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Bemerkung zu Band XLII S. 41.
Herr Dr. M. Klamroth schlägt vor, Ja'qübi I, !n 1. 4 statt
oLaOJÜI ZU lesen o'u>.jOJi nnd verweist dafür nach S. 4, Anm. 1.
i
Dort lesen wir: »Für das unbekannte oL>OJ', welches ein per¬
sisches Lehnwort sein müsste , lese ich das durch den Zusammen¬
hang geforderte oL=»-jO = ßct&fioi'^ u. s. w. Ich erlaube mir, den
geehrten Kritiker in Bezug auf das Wort oLsO./ zu verweisen
nach Pihrist S. Cva 1. 6, wo ein Buch oder Abhandlung erwähnt
wird unter dem Titel:
i_«cs-\!i o'lso^ f^J^'
In einer Note zur bezeichneten Stelle S. 131, 132 bemerkt
der gelehrte Herausgeber, nachdem er die verschiedenen Schreib¬
weisen des Wortes aufgezählt hat , dasselbe komme auch sonst an
verschiedenen Stellen vor und sei von Reinaud u. a. in der Ein¬
leitung zu Abu-'l-Pidä S. XLII, Anm. 4 erklärt als ein Sanskrit Lehn¬
wort = crama djia, sinus droit. Ob diese Ableitung richtig
sei, muss ich dem Urtheile der Sanskritisten überlassen (ich hege
einige Zweifel), allein soviel steht fest, dass die Lesart vollkommen richtig ist und das Wort oL:>oJ' überhaupt nicht als „unbekannt"
bezeichnet werden darf.
Weil ich mich jetzt mit völlig verschiedenen Sachen beschäftige,
bin ich nicht im Stande, die wichtigen Bemerkungen des Herm
Kritikers durchgehends zu prüfen; ohne Zweifel hat er, wie man
berechtigt war zu erwarten, viele gute Emeudationen vorgeschlagen,
doch hat er bisweilen etwas mit Unrecht getadelt, z. B. wenn er
S. lit , 1. 1 V. u. i^^Lpjj statt j-S^i lesen will. Er scheint
dabei übersehen zu haben, dass die arabische Orthographie solcher
Infinitiv-Pormen von Verben ult. ^ die Schreibweise ^li^j vor¬
schreibt und dass (^^LsO^ fehlerhaft sein würde.
Dr. M. Th. Houtsma.
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Ein Nachtrag zu der Abhandlung über „Gebrauch
von Psalmen zur Zauberei".
Im letzten Hefte dieser Zeitschrift ') hat Hr. C. Kayser einige Notizen aus einer syrischen Hs. mitgetheilt , aus denen die magische
Kraft, die vom ursprünglichen Verfasser dieser Notizen den Psalmen
beigelegt wird, hervorgeht. Die eigentliche Quelle dieser Notizen
wird aber nicht ermittelt. Diese ist eine jüdische, nämlich das oft
gedruckte und mehrmals — z. B. von Theophrastus Paracelsus —
in modernen Sprachen bearbeitete , sogenannte D-'bi-in TSViiä icö
„Buch über die [magische] Verwendung der Psalmen' Doch hat
der syrische Bearbeiter, der ja überhaupt nicht wie das hebräische
Buch allen Psalmen ihre Verwendung zuweist, sondern nur einzelnen,
nicht einfach übersetzt, sondem gekürzt und umgestellt und auch
zugesetzt. Möglich, dass er einen von den Drackausgaben abweichen¬
den Text benützt hat, von dem ich dann vermuthen würde, dass
er in kurzen Verszeilen abgefasst war. Dadurch würde sich nämlich
die Besonderheit erklären (vgl. p. 461), dass im syrischen Texte Vers¬
abtheilungen stehen, die flir das Syrische nicht zutreffend sind.
Der Syrer hätte dann in seiner Wiedergabe einfach die Bezeichnung
für die Ausgänge der hebräischen Verszeilen bewahrt. Da der ge¬
drackt vorliegende hebräische Text stark mit aramäischen Stücken
versetzt ist , wUl ich die MögUchkeit nicht unerwähnt lassen , dass
der Syrer eine ganz aramäische Vorlage benützte.
Zur Erhärtung meiner obigen Behauptung diene folgendes:
Ps. 5 ist nach S. zu gebrauchen „Wenn du vor dem Richter
erscheinen musst". Aehnlich H. mi2T C DN „Wenn
du bei dem Machthaber ein Geschäft hast".
Ps. 10 ist, „über Wasser gelesen", nach S. gegen Pieber nützüch.
Aehnlich H., nur dass er gleich den Urheber solcher Krankheit,
den Dämon, bekämpft '). (Wenn nicht etwa einfach zwischen nttz5
und NnisN eine Verwechslung stattgefunden hat).
Ps. 11 dient dem S. zur Besiegung seiner Peinde. Ebenso
lässt ihn H. gegen m:3DT D"'3'"i D''a:N „schlechte Menschen und Gefahren" anwenden.
1) p. 456 ff.
2) s. Wolf, ßibl. Hebr. IV pag. 1060—4, Steinschneider, Cat. Bibl. Hebr. in B. Bodleyana p. 644. Vor mir habe ich die Ausgabe Amsterdam 1658 kl. 8"
(H) und eine deutsche Bearbeitung von G. Selig: Sepher Schimusch Tehillim oder Gebrauch der Psalmen zum leiblichen Wohl der Menschen (Neudruck) Stuttgart 1849 kl. 8" (D ). Kayser's syrischen Text nenne ich S.
3) Hier kommt in H. die 9 vor, die Kayser p. 461 A. 3 bei S. vermisst.