuchte zur Früherkennung ca.

5000 Fallwildproben / Jahr

• Aufklärung zur Probennahme, Bereitstellung von Materialien

• Passive surveillance um ein Vielfaches effektiver

Positive ASP Befunde beim Schwarzwild in Lettland 2015 (ca. 600x Fallwild)

(17)

ASP-Bekämpfung beim Schwarzwild

Diagnostik

• Verfahren zum Erregernachweis

und zum AK-Nachweis sind etabliert und sicher

• Milz und Knochenmark (über 3-4 Monate) sichere Proben

• Mit Blut getränkter Tupfer

unterstützt Nachweis an Fallwild

• P-swabs als screening – Verfahren in Überwachungs-zonen (Entw. des FLI)

• Ca. 2% der erlegten Tiere sind

serologisch positiv (nicht mit Schutz gleich zu setzen

• Carrierstatus epid. unbedeutsam

Nicht invasiv

keine Störung des natürl. Verhaltens

Anwendung in „Nicht-Jagdgebieten“

Befund auf Rottenbasis

Quelle: FLI

(18)

ASP-Bekämpfung beim Schwarzwild

Jagdhygiene

• Strikte Einhaltung von Hygieneregeln bei Jagdreisen in betroffene Gebiete

• Strikte hygienische Trennung von Schweinehaltung und Jagd

• In Restriktionsgebieten hygienischer Transport des Wildbrets inklusive des Aufbruchs (Sammelstellen)

• Amtliche Untersuchung aller erlegten Wildschweine (ggf. Freigabe als LM bei neg. Befund) , sowie von Unfall- und Fallwild

• Hygienische Entsorgung von Fall- und Unfallwild und ASP-

positiven erlegten Stücken und deren Aufbruch

(19)

Probenahme in ASP-unverdächtigen Gebieten (verstärkt bei Fallwild)

– bei erlegten Tieren, Unfalltieren Serumprobe (erweitertes Monitoring!)

– bei Auffälligkeiten zusätzlich Milz, Lymphknoten, Lunge, Niere

– bei Falltieren: Tupfer mit blutiger Flüssigkeit – bei fehlenden Organen durch Fraß, starker

Verwesung: Brustbein

Probenverpackung doppelt, flüssigkeitsdicht, äußerlich desinfiziert

Genaue Angaben zu Einsender, Fundort, Datum, Alter und Geschlecht des Tieres, Auffälligkeiten

– Einsendung ganzer Tierkörper nur im Ausnahmefall nach Anweisung des Amtstierarztes

(20)

Anforderungen an Wildsammelstellen

Ausreichende Nähe zu den Jagdrevieren (max. Entfernung ca. 20 km)

Möglichst gute Verkehrsanbindung

Nicht in der Nähe von Schweinehaltungen

Umfriedetes Gelände

Fester Untergrund, möglichst asphaltiert, bei jedem Wetter befahrbar

Bodenplatte (frostsicher) für Kühlzellen und Vorraum

Keine unmittelbare Nachbarschaft wegen Störung durch Nachtbetrieb

(Stark-)Stromanschluss mit Anschlussmöglichkeit für weitere, mobile Kühlzellen/ Container etc.

Aufstellmöglichkeit für einen/ weitere mobile/n Kühlcontainer/ Kühlzelle für den erhöhten Bedarf (große Jagden)

Wasseranschluss (frostsicher)

Möglichkeit zum Einbau/ -graben eines Abwassersammeltanks oder Vorbehandlung des Abwassers bei Anschuss an Kanalisation

(21)

Anforderungen an Wildsammelstellen

• Ausreichende Kühlkapazitäten, (Lagertemperatur 0,5°C bis 3°C) Trennung von untersuchten / nicht untersuchten Tieren

• Raum für das Aufbrechen

– Möglichkeit zum Reinigen der Körperhöhlen mit Wasser – Schreibgelegenheit zum Ausfüllen der

Probenbegleitscheine usw.

– Desinfektions- und Waschmöglichkeit für Jäger, Messer, Transportbehälter usw.

– Entnahme der Trichinenprobe durch Vet.-Amt

– ggf. Behälter (Maurerkübel o.ä.) zur Aufbewahrung des Aufbruches zur nachfolgenden Beprobung/Untersuchung

• Kühlzelle/ Container für Tierische Nebenprodukte, Kühlzelle möglichst separat neben der Sammelstelle

• Ausreichende Beleuchtung insbesondere des Vorraumes und des Vorplatzes

• Desinfektionsmöglichkeit für Fahrzeuge (Spritzbehälter)

• Betreuer/ Aufsicht für Sammelstelle festlegen

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Quelle: Friedrich Sailer GmbH

(23)

ASP-Bekämpfung beim Schwarzwild

Unterbrechung von Infektketten durch das

hygienische Entsorgen von infiziertem Fallwild

• Der auffindbare Anteil der Kadaver variiert nach Habitat und Saison

• Im Sommer Kadavergeruch, im Winter Vögel als Indikator

• Die Mitwirkung von Jägern und Forstleuten ist unerlässlich und setzt eine Prämierung voraus

• Die epidemiologische Bedeutung infizierter Kadaver ist noch nicht ausreichend untersucht

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Versuche des FLI zur epidemiologischen Rolle des Kannibalismus

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Auffindesituationen von Fallwild

Habitate und Zustand des Fallwildes

Bilder aus Lettland

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ASP-Übung 2016 im Landkreis Barnim

Quelle: Veterinäramt Barnim

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Hygienischer Transport und Entsorgung von Fallwild

Unter amtlicher Aufsicht

Durch geschultes Personal

Geländegängiges Fahrzeug

Geeignete Transportbehälter

Hygienische / sichere Lagerung

Bilder aus Lettland

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Tierseuchen im Wildbestand - eine besondere Herausforderung

• Prävalenzabschätzung setzt Wissen über Dichte und Verteilung der empfänglichen Population voraus

(unterschiedliche Erfassungsmethodik)

• Starke Einflüsse des Habitats, der Saison und der witterungsabhängigen Nahrungsresourcen

• Unzugängliche Regionen (physisch und rechtlich)

• Erfasste ASP- Prävalenzen sind stark von der

Wirksamkeit von Bekämpfungsmaßnahmen abhängig (Prämien, funktionierende Infrastruktur etc.)

• Bekämpfungsmaßnahmen mit unbeabsichtigter Wirkung (z.B. Kontrollen im Zug, Tierhaltungsverbote in

backyards, Schwarzwild-freie Zonen, Oberkieferschlinge)

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ASP bei Schwarzwild 2016 im Nordosten Lettlands

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Rahmenbedingungen für Populationsveränderungen:

Veränderte Klimabedingungen

Verbesserte Ernährungsbedingungen Verbesserte Lebensraumbedingungen Folgen:

Veränderungen im Biorhythmus Veränderungen im Brunstzyklus Erschließung neuer Lebensräume

Erhebliche Zunahme der Schwarzwild-

population und der Wildschäden

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Jagdliche Einflussnahme auf das Seuchengeschehen

• setzt die engagierte mehrjährige Unterstützung der Jägerschaft voraus, mit kurzfristigen Erfolgen ist dabei nicht zu rechnen

• Faktoren, die eine hohe Schwarzwilddichte bewirken und kompensatorische Mechanismen (Reproduktion, Zuwanderung, Verhalten) wirken der jägerischen

Einflussnahme entgegen

• Dennoch bleiben Jagdhygiene, erhöhter Jagddruck und die Entsorgung der Falltiere wichtige Werkzeuge

• Engagement der Jägerschaft dient der Erhaltung /

Rückgewinnung gesunder Schwarzwildbestände und

erfordert ggf. jagdlich neue Wege zu beschreiten

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Reduzierung der Schwarzwildbestände

Durch ein Bündel von Maßnahmen:

• Prämierung des Abschusses mit Schwerpunkt

Bachenbejagung

• Kleine Kugel für Frischlinge (?)

• Saufänge, Kirrautomaten

• Nachtzielgeräte, Beleuchtung, Schalldämpfer

• KSP-Erfahrungen geben wenig

Anlass zum Optimismus

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Aktivitäten bezüglich der ASP in BB

• Bestandsaufnahme Wildsammelstellen

• Etablierung der

Sachverständigengruppe

• Workshop für

Entscheidungsträger aus den Bereichen Jagd/Forst in Lettland

• Landestierseuchenübung ASP beim Schwarzwild

• Aufklärungskampagne für Jäger, Versendung von Probenahme- material / Vorträge/

Fernsehbeitrag

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Quelle: Wild und Hund

Referenzen

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