L¨ osungsvorschlag Theoretische Physik E 12. ¨ Ubungsblatt
Prof. Dr. G. Sch¨ on und Priv.Doz. Dr. M. Eschrig
Wintersemester 2008/2009
Aufgabe 35 10 Punkte
(a)
Wir ber¨ucksichtigen, dass
α1=
0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0
, β=
1 0 0 0
0 1 0 0
0 0 −1 0 0 0 0 −1
(1)
ist. Damit ist
α1
x 0 0 y
=
y 0 0 x
, β
x 0 0 y
=
x 0 0
−y
. (2)
Einsetzen der L¨osungen in dieDirac-Gleichung ergibt im Bereichx <0
E
1 0 0
cp E+mc2
e~ipx+r
1 0 0
−E+mccp 2
e−~ipx
= cp
cp E+mc2
0 0 1
e~ipx−r
−E+mccp 2 0 0 1
e−~ipx
+ mc2
1 0 0
−E+mccp 2
e~ipx+r
1 0 0
cp E+mc2
e−~ipx
,(3)
oder
E− c2p2
E+mc2 −mc2
e~ipx=r
−E+ c2p2
E+mc2 +mc2
e−~ipx, 1 Punkt
was durchcp=√
E2−m2c4 gel¨ost wird, und Ecp
E+mc2 −cp+ mc3p E+mc2
e~ipx=r
Ecp
E+mc2 −cp+ mc3p E+mc2
e−~ipx, (4)
was identisch erf¨ullt ist. ¨Ahnlich ergibt sich im Bereichx >0
E
1 0 0
cq E−V0+mc2
e~iqx =
cq
cq E−V0+mc2
0 0 1
+V0
1 0 0
cq E−V0+mc2
+mc2
1 0 0
−E−Vcq0+mc2
e~iqx, (5)
oder
E= c2q2
E−V0+mc2 +V0+mc2, 1 Punkt
was aufcq=p
(E−V0)2−m2c4 f¨uhrt, sowie (E−V0) cq
E−V0+mc2 =cq−mc2 cq
E−V0+mc2 (6)
was identisch erf¨ullt ist.
Wir verwenden nun die Stetigkeitsbedingungen beix= 0:
(1 +r) =t (7)
und p
E+mc2(1−r) = q
E−V0+mc2 t (8)
was auf r=1 +ρ
1−ρ, t= 2
1−ρ 1 Punkt
mit ρ=
s
(V0−E+mc2)(E+mc2)
(V0−E−mc2)(E−mc2) 1 Punkt
f¨uhrt. F¨ur den FallV0= 2Eerhalten wir V0−E=E und somit ρ= E+mc2
E−mc2, r=− E
mc2, t=−E−mc2
mc2 1 Punkt
(b)
Wir verwenden
a∗ 0 0 b∗
0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0
a 0 0 b
= 2Re(a∗b). (9)
Damit erhalten wir auf einfache Weise jin= 2c cp
2mc2 = p
m, jr=−2cr2 cp
2mc2 =−r2p
m, 1 Punkt
sowie jt=t2 q
m
E+mc2
E−V0+mc2. 1 Punkt
Die Verh¨altnisse sind jr/jin=−r2=−
1 +ρ 1−ρ
2
, 1 Punkt
jt/jin=t2q p
E+mc2
E−V0+mc2 =t(1−r) =− 4ρ
(1−ρ)2. 1 Punkt
F¨ur den SpezialfallV0=E ist das Ergebnis besonders transparent; wir haben dann jr/jin=−
E mc2
2
, jt/jin=−E2−m2c4
m2c4 . (10)
Wie wir sehen, erhalten wir ein Minusvorzeichen f¨ur die transmittierte Komponente. Da wir keine ein- laufenden Teilchen von rechts angenommen hatten, muss es sich hier um Antiteilchen handeln, die zu einem Stromfluss in entgegengesetzte Richtung zur Impulsrichtung f¨uhren. Die Reflektierte Komponente ist gr¨oßer als 1, was man damit erkl¨aren muss, dass zus¨atzlich zur Reflektion die M¨oglichkeit eine Teilchen-Antiteilchen- Konversion an der Grenzfl¨ache besteht, bei der spontan ein Antiteilchen nach rechts und ein Teilchen nach links emittiert werden. Das f¨uhrt zu einem Antiteilchenfluss nach rechts f¨urx >0 (entspricht Teilchenstromdichte nach links), und einem Teilchentstrom nach links f¨ur x <0, der gr¨oßer ist als der einfallende Teilchenstrom.
Das Vakuum zerf¨allt bei Vorhandensein eines starken Potentials. 1 Punkt 2
Aufgabe 36 4 Punkte
Wir diskretisieren eine geschlossene KurveCdes Parameters~λ, mit den diskreten Werten~λ0, ~λ1, . . . ~λN, ~λN+1≡
~λ0. Die Berry-Phase ist gegeben durch γn(C) =
I
C
ImhΨn(~λ)|∇~~λΨn(~λ)i ·d~λ. (11)
Wir verwenden, dass im Limes|d~λ| →0 ImhΨn(~λ)|∇~~λΨn(~λ)i ·d~λ = Im ln
1 +hΨn(~λ)|∇~~λΨn(~λ)i ·d~λ
= arg
1 +hΨn(~λ)|∇~~λΨn(~λ)i ·d~λ .
Dies kann (¨aquidistant) diskretisiert werden mittelsd~λ→(~λi+1−~λi)≡∆·(~λi+1−~λi)/|~λi+1−~λi| ≡∆·~ei,i+1, (mit anderen Worten~λi+1 =~λi+ ∆·~ei,i+1),
γn(C) = lim
∆→0 N
X
i=0
arg 1 + hΨn(~λi)|Ψn(~λi+1)i − hΨn(~λi)|Ψn(~λi)i
∆ ~ei,i+1·~ei,i+1∆
!
= lim
∆→0 N
X
i=0
arg
1 +hΨn(~λi)|Ψn(~λi+1)i −1
= lim
∆→0 N
X
i=0
arghΨn(~λi)|Ψn(~λi+1)i. DieBerry-Phase ist dann n¨aherungsweise durchPN
i=0[∆φn]i,i+1 gegeben, wobei
[∆φn]i,i+1 = Im lnhΨn(~λi)|Ψn(~λi+1)i. 1 Punkt
Wir approximieren das Kurvenintegral als
N
X
i=0
[∆φn]i,i+1= Im
N
X
i=0
lnhΨn(~λi)|Ψn(~λi+1)i= Im ln
N
Y
i=0
hΨn(~λi)|Ψn(~λi+1)i 1 Punkt Dies kann man nun direkt umschreiben in
γn(C) = Im lnn
Ψn(~λ0)
Ψn(~λ1) Ψn(~λ1)
Ψn(~λ2)
· · ·
Ψn(~λN)
Ψn(~λ0)o
1 Punkt Diese Gr¨oße ist explizit eichinvariant, da man jeden der Eigenvektoren
Ψn(~λj)
mitj= 0,1,2, . . . , N mittels eines Faktorseiφj umeichen kann, ohne dass sich der Ausdruck in der geschweiften Klammer ¨andert. 1 Punkt
Aufgabe 37 6 Punkte
Wir starten mit dem Zustand
|3 2,3
2i=|1,1 2; 1,1
2i, 1 Punkt
und wenden daraufJ− an, wobei wir die Formeln J−|j, mi = ~p
j(j+ 1)−m(m−1)|j, m−1i (12)
L−|l, mli = ~p
l(l+ 1)−ml(ml−1)|l, ml−1i (13)
S−|s, msi = ~p
s(s+ 1)−ms(ms−1)|s, ms−1i (14)
anwenden:
J−|3 2,3
2i=~√ 3|3
2,1
2i= (L−+S−)|1,1 2; 1,1
2i=~√ 2|1,1
2; 0,1
2i+~|1,1 2; 1,−1
2i (15)
oder
|3 2,1
2i= r2
3|1,1 2; 0,1
2i+ r1
3|1,1 2; 1,−1
2i. 1 Punkt
3
Wir wenden wiederJ− an, J−|3
2,1
2i = 2~|3 2,−1
2i= (L−+S−) r2
3|1,1 2; 0,1
2i+ r1
3|1,1 2; 1,−1
2i
!
= ~ 2
√3|1,1 2;−1,1
2i+ r2
3|1,1 2; 0,−1
2i+ r2
3|1,1 2; 0,−1
2i
!
(16) oder
|3 2,−1
2i= r1
3|1,1 2;−1,1
2i+ r2
3|1,1 2; 0,−1
2i 1 Punkt
Wieder wenden wirJ− an:
J−|3 2,−1
2i = ~√ 3|3
2,−3
2i= (L−+S−) r1
3|1,1 2;−1,1
2i+ r2
3|1,1 2; 0,−1
2i
!
= r4
3|1,1
2;−1,−1 2i+
r1 3|1,1
2;−1,−1 2i
!
(17) oder
|3 2,−3
2i=|1,1
2;−1,−1
2i 1 Punkt
Als n¨achstes brauchen wir die Eigenvektoren |12, mi. Der mit dem gr¨oßten m ist |12,12i, der zu |32,12i orthogonal sein muss. Wir schreiben
|1 2,1
2i=α|1,1 2; 1,−1
2i+β|1,1 2; 0,1
2i (18)
und fordern r2
3β+ r1
3α= 0 (19)
was mitα2+β2=α2+α2/2 = 1 auf
|1 2,1
2i= r2
3|1,1 2; 1,−1
2i − r1
3|1,1 2; 0,1
2i 1 Punkt
f¨uhrt. Darauf wenden wir nun wiederJ− an, J−|1
2,1
2i = ~|1 2,−1
2i= (L−+S−) r2
3|1,1 2; 1,−1
2i − r1
3|1,1 2; 0,1
2i
!
= ~ r4
3|1,1 2; 0,−1
2i − r2
3|1,1 2;−1,1
2i − r1
3|1,1 2; 0,−1
2i
!
(20) oder
|1 2,−1
2i= r1
3|1,1 2; 0,−1
2i − r2
3|1,1 2;−1,1
2i 1 Punkt
DieClebsch-Gordan-Koeffizienten lassen sich nun direkt ablesen.
4