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Lineare Algebra I 9. Übungsblatt

Fachbereich Mathematik WS 2010/2011

Prof. Dr. Kollross 10. Januar 2011

Dr. Le Roux

Dipl.-Math. Susanne Kürsten

Gruppenübung

Aufgabe G1 (Vektorräume über endlichen Körpern)

Es seiFein endlicher Körper mitqElementen undV einn-dimensionalerF-Vektorraum.

(a) Wieviele Elemente hatV? (b) Wieviele geordnete Basen hatV?

(c) Wieviele Basen hatV?

(d) Berechnen Sie die Anzahl der Basen des(Z/3Z)-Vektorraums(Z/3Z)4. Lösung:

(a) Wir wählen eine geordnete Basis vonV. Diese hatnElemente.

Jeder Vektor von V hat nun genau eine Darstellung als Linearkombination von Basisvektoren. Für die Koeffizienten gibt es pro BasisvektorqMöglichkeiten.

Also hatV genauqnElemente.

(b) Wir können eine geordnete Basis von V konstruieren, indem wir mit einem beliebigen, vom Nullvektor verschiede- nen Vektor starten und dann sukzessiv weitere Vektoren dazunehmen, welche noch nicht zum Spann der bislang gewählten Vektoren gehören. Wenn wir auf diese ArtnVektoren ausgewählt haben, so haben wir eine geordnete Basis von V . Diese soeben beschriebene Konstruktion lässt sich auf

(qn−1)(qnq)(qnq2)·. . .·(qnqn−1)

verschiedene Arten durchführen, was somit der Anzahl der verschiedenen geordneten Basen entspricht.

(c) Zu jeder Basis gehörenn!geordneten Basen. Also gibt es

(qn−1)(qnq)(qnq2)·. . .·(qnqn−1) n!

verschiedenen Basen.

(d) Die Anzahl der Basen des(Z/3Z)-Vektorraums(Z/3Z)4ist (34−1)(34−3)(34−32)(34−33)

4! =80·78·72·54

24 =1010880 .

Aufgabe G2 (Dimension und direkte Summe) Es seiV einK-Vektorraum undvV.

(a) Zeigen Sie, dass{v}genau dann linear unabhängig ist, wennv 6=0gilt.

(b) Zeigen Sie, dass ein UntervektorraumU vonV genau dann die Dimension Null hat, wennU={0}gilt.

(c) Es seienU1,U2Untervektorräume vonV. Zeigen Sie die Äquivalenz der folgenden beiden Aussagen.

(i) U1+U2=U1U2

(2)

(ii) dim(U1+U2) =dimU1+dimU2 Lösung:

(a) Wennv=0ist giltλv=0für alle ElementeλV, insbesondere auch fürλ=16=0. D.h.{v}ist linear abhängig.

Wennv6=0ist, so folgt ausλv=0wegen (V11) (siehe Vorlesung)λ=0, d.h.{v}ist linear unabhängig.

w.z.b.w.

(b) Nach Definition ist;linear unabhängig, denn da kein Element von;existiert gilt für alleb∈ ;:b6∈ spann(;−{b}).

Außerdem ist span(;) =T

{U| U ist Untervektorraum vonV}. Da{0}ein Untervektorraum vonV ist gilt span(;)⊆ {0}, da0in jedem Unterraum enthalten ist gilt{0} ⊆span(;). Insgesamt folgt spann(;) ={0}.

;ist also eine Basis von{0}. D.h. es giltdim{0}=0.

Andererseits: SeiUein Untervektorraum der Dimension Null.

Angenommen es istU 6={0}. DaU Untervektorraum ist enthält er immer die Null, d.h. die Annahme bedeutet es existiert einvU mitv 6=0. Wegen (a) ist dann{v}linear unabhängig. Wegen dem Basisergänzungssatz gibt es also eine Basis vonU, diev enthält, d.h.dimU≥1>0. Dies ist ein Widerspruch zur Annahme.

D.h. ausdimU=0folgtU={0}.

w.z.b.w.

(c) Nach Satz 4.3.14. aus der Vorlesung gilt (i) genau dann, wennU1U2={0}ist. Wegen (b) ist das genau dann der Fall, wenndim(U1U2) =0ist.

Außerdem gilt die bekannte Dimensionsformel

dim(U1U2) =dimU1+dimU2−dim(U1+U2).

Insgesamt gilt also

(i) ⇔dim(U1U2) =0⇔dimU1+dimU2−dim(U1+U2) =0⇔dim(U1+U2) =dimU1+dimU2⇔ (ii). w.z.b.w.

Aufgabe G3 (Der Folgenraum)

Es seiV={(an)n∈N|an∈R∀n∈N}die Menge der reellen Zahlenfolgen. Diese bildet mit den Operationen +:V×VV, (an)n∈N,(bn)n∈N

7→(an+bn)n∈Nund

· :R×VV, λ,(an)n∈N

7→(λan)n∈N

einenR-Vektorraum.

(a) Ist die TeilmengeU1:={(an)n∈N|(an)n∈NV, höchstens endlich viele deransind ungleich Null} ein Untervektorraum vonV? Zeigen Sie ihre Aussage.

(b) Ist die TeilmengeU2:={(an)n∈N|(an)n∈NV, höchstens endlich viele deransind gleich Null} ein Untervektorraum vonV? Zeigen Sie ihre Aussage.

(c) BesitzenU1bzw.U2eine Basis. Wenn ja bestimmen Sie eine Basis und die Dimension vonU1bzw.U2. (d) Was ist die Dimension vonV?

(e) Bildet die in (c) bestimmte Basis vonU1auch eine Basis vonV? Lösung:

(a) Offensichtlich ist die Nullfolge ein Element vonU1.

Addiert man zwei Zahlenfolge ausU1, so hat die Summe dieser beiden auch nur endlich viele Folgenglieder ungleich Null, ist also wieder inU1.

Multipliziert man eine Zahlenfolge(an)ausU1mit einemλ∈R, so istλan=0genau dann wennan=0ist. D.h.

die Zahlenfolge(λan)n∈N hat ebenfalls höchstens endlich viele von Null verschiedene Folgenglieder, liegt also in U1.

Zusammen heißt das:U1ist ein Untervektorraum vonV.

w.z.b.w.

(3)

(b) U2ist kein Untervektorraum vonV. Denn es sind(an)n∈N,(bn)n∈N mitan=1,bn=−1∀n∈NElemente ausU2. Aber(an)n∈N+ (bn)n∈N= (an+bn)n∈Nist die Nullfolge und kein Element vonU2.

(c) U2ist kein Vektorraum, hat also auch keine Basis.

Wie man leicht sieht ist die MengeM={(an)n∈N|an=1für genau einn∈N,an=0sonst}eine Basis vonU1. (d) Es istdimV=∞, denn die MengeMV aus dem letzten Aufgabenteil hat unendlich viele Elemente und ist linear

unabhängig. Dies ist nach Korrolar 4.6.2 für endlichdimensionale Vektorräume nicht möglich.

(e) Die in (c) bestimmte Basis vonU1bildet keine Basis von V, da z.B. die Folge (an)n∈N mitan= 1∀n∈N keine endliche Linearkombination von Elementen aus der dortigen Basis ist.

Aufgabe G4 (Vektorräume über endlichen Körpern)

Es seiFein endlicher Körper mitqElementen,V einn-dimensionalerF-Vektorraum undk∈ {0, 1, . . . ,n}fest gewählt.

(a) Wievielek-dimensionale Untervektorräume hatV?

(b) Berechne die Anzahl der2-dimensionalen Untervektorräume des(Z/3Z)-Vektorraums(Z/3Z)4.

(c) (*) SeiUV eink-dimensionaler Untervektorraum. Für xV ist x+U eink-dimensionaler affiner Unterraum.

Für wieviele verschieden Vektorenx0istx+U=x0+U?

(d) (*) Wievielek-dimensionale affine Unterräume hatV?

(e) (*) Berechne die Anzahl der1-dimensionalen affinen Unterräume des(Z/3Z)-Vektorraums(Z/3Z)4. Lösung:

(a) Analog zu Aufgabe G1 ergibt sich für die Anzahl aller möglichen Basen eines k-dimensionalen Untervektorraums vonV

(qn−1)(qnq)·. . .·(qnqk−1).

Um die Anzahl derk-dimensionalen Untervektorräume zu errechnen muss man diese Anzahl der Basen durch die Anzahl(qk−1)(qkq)·. . .·(qkqk−1)aller Basen einesk-dimensionalen Untervektorraums dividieren.

Es ergibt sich für die Anzahl derk-dimensionalen Untervektorräume vonV (qn−1)(qnq)·. . .·(qnqk−1)

(qk−1)(qkq)·. . .·(qkqk−1) = (qn−1)q(qn−1−1)·. . .·qk−1(qnk+1−1) (qk−1)q(qk−1−1)·. . .·qk−1(q−1)

= (qn−1)(qn−1−1)·. . .·(qn−k+1−1) (qk−1)(qk−1−1)·. . .·(q−1) .

(b) Mit den Wertenn=4,q=3undk=2ergibt sich aus der letzten Teilaufgabe, dass die gesuchte Anzahl (34−1)(33−1)

(32−1)(3−1) =80·26

8·2 =10·13=130 ist.

(c) Es giltx+U =x0+U genau dann, wenn xx0U. Also genau dann wenn x0die Gestaltx0= x+umituU hat. Die Anzahl derx0mit dieser Eigenschaft entspricht der Anzahl von Elementen inU, die nach G1 gleich

qk ist.

(d) Bekannt ist, dass zwei affine Unterräumex+U und x0+W genau dann gleich sind, wennU=Wund xx0U gilt. D.h. die Anzahl derk-dimensionalen affinen Unterräume vonV ist

Anzahl derk- dimensionalen Untervektorräume· Anzahl der Elemente vonV Anzahl der Elemente vonU

=qn

qk ·(qn−1)(qn−1−1)·. . .·(qnk+1−1)

(qk−1)(qk−1−1)·. . .·(q−1) =qnk·(qn−1)(qn−1−1)·. . .·(qnk+1−1) (qk−1)(qk−1−1)·. . .·(q−1) (e) Mit den Wertenn=4,q=3undk=1ergibt sich aus der letzten Teilaufgabe, dass die gesuchte Anzahl

33·34−1

3−1 =27·80

2 =1080

ist.

(4)

Hausübung

Aufgabe H1 (Lineare Abbildungen)

Es seienV undWK-Vektorräume und(v1, . . . ,vn)bzw.(w1, . . . ,wn)Basen vonV bzw.W. Zeigen Sie, dass es genau eine lineare Abbildungϕ:VW gibt mit

ϕ(v1) =w1, . . . ,ϕ(vn) =wn. Zeigen Sie weiterhin, dass diese Abbildungϕein Vektorraumisomorphismus ist.

Lösung: Da(v1, . . . ,vn)eine Basis vonV ist, lässt sich jedes Element vonV auf eindeutige Weise als Linearkombination vonv1, . . . ,vnschreiben. Man kann eine Abbildungϕalso definieren durch

ϕ:VW, λ1v1+. . .+λnvn7→λ1w1+. . .+λnwn.

Diese Abbildung erfüllt offensichtlichϕ(v1) =w1, . . . ,ϕ(vn) =wn. Außerdem ist sie linear, denn für µ12,λ1, . . . ,λn,λ01, . . . ,λ0n∈Kgilt

ϕ€

µ11v1+. . .+λnvn) +µ201v1+. . .+λ0nvn

=ϕ€

1λ1+µ2λ01)v1+. . .+ (µ1λn+µ2λ0n)vnŠ

= (µ1λ1+µ2λ01)w1+. . .+ (µ1λn+µ2λ0n)wn=µ11w1+. . .+λnwn) +µ201w1+. . .+λ0nwn)

=µ1ϕ(λ1v1+. . .+λnvn) +µ2ϕ(λ01v1+. . .+λ0nvn).

Es gibt also eine Abbildung mit den in der Aufgabe geforderten Eigenschaften.

Angenommen es gibt noch eine zweite lineare Abbildungχ:VW mitχ(v1) =w1, . . . ,χ(vn) =wn. Dann gilt für alle λ1, . . . ,λn∈K

χ(λ1v1+. . .+λnvn) =λ1χ(v1) +. . .+λnχ(vn) =λ1w1+. . .+λnwn=ϕ(λ1v1+. . .+λnvn). Da sich jedes Element vonV als Linearkombination vonv1, . . . ,vndarstellen lässt folgt daraus

χ=ϕ.

Es ist also gezeigt, dass es genau eine Abbildungϕmit den in der Aufgabe geforderten Eigenschaften ist.

Es bleibt zu zeigen, dassϕein Vektorraumisomorphismus ist. Daϕlinear ist, reicht es zu zeigen, dassϕbijektiv ist.

Dies folgt sofort aus der Tatsache, dass(w1, . . . ,wn)eine Basis vonWist und somit jedes Element ausW auf eindeutige Weise als Linearkombinationλ1w1+. . .+λnwnmitλ1, . . . ,λn∈Kdargestellt werden kann.

w.z.b.w.

Aufgabe H2 (Basis und direkte Summe)

Es seiV ein endlichdimensionalerK-Vektorraum undU1V ein Untervektorraum.

Zeigen Sie: Es gibt einen UntervektorraumU2V mitV=U1U2.

Lösung: Es seiv1, . . .vneine Basis vonU1. Dann sind diese Vektoren insbesondere auch inV linear unabhängig und wegen dem Basisergänzungssatz gibt es Elementew1, . . . ,wmV, so dassv1, . . . ,vn,w1, . . . ,wmeine Basis vonV bildet.

SetzeU2:=span(w1, . . . ,wn). Dies ist bekanntermaßen ein Untervektorraum vonV. Jedes Element ausV lässt sich auf eindeutige Weise in der Gestalt

λ1v1+. . .+λnvn

| {z }

U1

+µ1w1+. . .+µmwm

| {z }

U2

mitλ1. . . ,λn,µ1, . . . ,µm∈Kschreiben. Daw1, . . . ,wmlinear unabhängig sind, bilden sie eine Basis vonU2.

D.h. jedes Element ausU1hat genau eine Darstellung als Linearkombination der Elementev1, . . . ,vnund jedes Element ausU2hat genau eine Darstellung als Linearkombination der Elementew1, . . . ,wm.

Zusammen ergibt sich, dass jedes Element ausV eine eindeutige Darstellung als Summe von einem Element ausU1und einem Element ausU2hat.

D.h. es giltV=U1U2.

w.z.b.w.

Aufgabe H3 (Isomorphismen und Basen)

Es seienV undW zwei isomorpheK-Vektorräume. D.h. es existiert ein Vektorraumisomorphismusϕ:VW. Weiterhin seiBV eine Basis vonV.

Zeigen Sie, dass dannϕ(B):={ϕ(v)|vB}eine Basis vonWist.

(5)

Lösung: Sei wW beliebig. Daϕ bijektiv ist existiert ein vV mitϕ(v) = w. Da B eine Basis von V ist gibt es Elementeλ1, . . . ,λn∈K,v1, . . . ,vnBmitv=λ1v1+. . .+λnvn. Zusammen ergibt sich

w=ϕ(v) =ϕ(λ1v1+. . .+λnvn) =λ1ϕ(v1) +. . .+λnϕ(vn), wobeiϕ(v1), . . . ,ϕ(vn)Elemente ausϕ(B)sind.

D.h.ϕ(B)erzeugtV.

Seien nunϕ(v1), . . . ,ϕ(vn)beliebige Elemente vonϕ(B).

Außerdem seienλ1, . . . ,λn∈Kmitλ1ϕ(v1) +. . .+λnϕ(vn) =0. Dann folgt

0=λ1ϕ(v1) +. . .+λnϕ(vn) =ϕ(λ1v1+. . .+λnvn).

Daϕ injektiv ist undϕ(0) =0wegen der Linearität gilt, ergibt sichλ1v1+. . .+λnvn=0. Weilv1, . . . ,vnB undB linear unabhängig ist folgt daraus

λ1=. . .=λn=0 . D.h.ϕ(B)ist linear unabhängig.

Insgesamt ergibt sich, dassϕ(B)eine Basis vonWist.

w.z.b.w.

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