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Zwischenbericht des Gemeinderats zum Anzug Maja Kopp und Kons. betreffend Entwässerung im Moostal

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Reg. Nr. 1.3.1.12 (Nr. 06-10.568.2)

Zwischenbericht des Gemeinderats zum Anzug Maja Kopp und Kons. betreffend Entwässerung im Moostal

1. Anzug Wortlaut:

"In den letzten Jahren kommt es wiederholt zu Problemen bei der Entwässerung des Moostals. Wasserströme fliessen bei starken Regenfällen unkontrolliert über Wiesen und ins Ackerland. Erosion, als Folge davon, mindert den Wert der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mittels dringend notwendig gewordenen Sofortmassnahmen in den Jahren 2006 und 2007 kann die Situation etwas entschärft werden.

Der Flurname „Im Moos“ bezeichnet Feuchtgebiete, Zonen mit Vernässungen und Quell- sümpfen. Da das Moostal schon seit jeher – und bis heute – eine grosse Bedeutung für die Landwirtschaft Riehens hat, wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts damit begon- nen, das Wasser gezielt abzuleiten. 1943 wurde ein aufwändiges, fein verästeltes Drai- nagesystem erstellt.

Nach über 60 Jahren kann dieses System heute seine Aufgabe nicht mehr erfüllen, es ist dringend zu sanieren. Aus heutiger Sicht macht es jedoch keinen Sinn, das bisherige System in gleicher Form zu reparieren. Die Kosten dafür wären unangemessen hoch.

Heute hat man Kenntnis davon, wie auf ökologisch sinnvollere und gleichzeitig ökonomi- schere Weise die Entwässerung gelöst werden kann.

Angesichts des Handlungsbedarfs in dieser Sache bitte ich den Gemeinderat zu prüfen und berichten,

1. wie er gedenkt, das Problem der Entwässerung im Moostal zu lösen.

2. wie neben den erfolgten und schon geplanten Notmassnahmen eine langfristige Lö- sung erreicht werden kann.

3. ob der Gemeinderat gewillt ist, die Sanierung der Drainage mit einer ökologischen Aufwertung des Immenbachs oberhalb des „Mooswäldeli“ zu verbinden.

4. ob der Gemeinderat bereit ist, bei den zuständigen kantonalen Stellen auf die Dring- lichkeit des Problems hinzuweisen und die Interessen der Landwirtschaft, der Land- besitzer und der „Erholung suchenden“ Bevölkerung Riehens zu vertreten.“

sig. Maja Kopp-Hamberger Roland Lötscher

David Atwood Hans-Rudolf Lüthi

Lukas Baumgartner Andrea Pollheimer Roland Engeler-Ohnemus Franziska Roth-Bräm Marianne Hazenkamp-von Arx Jürg Sollberger

Salome Hofer Guido Vogel

Monika Kölliker-Jerg

www.riehen.ch

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Seite 2 Der Gemeinderat beantwortet den Anzug wie folgt:

Die Entwässerungsprobleme im Moostal und Lösungsansätze hat der Gemeinderat bei ver- schiedenen Gelegenheiten umschrieben, so in der Beantwortung der Interpellation Hazen- kamp vom Oktober 2006 und im Zwischenbericht vom März 2009 zum vorliegenden Anzug.

An der Grundkonstellation der sehr komplexen Sachlage hat sich nichts geändert; diese wird als bekannt vorausgesetzt.

Als schwierigster Teil der Aufgabe hat sich die unklare rechtliche Lage erwiesen, in welcher sich alle Beteiligten befinden, wenn es um die Pflichten und Rechte bei der Realisierung ei- nes Projekts mit beträchtlicher Kostenfolge geht. Bei den erwähnten Beteiligten geht es um:

ƒ den Kanton Basel-Stadt als hoheitliche Instanz in der Landwirtschaft, im Boden- schutz, im Gewässer-, Hochwasser- und Grundwasserschutz sowie als Grundeigen- tümer;

ƒ die Gemeinde Riehen als zuständige Planungshoheit auf ihrem Gebiet mit Vorsorge- und Unterstützungspflichten gegenüber ihren Einwohnerinnen und Einwohnern so- wie als Landbesitzerin;

ƒ die privaten Landbesitzer, seien es Einzelpersonen oder Institutionen, welche bei konkreten Entwässerungsprojekten eingebunden und finanziell mitbeteiligt werden müssen.

Seit Kurzem liegt das rechtliche Gutachten des Rechtsdiensts der Gemeinde vom April 2010 zur vorliegenden Problematik vor. Dieses Gutachten bestätigt den unabdingbaren Einbezug aller Beteiligten sowohl in der Entscheidungsfindung für technische Lösungen wie auch in der Übernahme der anfallenden Kosten. Ein Verteilschlüssel kann jedoch nicht genannt werden, da die rechtliche Praxis für das vorliegende Problem in unserem Kanton fehlt. Auch die rechtlich mögliche Anordnung von Schutzmassnahmen durch den Kanton hätte eine ganze Reihe von rechtlichen Hürden zu nehmen.

Folgende notwendigen Entscheidungsgrundlagen sind unterdessen erarbeitet worden oder stehen kurz vor Abschluss:

ƒ Naturgefahrenkarte Basel-Stadt, welche alle Gefahrengebiete ausweisen muss und entsprechende Massnahmen vorschlägt oder vorschreibt. Die vom Bund vor- geschriebene Pflicht zur Erhebung einer kantonalen Naturgefahrenkarte. Diese Aufgabe wird voraussichtlich Ende Jahr erfüllt sein. Eine verwaltungsinterne Ver- nehmlassung wird folgen.

ƒ Flächendeckende Abflusskarte für Oberflächenentwässerung, besonders bei star- ken Regenfällen. Der Teil Moostal der „Multiflow-Karte“ liegt vor (Geografisches In- stitut Universität Basel).

ƒ Genereller Entwässerungsplan Gemeinde Riehen, liegt im Entwurf vor.

Dank verschiedenen in den letzten Jahren realisierten Massnahmen hat die Gefährdung von Liegenschaften und der Bodenfruchtbarkeit durch Erosion entscheidend abgenommen. Da- zu gehören:

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ƒ die flächendeckende Umstellung der landwirtschaftlichen Bearbeitung zur Minderung der Bodenerosion im Zuge des kantonalen Erosionsprojekts (mit Bundesbeteiligung);

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ƒ teilweise Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland (Mittelfeld) an exponierten Geländestellen;

ƒ Erweiterung der Abflussmöglichkeiten an staugefährdeten Stellen (Aufweitungen des Immenbachs und Erweiterung des Durchmessers eingedolter Abschnitte);

ƒ Bau von Abflussrinnen im Moostal mit Abfluss in den Immenbach;

ƒ regelmässige Reinigung verstopfter Drainageabschnitte im Landwirtschaftsgebiet.

Im laufenden Jahr wird ein Ingenieurbüro mit der Abklärung der technischen Lösungsmög- lichkeiten beauftragt. Sobald gangbare technische Varianten zur geordneten und berechen- baren Entwässerung des Moostals vorliegen, werden mit den kantonalen Fachstellen und den privaten Beteiligten die Verhandlungen über das weitere Vorgehen und die Kostentei- lung der gewählten Lösung aufgenommen.

Der Gemeinderat beantragt, den Anzug stehen zu lassen.

Riehen, 18. Mai 2010

Gemeinderat Riehen

Der Präsident: Der Gemeindeverwalter:

Willi Fischer Andreas Schuppli

Referenzen

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