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Stellungnahme zu Stevia

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Academic year: 2022

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tevia wird aus der Pflanze

„Stevia rebaudiana” gewon- nen, ist zweihundert- bis dreihundertfach süßer als Saccharose und gilt als energiefrei.

Damit könnte es für Menschen mit Diabetes eine Alternative zu Haus- haltszucker und synthetischen Süß- stoffen darstellen. Der Verzehr von Stevia gilt bei Einhaltung der duld- baren Tagesdosis (ADI) von 4 Milli-

gramm pro Kilogramm Körperge- wicht/Tag als unbedenklich. Das Süßungsmittel ist weder kariesför- dernd noch krebserregend, schädigt nicht das Erbgut und stört auch nicht die Fruchtbarkeit oder Entwicklung des Ungeborenen. Darüber hinaus

gibt es Hinweise, dass es möglicher- weise blutdrucksenkend wirkt. Zum Einfluss von Stevia auf den Blut- zuckerspiegel stehen endgültige kli- nische Studien noch aus.

Kritische Aspekte Stevia ist unter anderem in Speiseeis, Zubereitungen aus Obst und Gemüse, Konfitüren und Gelees, Süßwaren oder Knabbe- reien auf Kartoffel-, Getreide-, Mehl- oder Stärkebasis erlaubt und außer- dem in der Haushaltsküche als Flüs- sigkeit, Pulver oder Tablette an- wendbar. In naher Zukunft kommen auch mit Stevia gesüßte nichtalkoho- lische Erfrischungsgetränke wie Li- monaden auf den Markt. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wertet ein höheres Angebot an kalorienredu- zierten Getränken und anderen Le- bensmitteln grundsätzlich positiv. In Bezug auf die Verwendung von Ste- via seien jedoch drei Aspekte als kri- tisch anzusehen, erläutert Prof. Dr.

med. Dr. rer. nat. Hans-Georg Joost, Wissenschaftlicher Vorstand am Deutschen Institut für Ernährungs- forschung Potsdam-Rehbrücke (DifE) und Leiter des Ressorts Wissenschaft von diabetesDE – Deutsche Diabe- tes-Hilfe: „Die Gefahren einer Über- dosierung sind nach wie vor un- geklärt, für den Verbraucher ist die Dosierung derzeit schwer zu kontrol- lieren und die Geschmacksschwelle für ‚süß’ bleibt durch den unkontrol- lierten Einsatz von Süßstoffen wei- terhin hoch”.

Empfehlung diabetesDE – Deut- sche Diabetes-Hilfe und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schu- lungsberufe in Deutschland (VDBD) weisen daher in einer gemeinsamen Stellungnahme darauf hin, dass mit Stevia gesüßte Lebensmittel für Men- schen mit Diabetes nur bedingt zu empfehlen sind. „Mit Stevia gesüßte Fertigprodukte und voraussichtlich auch Getränke sind nicht notwendi- gerweise gesünder. Wie auch bei Pro- dukten mit herkömmlichen Süß- stoffen sollte beim Verbraucher nicht der Eindruck entstehen, dass solche Lebensmittel unbedenklich konsu- miert werden können, da sie ver- meintlich keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel oder das Gewicht haben”, erklärt auch Elisabeth Schnellbächer, Vorstandsvorsitzen- de des VDBD. Nach Meinung der Experten sollten Menschen mit Dia- betes Kuchen und andere Lebensmit- tel mit ungünstigen Nährwertpro- filen generell nur in geringen Men- gen verzehren, egal, ob mit Stevia, einem anderen Süßstoff oder Haus- haltszucker zubereitet. Süßstoffe soll- ten – wenn überhaupt – nur maßvoll verwendet werden, um das Verlangen nach Süßem nicht noch durch Ge- wöhnung zu steigern.

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In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Das Süßungsmittel ist seit dem 2. Dezember 2011 in der EU zugelassen. diabetesDE –

Deutsche Diabetes-Hilfe und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) empfehlen es Diabetikern jedoch nur bedingt.

Stellungnahme zu Stevia

PRAXIS DIABETES

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INFORMATIONEN

diabetesDE –

Deutsche Diabetes-Hilfe Bundesgeschäftsstelle Reinhardtstraße 31 10117 Berlin

Tel.: 0 30/2 01 67 70 Fax: 0 30/20 16 77 20 E-Mail: info@diabetesde.org Internet: www.diabetesde.org oder www.deutsche-diabetes-hilfe.de

22 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2012 | www.pta-aktuell.de

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