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Journalistische Darstellungsformen

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Academic year: 2022

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Das Medienprojekt für die Klassen 5 bis 9

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FOTO: ISTOCK (YURI ARCURS - WWW.ARCURS.COM)

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IMPRESSUM:

„Klasse informiert!“ ist ein medienpädagogisches Projekt der Mittelbayerischer Verlag KG.

Projektleitung:

Dagmar Unrecht (Redaktion), Alexandra Bohl (Lesermarkt) Projektredaktion:

Dagmar Unrecht (Regensburg), Benjamin Neumaier (Kelheim), Lothar Röhrl (Neumarkt), Cornelia Lautner (Schwandorf), Johannes Schiedermeier (Cham), Evi Paleczek (Cham), Stefan Weber (Bad Kötzting)

Projektbüro:

Dagmar Unrecht Tel. (0941) 207 435

dagmar.unrecht@mittelbayerische.de klasse@mittelbayerische.de

Das Unterrichtsmaterial für „Klasse informiert!“ basiert auf dem

„KLASSE!“-Projekt der Main-Post (Würzburg). Das „KLASSE!“-Lehr- material ist konzipiert und erarbeitet von Peter Krones, Leitender Redakteur der Mediengruppe Main-Post.

Überarbeitung:

Louisa Knobloch und Alexandra Bohl, Mittelbayerischer Verlag KG Am Lehrmaterial mitgewirkt haben:

Sara Sophie Schmitt, Sophia Scheder, Denise Schiwon (Main-Post), Felix Gross (Mittelbayerische)

Pädagogische, didaktische und methodische Beratung:

Werner Dünisch, Dr. Thomas Goll, Günter Mensch, Monika Rom Grafische Gestaltung:

Heike Grigull, Main-Post Würzburg

Lissi Knipl-Zörkler, Mittelbayerischer Verlag KG Christian Herzog, Werbeagentur Huber und Freunde Ansprechpartner Zeitungslieferung:

Christoph Schmid (Vertrieb) Tel. (0941) 207 227

christoph.schmid@mittelbayerische.de Ansprechpartner Digital-Abos:

Frank Neumann (Abteilungsleiter Kundenservice) Tel. (0941) 207 218

frank.neumann@mittelbayerische.de

Mittelbayerischer Verlag KG

Registergericht Regensburg HR A 6189 Komplementäre: Peter Esser, Thomas Esser

Geschäftsführende Komplementärin: M Medien GmbH Geschäftsführer: Martin Wunnike (Vors.), Manfred Sauerer Hausadresse: Kumpfmühler Straße 15, 93047 Regensburg Briefadresse: 93066 Regensburg

Telefon: (0941) 207 0

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Die Lehrer-Bogen sind als Ideenpool für Ihren Unterricht gedacht. Sie können selbstverständlich frei auswählen, welche der Bogen und welche Teile davon Sie benutzen.

Die Schüler-Bogen sind so konzipiert, dass die Schüler selbstständig damit arbeiten können. Für diese Schülerarbeit, die im Unterricht oder als Haus- aufgaben geleistet werden kann, ist der Einsatz der Tageszeitung als Informationsquelle notwendig.

Das Medienprojekt „Klasse informiert!“

beinhaltet Unterrichtsmaterialien für Lehrer und Schüler:

GRUSSWORT

Chatten, liken, Videos schauen: Digitale Medien sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. In Zeiten von Fake News müssen junge Menschen aber auch lernen, welchen Inhalten sie vertrauen können. Unser Projekt „Klasse informiert!“ unterstützt Sie im Unterricht dabei, Medienkompe- tenz zu vermitteln. Zusätzlich zur gedruckten Zeitung können Ihre Schülerinnen und Schüler ePaper, Website und redaktionelle Videos in unserer Mediathek nutzen, um sich mit Nachrichten aus der Region und der ganzen Welt zu beschäftigen. Im Projekt schlüpfen Schüler auch selbst in die Rolle von Journalisten und haben die Möglichkeit, ihre Artikel mit Videos, Bildergalerien oder Instagram-Stories anzureichern.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Klassen viel Spaß mit dem Projekt!

Mit freundlichen Grüßen

Josef Pöllmann

Geschäftsführender Chefredakteur

(4)

Kapitel 1

Journalistische Darstellungsformen

SEITE

5 Kapitel 2

Aufbau einer Zeitung

SEITE

39 Kapitel 3

Medium und Meinung

SEITE

49 Kapitel 4

Das Medienhaus

SEITE

78

Kapitel 5

Praktische Tipps und Übungen

SEITE

92

INHALTSVERZEICHNIS

(5)

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

KAPITEL

1

Journalistische

Darstellungsformen

(6)

1. Die Nachricht

Die Nachricht muss die W-Fragen beantworten

Wer macht?

Was ?

Wann ?

Wo ?

Wie ?

Warum ?

Welche Quelle hat dies der Zeitung mitgeteilt?

Die Nachricht ist das Herz der Zeitung.

Im Mittelalter hatte das Wort „Zeitung“ die Bedeutung von „Nachricht, Neuigkeit“.

Die Nachricht schildert etwas, was geschehen ist, oder kündigt etwas an, was geschehen wird.

News is what’s different. = Nur was sich vom Alltäglichen unterscheidet, ist eine Nachricht.

Hund beißt Mann

= kommt oft vor, alltäglich

= KEINE NACHRICHT Mann beißt Hund

= selten, unterscheidet sich vom Üblichen

= NACHRICHT

Die Auswahl, welche Nachrichten in die Zeitung kommen, treffen die Redakteure.

Diese Auswahl ist von vielen Faktoren abhängig (siehe Kapitel „Medium und Meinung“).

Das Schreiben einer Nachricht ist ein Handwerk, das erlernt werden muss.

LEHRER-BOGEN

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

(7)

1. Die Nachricht

Ein Beispiel:

Wer? kleines Mädchen

Was? ausgerissen

Wann? am Vorabend (Anmerkung: Die Polizei berichtete einen Tag später („gestern“) über den Vorfall, so dass er zum Erscheinungstermin der Zeitung bereits zwei Tage zurücklag.)

Wo? Postbauer-Heng

Wie mit der S-Bahn nach Nürnberg

Die fünf wichtigsten W-Fragen werden in dieser Nachricht beantwortet.

Zwei weitere W-Fragen kommen häufig in Nachrichten vor:

Warum? ihr sei langweilig gewesen

Welche Quelle? Polizei

Damit werden in dieser Nachricht alle sieben W-Fragen beantwortet.

LEHRER-BOGEN

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

https://www.mittelbayerische.de/region/

neumarkt-nachrichten/maedel-aus-postbau- er-faehrt-allein-s-bahn-21102-art1791323.

html

Wer?

Warum?

Was?

Wann?

Wo?

Welche Quelle?

Wie?

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1. Die Nachricht

Arbeitsauftrag:

Ziehe die Pfeile!

Trage ein, welche W-Fragen beantwortet sind:

fünfjähriges Mädchen am Vorabend

ausgerissen Postbauer-Heng mit der S-Bahn nach Nürnberg ihr sei langweilig gewesen nach Angaben der Polizei Ein Beispiel:

SCHÜLER-BOGEN

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

Wer?

Warum?

Was?

Wann?

Wo?

Welche Quelle?

Wie?

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1. Die Nachricht

In einer Nachricht müssen alle W-Fragen beant- wortet werden, die notwendig sind, damit die Leser die Nachricht verstehen können.

RICHTIG:

Eine Ausreißerin wurde von der Polizei aufgegriffen.

Kern der Nachricht:

In der Darstellungsform Nachricht muss immer der Kern der Nachricht gesucht werden. Dieser lautet hier: Eine Fünfjährige ist von Zuhause ausgerissen.

Der Kern der Nachricht ist bereits mit den zwei W-Fragen „Wer“ und „Was“ geklärt. Ergänzt wird er mit zwei weiteren W-Fragen: „Wie“ (mit der S-Bahn nach Nürnberg gefahren) und vor allem „Wo“ (von Postbauer-Heng nach Nürnberg).

Beim Schreiben von Nachrichten muss man stets prüfen, ob man alle relevanten W-Fragen beantwor- tet hat.

ÜBUNG: Die Nachricht lesen und dabei abwech- selnd eine der fünf W-Fragen weglassen. Sehr schnell wird die Bedeutung jedes einzelnen „W“s klar.

FALSCH:

Weil ihr zu Hause furchtbar langweilig war, reiste eine Fünfjährige kurzerhand auf eigene Faust los. Das Mädchen handelte unverantwortlich, indem sie alleine in eine S-Bahn in Richtung Nürnberg stieg. Die Eltern, die nach ihrer Tochter suchten, standen unterdessen Todes- ängste aus. Zum Glück informierte der aufmerksame Lokführer zwei ebenfalls mitreisende Polizisten.

Ein solch stark kommentierender Stil ist für eine Nachricht ungeeignet. Bei anderen journalistischen Darstellungsformen, beispielsweise dem Kommen- tar oder der Glosse, hingegen wird gewertet.

FALSCH:

Es war eine Reise, die bestimmt nicht viele Kinder in dem Alter machen. Eine Fünfjährige jedoch traute sie sich zu. Ihr Ausflug wurde zu einem ganz besonderen Abenteuer.

Auch nach 28 Worten weiß man noch nicht, was eigent- lich passiert ist – viel schlechter kann man eine Nach- richt nicht schreiben.

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht

Beispiel

Robert Lewandowski suchte auf dem Trainingsplatz auf- fällig die Nähe zu Philippe Coutinho. Der Torjäger und der neue Starspieler der Fußball-Bundesliga sollen sich beim FC Bayern München zu einem neuen Traumpaar ergänzen. (…) „Mit so einem Spieler kann man ohne Probleme ab dem ersten Spiel zusammenspielen“, hat- te Lewandowski bei der Bekanntgabe des Transfers von Coutinho prophezeit.

Hier wird eine reine Meinungsäußerung, nämlich die von Robert Lewandowski, zu einer Nachricht.

Wichtiger Unterschied:

Der Kern der Nachricht lautet nicht: Mit so einem Spieler kann man ohne Probleme ab dem ersten Spiel zusammenspielen.

Der Kern der Nachricht lautet: Robert Lewandowski ist der Meinung, dass man mit so einem Spieler ohne Probleme ab dem ersten Spiel zusammen- spielen kann.

Meinungsäußerungen:

Es liegt in der Entscheidungsfreiheit der Redaktion, welche Meinungsäußerungen sie abdruckt und auf welche sie verzichtet. Eine Zeitung achtet auf Aus- gewogenheit der publizierten Meinungen.

Zitieren:

Das Zitieren einer Meinung heißt nicht zwangsläufig, dass diese Meinung auch die Ansicht der Zeitung darstellt. Im Gegenteil. Eine Zeitung muss im Sinne ihrer Informationspflicht in Nachrichten oft über Meinungsäußerungen berichten, die nicht unbedingt ihrer Meinung entsprechen. Will die Zeitung zum Ausdruck bringen, dass sie mit diesen Meinungsäu- ßerungen, beispielsweise von Politikern, Sportlern oder Künstlern, nicht einverstanden ist, dann muss sie zur Darstellungsform des Kommentars greifen.

Wahrheit:

Eine Zeitung publiziert keine Meinungsäußerungen, weder eigene, noch die von anderen, die auf offen- sichtlichen Unwahrheiten aufbauen.

Auswahl:

Eine demokratische Zeitung gewährt undemokra- tischen Meinungsäußerungen, wie Hetzparolen von rechts- oder linksradikalen Gruppen, keinen Raum.

Ausnahme: Die Äußerungen führen zu Ereignissen wie Demonstrationen, Straftaten oder Ähnlichem.

Dann geht die Informationspflicht vor, und über das Ereignis wird berichtet.

ACHTUNG:

In einer Nachricht kann auch über Meinungen berichtet werden.

!

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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1. Die Nachricht

Übungen

In der aktuellen Zeitung Nachrichten suchen.

Nachrichten aus der aktuellen Zeitung nehmen und auf die W-Fragen untersuchen.

Nachrichten vorlesen und dabei jeweils eine W-Frage weglassen.

Nachrichten suchen, in denen über Meinungen berichtet wird (Meinungen zitiert werden, zum Beispiel im Sport-Teil).

Eine Nachricht aus dem Schulleben

schreiben (zum Beispiel: Ankündigung einer Klassenfahrt, Geburtstag eines Lehrers).

Aus Übungstext auf Seite 12 eine Nachricht schreiben.

In der Zeitung Nachrichten aus der Heimatgemeinde suchen.

Nachricht über eine Betriebserkundung schreiben.

Nachrichten zu einem bestimmten Thema suchen, ausschneiden und in ihrer Entwicklung verfolgen (lokale Themen, nationale Themen, Sportereignisse etc.).

Die spannendste Nachricht des Tages wählen und täglich an die Pinnwand heften.

Die schönste Nachricht des Tages wählen.

Die schlechteste Nachricht des Tages wählen (lokale Ebene, nationale/internationale Ebene).

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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1. Die Nachricht

LEHRER-BOGEN

Übungstext

Das war vielleicht blöd. Alle Schülerinnen und Schüler waren schon längst da, nur der Bus fehlte noch. Wir mussten fast eine Stunde warten, bis er dann doch kam. Dabei hatten wir es ziemlich eilig, schließlich waren wir, 25 Schülerinnen und Schüler der Musterschule Cham, eingeladen zum Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Regensburg. Unser Lehrer, Herr Thomas Meier, hatte die Einladung bekommen, weil er ein Schulfreund von Bundestrainer Joachim Löw ist. Nach über einer Stunde Fahrt hatten wir alle Brote aufgegessen, hatten aber immer noch Hunger und Durst. In der Continental-Arena angekommen, begrüßte uns Jogi Löw, und wir durften beim Training zusehen.

Besonders gut haben uns Leon Goretzka und Timo Werner gefallen. Schließlich durften wir zum Spaß sogar einige Elfmeter auf das Tor von Manuel Neuer schießen. Unser Mitschüler Kevin Hammer, der beim ASV Cham in der Jugend Fußball spielt, hat dabei alle seine zehn Schüsse eiskalt verwandelt. Der Trainer des SSV Jahn Regensburg, der zugeschaut hat, hat ihn gleich zu einem Probetraining

eingeladen. Schließlich haben wir von einigen Spielern noch Autogramme bekommen, leider nicht von Marco Reus. Dann ging es zurück und wir haben im Bus lustige Lieder gesungen. „So einen tollen Tag habe ich noch nie erlebt“, sagte unsere Klassensprecherin, die noch ein Foto von unserer Gruppe machte.

Aus diesem Text soll eine Nachricht geschrieben werden. Folgendes ist zu beachten:

Was ist das Wichtigste in diesem Text? Was ist der Kern der Nachricht? Was gehört nach vorn?

Welche W-Fragen können mit diesem Text beantwortet werden?

Welche W-Fragen werden nicht beantwortet? Im journalistischen Ernstfall müssen fehlende W-Fragen – wie Namen, Datum, Uhrzeit, Ort – nachrecherchiert werden. Zur Übung können die fehlenden Angaben von den Schülern erfunden werden.

Welche Informationen sind in diesem Übungstext völlig unwichtig und überflüssig?

Eine passende Überschrift formulieren.

So könnte die Nachricht aussehen:

Cham/Regensburg. Der 16-jährige Schüler Kevin Hammer aus Cham ist vom Zweitligisten SSV Jahn Regensburg zu einem Probetraining eingeladen worden. Trainer Mersad Selimbegovic wurde auf Kevin Hammer aufmerksam, als der mit seiner Klasse die deutsche Fußball-Nationalmannschaft besuchte und bei einem Spaß-Elfmeter-Schießen gegen Torhüter Manuel Neuer zehn Elfmeter in Reihe verwandelte. Hammer spielt in der

Jugendmannschaft des ASV Cham. Den Besuch bei der Nationalmannschaft hatte die Klasse von Kevin Hammer machen dürfen, weil Lehrer Thomas Meier ein Schulfreund von Bundestrainer Joachim Löw ist.

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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1. Die Nachricht

SCHÜLER-BOGEN

Übungstext

Das war vielleicht blöd. Alle Schülerinnen und Schüler waren schon längst da, nur der Bus fehlte noch. Wir mussten fast eine Stunde warten, bis er dann doch kam. Dabei hatten wir es ziemlich eilig, schließlich waren wir, 25 Schülerinnen und Schüler der Musterschule Cham, eingeladen zum Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Regensburg. Unser Lehrer, Herr Thomas Meier, hatte die Einladung bekommen, weil er ein Schulfreund von Bundestrainer Joachim Löw ist. Nach über einer Stunde Fahrt hatten wir alle Brote aufgegessen, hatten aber immer noch Hunger und Durst. In der Continental-Arena angekommen, begrüßte uns Jogi Löw, und wir durften beim Training zusehen.

Besonders gut haben uns Leon Goretzka und Timo Werner gefallen. Schließlich durften wir zum Spaß sogar einige Elfmeter auf das Tor von Manuel Neuer schießen. Unser Mitschüler Kevin Hammer, der beim ASV Cham in der Jugend Fußball spielt, hat dabei alle seine zehn Schüsse eiskalt verwandelt. Der Trainer des SSV Jahn Regensburg, der zugeschaut hat, hat ihn gleich zu einem Probetraining eingeladen.

Schließlich haben wir von einigen Spielern noch Autogramme bekommen, leider nicht von Marco Reus. Dann ging es zurück und wir haben im Bus lustige Lieder gesungen. „So einen tollen Tag habe ich noch nie erlebt“, sagte unsere Klassensprecherin, die noch ein Foto von unserer Gruppe machte.

Aus diesem Text soll eine Nachricht

geschrieben werden. Folgendes ist zu beachten:

Was ist das Wichtigste in diesem Text? Was ist der Kern der Nachricht? Was gehört nach vorn?

Welche W-Fragen können mit diesem Text beantwortet werden?

Wer?

Was?

Wann?

Wo?

Wie?

Warum?

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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1. Die Nachricht

SCHÜLER-BOGEN

Welche W-Fragen werden nicht beantwortet?

Im journalistischen Ernstfall müssen fehlende W-Fragen – wie Namen, Datum, Uhrzeit, Ort – nachrecherchiert werden. Zur Übung können die fehlenden Angaben erfunden werden.

Trage ein, welche W-Fragen fehlen

Welche Informationen sind in diesem Übungstext völlig unwichtig und überflüssig?

Formuliere eine passende Überschrift

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

(15)

Bezieht sich immer auf eine Nachricht

Wertung ist im Kommentar wichtig

Meinung eines Autors

Fakten und Stand- punkte abwägen

LEHRER-BOGEN

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1 2. Der Kommentar

(16)

2. Der Kommentar

SCHÜLER-BOGEN

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

Meinung eines Autors

(17)

2. Der Kommentar

SCHÜLER-BOGEN

Übung

 Wie lautet die dem Kommentar zu Grunde liegende Nachricht?

 Suche drei Textstellen, in denen der Autor deutlich seine Meinung äußert.

 Ordne Textstellen, in denen Meinung geäußert wird, mit Pfeilen zu.

Der Kommentar

Der Kommentar in Mittelbayerischer Zeitung, Wörther Anzeiger, Bayerwald-Echo, Kötztinger Umschau und Neumarkter Tagblatt auf Seite 4 heißt „Leitartikel“.

Die anderen Kommentare stehen direkt bei den entsprechenden Artikeln.

Kommentare gibt es zu verschiedenen Themen aus allen Bereichen: Politik, Sport, Wirtschaft, Lokales.

Der Kommentator muss immer seinen Namen nennen, oft ist er auch mit Foto abgebildet.

Der Kommentator gibt seinen Standpunkt den Lesern bekannt. Diese können mit dieser Meinung einverstanden sein oder sie auch ablehnen.

Anregung zur Meinungsbildung

Der Kommentator kann verschiedene Meinungen nebeneinander stellen und sich für eine Aussage entscheiden.

Selbstverständlich kann sich auch bei dieser Form der Kommentierung der Leser frei für eine Meinung entscheiden.

Wer die dazugehörige Nachricht nicht kennt, kann mit dem Kommentar im Regelfall wenig anfangen.

Nur aktuelle Themen werden in der Tageszeitung kommentiert, keine Weltanschauungen.

Übung

 Aus der aktuellen Zeitung einen Kommentar lesen.

Wie lautet die Nachricht, die dem Kommentar zu Grunde liegt?

 Aus der aktuellen Zeitung einen Kommentar lesen.

Die Grundaussage dieses Kommentars in einem eigenen Satz neu beschreiben.

 Zu einem aktuellen Thema einen Kommentar aus der Mittelbayerischer Zeitung, Wörther Anzeiger, Bayerwald-Echo, Kötztinger Umschau oder Neumarkter Tagblatt nehmen und mit dem Kommentar einer anderen Zeitung vergleichen.

 Zu einer aktuellen Nachricht einen Kommentar schreiben (in verschiedenen Längen).

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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3. Die Reportage

Von Journalisten aus eigener Sicht geschrieben

Eindrücke und Gefühle Live dabei

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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3. Die Reportage

Eine Reportage kann nur von jemandem

geschrieben werden, der selbst bei dem Ereignis dabei war.

Eine Reportage kann selbst Erlebtes schildern.

Eine Reportage kann aber auch schildern, was andere erlebt haben (und der Reporter, der dabei war, beschreibt dies).

Eine Reportage schildert nicht nur Fakten, sondern auch Gefühle und Eindrücke (des Journalisten und anderer Teilnehmer des Geschehens).

Eine Reportage ist immer subjektiv, weil sie aus Sicht einer Person geschrieben wird.

Dennoch müssen die Fakten (Namen, Zahlen, Zusammenhänge usw. ) natürlich stimmen. Eine Reportage ist keine Fantasieerzählung!

Die Sprache der Reportage ist nicht so nüchtern, wie die der Nachricht. Der Schreibstil der

Reportage ist lebendiger.

Übungen

Reportagen in der Zeitung suchen (gibt es nicht jeden Tag).

Selbst Reportagen zu kleinen Ereignissen schreiben (z.B. Geburtstagsfeier, Schulfest, Ausflug).

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

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4. Das Foto

Hunderte beteiligten sich bisher in Regensburg an den Klima-Demos. FOTO: ALTROFOTO. DE

Das Foto bringt Informationen auf einen Blick.

Das Foto transportiert Nachrichten und veranschaulicht Zusammenhänge.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Bildunterzeile Fotograf

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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4. Das Foto

Zeitungsfotos entstehen aus aktuellem Anlass.

Zeitungsfotos sind Momentaufnahmen des Zeitgeschehens.

Zeitungsfotos halten Ereignisse im lokalen Umfeld, in Deutschland und weltweit fest.

Zeitungsfotos entstehen auch bei

Presseterminen (Tagungen, Ehrungen etc.).

Zeitungsfotos sind Zeitdokumente von – Menschen

– Natur

– Bebauung (Neubauten, Schlösser, Burgen) – neuen Produkten (Autos, Mode usw.)

Die Zeitung erhält ihre Fotos von:

– festangestellten Fotografen

– freien Mitarbeitern in Stadt und Land – Presseagenturen

– Fotoagenturen – Archiv

Wenn Zeitungsfotos verändert werden (Fotomontagen), müssen sie deutlich als verändert gekennzeichnet werden. Retuschen wie bei Werbeaufnahmen sind nicht erlaubt.

Übungen

Wie ist der Anteil von Text/Foto auf einer Seite?

Überprüfen: Ist das Foto „live“ entstanden oder ist es gestellt?

Gehört zum Foto noch eine Nachricht mit einem größeren Text oder ist es ein sogenanntes Aufmacher-Bild, das mit wenig (Bildunterzeile) dem Leser etwas vermittelt?

Wie ist die Meinung in der Klasse? Sind die in der aktuellen Zeitung erschienenen Fotos zu einem bestimmten Thema zu groß, zu klein, zu wenig?

Haben die Schüler Fotos, die für eine

Veröffentlichung geeignet sind (lustige Tierbilder, Naturfotos etc.)?

Überlegen, wie ein lokales Ereignis oder ein Schulereignis mit einem Foto dargestellt werden kann (Schulfest, Ehrung, SMV-Wahl usw.)

Erstellen einer Fotoserie und Gestalten einer Bildunterschrift, beispielsweise zu einer Übung im Sportunterricht

Gestalten einer Fotoserie zu einem aktuellen Schulthema, beispielsweise „Friedliche Beilegung eines Konflikts“ oder „Unser Pausenhof nach der Pause“

Bild des Tages auswählen (Bild der Woche)

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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5. Das Interview

Interviewer

Frage und Antwort im Wortlaut

Meinungs- äußerung

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

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5. Das Interview

Wenn Journalisten jemanden zu einem Thema befragen, so heißt diese Befragungstechnik im Regelfall „Interview“. Das Interview findet in den meisten Medien Anwendung. Als journalistische Darstellungsform findet man in der Tageszeitung das Interview oft als „Wortlaut-Interview“.

Das Wortlaut-Interview ist die direkte Form der Meinungswiedergabe eines Befragten (Künstlers, Politikers, Sportlers) zu Fragen, die von den Journalisten vorbereitet wurden.

Spontane Kurz-Interviews, wie beispielsweise im Fernsehen oder Radio, kommen in der Zeitung als Wortlaut-Interviews selten vor. Spontane Aussagen werden in der Zeitung oft in andere Darstellungsformen (Nachricht, Reportage) als Zitat eingebaut.

Bei Wortlaut-Interviews werden Fragen und Antworten abgedruckt, die beim Interview selbst meist mit einem Diktiergerät mit- geschnitten wurden. Das Wortlaut-Interview in seriösen Zeitungen/Zeitschriften wird vom Gesprächspartner noch einmal gelesen, bevor es gedruckt wird. Auch die berühmten Interviews des Magazins „Spiegel“ werden vom Interview- Partner noch einmal gelesen. In der Fachsprache nennt man dies „Autorisieren“.

Wird nach einem Interview (beispielsweise auch am Telefon) kein Wortlaut-Interview veröffentlicht, sondern nur einige Aussagen, bekommt der Interview-Partner diese Artikel im Regelfall vor der Drucklegung nicht zu lesen.

Übungen

Wortlaut-Interviews in der Zeitung suchen.

Aussagen eines Interviews in Artikeln suchen (Zitate).

Kurze Interviews zu bestimmten Themen führen (mit dem Mitschüler, mit dem Lehrer) und als Wortlaut-Interview schreiben.

Neue Lehrerinnen und Lehrer an der Schule für die Schülerzeitung interviewen.

Kurze Interviews zu einem vorgegebenen Thema führen und in eine Nachricht einbauen (als indirekte Rede oder als Zitat).

Ein aktuelles Thema aus der Zeitung aussuchen:

Wer könnte ein interessanter Interview-Partner sein (generell und vor Ort)?

Unternehmen fragen, von welchen Kriterien sie sich bei der Einstellung von Azubis leiten lassen.

Einen Stadt- oder Gemeinderat zu einem bestimmten Problem vor Ort interviewen.

Journalistische Darstellungsformen

KAPITEL

1

Referenzen

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