• Keine Ergebnisse gefunden

L¨ osungen zu ¨ Ubung 6

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "L¨ osungen zu ¨ Ubung 6"

Copied!
17
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

L¨ osungen zu ¨ Ubung 6

Autor: Markus Eichhorn

Bsp. 1: W¨armekraftmaschinen 26 Punkte

(a) Das Ziel ist es idealerweise alle Gr¨oßen durch die TemperaturenTa undTb auszudr¨ucken.

Bei jeder Zustands¨anderung gilt wegen der Abgeschlossenheit und des ersten Hauptsatzes

∆U = ∆Q+ ∆W. (1)

Da U eine Zustandsgr¨oße ist, gilt in jeder der betrachteten Zustands¨anderungen

∆U =

Ua

Z

Ua

dU =Ub−Ua=CV(Tb−Ta). (2)

i) Bei der isothermen Zustands¨anderung istTa=Tb =T = const.. Daher ist∆U = 0.

Die Zustandsgleichung wird zu

P V =N kBT = const. ⇒ P =Pa(Va/V), Pb =Pa(Va/Vb). (3) Somit wird die geleistete Arbeit zu

∆W =−

Vb

Z

Va

dV P =−PaValog Vb

Va

=−N kBT log Vb

Va

=−∆Q. (4)

ii) Der Prozess ist isentrop und reversibel, also ist dS = δQ/T = 0 und der Prozess verl¨auft auch adiabatisch und somit ist∆Q= 0. In ¨Ubung 05, Bsp. 2 wurden hierf¨ur die Zusammenh¨ange

T Vγ−1 = const. T Pγ1−1 = const. P Vγ = const. (5) hergeleitet, wobei γ = CP/CV war. Somit l¨asst sich der Druck als P =Pa(Va/V)γ schreiben. Und die Arbeit l¨asst sich als

∆W =−

Vb

Z

Va

dV P = PaVa γ−1

"

Vb Va

1−γ

−1

#

=CV(Tb−Ta) = ∆U (6)

bestimmen. Dabei wurde im letzten Schritt die erste Gleichung aus (5) und CV = N kB/(γ−1)f¨ur das ideale Gas verwendet.

Alternativ kann auch direkt Gl. (2) verwendet werden.

(2)

iii) Bei der isochoren Zustands¨anderung ist dV = 0 und somit∆W = 0. Die Zustands- gleichung liefert

T P = V

N kB = const. ⇒ Tb =Ta Pb

Pa

. (7)

Die ¨Anderung der inneren Energie ist dann durch

∆U =CV(Tb−Ta) = ∆Q (8) bestimmt.

iv) Bei der isobaren Zustands¨anderung ist der Druck P = Pa = Pb = const.. Die Zustandsgleichung ergibt somit

V

T = N kB

P = const. ⇒ Tb =Ta Vb

Va

. (9)

Die geleistete Arbeit ist dann

∆W =−

Vb

Z

Va

dV P =−P(Vb−Va) =−N kB(Tb−Ta) (10)

und aufgrund von ∆U =CV(Tb−Ta)kann die ausgetauschte W¨arme zu

∆Q= ∆U −∆W =CP(Tb−Ta) (11) bestimmt werden. Dabei wurdeCP−CV =νR=N kB f¨ur das ideale Gas verwendet.

(b) Die Skizze findet sich in Abb. 1 (i). F¨ur die einzelnen Prozessschritte des Carnot-Prozess gilt

1→2 isotherm : ∆U1→2 = 0, ∆Q1→2 =N kBT1log V2

V1

=−∆W1→2

2→3 adiabatisch : ∆U2→3 =CV(T3−T2) = ∆W2→3, ∆Q2→3 = 0 3→4 isotherm : ∆U3→4 = 0, ∆Q3→4 =N kBT3log

V4 V3

=−∆W3→4 4→1 adiabatisch : ∆U4→1 =CV(T1−T4) = ∆W4→1, ∆Q4→1 = 0.

Die dem System zugef¨uhrte W¨arme ist ∆Qzu. = ∆Q1→2 > 0 und die geleistete Arbeit ist durch ∆Wtot. =−∆Q1→2−∆Q3→4 gegeben.

Aufgrund vonT1 =T2,T3 =T4 und der ersten Gleichung aus (5) ist auchV1/V2 =V4/V3. Somit lautet der Wirkungsgrad

ηCarnot = −∆Wtot.

∆Q1→2

= 1 + T3 T1

log (V4/V3)

log (V2/V1) = 1− T3 T1

. (12)

(3)

(c) Die Skizze findet sich in Abb. 1 (ii) . F¨ur die einzelnen Prozessschritte des Stirling-Prozess gilt

1→2 isotherm : ∆U1→2 = 0, ∆Q1→2 =N kBT1log V2

V1

=−∆W1→2

2→3 isochor : ∆U2→3 =CV(T3−T2) = ∆Q2→3, ∆W2→3 = 0 3→4 isotherm : ∆U3→4 = 0, ∆Q3→4 =N kBT3log

V4 V3

=−∆W3→4

4→1 isochor : ∆U4→1 =CV(T1−T4) = ∆Q4→1, ∆W4→1 = 0.

Die dem System zugef¨uhrte W¨arme1 ist ∆Qzu. = ∆Q1→2 >0 und die geleistete Arbeit ist durch ∆Wtot. =−∆Q1→2−∆Q3→4 gegeben.

Da die Volumina sich in den Schritten2→3und4→1nicht ¨andern, giltV4/V3 =V1/V2. Der Wirkungsgrad kann dann durch

ηStirling = −∆Wtot.

∆Q1→2 = 1 + T3 T1

log (V4/V3)

log (V2/V1) = 1−T3

T1 (13)

bestimmt werden.

(d) Die Skizze findet sich in Abb. 1 (iii) . F¨ur die einzelnen Prozessschritte des Otto-Prozess gilt

1→2 adiabatisch : ∆U1→2 =CV(T2−T1) = ∆W1→2, ∆Q1→2 = 0 2→3 isochor : ∆U2→3 =CV(T3−T2) = ∆Q2→3, ∆W2→3 = 0 3→4 adiabatisch : ∆U3→4 =CV(T4−T3) = ∆W3→4, ∆Q3→4 = 0 4→1 isochor : ∆U4→1 =CV(T1−T4) = ∆Q4→1, ∆W4→1 = 0.

Die dem System zugef¨uhrte W¨arme ist ∆Qzu. = ∆Q4→1 > 0 und die geleistete Arbeit ist durch ∆Wtot. =−∆Q2→3−∆Q4→1 gegeben.

Da die Volumina sich in den Schritten2→3und4→1nicht ¨andern, giltV2/V1 =V3/V4. Des Weiteren gilt bei den adiabatischen Prozessschritten 1 → 2 und 3 → 4 wegen der ersten Gleichung in (5) auch T1 =T2(V2/V1)γ−1, sowie T4 =T3(V2/V1)γ−1.

Es folgt f¨ur den Wirkungsgrad ηOtto = −∆Wtot.

∆Q1→2

= 1 + T3−T2

T1−T4 = 1 + T3−T2 T2−T3

V2 V1

1−γ

= 1− V1

V2 γ−1

. (14) (e) Die Skizze findet sich in Abb. 1 (iv) . F¨ur die einzelnen Prozessschritte des Diesel-Prozess

1In den Prozessschritten23und41wird W¨arme an einen Regenerator abgegebenen oder aus diesem abgerufen. Die einzige, von Außen zugef¨uhrte W¨arme ist im Prozessschritt12. F¨ur weitere Ausf¨uhrungen siehe Teilaufgabe (f).

(4)

gilt

1→2 isobar : ∆U1→2 =CV(T2−T1), ∆W1→2 =−N kB(T2−T1)

∆Q1→2 =CP(T2−T1)

2→3 adiabatisch : ∆U2→3 =CV(T3−T2) = ∆W2→3, ∆Q2→3 = 0 3→4 isochor : ∆U3→4 =CV(T4−T3) = ∆Q3→4, ∆W3→4 = 0 4→1 adiabatisch : ∆U4→1 =CV(T1−T4) = ∆W4→1, ∆Q4→1 = 0.

Die dem System zugef¨uhrte W¨arme ist ∆Qzu. = ∆Q1→2 > 0 und die geleistete Arbeit ist durch ∆Wtot. =−∆Q1→2−∆Q3→4 gegeben.

Zur Bestimmung des Wirkungsgrad ist es geschickt, die TemperaturenT2,T3undT4durch T1 auszudr¨ucken. Mit der ersten Gleichung aus (5) ergibt sich wegen des Adiabatischen Prozessschritts 4→1der Zusammenhang T4 =T1(V1/V3)γ−1.

Aufgrund von Gl. (9) ergibt sich f¨ur den isobaren Prozessschritt 1 → 2 der Ausdruck T2 =T1(V2/V1).

Der adiabatische Prozessschritt2→3liefert zusammen mit der ersten Gleichung aus (5) den Zusammenhang T3 =T2

V2

V1

V1

V3

γ−1

=T1(V2/V1)γ(V1/V3)γ−1. Es folgt damit f¨ur den Wirkungsgrad

ηDiesel = −∆Wtot.

∆Q1→2

= 1 + CV(T4−T3)

CP(T2−T1) = 1− V1

V3 γ−1

V2

V1

γ

−1 γ

V2

V1 −1

. (15)

(f) Freiwillige Zusatzaufgabe 6 Zusatzpunkte

(i) Der Stirling-Motor verwirklicht n¨aherungsweise den Stirling-Prozess. Anders als bei den beiden anderen betrachteten Prozessen kommt es zu keinem Austausch des Arbeitsstoff. Es gibt verschiedene Bautypen des Stirling-Motors und es wird hier nur auf den α-Typ eingegangen. Der Stirling-Motor kann dargestellt werden als eine Maschine bestehend aus zwei Kammern (Kammer H und Kammer K), die durch einen Regenerator das Gas austauschen k¨onnen. Der Regenerator kann dabei kurzzeitig W¨arme speichern. Zus¨atzlich befinden sich in den Kammern Kolben, die beweglich sind und in einer reellen Umsetzung miteinander verbunden sein werden.

Die Kammer H ist von einer Heizvorrichtung umgeben, w¨ahrend die Kammer K durch eine K¨uhlvorrichtung umgeben ist. Die vier Prozessschritte werden dann auf die im Folgenden dargestellte Weise umgesetzt. Zur Veranschaulichung kann Abb.

2 herangezogen werden.

A) Zu Beginn der isothermen Expansion befindet sich kein Gas in der Kammer K.

Das System befindet sich im Zustand (P1, V1, T1). Der Kolben in Kammer H bewegt sich so, dass das Volumen vergr¨oßert wird. Da die Expansion isotherm ablaufen soll, muss durch die Heizer dem System W¨arme zugef¨uhrt werden. Zum

(5)

Ende der Isothermen Expansion befindet sich alles Gas in Kammer H und das System ist im Zustand (P2, V2, T2).

B) Bei der Isochoren Abk¨uhlung beginnt sich der Kolben in KammerK zu bewegen.

Gleichzeitig bewegt sich der Kolben in Kammer H so, dass das gesamte Volu- men konstant bleibt. Das Gas wird durch den Regenerator gedr¨uckt und gibt dabei W¨arme an diesen ab. Es kommt zu einer Abk¨uhlung. Zum Ende dieses Prozessschritt befindet sich alles Gas in Kammer K und kein Gas in Kammer H. Das System ist im Zustand (P3, V3, T3).

C) Bei der isothermen Kompression dr¨uckt der Kolben in Kammer K das Gas zu- sammen. Es wird kein Gas in Kammer H transferiert. Damit die Kompression isotherm abl¨auft, muss das Gas gek¨uhlt werden. Das System gibt somit W¨arme an die Umgebung ab. Am Ende dieses Prozess befindet sich das System im Zustand (P4, V4, T4).

D) Im letzten Prozessschritt bewegen sich sowohl der Kolben in Kammer K als auch in Kammer H. Das Gas wird erneut durch den Regenerator gedr¨uckt und nimmt dabei die gespeicherte W¨arme auf. Zum Ende dieses Prozess findet sich alles Gas wieder in Kammer H und keines in KammerK. Das System ist wieder im Zustand (P1, V1, T1).

(ii) Der Otto-Motor verwirklicht n¨aherungsweise den Otto-Prozess in vier Takten. Die Brennkammer verf¨ugt dabei ¨uber einen Kolben, ein Ein- und Auslassventil und eine Z¨undvorrichtung. In der Realit¨at werden zwei zus¨atzliche Schritte ben¨otigt, um das verbrannte Kraftstoff-Luft-Gemisch auszustoßen und neues anzusaugen.

A) Im ersten Takt wird das Einlassventil ge¨offnet und der Kolben bewegt sich nach unten. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch wird somit in die Brennkammer gesogen.

Zum Ende des ersten Taktes befindet sich das System im Zustand (P3, V3, T3).

B) Im zweiten Takt dr¨uckt der Kolben zun¨achst das Kraftstoff-Luft-Gemisch adia- batisch zusammen. Im oberen Totpunkt befindet sich das System im Zustand (P4, V4, T4). Das Gemisch wird durch die Z¨undvorrichtung entz¨undet und es kommt zu einer Druckerh¨ohung bei konstantem Volumen, da der Kolben sich noch im oberen Totpunkt befindet. Das System geht so in den Zustand(P1, V1, T1)

¨ uber.

C) Im dritten Takt wird durch die Expansion des Kraftstoff-Luft-Gemisch der Kolben nach unten gedr¨uckt und das System verrichtet Arbeit. Ist der Kolben im unteren Totpunkt angelangt, befindet sich das System im Zustand (P2, V2, T2).

D) Im vierten Takt wird zun¨achst das Auslassventil ge¨offnet, w¨ahrend sich der Kol- ben noch im unteren Totpunkt befindet. Der Druck im Inneren der Brennkammer wird so schlagartig, bei gleichen Volumen verringert. Das System befindet sich dann wieder im Zustand (P3, V3, T3). Anschließend dr¨uckt der Kolben das rest- liche Kraftstoff-Luft-Gemisch aus der Brennkammer heraus.

(iii) Der Diesel-Motor verwirklicht n¨aherungsweise den Diesel-Prozess. Die Brennkammer verf¨ugt dabei ¨uber einen Kolben, ein Ein- und Auslassventil und Einspritzvorrichtung

(6)

f¨ur den Kraftstoff. In der Realit¨at werden zwei zus¨atzliche Schritte ben¨otigt, um das verbrannte Kraftstoff-Luft-Gemisch auszustoßen und neue Luft anzusaugen.

A) Im ersten Takt wird das Einlassventil ge¨offnet und der Kolben bewegt sich nach unten. Somit wird Luft in die Brennkammer gesogen. Zum Ende des ersten Taktes befindet sich das System im Zustand (P4, V4, T4).

B) Im zweiten Takt dr¨uckt der Kolben zun¨achst die Luft adiabatisch zusammen. Im oberen Totpunkt befindet sich das System im Zustand (P1, V1, T1).

C) Zu Beginn des dritten Taktes wird durch die Einspritzvorrichtung der Kraft- stoff fein zerst¨aubt in die Brennkammer gegeben. Dies geschieht bei konstantem Druck. Der Kolben wird dadurch bereits ein St¨uck bewegt und das Volumen des Systems nimmt zu. Das System geht so in den Zustand(P2, V2, T2)¨uber. Es kommt anschließend zur Selbstentz¨undung und das Kraftstoff-Luft-Gemisch wird sich adiabatisch ausdehnen und dabei den Kolben nach unten dr¨ucken. Auf die- se Weise wird Arbeit verrichtet. Ist der Kolben im unteren Totpunkt angelangt, befindet sich das System im Zustand (P3, V3, T3).

D) Im vierten Takt wird zun¨achst das Auslassventil ge¨offnet, w¨ahrend sich der Kol- ben noch im unteren Totpunkt befindet. Der Druck im Inneren der Brennkammer wird so schlagartig, bei gleichen Volumen verringert. Das System befindet sich dann wieder im Zustand (P4, V4, T4). Anschließend dr¨uckt der Kolben das rest- liche Kraftstoff-Luft-Gemisch aus der Brennkammer heraus.

Anmerkung: Die hier betrachteten Kreisprozesse entsprechen nicht zu100%den tats¨achlichen Kreisprozessen verschiedener Motoren. Reelle Motoren lassen sich besser durch den soge- nannten Seiliger-Kreisprozess darstellen.

(g) Freiwillige Zusatzaufgabe 4 Zusatzpunkte

Mit Hilfe der ersten Gleichung aus (5) im Prozessschritt 1→ 2 kann der Wirkungsgrad des Otto-Prozess durch

ηOtto = 1− T2

T1 (16)

ausgedr¨uckt werden. Der isochore Prozess 2→3 liefert mit Gl. (7) den Zusammenhang T3 =T2(P3/P2), der zusammen mit P2 =P3+ ∆P den Wirkungsgrad zu

ηOtto = 1− T3 T1

P3+ ∆P

P3 = 1− T3 T1 − T3

T1

∆P

P3ideal− T3 T1

∆P

P3 (17) umschreiben l¨asst. Durch erneutes Ausnutzen des Zusammenhangs auf der Isochoren ergibt sich so

ηOttoideal− T2 T1

∆P

P2 . (18)

Uber die Adiabate¨ 1 → 2 ergibt sich einerseits mit der zweiten Gleichung aus (5) der Zusammenhang T2/T1 = (V2/V1)1−γ und andererseits mit der dritten Gleichung aus

(7)

(5) der Zusammenhang 1/P2 = 1/P1(V2/V1)γ. Zusammen ergibt sich so der Ausdruck T2/(T1P2) = 1/P1(V2/V1), der in den Wirkungsgrad eingesetzt werden kann, um

ηOttoideal−V2 V1

∆P

P1 (19)

zu erhalten.

Im speziellen Grenzfall ∆P →0 wird die umschlossene Fl¨ache im P V-Diagramm immer kleiner. Der Kreisprozess w¨urde schließlich f¨ur ∆P = 0 auf einer einzelnen Linie stattfin- den. Damit wird auch die vom System geleistete Arbeit immer kleiner. und im Extremfall

∆P = 0 g¨anzlich verschwinden.

(8)

(P

1

, V

1

, T

1

)

(P

2

, V

2

, T

2

)

(P

3

, V

3

, T

3

) (P

4

, V

4

, T

4

)

dT = 0

dS = 0

dT = 0 dS = 0

V P

(i) Carnot-Kreisprozess

(P

1

, V

1

, T

1

)

(P

2

, V

2

, T

2

)

(P

3

, V

3

, T

3

) (P

4

, V

4

, T

4

)

dT = 0

dV = 0 dT = 0

dV = 0

V P

(ii) Stirling-Kreisprozess

(P

1

, V

1

, T

1

)

(P

2

, V

2

, T

2

)

(P

3

, V

3

, T

3

) (P

4

, V

4

, T

4

)

dS = 0

dV = 0 dS = 0

dV = 0

V P

(iii) Otto-Kreisprozess

(P

1

, V

1

, T

1

) (P

2

, V

2

, T

2

)

(P

3

, V

3

, T

3

)

(P

4

, V

4

, T

4

) dP = 0

dS = 0

dV = 0 dS = 0

V P

(iv) Diesel-Kreisprozess

Abbildung 1: Die P V-Diagramme der verschiedenen Kreisprozesse, die alle im Uhrzeigersinn durchlaufen werden. In (i) ist der Carnot-Prozess, bestehend aus zwei isothermen und zwei isentropen Zustands¨anderungen zu sehen. In (ii) ist der Stirling-Prozess, bestehend aus zwei isothermen und zwei isochoren Zustands¨anderungen zu sehen. In (iii) ist der Otto-Prozess, bestehend aus zwei isentropen und zwei isochoren Zustands¨anderungen zu sehen. Schlussend- lich ist in (iv) der Diesel-Prozess, bestehend aus zwei isentropen, einer isochoren und einer isobaren Zustands¨anderungen zu sehen.

(9)

t V

dT = 0 dV = 0 dT = 0 dV = 0

Abbildung 2: Es ist der zeitliche Verlauf der einzelnen Prozessschritte f¨ur das Volumen des Ga- ses in KammerK undH zu sehen. Die schwarz durchgezogene Linie stellt das Gesamtvolumen dar. Die rot gestrichelte Linie ist das Volumen in Kammer H und die blau gepunktstrichelte Linie stellt das Volumen in Kammer K dar.

(10)

Bsp. 2: Die Ionisierung von Wasserstoff 7 Punkte

(a) Die Sackur-Tetrode-Gleichung war S=kBN

3 2log

U N

+ log

V N

+ 3

2log m 3π~2

+ 5

2

. (20)

Damit wird das chemische Potential, unter Ausnutzung von U = 32kBN T und P V = N kBT, zu

µ=−T ∂S

∂N

U,V

=−T S N + 5

2kBT =−kBT log kBT P

mkBT 2π~2

3/2!

. (21)

(b) Die Reaktionsgleichung ist

p++e−H = 0 (22)

womit νH =−1, νp+ = 1 undνe = 1 gilt. Somit ist die Gleichgewichtsbedingung

0 =µep+−µH (23)

=−kBT

"

log kBT Pe

mekBT 2π~2

3/2!

+ log kBT Pp+

mp+kBT 2π~2

3/2!

−log kBT PH

mHkBT 2π~2

3/2! #

+I. (24)

Durch Ausnutzen vonmH≈mp+ und dem Ersetzen der Partialdr¨ucke durch die Konzen- trationen Pi =ciP ergibt sich die gesuchte Gleichung zu

cecp+

cH = kBT P

mekBT 2π~2

3/2

exp

− I kBT

. (25)

(c) Nach Teilaufgabe (a) und (b) gilt Y

i

(ci)νi = cecp+

cH = K(T)

P1 = kBT P

mekBT 2π~2

3/2

exp

− I kBT

(26)

und somit ist

K(T) =kBT

mekBT 2π~2

3/2

exp

− I kBT

. (27)

(11)

(d) Um das Verh¨altnis der Konzentrationen zu finden wird die Saha-Gleichung (25) mit ce dividiert und die Gr¨oße ceP mit dem Partialdruck der ElektronenPe ersetzt. Durch die Zustandsgleichung des idealen Gases gilt kPBT

e = NV

e. Damit wird die Saha-Gleichung zu cp+

cH = Ne

V

−1

mekBT 2π~2

3/2

exp

− I kBT

(28)

= 2·1019m−3−1 511 keV·125 eV 2π(197 MeV·fm)2

3/2 exp

−13,6 5 12

(29)

= 2,72·10−7. (30)

Dabei wurde die Zahlenwerte mec2 = 511 keV, ~c= 197 MeV·fm und dass kBTS = TS

TrkBTr = 5000 300

1

40eV = 5

12eV (31)

verwendet.

Anmerkung: Die Zahlenwerte schwanken je nach eingesetzter Temperatur sehr stark.

Dies liegt am Auftreten der Temperatur in der Exponentialfunktion. Bei Zahlenwerten vonT = 5800 K, was eher der Oberfl¨achentemperatur der Sonne entspricht, ergeben sich Zahlenwerte in der Gr¨oßenordnung cp+/cH∼10−5.

(12)

Bsp. 3: Die Ionisierung von Wasserstoff II 7 Punkte

(a) Zum L¨osen dieser und der n¨achsten Teilaufgabe bietet es sich an, neben dem Ionisations- verh¨altnis r = Np+/NH auch den Ionisationsgrad X = Np+/(Np+ +NH) einzuf¨uhren.

Dieser h¨angt mittels

X = Np+/NH

1 +Np+/NH = r

1 +r (32)

mit r zusammen und die Umkehrung

r = X

1−X (33)

erlaubt es aus dem Ionisationsgrad, das Ionisationsverh¨altnis zu bestimmen. Die jeweiligen Konzentrationen lassen sich so ¨uber

cp+ =ce = Np+

Np+ +Ne+NH = X

1 +X (34)

cH = NH

Np+ +Ne+NH = 1−X

1 +X (35)

aus dem Ionisationsgrad bestimmen. Dabei wurde ausgenutzt, dass Ne = Np+ gilt, da das Plasma elektrisch neutral sein soll. Eingesetzt in die Saha-Gleichung (25) ergibt sich so

X2

1−X2 = K(T)

P (36)

und damit auch

X = 1

p1 +P/K. (37) Das Ionisationsverh¨altnis l¨asst sich durch

r = X

1−X = 1

p1 +P/K−1 (38) bestimmen. F¨ur einen Zahlenwert muss zun¨achstP/K bestimmt werden. Hierbei gilt mit Gl. (27)

K =kBT

mekBT 2π~2

3/2

exp

− I kBT

(39)

= 1,38·10−23 J

K·300 K 9,1·10−31kg·1,38·10−23 JK·300 K 2π(1·10−34J·s)2

!3/2

exp

−13,6 eV

1 40eV

(40)

∼6·10−218atm 1 atm =P (41)

(13)

Dadurch wird P/K extrem groß und r l¨asst sich zu r ≈

rK

P ∼2,5·10−109 (42)

bestimmen. Unter Normalbedingungen liegt also effektiv kein ionisierter Wasserstoff vor.

(b) Ausgehend von Gl. (36) kann mit der Gesamtzahl an Teilchen N = N +Np+ multipli- ziert werden, um mittels der Zustandsgleichung des idealen Gases P/N = kBT /V die Gleichung

N X2

1−X2 = V

kBTK(T) (43)

zu erhalten. Die linke Seite l¨asst sich durch X = r

1 +r, 1−X= 1

1 +r, 1 +X = N

N (44)

zu

N X2

1−X2 =N r2/(1 +r)2

(1 +x)/(1 +r) =N r2

1 +r (45)

umformen. Nach dem Einsetzen der Konstante aus Gl. (27) ergibt sich somit r2

1 +r = V N

meI 2π~2

3/2

t3/2e−1/t. (46) Die neue Konstante K ist dann durch

K= V N

meI 2π~2

3/2

(47) bestimmt. Da die Box anf¨anglich Normalbedingungen ausgesetzt war und so effektiv keine Ionisation vorlag, l¨asst sich die Gr¨oßeV /N ¨uber die Zustandsgleichung des idealen Gases zu

V

N ∼ kBT

P ∼ 1,38·10−23 JK ·300 K 105 Nm2

= 4,14·10−26m3 (48)

⇒n = N

V ∼2,4·1025 1

m3 (49)

bestimmen. Die Konstante wird so zu K= 4,14·10−26m3

9,11·10−31kg·13,6·1,602·10−19J 2π(10−34J·s)2

3/2

∼7,34·103. (50)

(14)

(c) F¨ur den FallT → ∞, alsot1geht die rechte Seite in Gl. (46) ebenfalls gegen unendlich und somit geht das Ionisationsverh¨altnis gegen unendlich. Es werden keine Atome mehr, sondern nur noch freie Protonen und Elektronen vorliegen.

Im Fall T → 0, also t 1 geht die rechte Seite in Gl. (46) gegen Null und somit wird auch das Ionisationsverh¨altnis gegen Null gehen. Es werden also alle Elektronen in Wasserstoffatomen gebunden sein.

Ist das Ionisationsverh¨altnis r ≈ 1, so ist die linke Seite in Gl. (46) durch 12 gegeben.

Durch das Bilden des Logarithmus, l¨asst sich Gl. (46) so auf 3

2log (t)−1

t =−log (2K) (51)

umformen. Anhand der rechten Seite l¨asst sich erkennen, dass drei Regime betrachtet werden k¨onnten.

(I) Hohe Temperaturen, alsot1. In diesem Fall dominiert der Logarithmus und das L¨osen nach t

t = (2K)−2/3 ∼0,0016 (52) auf einen Widerspruch.

(II) Die Temperaturen entsprechen in etwa der Ionisationsenergie, also t ∼ 1. Mit der Einf¨uhrung von t= 1 +δt und|δt| 1 l¨asst sich die obige Gleichung zu

3

2δt−(1−δt) =−log (2K) (53) umformen. Ihre L¨osung f¨uhrt zu δt ∼ −3,44, was im Widerspruch zur Annahme steht.

(III) Das dritte Regime entspricht niedriger Temperaturen, also t 1. Da bei niedri- gen Temperaturen der Term 1/t ¨uber den Logarithmus dominiert, l¨asst sich die Gleichung zu

t= 1

log (2K) = 0,104 (54)

umformen. Eingesetzt in die urspr¨ungliche Gleichung ergibt sich so r2

1 +r =K(0,104)3/2e−1/0,104 ≈0,016. (55) Durch manuelles Anpassen von t zeigt sich f¨ur t= 0,148

r2

1 +r =K(0,148)2/3e−1/0,148 ≈0,486. (56)

(15)

Die Temperatur muss somit bei T = tI

kB =t I

kBTrTr = 0,14813,6 eV

1

40eV 300 K∼240150 K∼4TS (57) liegen.

Anmerkung: Die Saha-Gleichung findet auch Anwendung, um die Ionisation von Wasser- stoff im fr¨uhen Universum zu bestimmen. Die Temperatur des Universums ist maßgeblich durch die dem Photonengas zugeordnete Temperatur bestimmt. Durch die Expansion des Universums nimmt die Temperatur des Photonengas ab. Zu fr¨uhen Zeitpunkten hat das Universum also eine sehr hohe Temperatur und folglich liegen keine Wasserstoffatome, sondern nur freie Protonen und Elektronen in einem Plasma vor. Nimmt die Temperatur nun ab, kann es ab einem gewissen Zeitpunkt dazu kommen, dass sich ¨uberwiegend viele stabile Wasserstoffatome bilden. Dieser Zeitpunkt wird als Rekombination bezeichnet und fand etwa 3700000 Jahre nach dem Urknall statt. Zu diesem Zeitpunkt wird das Univer- sum f¨ur die Photonen, die zuvor an den freien Elektronen gestreut haben, transparent.

Auf diese Weise entsteht die kosmische Hintergrundstrahlung, die heute gemessen wird.

(d) Freiwillige Zusatzaufgabe 5 Zusatzpunkte

Durch das Aufl¨osen der quadratischen Gleichung (46) nach r ergibt sich r = Kt3/2e−1/t

2 1 +

r

1 + 4 Kt2/3e−1/t

!

. (58)

Im Grenzfall t 1 wird dies zu r ≈ Kt3/2e−1/t, w¨ahrend im Grenzfall t 1 der Zusammenhang r ≈ Kt3/22e−1/t +√

Kt3/4e−1/2t die Situation ad¨aquat beschreibt. Die doppellogarithmische Darstellung ist in Abb. 3 zu sehen.

(16)

10

1

10

0

10

1 t =kBIT

10

4

10

3

10

2

10

1

10

0

10

1

10

2

10

3

10

4

r=Np+ NH

Abbildung 3: Doppellogarithmische Auftragung des Ionisationsverh¨altnis. Als schwarze Linie ist das Ionisationsverh¨altnis aufgetragen, w¨ahrend der rote Punkt die Ergebnisse der Absch¨atzung markiert. Es zeigt sich so eine ¨Ubereinstimmung mit r ≈1.

(17)

Freiwillige Bonusaufgabe: Gefrierpunkterniedrigung beim Schlittschuhlaufen?

8 Zusatzp.

(a) Die totale Ableitung nach der Temperatur von Gl. (13) auf dem ¨Ubungsblatt ergibt

∂µWasser

∂T +dPs dT

∂µWasser

∂Ps = ∂µEis

∂T + dPs dT

∂µEis

∂Ps . (59)

Mit si = −∂µ∂Ti und vi = ∂µ∂Pi wird dies zu Gl. (14) auf dem ¨Ubungsblatt und durch die Einf¨uhrung von ∆h=T(sWasser−sEis)und ∆v =vWasser−vEis zur Clausius-Clapeyron- Gleichung

dPs dT = 1

T

∆h

∆v. (60)

(b) Das molspezifische Volumen h¨angt mit der molaren Masse M und der Massendichte ρ

¨uber

v = M

ρ (61)

zusammen. Das molspezifische Volumen von Wasser und Eis ist somit durch vWasser ∼ 18 g/mol

106g/m3 ∼1,8·10−5m3/mol (62) vEis ∼ 18 g/mol

0,917·106g/m3 ∼1,96·10−5m3/mol (63) gegeben. Damit ist ∆v = vWasser −vEis ∼ −0,16·10−5m3/mol < 0. Bei positiver Umwandlungsenthalpie∆h >0ist dPdTs <0und der Schmelzpunkt sinkt bei der Aus¨ubung von Druck auf das Eis.

(c) Der n¨otige Druck bestimmt sich zu

∆P ∼ ∆T T

∆h

∆v = −1

273,15· 6 kJ/mol

−0,16·10−5m3/mol = 13,73·106Pa∼140 atm. (64) (d) Die gesamte Standfl¨ache ist durch A= 2·0,3 m·4·10−3m = 2,4·10−3m214·10−2m2

gegeben. Der durch die Gewichtskraft ausge¨ubte Druck ist somit

∆P = mg

A ∼ 80 kg·10 N/kg

1

4 ·10−2m2 ∼3,2·105Pa = 3,2 atm. (65) Die dadurch erzielte Absenkung des Schmelzpunktes betr¨agt gerade einmal

∆T ∼ −3,2

1401 K =−0,023 K. (66)

Damit gen¨ugt der Druck durch die Gewichtskraft alleine nicht aus, um den Schmelzpunkt von Wasser signifikant abzusenken. Selbst wenn die Person nur auf einem Schlittschuh stehen w¨urde, erg¨abe sich gerade einmal ein Druck von ∼ 6 atm, was immer noch nicht ausreicht, um den Gefrierpunkt signifikant abzusenken. Der Wasserfilm beim Schlittschuh- laufen entsteht vor allem durch die Erw¨armung des Eises durch Reibung.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Aufgeschreckt durch Horrormeldungen über die nahende Pest, soll die Bevölkerung in Basel in eine Massenhysterie verfallen sein und die Obrigkeit genötigt haben, gewaltsam.. gegen

Als er nach dem Auszug der Kolonialverwaltung 1968 arbeitslos wurde, musste er sich nach neuen Verdienstmöglichkeiten umsehen und begann als Autodidakt, in Erinnerung

Beschluss der Landessynode zur Nachberufung eines Vertreters der Landessynode in die Kammer für Mission, Ökumene, Eine Welt. Die Landessynode hat am 17.04.2015 gemäß §

Eine ausschließliche Beratung oder Behandlung über Kommunikationsmedien ist im Einzelfall erlaubt, wenn dies ärztlich ver- tretbar ist und die erforderliche ärztliche Sorg-

Da das System nach wie vor im Gleichgewicht zur maximalen Entropie stre- ben wird, wird eine Umgebung mit einer endlichen positiven Temperatur Energie an das System mit

Da die Temperatur ein Maß f¨ ur die mittlere Energie pro Freiheitsgrad angibt, wird bei besonders hohen Energien der zus¨ atzliche Einfluss der Potentiellen Energie vernachl¨

zugleich aber kann der Ocularkopf um seine Röhrenachse etwas gedreht werden, indem die Durchgangslöcher für die Schrauben s in der Platte B den hiezu nöthigen Spielraum haben..

[r]