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Aus Wissen wird Gesundheit : das Magazin des Universitätsklinikums Frankfurt. Ausgabe 01/2016

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Academic year: 2023

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DAS MAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS FRANKFURT Ausgabe 01/2016

S. 05 Prof. Graf wird neuer Ärztlicher Direktor S. 06 Universitätsklinikum gewinnt Gold in der Hygiene

S. 08 Erstmalig in Deutschland hochdosierte Strahlung gegen Prostatakrebs

S. 09 Vielversprechende Alternative zu Tierversuchen S. 10 6 Mio. Euro Förderung für ADHS-Forschung S. 11 Regionales Bündnis kämpft gegen Depression S. 13 Ärztlicher Bereitschaftsdienst eröffnet

S. 14 Millionenspende für erfolgreiche Hirntumor- forscher

S. 17 Digitaler Helfer erhöht die Patientensicherheit S. 19 Mitarbeiterporträt: Chirurg Prof. Schnitzbauer S. 20 Interview mit Klinikdirektor Prof. Marzi

Neue Chancen für die Leber

Auf der Basis eigener Forschungsergebnisse kann das Leberzentrum neue wegweisende Therapien anbieten (S. 03-04).

Die Leiter des universitären Leberzentrums Prof. Wolf O. Bechstein, Prof. Stefan Zeuzem und Prof. Thomas Vogl (v.l.n.r.) in einem Demoraum für interdisziplinäre Fallbesprechungen mit Aufnahmen einer Leber im Hintergrund und einem Modell des Organs in der Hand

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Die neue Ärztliche Bereitschaftsdienstzentrale befindet sich in Haus 1 direkt neben dem Haupteingang des Universitätsklinikums, hier links im Bild.

Das Frankfurter Universitätsklinikum ist ein Maximalversorger.

Das bedeutet, in unserem Haus behandeln wir Patientinnen und Patienten mit allen Arten von Erkrankungen. Wir sind gerne die zentrale medizinische Instanz für die Menschen der Region. Allerdings stellt die große Zahl an Patienten, die am Abend oder am Wochenende in die Notaufnahme des Uni versi- tätsklinikums kommen, eine Herausforderung dar. Nicht alle benötigen eine universitätsmedizinische Notfallbehandlung.

Umso mehr freut es uns, dass seit Anfang dieses Jahres der Ärztliche Bereitschaftsdienst (ÄBD) der Kassenärztlichen Ver - einigung Hessen eine Zentrale auf unserem Gelände bezogen hat – in Haus 1, direkt neben dem Haupteingang des Univer- sitätsklinikums. Damit entsteht eine zentrale Anlaufstelle für schwer oder leicht Erkrankte. Patienten mit kritischen Diagno- sen können ohne längeren Transport vom Bereitschaftsdienst in die universitätsmedizinische Behandlung überführt werden und die Notaufnahme wird am Wochenende entlastet, weil leichte Fälle an den Bereitschaftsdienst vermittelt werden.

Über die offizielle Eröffnung der ÄBD-Zentrale berichten wir in dieser Ausgabe.

Doch wir arbeiten nicht nur an der Ausweitung unserer Leis tungen, sondern erhöhen auch weiter die Qualität. Unter anderem setzt das Universitätsklinikum dazu sein Engagement für die Patientensicherheit fort. Im letzten August wurde ein digitalisiertes Compliance-Managementsystem installiert und nun im Januar in Betrieb genommen, das den Mitarbeitern stets aktuelles Wissen zu zahlreichen medizinischen Fachfra- gen und gesetzlichen Pflichten per Mausklick zur Verfügung stellt. Diese Datenbank enthält zum Beispiel die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu Infektionskrankheiten, sogenannte S-3-Leitlinien, in denen die medizinischen Fachgesellschaften die Behandlungsweisen für nahezu sämtliche Krank heiten definiert haben, sowie die Richtlinien der Bunde s ärzte kammer und des gemeinsamen Bundesausschusses. So sind in der Software über 5.000 Regelungen enthalten und werden monatlich automatisch aktualisiert. Außerdem sind genaue Ansprechpartner zu jedem Sachverhalt hinterlegt, die Mitarbeiter bei deren Fragen betreuen und die korrekte Anwendung von Bestimmungen sicherstellen können.

Außerdem wurde Prof. Kai Zacharowski, dem Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerzthe- rapie, in den USA große Ehre zuteil. Für die Bemühungen, die er, sein Team und nationale Partner seit Jahren auf dem Gebiet des Patientenblutmanagements unternehmen, wurde Prof. Zacharowski der Humanitarian Award der Patient Safety Movement Foundation verliehen – dies übrigens neben US-Präsident Barack Obama und Vizepräsident Joe Biden, die auch zu den Ausgezeichneten zählten. Lesen Sie mehr hierzu in diesem Magazin.

Titelthema dieser Ausgabe sind herausragende neue Angebote des interdisziplinären Leberzentrums. Dank erfolgreicher For - schung stehen hier wegweisende Therapien gegen Hepatitis C und Leberkrebs zur Verfügung. Auch auf weiteren Gebieten wie etwa Lungenkrebs, Hirntumoren und psychiatrischen Erkrank ungen können wir – auf den blauen Seiten – über wissenschaftliche Erfolge berichten, die die Medizin in unserem Haus und darüber hinaus voranbringen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Bettina Irmscher

Kaufmännische Direktorin

des Universitätsklinikums Frankfurt

IMPRESSUM

Herausgeber: Der Vorstand des Universitätsklinikums Frankfurt Konzept, Redaktion, Realisierung:

Gloria Mundi GmbH, Frankfurt

Ricarda Wessinghage, Stabsstelle Recht, Öffentlichkeits- und Pressearbeit (RÖP) Bezugsadresse:

Universitätsklinikum Frankfurt

Stabsstelle Recht, Öffentlichkeits- und Pressearbeit, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt,

E-Mail: Baerbel.Kischlat@kgu.de Fotos:

Christian Heyse (1, 14, 19), RÖP (3 oben, 5, 10, 13), jarun011/fotolia.com (3 unten), hywards/fotolia.com.com (7), BillionPhotos.com/fotolia.com.com (12), Martin Kaufhold (16 oben), Sandra Ohm (16 unten) und privat.

MIT SICHERHEIT DIE RICHTIGE

BEHANDLUNG FÜR ALLE PATIENTEN

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Eine erfolgreich behandelte Hepatitis-C-Patientin mit den drei Verantwortlichen des Leberzentrums: (v.l.n.r.) Prof. Stefan Zeuzem, Prof. Wolf O. Bechstein und Prof. Thomas Vogl

Auf der Basis eigener Forschungsergebnisse kann das uni- versitätsmedizinische Leberzentrum drei neue wegweisende Therapien zur Behandlung von Hepatitis C und Krebs anbieten.

Diese Erkenntnisse wurden unter anderem im weltweit füh- renden New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Das Leberzentrum am Universitätsklinikum Frankfurt ist der überregionale Standort für die Versorgung aller Formen und Stadien von Lebererkrankungen, inklusive der komplexesten Fälle, sowie für die Entwicklung von Therapieinnovationen:

Von einer neuen Wirkstoffkombination können weltweit Mil- lionen Hepatitis-C-Patienten profitieren, ein operatives Ver- fahren zur Leberteilung macht Hoffnung für Menschen mit Metastasenbefall und eine Lasertherapie beugt der Rückkehr von Krebszellen vor. Zu allen Verfahren hat das Leberzentrum in jüngster Zeit Forschungsergebnisse veröffentlicht oder neue Studien begonnen. „Diese wegweisenden Methoden aus verschiedenen Gebieten der Leberbehandlung belegen nicht nur die herausragende Qualität unserer medizinischen For- schung. So ist es Prof. Zeuzem gelungen, gleich zwei Fachar- tikel im New England Journal of Medicine zu publizieren, das als bestes medizinisches Fachmagazin gilt. Sie stehen auch für den Erfolg der interdisziplinären Zusammenarbeit in unserem Hause“, betont Prof. Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt. Im Leberzentrum haben sich die Medizinische Klinik 1, die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und das Institut für Diagnostische und Inter- ventionelle Radiologie zusammengeschlossen.

HEILUNG FÜR ALLE HEPATITIS-C-PATIENTEN?

Rund 130 bis 150 Millionen Menschen weltweit sind chronisch an Hepatitis C erkrankt. Im Verlauf führt sie oft zu Leberzir- rhose oder Leberkrebs, in vielen Fällen mit tödlichem Aus- gang. In der Ende 2015 im New England Journal of Medicine veröffentlichten internationalen Studie unter Federführung des Leberzentrums am Universitätsklinikum Frankfurt wurde eine neue Wirkstoffkombination untersucht: eine Mischung aus Sofosbuvir und Velpatasvir. Die Patienten nahmen das Medikament für zwölf Wochen täglich ein. Die Resultate waren eindeutig: Mit der Therapie konnten die Patienten in

95 bis 99 Prozent der Fälle geheilt werden. Bisherige Medika- mente verursachten noch starke Nebenwirkungen, die jetzt eingesetzten sind praktisch frei von ernsten Begleiterschei- nungen. Die Relevanz dieser Forschungsergebnisse ergibt sich vor allem aus der universellen Einsetzbarkeit.

„Wir haben jetzt die schonende Wirksamkeit eines Medi- kaments nachweisen können, das bei allen Genotypen der Krankheit sehr effektiv ist. Das erlaubt uns die Heilung fast aller Hepatitis-C-Patienten weltweit. Denn in Zukunft können nicht nur spezialisierte Zentren mit guten Diagnosemöglich- keiten diese Therapie erfolgreich einsetzen, sondern alle dezen- tralen Behandlungsstandorte“, erläutert Prof. Stefan Zeuzem, Studienleiter und Direktor der Medizinischen Klinik 1. Bislang ist die Therapie allein im Rahmen wissenschaftlicher Studien verfügbar, die Betroffenen am Universitätsklinikum Frankfurt angeboten werden. Das Leberzentrum forscht zudem in weiter- führenden Studien auch noch an Lösungen für die letzten verbliebenden Patienten, die nicht optimal von der bestehen- den Therapie profitieren.

LETZTE HOFFNUNG LEBERTEILUNG

Die Leber ist das am häufigsten von Krebsmetastasen be- fallene Organ. Bei einigen Krebserkrankungen kann durch chirurgische Entfernung der Lebermetastasen eine dauer-

NEUE CHANCEN FÜR DIE LEBER

Bislang wurden in der Hepatitis-C-Therapie viele verschiedene Medikamente eingesetzt.

Jetzt konnte die schonende Wirksamkeit eines Medikaments nachgewiesen werden, das bei allen Genotypen der Krankheit sehr effektiv ist.

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hafte Heilung erzielt werden. Dieses Verfahren kann aber nur dann angewendet werden, wenn nach der Leberteilent- fernung ausreichend funktionsfähiges Lebergewebe übrig- bleibt – andernfalls droht der Tod durch Leberversagen. Das Leberzentrum des Universitätsklinikums Frankfurt setzt in diesen Fällen ein Verfahren ein, das der Leitende Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Prof. Andreas A.

Schnitzbauer (siehe Seite 19), mitentwickelt hat.

Bei der Associating Liver Partition and Portal vein Ligation for Staged hepatectomy (ALPPS) wird die Leber geteilt. Dafür trennt man zunächst den befallenen Teil der Leber vom ge- sunden ab und unterbindet die Blutzufuhr in das kranke Ge- webe. Der intakte Teil der Leber wird dadurch stärker durch- blutet und vergrößert sich in kurzer Zeit deutlich. Nach rund zehn Tagen kann er die Aufgaben der Leber allein bewältigen.

Das befallene Gewebe lässt sich nun aus dem Körper entfernen.

Der Rest des Organs ist danach frei von Metastasen.

Im Herbst 2015 wurden unter zentraler Beteiligung des Frankfurter Leberzentrums erstmals die Anwendungs- und Forschungsergebnisse zu diesem Verfahren systematisch ausgewertet. „Die Studien bestätigen, dass die ALPPS eine vielversprechende Therapieoption für jene Patienten ist, für die keine anderen Behandlungsoptionen mehr bestehen“, fasst Prof. Wolf O. Bechstein, Direktor der Klinik für Allge- mein- und Viszeralchirurgie, zusammen.

LASER BEKÄMPFT TUMOR UND STÄRKT DIE IMMUNABWEHR Ein in diesem Jahr eingeführtes Verfahren bietet wieder Chancen für bereits behandelte Patienten, bei denen der Leberkrebs zurückkehrt. Die Therapie mit dem Namen immunstimulierende interstitielle Laser-Thermotherapie (imLIT) bekämpft die Tumorzellen und fördert gleichzeitig die körpereigene Immunabwehr für eine langfristige Heilung. Die Methode wird deutschlandweit einzig am Universitätsklini- kum angeboten.

Durch eine dünne Sonde, eine Art Schlauch, wird unter örtlicher Betäubung minimalinvasiv Laserstrahlung auf den Tumor geschossen. Dadurch werden die Krebszellen kontrol- liert erhitzt und das Tumorgewebe zerstört. Zusätzlich regt die Behandlung auch das Immunsystem zur Antwort gegen die Krebserkrankung an. Diese Wirkung beruht wahrscheinlich auf einer Stimulation von Immunzellen durch Zellabbaupro- dukte, wie man sie auch von Autoimmunkrankheiten kennt.

So erkennt der Körper bösartige Tumorzellen selbstständig besser, wodurch eine verstärkte Immunreaktion erreicht wird. Eine internationale Studie zu diesem Verfahren unter Leitung des Frankfurter Leberzentrums startet aktuell. „Es handelt sich bei dieser interventionellen Methode um eine

für den Patienten wenig belastende Therapie. Wir erwar- ten, dass die verschiedenen Komponenten eine umfassende Behandlung der gesamten Tumorerkrankung ermöglichen – eine echte Chance für Patienten mit wiederkehrenden primären oder sekundären Tumoren, also Metastasen, in der Leber“, erläutert Prof. Thomas Vogl, Studienleiter und Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum.

DAS LEBERZENTRUM:

VERNETZUNG FÜR DEN MEDIZINISCHEN FORTSCHRITT

Im klinischen Alltag spielen Lebererkrankungen eine wichtige Rolle. Schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Leberzir rhose und Leberkrebs nehmen kontinuierlich zu, können aber heute früher diagnostiziert und besser behandelt werden. Die zu- nehmende Komplexität und Spezialisierung in den einzelnen Fachgebieten verlangt nach einem gemeinsamen Konzept, das alle individuellen Aspekte berücksichtigt und immer wie- der an veränderte Krankheits- und Lebenssituationen des Patienten angepasst werden muss. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben die Medizinische Klinik 1, die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und das Institut für Dia- gnostische und Interventionelle Radiologie bereits 2007 das Frankfurter Leberzentrum gegründet.

Im Mittelpunkt der interdisziplinären Zusammenarbeit steht das wöchentliche Leberboard, in dem alle Patienten mit kom- plexen Lebererkrankungen besprochen werden. Durch die enge Kooperation der Fachdisziplinen können neue Verfahren schnell in die Regelversorgung von Patienten integriert werden.

Zudem erhalten die Patienten den Zugang zu modernen Medikamenten sowie diagnostischen und therapeutischen Verfahren bereits vor der Zulassung im Rahmen von klini- schen Forschungsstudien.

Immunstimulierende interstitielle Laser-Thermotherapie: Durch die mit dem Laser erzielten niedrigen Temperaturen an den Tumorgrenzen (1) werden intakte Tumorantigene freigesetzt (2). Das erzeugt eine spezifische Immunantwort gegen den noch vorhandenen Tumor und über den Blutkreislauf (3) auch gegen Metastasen an anderen Lokalisationen (4).

Bei der ALPPS trennt man zunächst den befallenen Teil der Leber vom gesunden ab. Nach rund zehn Tagen kann dieser die Aufgaben der Leber allein bewältigen.

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Wissenschaftsminister Boris Rhein hat am 12. Februar in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender den neuen Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt, Prof.

Jürgen Graf, der Öffentlichkeit vorgestellt und ihn willkommen geheißen.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, mit Herrn Prof. Graf einen qualifizierten, er- fahrenen und angesehenen Fachmann in der Medizinlandschaft als neuen Ärztlichen Direktor für das Universitätsklinikum Frankfurt zu gewinnen. Er wird sein Amt ab 1. Juli 2016 antreten. Es ist uns gelungen, einen nahtlosen Amtsübergang vom altersbedingt ausscheidenden Ärztlichen Direktor, Herrn Prof. Jürgen Schölmerich, auf seinen Nachfolger zu gewähr- leisten.“

Die Anforderungen an die moderne Universitätsmedizin sind hoch, die Rahmenbedingungen alles andere als einfach. Der Sonderstatus, den alle Universitätskliniken in der Kranken-

hauslandschaft einnehmen, wird finanziell in den gesund- heitspolitischen Rahmenbedingungen nicht auskömmlich berücksichtigt. Erheblicher Kostendruck prägt die Arbeit der Klinikumsvorstände überall. Die Zahl von Universitätsklini- ken mit Fehlbeträgen bei Jahres- und Betriebsergebnissen nimmt bundesweit zu. Wissenschaftsminister Boris Rhein:

„Hauptaugenmerk für das Universitätsklinikum Frankfurt sind die sinnvolle Verknüpfung von Krankenversorgung mit Forschung und Lehre sowie die Wirtschaftlichkeit des Kranken- hausbetriebs, ohne dabei das Wohl der Patienten aus dem Blick zu verlieren.“

Prof. Jürgen Graf ergänzt: „Es ist in der Krankenversorgung unsere Aufgabe, die Patientensicherheit bei bester Qualität der medizinischen Betreuung zu gewährleisten und für unsere Patienten und Zuweiser in der Region und im Land ein stets ansprechbarer und verlässlicher Partner zu sein. Als Universitätsklinikum haben wir neben dem Alleinstellungs- merkmal auch die Chancen und Verpflichtung, durch Impulse in Lehre und Forschung den Fortschritt der Medizin nachhaltig und positiv zu beeinflussen.“ Prof. Jürgen Graf ist momentan noch Klinischer Direktor am Klinikum Stuttgart.

Die Ergebnisse der DFG-Fachkollegienwahl für die Amtsperiode 2016 bis 2019 stehen fest: Aus der Frankfurter Universitätsme- dizin wurden Prof. Gerd Geißlinger, Prof. Ingo Marzi und Prof.

Hubert Serve in das Fachkollegium Medizin gewählt. Die Gremien haben eine wichtige Funktion bei der Vergabe von Fördermitteln.

Die Fachkollegien der Deut- schen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewerten die Anträge auf finanzielle Förderung von Forschungsvorhaben anhand der eingegangenen Gutachten.

Für die Amtsperiode 2016 bis 2019 wurden die Gremien neu gewählt. Die Wahl fand vom 26.

Oktober bis zum 23. November 2015 statt. Insgesamt haben 48.604 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Wahl teilgenommen und ihre bis zu sechs Stimmen elektro- nisch auf die Kandidierenden verteilt.

Dabei wurde Prof. Gerd Geißlin- ger, Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie, für das Fachgebiet „Pharmakologie“

gewählt. Prof. Ingo Marzi, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs- chirurgie, wurde für das Fachgebiet „Unfallchirurgie und Orthopädie“ und Prof. Hubert Serve, Direktor der Medizini- schen Klink II, für den Bereich

„Hämatologie, Onkologie, Transfusionsmedizin“ gewählt.

Aus jedem der drei Fachgebiete sind insgesamt jeweils drei Wissenschaftler im Fachkollegi- um Medizin vertreten. Die Mitglieder werden ihr Amt im Frühjahr 2016 antreten.

„Die Fachkollegien spielen eine zentrale Rolle bei der Beurteilung der an die DFG gesendeten Förderanträge. Ihre Wahl durch die Gemeinschaft der jeweiligen Fachwissen- schaftlerinnen und Fachwissenschaftler trägt nicht zuletzt zur Akzeptanz der Förderentscheidungen bei. Wir freuen uns daher über alle Wählerinnen und Wähler, die dieses Kernele- ment der Selbstverwaltung der deutschen Wissenschaft mit Leben gefüllt haben“, erläutert der DFG-Präsident Prof. Peter Strohschneider.

Wissenschaftsminister Boris Rhein (li.) und Prof. Jürgen Graf, der neue Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt

NEUER ÄRZTLICHER

DIREKTOR AM UNIVERSITÄTS- KLINIKUM VORGESTELLT

DREI FRANKFURTER

MEDIZINER IN DFG-FACH- KOLLEGIUM GEWÄHLT

Prof. Hubert Serve

Prof. Ingo Marzi

Prof. Gerd Geißlinger

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Prof. Kai Zacharowski (re.) mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton im Rahmen der Humanitarian-Award-Verleihung

In Kalifornien wurde Prof. Kai Zacharowski von der Patient Safety Movement Foundation neben US-Präsident Barack Obama und Vizepräsident Joe Biden für seinen wichtigen Beitrag zur Reduzierung vermeidbarer Patientensterbefälle ausgezeichnet.

Die Patient Safety Movement Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der vermeidbaren Todesfälle von Kranken- hauspatienten weltweit bis zum Jahr 2020 massiv zu reduzie- ren. Daher zeichnet sie jährlich auf dem World Patient Safety, Science and Technology Summit die besten Ideen und Initia - tiven mit dem Humanitarian Award aus. Einer der insgesamt vier Preisträger für das Jahr 2015 ist Prof. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Frankfurt. Er erhielt die Auszeichnung beim diesjährigen Kongress Ende Januar in Kalifornien für seine Forschung zu einem neuen System des Blutmanagements. Mit diesem werden die knappe Ressource Blut möglichst sparsam eingesetzt und gleichzeitig die Patientensicherheit erhöht. Neben dem Frankfurter Medi ziner wurden unter anderem der amerikanische Präsident Barack Obama und Vizepräsident Joe Biden gemeinsam für ihren Einsatz zur Etablierung des flächendeckenden Kranken - versicherungsnetzes geehrt. An dem Kongress nahmen 250 internationale Fachleute aus Medizin und Politik teil, dazu zählten der ehemalige US-Präsident Bill Clinton sowie Thomas Zeltner, ehemaliger Direktor des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit und aktueller Sonderbeauftragter der WHO-Ge- neraldirektorin. Die Studiengruppe um Prof. Zacharowski reiste aus Deutschland mit Vertretern aus vier Universitätskli- nika an: Frankfurt, Bonn, Kiel und Münster. Die Gruppe beendete jüngst ihre gemeinsame Studie zum Patient Blood Management mit 129.000 Patienten.

HUMANITARIAN AWARD FÜR

FRANKFURTER MEDIZINER

Die Vertreter der Studiengruppe beim Kongress: (v.l.n.r.) PD Dr. Jochen Renner (Kiel), Prof.

Patrick Meybohm (Frankfurt), Prof. Kai Zacharowski (Frankfurt), PD Dr. Matthias Grüne- wald (Kiel), Dr. Maria Wittmann (Bonn) und Prof. Georg Baumgarten (Bonn). Auf dem Bild fehlt Prof. Hugo Van Aken (Münster).

UNIVERSITÄTSKLINIKUM GEWINNT GOLD IN DER HYGIENE

Dem Universitätsklinikum Frankfurt wurde im Dezember das Gold-Zertifikat der Aktion Saubere Hände verliehen. Es konnte also im Rahmen der Kampagne seine Händehygiene nachweislich noch weiter verbessern. In ganz Hessen erfüllen momentan lediglich vier Krankenhäuser die hohen aktuellen Bewertungskriterien dieser Kategorie. Das Zertifikat ist für zwei Jahre gültig. Um diese Auszeichnung zu erhalten, musste das Universitätsklinikum unter anderem kontinuier- lich die Mitwirkung der Mitarbeiter überprüfen und einen Aktionstag zur weiteren Verbesserung der Händedesinfektion durchführen. Außerdem werden für die Zertifikatsverleihung die Teilnahme der Mitarbeiter an Fortbildungskursen und der Nachweis eines besonders hohen Händedesinfektionsmittel- verbrauchs gefordert. Der Ärztliche Direktor und Vorstands- vorsitzende des Universitätsklinikums Prof. Jürgen Schölme- rich freut sich über die Auszeichnung: „Zum Wohle unserer Patienten nehmen wir das Thema Hygiene sehr ernst. Das Gold-Zertifikat ist eine sehr erfreuliche Bestätigung unserer großen Bemühungen für eine optimale Patientensicherheit.“

Händehygiene, insbesondere die Desinfektion mit alkoholba- sierten Mitteln, gilt als wichtigste Maßnahme zum Schutz der Patienten vor im Gesundheitswesen erworbenen Infektionen.

Obwohl die entsprechenden Maßnahmen in Deutschland – im internationalen Vergleich – bereits seit Jahren gut etabliert sind, gibt es dennoch erhebliches Steigerungspotential. Die Aktion Saubere Hände verfolgt daher das Ziel, die Umsetzung der Händehygiene im Gesundheitswesen zu verbessern. Sie ist weltweit eine der größten und erfolgreichsten nationalen Kampagnen. Das Projekt wurde Anfang 2008 vom Deutschen Bundestag ins Leben gerufen und wird vom Bundesgesund- heitsministerium gefördert. Es basiert auf der 2005 gestarte- ten WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care“.

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Krebs in der Lunge ist die Krebstodesursache Nummer eins in Deutschland.

FORTSCHRITTE IM KAMPF GEGEN DEN LUNGENKREBS MACHEN UMDENKEN

ERFORDERLICH

Der 10. Frankfurter Lungenkrebskongress kann über erfreuliche Erfolge berichten.

Am 30. Januar 2016 fand am Universitätsklinikum Frankfurt zum zehnten Mal der Frankfurter Lungen- krebskongress statt. Diese Veranstaltung hat sich inzwischen zu einem festen Bestandteil der immer wichtigeren multiprofessio- nellen und interdisziplinä- ren Kooperation weit über die Grenzen der Rhein- Main-Region hinaus ent - wickelt. Lungenkrebs ist immer noch die Tumortodes- ursache Nummer eins in Deutschland und anders als bei anderen Krebserkrankungen ist die ansteigende Tendenz ungebrochen. In den letzten Jahren haben sich allerdings einige Hoffnung machende Neuerungen ergeben.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden die neuesten Entwick- lungen auf dem Gebiet der Diagnostik und der Therapie von renommierten Spezialisten vorgestellt. Auf diesem Wege konnten Ärzte und andere Mitglieder des Betreuungsteams den aktuellen Stand erfahren, ihre eigenen Erfahrungen einbringen und Fragen mit den Experten diskutieren. Die neuen molekularen Therapieoptionen machen eine immer komplexere individuelle Anpassung der Behandlung an die große Zahl von möglichen Einflussfaktoren notwendig.

„Wir benötigen ein multiprofessionelles und multidisziplinä- res Team, um alle Informationen berücksichtigen zu können.

Wir brauchen aber auch eine Instanz, welche all diese viel - schichtigen Informationen zusammenbringt“, sagt Prof. TOF Wagner, Leiter des Universitären Lungenkrebszentrums und gleichzeitig einer der Gründer dieser Kongressveranstaltung.

Er ergänzt: „Entscheidungen werden im Team – in der Tumor- konferenz – getroffen. Aber auch dort muss es einen Men- schen geben, der den ganzen Patienten im Blick hat, nicht nur einzelne Befunde. Und natürlich braucht der Patient

einen Vertrauten, der ihn mitnimmt auf dem Weg durch die schwierigen Passagen bei der Bewältigung einer solchen Erkrankung.“

In diesem Jahr standen neben einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre einige besondere Themen auf dem Programm. So wurde unter anderem die Immunonkologie, die endlich hof - fähig geworden ist, ausführlich abgehandelt. Aber auch eine Aktualisierung zu den Themen der chirurgischen, medikamen- tösen und strahlentherapeutischen Therapieelemente war im Programm.

Prof. TOF Wagner, Leiter des Universitären

Lungenkrebszentrums UNIVERSITÄRES LUNGENKREBSZENTRUM FRANKFURT

Das Universitäre Lungenkrebszentrum Frankfurt bietet sämtliche Optionen in Diagnostik, präoperativer Bestands- aufnahme, Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie an.

Die Heilungsstrategie für jeden einzelnen Patienten wird in wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenzen besprochen, an denen Experten aus Thoraxchirurgie, Pneumologie, Internistischer Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie und bei Bedarf auch aus anderen Fachdisziplinen teilnehmen. Das Universitäre Lungenkrebs - zentrum Frankfurt ist integriert in das Universitäre Cent- rum für Tumorerkrankungen (UCT). Dabei handelt es sich um eines der wenigen in Deutschland durch die Deutsche Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren, deren Schwerpunkt neben der Patientenversorgung auch auf Forschung und Lehre liegt.

Im Frankfurter Universitären Lungenkrebszentrum ar- beiten Kollegen aus dem Universitätsklinikum und dem St. Elisabethen-Krankenhaus zusammen. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat die gemeinsame Arbeit mit einem Zertifikat ausgezeichnet und damit bestätigt: In beiden Kli- niken werden die Patienten nach einheitlichen Regeln und Leitlinien behandelt, die höchsten Ansprüchen genügen.

Damit gehört Frankfurt offiziell zu den besten und größten Lungenkrebs zentren Deutschlands und ist der einzige zer- tifizierte Standort in Hessen überhaupt.

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Die kurzzeitige, hochdosierte Strahlung gegen Prostatakrebs wird mithilfe des CyberKnifes durchgeführt.

ERSTMALIG IN DEUTSCHLAND: STUDIE TESTET KURZZEITIGE, HOCHDOSIERTE STRAHLUNG GEGEN PROSTATAKREBS

Das Universitätsklinikum Frankfurt führt in Zusammenarbeit mit weiteren Uniklinika und dem Saphir Radiochirurgiezentrum die erste klinische Studie in Deutschland zur hochdosierten Strahlenchirurgie beim Prostatakarzinom durch.

Prostatakrebs ist die häufigs- te Krebserkrankung beim Mann. Im frühen Stadium kommen zur Behandlung mehrere Optionen in Frage:

Bestrahlung, Operation oder zunächst nur aktive Über- wachung. Eine relativ neue Therapieform ist die kurzzei- tige, hochdosierte Strahlen- chirurgie. Die Wirksamkeit dieser Methode wird jetzt in Deutschlands erster und derzeit einziger klinischer Studie untersucht. Sie ist auf Patienten über 70 Jahren ausgelegt und wird gemeinsam von den Universitätsklinika Frankfurt, Schleswig-Holstein und Rostock sowie dem Saphir Radiochirurgiezentrum durchge- führt. Dabei wird ein Bestrahlungsverfahren eingesetzt, das in der Prostatabehandlung erstmalig in Deutschland für diese Studie zugelassen wurde: die sogenannte hypofraktionierte Strahlenchirurgie mithilfe des CyberKnifes. Prof. Claus Rödel, Direktor der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklini- kum Frankfurt, erläutert: „Erste Tests in den USA und Kanada sind vielversprechend. Das Verfahren hat das Potenzial, die Be- handlung bei Prostatakrebs zu verbessern sowie angenehmer und schonender zu gestalten. Wir erhoffen uns eine deutliche Steigerung der Lebensqualität für unsere Patienten.“ Es ist das erste große wissenschaftliche Projekt unter Beteiligung des Saphir Radiochirurgiezentrums, nachdem seine Leitung gewechselt hat.

PRÄZISERE BESTRAHLUNG ERMÖGLICHT HÖHERE DOSIS

Die intensitätsmodulierte Bestrahlung der Prostata ist als Stan- dardtherapieverfahren schon seit längerem etabliert. Dabei

wird die Prostata über einen Zeitraum von etwa sechs bis acht Wochen täglich mit relativ niedriger Einzeldosis bestrahlt.

Diese Einzelanwendungen bezeichnet man als Fraktionen. Die Verteilung der Strahlendosis auf viele kleine Portionen wird insbesondere zur Schonung des Normalgewebes durchgeführt.

In einer ersten wissenschaftlichen Weiterentwicklung wurden die Bestrahlungen von 40 auf 25 Fraktionen reduziert, also auf etwa fünf Wochen Behandlungszeit. Mit der aktuellen Studie zur hypofraktionierten Strahlenchirurgie wird eine noch wei- tergehende Reduzierung der Fraktionen getestet. Vorausset- zung dafür sind moderne Bestrahlungsmethoden, mit denen sich noch genauer zielen lässt. Die Behandlung erfolgt dabei mit nur fünf Fraktionen und lediglich über einen Zeitraum von etwa anderthalb Wochen. In den USA wurden bereits erste vielversprechende Langzeitergebnisse von über 1.500 Patienten vorgestellt. Die US-amerikanische Fachgesellschaft für Strahlentherapie hat die hypofraktionierte Strahlenchirur- gie mittlerweile als eine mögliche Alternative zur Standardbe- handlung für Prostatakrebs empfohlen.

ERSTMALIG IN DEUTSCHLAND EINGESETZT UND GEPRÜFT

Neue Bestrahlungsverfahren dürfen in Deutschland nur nach strengen klinischen Prüfungen und Genehmigung durch das Bundesamt für Strahlenschutz eingesetzt werden. Ein For- schungsverbund hat den Einsatz der neuen Behandlungsme- thode im Rahmen der klinischen Studie Hypostat beantragt und vor kurzem die Genehmigung durch das Bundesamt er- halten. Die hypofraktionierte Strahlenchirurgie wird dabei mit den beiden robotergestützten CyberKnife-Systemen in Frank- furt und Güstrow durchgeführt. In dem Projekt kooperiert Prof. Claus Rödel vom Universitätsklinikum Frankfurt mit der Klinik für Strahlentherapie und dem Prostatakarzinom-Zent- rum am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck unter der klinischen Leitung von Prof. Jürgen Dunst, dem Universitätsklinikum Rostock unter der Leitung von Prof.

Guido Hildebrandt und dem Saphir Radiochirurgiezentrum in Frankfurt unter der medizinischen Leitung von Dr. Detlef Im- hoff und in Güstrow unter der Leitung von Dr. Stefan Hutten- locher. Koordiniert wird die Studie vom Zentrum für klinische Studien der Universität zu Lübeck unter der Leitung von Prof.

Prof. Claus Rödel

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Andreas Ziegler und Dr. Katja Krockenberger, die jüngst für ihre Forschungsarbeiten ausgezeichnet wurden. Für Hypostat werden in Kiel, Lübeck, Rostock bzw. Güstrow ab Januar und in Frankfurt ab Februar 2016 Patienten aktiv rekrutiert.

UNTER NEUER LEITUNG WIRD DIE RADIOCHIRURGIE WEITERENTWICKELT

Sowohl bei wissenschaftlichen Studien wie der Hypostat als auch bei der Patientenbehandlung kooperiert das Univer- sitätsklinikum Frankfurt mit dem Saphir Radiochirurgie- zentrum. Im vergangenen Jahr hat eine neue Leitung die Verantwortung für die beiden Standorte in Frankfurt und Güstrow übernommen. Während ein wissenschaftlicher Beirat aus den Professoren verschiedener Universitäten und Krankenhäuser in Norddeutschland bereits seit 2010 aktiv arbeitet, wurde 2014 auch für Frankfurt ein Beirat unter der Leitung von Prof. Volker Seifert, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, und Prof. Rödel aus der Strahlentherapie etabliert.

„Am Wichtigsten ist uns die wissenschaftliche Auswertung unserer Behandlungen, um das Verfahren der Radiochir- urgie nach Evidenz-basierten Kriterien und innerhalb kon- trollierter klinischer Studien weiterzuentwickeln“, so der Geschäftsführer der Saphir Rüdiger Strege. Der Leiter der Forschung und Entwicklung, Dr. Oliver Blanck, fügt hinzu,

„dass unsere Patienten enorm von der engen Verbunden- heit mit den Uniklinika profitieren. Frankfurt ist dabei ein besonderes Zentrum, da wir die Behandlungen gemein- schaftlich mit den Ärzten und Physikern des Universitäts- klinikums durchführen.“ Neben dem Neurochirurgen des Saphir Radiochirurgiezentrums, Dr. Robert Wolff, behan- deln Dr. Detlef Imhoff und Dr. Panagiotis Balermpas, beide Oberärzte der Strahlentherapie am Universitätsklinikum, insbesondere Tumorlokalisationen außerhalb des Schädels.

Das Saphir Radiochirurgiezentrum mit Standorten in Frank- furt am Main und Güstrow zählt zu den führenden Ra- diochirurgie-Einrichtungen Deutschlands. Es bietet seinen Patientinnen und Patienten durch intensive Kooperation mit fünf führenden deutschen Universitätskliniken (Frank- furt, Rostock, Kiel, Lübeck, Greifswald) eine bestmögliche und wissenschaftlich evaluierte Hochdosis-Strahlentherapie (Radiochirurgie) mit neuster Technologie (CyberKnife). Das CyberKnife ist dabei ein klinisch etabliertes, hochpräzises, bildgestütztes, robotergeführtes Bestrahlungssystem für die radiochirurgische Behandlung von intrakraniellen und extrakraniellen gutartigen und bösartigen Tumoren und funktionellen Störungen.

Die Radiochirurgie ist eine generell nichtinvasive externe und sichere hochenergetische Röntgenbestrahlung von klar definierten Zielstrukturen, die als ambulante Behandlung in einer oder einigen wenigen Sitzungen durchgeführt wird. Die Neurochirurgen und Strahlentherapeuten des Zentrums sind seit Jahrzenten führend in der Radiochirur- gie in Deutschland tätig und zusammen mit den Partnern entwickeln sie das CyberKnife seit seinen Anfängen im Jahr 1987. Die Erfahrungen mit der Robotertechnik und der Behandlungsplanung sind dadurch weltweit einmalig.

Weitere Informationen über das Saphir Radiochirurgie Zen- trum finden Sie unter www.saphir-radiochirurgie.com.

VIELVERSPRECHENDE ALTERNATIVE ZU TIER- VERSUCHEN

Frankfurter Wissenschaftler haben ein neuartiges Verfahren zur Untersuchung von bakteriellen Infektionen mittels menschlichen Gewebes erstmalig erfolgreich eingesetzt.

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Volkhard Kempf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, fand heraus, dass bestimmte bakterielle Infektionen an Nabelschnurgewebe simuliert werden können. Dabei lassen sich realistischere Ergebnisse als bei den bisher genutzten Zellkur- oder Tierversuchen erzielen. Nabelschnurgewebe eignet sich besonders gut für diese Simulation, da mit seiner Hilfe der menschliche Blut- fluss imitiert wird und so Infektionsbedingungen ex vivo (also außerhalb des menschlichen Körpers) nachgestellt werden können. Die Forscher untersuchten, wie sich Bartonella henselae, ein von Katzen auf den Menschen übertragenes Bakterium, sowie der gefährliche Krankenhauskeim Acinetobacter bau- mannii an Blutgefäßzellen anheften. Dies stellt eine der zentralen Phasen der Infektion dar. „Dieses neue Testverfah- ren könnte die experimentelle Grundlage für neue antiinfek- tive Therapien legen und die medizinische Forschungspraxis wesentlich beeinflussen“, sagt Prof. Kempf.

Normalerweise wird das Gewebe der Nabelschnur nach der Geburt entsorgt.

Mit der neuen Methode wurden die in den Nabel- schnüren vorhandenen Blutgefäße stattdessen dazu genutzt, die krankmachen- den Eigenschaften von Bartonella henselae und Acinetobacter baumannii zu analysieren.

Dafür schnitten die Wissenschaftler die Nabelschnur in zwei Stücke von circa fünf Zentimetern Länge. Die Nabelschnur- vene des Gewebes verbanden sie mit einer Art Schlauchsystem, um einen Blutfluss zu erzeugen. Durch diese Venen leiteten sie dann Bakterien sowie genetisch modifizierte Erreger und untersuchten das Ausmaß der Anheftung an die Innenseite der Blutgefäße.

Das Verfahren hat mehrere Vorzüge: Menschliche Nabel- schnüre sind in großer Zahl verfügbar und lassen sich problemlos für die Forschung nutzen. In ihren Venen kann ein konstanter Blutfluss erzeugt werden, der den Bedingun- gen im menschlichen Körper entspricht. Prof. Kempf sieht daher großes Potenzial: „Wir konnten in unseren Untersu- chungen belegen, dass dieses Modell sehr gut die Infektions- bedingungen von Blutgefäßzellen imitiert. Diese sind realistischer als Zellkultur- und Tierversuche. Es stellt damit eine vielversprechende und ethisch sehr gut vertretbare Forschungsmethode dar.“

Künstlicher Blutfluss im Nabelschnurge- webe

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6 MILLIONEN FÜR EINE ZEITENWENDE IN DER ADHS-BEHANDLUNG

Stellten das Forschungsprogramm gemeinsam auf einer Pressekonferenz vor: (v.l.n.r.) Prof. Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor, Prof. Andreas Reif, Studienleiter und Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Dr. Hannah Cholemkery, Leitende Forschungspsychologin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, und Prof. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin.

Die Europäische Union fördert ein Forschungsprojekt unter Federführung des Frankfurter Universitätsklinikums mit sechs Millionen Euro: Die internationale Studie will die Mechanis- men hinter der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und mit ihr gemeinsam auftretenden Erkrankungen offenlegen und damit die Diagnose und Behandlung psychi- scher Störungen auf eine neue Basis stellen.

Etwa fünf Prozent der Kinder sind von ADHS betroffen und in vielen Fällen bleiben sie es bis ins Erwachsenenalter. Die Erkrankung ist oft auch der Einstieg in eine, potenziell ver- meidbare, negative Gesamtentwicklung: Andere psychische Störungen wie etwa Depressionen, Aggressionen, Drogen- missbrauch oder Adipositas können folgen.

Diese psychiatrischen Krankheitsbilder werden nach wie vor größtenteils nach ihren Symptomen diagnostiziert und behandelt – im Gegensatz zur großen Mehrheit der Erkran- kungen in anderen medizinischen Fachgebieten. In einem großangelegten Forschungsprogramm unter Federführung des Frankfurter Universitätsklinikums mit 18 internationalen Partnerinstitutionen soll nun die Basis für eine neue Art von Diagnose und Therapie gelegt werden. Die Studie hat das Ziel, die physiopathologischen Mechanismen hinter ADHS und den damit zusammen auftretenden Erkrankungen zu verstehen.

Hierin liegt ein enormes Potenzial für die Prävention und Behandlung von ADHS sowie der potenziellen psychischen Folgeerkrankungen. Dies hat große Relevanz für die öffentli- che Gesundheit in ganz Europa und wird daher von der Europäischen Union insgesamt mit sechs Millionen Euro gefördert. Davon fließen eine Million Euro an den For- schungsstandort Frankfurt. Die Laufzeit des Forschungspro- gramms beträgt fünf Jahre.

„Diese großartige Förderzusage bestätigt die Frankfurter Hoch- schulmedizin als Standort einer exzellenten Verzahnung von Wissenschaft und klinischer Praxis und belegt zudem auch die sehr gute internationale Vernetzung unserer Forschung“, freut sich Prof. Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor und

Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt.

Der Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität, Prof. Josef Pfeilschifter, ergänzt: „Den Verantwortlichen ist es gelungen, ein außergewöhnliches Forschungsprogramm zu entwickeln. Es hat neben der Verbesserung von Diagnose und Therapie auch das Potenzial, wegweisende Impulse für die weitere Erforschung psychischer Erkrankungen zu geben.“

ADHS IST HÄUFIG DER START EINER NEGATIVEN ENTWICKLUNG ADHS ist der Ausgangspunkt der Studie Comorbid Conditions of ADHD (CoCA), weil es meist im Kindesalter beginnt und den anderen Störungen damit vorausgeht. „Unser zentrales Ziel ist es, den Behandelnden und der Gesellschaft insgesamt Instrumente an die Hand zu geben, damit Jugendliche und junge Erwachsene mit ADHS nicht in eine Negativspirale psychischer Störungen geraten“, erklärt Prof. Andreas Reif, Studienleiter und Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psycho- somatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Frankfurt. Prof. Christine Freitag, Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, erläutert: „Für das Verständnis und darauf basierend die Behandlung der Erkrankungen ist es entschei- dend, dass wir die Mechanismen und ihre Entwicklung vom Kindes- ins Erwachsenenalter nachvollziehen können.“

Nach der Bewilligung beginnen die Forscher nun am 1. März mit der Arbeit. Dabei wollen sie sowohl genetische Merkmale als auch Umwelteinflüsse identifizieren, die ADHS und ihre Begleiterkrankungen gemeinsam haben. Dafür kann die Studie auf sehr umfangreiche Informationsressourcen zugreifen. Dazu zählen die vollständigen skandinavischen Krankheitsregister zahlreicher Jahrgänge und riesige welt- weite genetische Studien. Verknüpft mit dieser Grundlagen- forschung wird das Programm neuartige Behandlungsansätze untersuchen. Klinische Studien testen unter anderem Therapien ohne Pharmazeutika. Außerdem wird ein hoch- moderner sogenannter mHealth-Ansatz entwickelt. Dazu gehört der Einsatz einer Smartphone-App, die den Patienten bei der Umsetzung der therapeutischen Maßnahmen im täglichen Leben unterstützen soll.

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Das neu gegründete Bündnis gegen Depression Frankfurt am Main will dazu beitragen, dass alle Betroffenen die für sie richtige Behandlung erhalten.

Allein in Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an einer Depression. Trotz dieser hohen Zahl bestehen nach wie vor viele Missverständnisse und Vorurteile. Depressionen sind kein Ausdruck eines persönlichen Versagens, sondern eine Erkrankung, die jeden treffen kann. Unbehandelt kann sie dramatische Folgen haben, bis hin zum Tod. Allein in Deutschland sterben pro Jahr rund 10.000 Menschen durch Suizid. 90 Prozent litten vorher unter psychiatrischen Erkran- kungen, am häufigsten unter schweren Depressionen. Die große Mehrheit hat zuvor keine angemessene Behandlung erhalten: Nur rund ein Drittel der Patienten mit schweren Depressionen wird in Deutschland korrekt diagnostiziert und lediglich zehn Prozent erhalten eine adäquate Therapie.

Dabei ist die Krankheit gut behandelbar.

INFORMATION UND HILFE FÜR BETROFFENE

Deshalb hat sich das neu gegründete Bündnis gegen Depressi- on Frankfurt am Main e.V. zum Ziel gesetzt, über die Krank- heit und ihre Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären. Der Verein ist Teil des Deutschen Bündnisses gegen Depression, dem zahlreiche regionale Verbünde angehören. Sie wollen dazu beitragen, dass Betroffene den Weg aus der Depression finden.

Im Frankfurter Verbund haben sich etliche regionale Klini- ken, Präventionseinrichtungen und das Frankfurter Gesund- heitsamt zusammengeschlossen. Sie verfolgen gemeinsam das Ziel, das Wissen in der Bevölkerung zu dieser häufigen psychischen Erkrankung zu verbessern und die Öffentlichkeit über die vielfältigen Angebote in der Region zu informieren.

Dabei wollen sie insbesondere die Menschen sensibilisieren, die Anzeichen einer Depression bei anderen Menschen am ehesten wahrnehmen könnten: Lehrer, Pfarrer, Seelsorger und Hausärzte. Außerdem haben sie in einem Informations- blatt für Betroffene und Angehörige zusammengefasst, woran man eine Depression erkennen kann, wie sie sich behandeln lässt und welche Anlaufstellen es in der Region gibt.

KOSTENLOSE ANGEBOTE: BEWEGUNG GEGEN DEPRESSION

Nach neusten Forschungserkenntnissen kann regelmäßige körperliche Aktivität die Symptome einer Depression vermindern. Gemeinsames Bewegen in der Gruppe fördert soziale Interaktion, vermittelt Selbstwirksamkeit und hat positive Auswirkungen auf den Körper. Das Bündnis gegen Depression bietet daher die Veranstaltungsreihe Bewegung gegen Depression an. Zum Auftakt informieren Vorträge und Präsentationen am Mittwoch, den 20. April von 16:00 bis 18:00 Uhr über den Zusammenhang zwischen sport- licher Aktivität und psychischer Gesundheit. Im darauf folgenden aktiven Teil der Veranstaltungsreihe wird beim ersten Termin am Freitag, den 29. April von 16:00 bis 18:00 Uhr Ashtanga-Yoga vorgestellt. Ein dynamischer und kraftvoller Yogastil, der aktivierend und zugleich aus- gleichend wirkt.

Ein Fitnesstraining, das speziell für Menschen mit depressi- ver Störung entwickelt wurde, wird beim zweiten sportli- chen Termin am Freitag, den 27. Mai von 16:00 bis 18:00 Uhr vermittelt. Die dritte Veranstaltung des Sportzirkels am Freitag, den 3. Juni von 16:00 bis 18:00 Uhr findet im Parkschwimmbad Dreieich statt und vermittelt verschiede- ne Schwimmarten. Den Abschluss bildet am Freitag, den 16. September ein gemeinsames Lauftraining von 16:00 bis 18:00 Uhr mit routinierten Läufern und Psychothera- peutinnen im Niddapark. Genaue Informationen zum Veranstaltungsort erhalten die Teilnehmer bei der Anmel- dung. Teilnehmen können alle Interessierten, Personen mit depressiver Erkrankung, Angehörige, psychiatrisches Fachpersonal, Bewegungsfachkräfte und alle, die Freude an körperlicher Aktivität haben.

Alle Angebote sind kostenfrei und für das leibliche Wohl ist gesorgt. Unter der Adresse sportpsychiatrie@kgu.de kann man sich sowohl für einzelne als auch für alle Veran- staltungsteile anmelden.

Weitere Informationen zu der Veranstaltungsreihe finden sich auf www.buendnis-depression.de unter „Aktuelles“

im Regionalangebot Frankfurt am Main.

REGIONALES BÜNDNIS FÜR DEN AUFBRUCH AUS DER

DEPRESSION

Das Bündnis gegen Depression hat unter anderem in einem Informationsblatt für Betroffene und Angehörige zusammengefasst, woran man eine Depression erkennen kann, wie sie sich behandeln lässt und welche Anlaufstellen es in der Region gibt. Auf dem Bild ist ein Ausschnitt aus dem Dokument abgebildet.

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DEPRESSION –

ALLES NUR IM KOPF?

Zwei Studien des Universitätsklinikums Frankfurt untersuchen Depressionen bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendli- chen. Die Ergebnisse sollen zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie beitragen. Für beide Studien werden Teilnehmer gesucht.

Zwei Studien am Universitätsklinikum sollen die Grundlage für eine effektivere Behandlung von Depressionen legen.

Es handelt sich um eine ernste und weit verbreitete Erkran- kung mit gravierenden Folgen für die Betroffenen und auch für die Gesellschaft als Ganzes: Allein in Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an schweren Depressionen.

Trotz dieser Dimension ist die Krankheit nach wie vor nicht gut erforscht. Um sie besser zu verstehen und die Grundlage für eine effektivere Behandlung zu legen, wird in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Frankfurt eine Studie durchgeführt.

Vor allem die Emotionsverarbeitung bei Depression soll beleuchtet werden. Dafür suchen die Wissenschaftler zum einen noch Menschen zwischen 18 und 65 Jahren, die mehr als einmal in ihrem Leben eine depressive Episode durchlebt haben. Die entsprechende Diagnose nennt sich rezidivierende Depression. Zum anderen werden gesunde Vergleichsperso- nen im Alter zwischen 30 und 65 Jahren benötigt, die noch nie in ihrem Leben an einer Depression erkrankt sind.

Konkret soll die Studie überprüfen, wie Menschen mit Depres- sion Emotionen wahrnehmen und erleben. Dies soll anhand verschiedener Messungen untersucht werden. Durch die Präsentation von Fotografien wird eine emotionale Reaktion bei den Teilnehmern ausgelöst. Die Probanden selbst sollen dann zunächst ihre subjektive Wahrnehmung beschreiben.

Zusätzlich wird eine Messung des Gehirns mittels Magnetre- sonanztomographie durchgeführt. Dadurch erhoffen sich die Wissenschaftler, Informationen darüber zu erlangen, welche Teile des Gehirns durch Emotionen aktiviert werden. Darüber hinaus werden körperliche Messwerte, wie beispielsweise der Herzschlag, die Hautleitfähigkeit und die Atmung, untersucht.

Sie können Aufschluss über ein möglicherweise verändertes Stresserleben beim Betrachten der Bilder geben.

Außerdem wird im Rahmen der Studie geprüft, ob sich Men - schen mit Depression anhand bestimmter Genausprägungen von Menschen unterscheiden, die noch nie eine depressive Episode hatten.

Das Projekt soll zu einem verbesserten und umfassenderen Gesamtverständnis der Symptomatik einer Depression führen

und die Grundlagen für eine optimierte Diagnostik und Thera- pie bei Patienten mit Depression schaffen. Für die Teilnahme an der Studie erhalten die Probanden als Dankeschön die MRT-Bilder ihres Gehirns. Interessenten können sich tele- fonisch unter 069/6301-7181 oder -7655 oder per E-Mail unter Depressionsstudie@kgu.de informieren und anmelden.

DEPRESSIONEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN VERSTEHEN Manche Kinder und Jugendliche fühlen sich häufiger traurig, bedrückt und niedergeschlagen, reizbar oder antriebslos als andere in ihrem Alter. Werden solche Verhaltensweisen auffällig, kann eine depressive Störung vorliegen. Um Depres- sionen im Kindes- und Jugendalter besser verstehen zu können, führt die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psycho- therapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklini- kum Frankfurt aktuell eine Studie durch. Dabei geht es den Wissenschaftlern insbesondere um die Erforschung des Zusam- menhangs von erlebten Gefühlen und Verhaltensweisen, Entwicklungsverläufen und neurobiologischen Grundlagen.

Für die Durchführung des Projektes in Frankfurt und Umge- bung werden noch Teilnehmer gesucht: Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 18 Jahren, die von einer Depression betroffen sind, sowie deren Eltern. Sie erhalten einen Einblick in die aktuelle psychologische Forschung, mit deren Ergebnissen betroffenen Kindern und Jugendlichen noch besser geholfen werden kann. Eine Teilnahme an allen Untersuchungen wird mit bis zu 50 Euro vergütet. Zusätzlich können Fahrt- und Parkkosten erstattet werden. Interessen- ten erhalten weitere Informationen unter kiju.depressions- studie@gmail.com oder 069/6301-84286 bzw. -7178.

Die Untersuchungen bestehen in der Regel aus zwei Termi- nen von rund zwei bis drei Stunden. Diese können flexibel vereinbart werden, gerne auch am Wochenende. Die Eltern nehmen nur am ersten Termin teil. Erwachsene und Kinder erwarten persönliche Gespräche, Intelligenzaufgaben und Fragebögen sowie Blut- und Speichelentnahmen. Die Teilnahme an den verschiedenen Aufgaben ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden.

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Bei einem Eröffnungsempfang wurden die Räumlichkeiten der Öffentlichkeit vorgestellt.

ÄRZTLICHER BEREITSCHAFTSDIENST ZIEHT ANS UNIVERSITÄTSKLINIKUM

Die ÄBD-Zentrale Gallus wurde geschlossen.

Am 15. Januar wurde die neue Ärztliche Bereitschaftsdienst- zentrale (ÄBD) am Universitätsklinikum Frankfurt eröffnet.

Patienten können hier außerhalb der Öffnungszeiten von nie- dergelassenen Praxen medizinische Hilfe erhalten. Der Vor- stand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen begrüßt den Umzug ans Universitätsklinikum. Dr. Günter Haas, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Hessen, erklärt:

„Wir haben uns ganz bewusst für den neuen Standort am Universitätsklinikum entschieden. Damit binden wir den ÄBD in Frankfurt an den führenden medizinischen Klinikstandard an, was für die Weiterbehandlung schwieriger Fälle wichtig ist. Zudem ist der neue Standort mit öffentlichen Verkehrs- mitteln bestens zu erreichen und es stehen genügend Park- plätze zur Verfügung.“

Prof. Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor und Vorstands- vorsitzender des Universitätsklinikums, ergänzt: „Das Angebot des ÄBD direkt am Universitätsklinikum schafft außerhalb der Kernzeiten eine zentral gelegene Anlaufstelle: Jeder wird

ohne unnötigen Zeitverlust passend behandelt. Menschen mit kritischen Diagnosen können ohne längeren Transport vom Bereitschaftsdienst in die universitätsmedizinische Be- handlung überführt werden und die Notaufnahme wird am Wochenende entlastet, weil leichte Fälle an den Bereitschafts- dienst übergeben werden.“

Die neue ÄBD-Zentrale befindet sich direkt vor dem Haupt- gebäude des Universitätsklinikums. Dank der Eröffnung der umfassend renovierten Sockelgeschosse am Haupthaus des Universitätsklinikums wurden attraktive und ausreichend große Flächen in Haus 1 unmittelbar an der Straßenbahn- haltestelle „Universitätsklinikum“ frei, die dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst angeboten werden konnten. Mit rund 420 Quadratmetern angemieteter Fläche bietet die neue Zentrale ausreichend Platz für die Versorgung der Patientinnen und Patienten außerhalb der Sprechzeiten. Insgesamt stehen dafür sechs Behandlungsräume zur Verfügung.

Erforderlich wurde der Umzug durch die ungünstige Gebäu- desituation und den hohen Renovierungsbedarf am bisheri- gen Standort der ÄBD-Zentrale im Gallus.

Die Redner beim Eröffnungsempfang der ÄBD-Zentrale: (v.l.n.r.) Prof. Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums, Jörg Hoffmann, Geschäftsführer der KV Hessen, und Dr. René Ohmer, Obmann der ÄBD-Zentrale am Uni- versitätsklinikum.

BENÖTIGEN SIE ÄRZTLICHE HILFE ZU SPRECHSTUNDENFREIEN ZEITEN?

HIER DIE AKTUELLEN ÖFFNUNGSZEITEN DER BEIDEN BEREIT- SCHAFTSDIENSTZENTRALEN IN FRANKFURT:

ÄBD-ZENTRALE UNIVERSITÄTSKLINIKUM Theodor-Stern-Kai 7

60590 Frankfurt am Main

Mo., Di., Do.: 19:00-01:00 Uhr (des Folgetages) Mi., Fr.: 14:00-01:00 Uhr (des Folgetages)

Sa., So., Feiertag, Brückentag: 08:00-01:00 (des Folgetages) ÄBD-ZENTRALE BÜRGERHOSPITAL

Nibelungenallee 37-41 60318 Frankfurt am Main

Mo, Di, Do: 19:00-01:00 Uhr (des Folgetages) Mi, Fr: 14:00-01:00 Uhr (des Folgetages) Sa: 08:00-01:00 Uhr (des Folgetages)

So., Feiertag, Brückentag: 08:00-01:00 (des Folgetages)

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Eine Spenderin hat der Arthur-Merx-Stiftung 1,15 Millionen Euro zur Förderung der neurologischen Forschung am Frankfurter Universitätsklinikum zur Verfügung gestellt. Gut investiertes Geld: Die Wissenschaftler haben aktuell einen neuen Therapieansatz für Hirntumoren gefunden.

MILLIONENSPENDE FÜR ERFOLGREICHE HIRNTUMOR-

FORSCHER

Das Edinger-Institut unter der Leitung von Prof. Karl H. Plate (auf dem Foto) kann sich über umfangreiche finanzielle Unterstützung durch eine Spenderin freuen.

Glioblastome sind die häufigsten und bösartigsten Gehirntu- moren. Auch bei einer Behandlung auf neustem wissen- schaftlichen Stand kommt diese Krebsart fast immer zurück.

Eine Chemotherapie führt bei Patienten mit einem Glio blas- tom nach dem ersten Ansprechen in vielen Fällen sogar zu einer Therapieresistenz. Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe von PD Dr. Yvonne Reiss am Edinger-Institut des Universi- tätsklinikums Frankfurt ist es nun gelungen, einen bisher unbekannten Mechanismus zu identifizieren, der für die Resistenzentwicklung mitverantwortlich ist. In präklinischen Modellen konnte dieser Mechanismus auch bereits ausgehe- belt und damit eine deutliche Verlangsamung des Tumor- wachstums erreicht werden. An dem Forschungsprojekt waren verschiedene Wissenschaftler aus dem Neurozentrum des Universitätsklinikums sowie Kollegen aus Freiburg, Tübingen, Köln, Dresden und Bonn beteiligt. Die Ergebnisse der Studie wurden am 14. Dezember vom Fachmagazin EMBO Molecular Medicine veröffentlicht.

BLUTGEFÄSSE TRICKSEN DIE THERAPIE AUS

Die am weitesten verbreitete Therapieoption für wiederkeh- rende Glioblastome ist Bevacizumab. Es handelt sich dabei um einen Hemmstoff für das Blutgefäßwachstum. Patienten, die so behandelt werden, geht es anfänglich gut. Allerdings kommt es bei einem Großteil trotz der Behandlung zu einem weiteren Wachstum des Tumors. Die Arbeit der Forscher- gruppe zeigt nun, dass nach dem Einsatz von Bevacizumab vermehrt der Stoff Angiopoietin-2 gebildet wird. Dieser stimu- liert das Blutgefäßwachstum wieder und wirkt damit der Therapie entgegen. Produziert wird er von den Blutgefäßzel- len, also einem Zelltyp, der nicht zum eigentlichen Tumor gehört. „Wenn wir in vorklinischen Tests auch Angiopoietin- 2 hemmen, kommt es zu einer deutlich stärkeren Verlangsa- mung des Tumorwachstums als mit Bevacizumab alleine“, erklärt Arbeitsgruppenleiterin PD Dr. Reiss.

„Die Hoffnung ist nun, durch eine Kombinationstherapie der beiden Hemmstoffe künftig eine verbesserte Therapieoption für Menschen mit einem Glioblastom schaffen zu können“, so der Ausblick des Direktors des Edinger-Instituts, Prof. Karl H. Plate.

NEUROLOGISCHE FORSCHUNG WEITER GESTÄRKT

Solche Forschungsergebnisse werden auch dank großzügiger Spenden ermöglicht. Die bereits seit 1919 bestehende Edinger- Stiftung und die 2013 gegründete Arthur-Merx-Stiftung haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Hirnforschung am Edinger- Institut finanziell zu fördern. Jetzt hat eine Stifterin, die ano- nym bleiben möchte, der Arthur-Merx-Stiftung weitere 1,15 Millionen Euro gespendet.

„Mit ihrem Engagement will die Stifterin die neurologische Forschung an ihrem Heimatort Frankfurt am Main fördern.

Wir sind ihr für diese großzügige Unterstützung sehr dank- bar“, erklärt Prof. Karl H. Plate. In der Forschungseinrichtung widmen sich verschiedene Arbeitsgruppen den Themen Nervensystementwicklung, Blut-Hirn-Schrankenfunktion, Neuroinflammation, Morbus Parkinson und der Hirntumor- forschung.

STIFTUNGSTRADITION FÖRDERT HISTORISCHEN NEURO-STANDORT FRANKFURT

Das Neurologische Institut am Universitätsklinikum Frankfurt ist das älteste Hirnforschungsinstitut Deutschlands. Seine An- fänge reichen zurück in das Jahr 1883, als sich sein Begründer, der Nervenarzt Ludwig Edinger (1855-1918), in Frankfurt am Main als einer der ersten Spezialisten dieses Gebietes nieder- ließ.

Ab 1885 baute er das erste Hirnforschungsinstitut Deutsch- lands aus privaten Mitteln auf und begründete damit eine national einzigartige und herausragende Forschungstradition.

1912 gehörte er zu den Stiftern der Frankfurter Uni- versität und errichtete für den Unterhalt seines Instituts die Ludwig-Edinger-Stiftung, deren Satzung 1919 in Kraft trat.

Zur Erinnerung an seinen Begründer trägt das Institut weiterhin den Namen Neurologisches Institut mit dem Zusatz Edinger-Institut. Es ist Eigentum der Ludwig-Edinger-Stif- tung, die bislang große Teile seiner Forschung finanziert.

Diese Arbeit wird seit 2013 durch die Arthur-Merx-Stiftung unterstützt.

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VGF BEWEGT PSYCHISCH ERKRANKTE KINDER UND JUGENDLICHE

MILLIONENSPENDE FÜR ERFOLGREICHE HIRNTUMOR-

FORSCHER

Spendenübergabe mit (v.l.n.r.) Klinikdirektorin Prof. Christine M. Freitag, Vereinsvorsitzender Prof. Hans Moises, Zentrumsleiterin Karoline Teufel und VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott

Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) spendet insgesamt 10.000 Euro an die Klinik für Psychiatrie, Psychoso- matik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, unter anderem für medizinisch wertvolle Zusatzangebote in der Autismustherapie.

Die VGF unterstützt psychisch erkrankte Kinder und Jugend- liche mit zwei Spenden in Höhe von je 5.000 Euro. Der eine Teil kommt dem Autismustherapiezentrum der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Frankfurt zugute.

Am 11. Februar 2016 haben VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott und Robert Jakob, Leiter der Stabsstelle Kooperatio- nen, Sponsoring und Event-Marketing der VGF, die Spende in der Gesamthöhe von 10.000 Euro offiziell in der Klinik übergeben.

„Wir sind froh, einen Beitrag zur wichtigen Arbeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum leisten zu können und werden auch 2016 viele Aktivitäten zugunsten Ihrer Einrichtung durchführen“, erklärt Geschäftsführer Wissgott. „Wir danken der VGF für ihre regelmäßige Unter- stützung, die für unsere Arbeit von sehr großem Wert ist“, betont Klinikleiterin Prof. Christine M. Freitag. Der erste Vorsitzende des Frankfurter Vereins zur Unterstützung psy- chisch kranker Kinder und Jugendlicher e.V. Prof. Hans Moises ergänzt: „Wir sind glücklich, dass die Verkehrsgesell- schaft uns bei unserem Ziel unterstützt, die Therapie psychi- scherkrankter Kinder und Jugendlicher noch effektiver zu gestalten.“ „Die Mittel werden für Therapiematerialien und zur Finanzierung von Co-Therapeuten eingesetzt und leisten damit wichtige Behandlungsunterstützung, die nicht von den Krankenkassen finanziert wird“, erläutert Karoline Teufel, die Leiterin des Autismustherapiezentrums.

TREUER UNTERSTÜTZER

Die VGF unterstützt bereits seit 2003 die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugend- alters am Universitätsklinikum Frankfurt regelmäßig. Sie organisiert Spendenaktionen, gibt Sachspenden und finanzi-

elle Hilfe. Die aktuelle Spende wird im Autismustherapiezen- trum für die Anschaffung von Spezialspielzeug für Autisten, Therapieschaukeln und einer Wandtafel für die Gruppenbe- handlung genutzt. Außerdem werden mit dem Geld Co-The- rapeuten finanziert. Sie können den Kindern Hilfestellungen geben, um zum Beispiel fehlerfreies Lernen zu ermöglichen und hierbei Frustration zu vermeiden sowie die Motivation zu steigern. Diese sinnvollen Fördermaßnahmen werden über die Krankenkassen nicht finanziert, weshalb die Klinik für ihre Umsetzung auf Spenden angewiesen ist.

DIE DIAGNOSE UND THERAPIE VON AUTISMUS

Autismus ist eine Entwicklungsstörung, die in verschiedenen Formen und Intensitätsgraden auftreten kann. Charakteristisch an dieser neurologischen Störung sind stark eingeschränkte soziale und kommunikative Fähigkeiten sowie ein auffälliges Verhalten, das sich an bestimmten Ritualen orientiert.

Im Frankfurter Autismustherapiezentrum können autistische Störungen bereits ab einem Alter von zwei Jahren diagnosti- ziert und gezielt behandelt werden. Dabei kommen neben einer ausführlichen medizinischen Untersuchung eine differenzierte Entwicklungsdiagnostik sowie modernste, autismusspezifische Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Wichtigstes Grundprin- zip des Behandlungskonzeptes ist der Einbezug des Umfeldes:

etwa Eltern, Kindergarten und Schule. Durch diesen Ansatz werden die Therapieinhalte auch in den Alltag übertragen.

Neben der Beratung von Eltern und Einrichtungen wird dies durch das Angebot von Eltern-Kind-Stunden, mobile Hilfen vor Ort und Schulungen für pädagogisches Personal umge- setzt. In der Regel ist aufgrund der Vielschichtigkeit der Erscheinungsbilder und der störungsbedingten Veränderungs- schwierigkeiten eine langfristige und intensive Förderung des Kindes oder Jugendlichen notwendig.

SPENDENKONTO:

Konto-Nr. 401 001 979 · BLZ 510 500 15

IBAN DE31 5105 0015 0401 0019 79 · BIC NASS DE 55

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Der Verein Projekt Schmetterling unterstützt die psychoonkologische Betreuung im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) am Universitätsklinikum Frankfurt ideell und finan- ziell durch Mitglieder, Sponsoren und Einnahmen aus vielfältigen Veranstaltungen – wie zum Beispiel der Charity-Show im English Theatre.

Bereits zum zweiten Mal konnte der Verein Projekt Schmet- terling zu einem besonderen Konzert ins English Theatre in Frankfurt einladen.

Die Charity-Show wurde am 31. Januar vor ausverkauftem Haus und einem begeisterten Publikum gespielt, das dem Ensemble des Musicals „The Life“ mit Standing-Ovations dankte. Ursula Bouffier, Schirmherrin des Vereins Projekt Schmetterling, ist begeistert von diesem Engagement: „Ich danke dem English Theatre Frankfurt und seinen Künstlern herzlich für die treue Unterstützung unseres Schmetterlings.“

Die Eintrittsgelder von über 200 Gästen wurden vom English Theatre vollständig gespendet. Zusammen mit diesen Ein- trittsgeldern und der großzügigen Unterstützung zahlreicher weiterer Sponsoren konnte der Verein Projekt Schmetterling Spenden von über 25.000 Euro erzielen.

Dieser Betrag fließt in den Erhalt und den weiteren Ausbau der Psychoonkologie im UCT Frankfurt und ermöglicht so die Betreuung von mehreren hundert Krebs patienten und deren Angehörigen.

SCHECK IN HÖHE VON 104.000 EURO ÜBERGEBEN

Am 1. März hat der Verein Projekt Schmetterling erneut einen wertvollen Scheck übergeben. 104.000 Euro konnten für die Sicherstellung und Erweiterung der psychoonkologischen Beratung am Universitätsklinikum Frankfurt für das Jahr

2015 zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt hat der Verein damit das Universitätsklinikum seit seiner Gründung 2007 mit über 650.000 Euro unterstützt.

8. DUCK RACE FRANKFURT AM 29. MAI 2016

Die nächste Veranstaltung zugunsten der Krebspatienten steht auch bereits an: Der Lions Club Frankfurt/Main SkyLine veranstaltet am 29. Mai 2016 zum achten Mal das Duck Race Frankfurt im Rahmen des internationalen Ruderfestes. In diesem Jahr findet das beliebte Entenrennen auf dem Main zugunsten des Vereins Projekt Schmetterling statt. Besucher können für fünf Euro eine Startkarte erwerben und Pate einer Rennente werden. Insbesondere für Familien ist das Entenrennen ein großer Spaß.

Karten können gekauft werden am 25. bis 28. Mai 2016 zwi- schen 13:30 und 18:30 Uhr und am 29. Mai ab 9:30 Uhr bis zum Start des Rennens am südlichen Mainufer in der Nähe des Holbeinsteges. Weitere Möglichkeiten zum Kartenerwerb finden sich unter www.duckrace-frankfurt.de.

ÜBER DEN VEREIN PROJEKT SCHMETTERLING E.V.

Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt, Krebs patienten eine umfassende psychoon- kologische Betreuung zu ermöglichen, die

zumeist nicht durch die Krankenkassen getragen wird.

Darüber hinaus ist es das Ziel, die Notwendigkeit einer früh- zeitigen psychoonkologischen Betreuung nach der Diagnose Krebs deutlich zu machen und in der Öffentlichkeit entspre- chend zu kommunizieren. Die finanzielle Förderung erfolgt zum Teil aus Spenden von Industrie, Wirtschaft wie auch von Privatpersonen. Der größte Teil jedoch wird bisher mit den Benefizveranstaltungen erzielt.

Der Verein fördert schwerpunktmäßig das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) am Universitätskli- nikum Frankfurt.

Weitere Informationen auch über die Möglichkeiten, wie Sie die Arbeit des Vereins unterstützen können, finden Sie unter www.verein-projekt-schmetterling.de.

Spendenübergabe mit (v.l.n.r.) Dr. Bianca Senf und PD Dr. Christian Brandts vom Universi- tätsklinikum sowie Sabine Schmeer und Bernhard Läpke vom Verein Projekt Schmetterling

VOLLER EINSATZ FÜR

MENSCHEN MIT KREBS

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Das DaVinci-System ist weiterhin regelmäßig im Einsatz.

In einem Pilotprojekt setzt das Universitätsklinikum Frankfurt ein System zur Unterstützung klinischer Entschei- dungen ein, das die Qualitätssicherung weiter verbessern, Ärzte entlasten und damit mehr Zeit für den Patientenkon- takt ermöglichen soll.

Gesundheits-Apps auf Smartphones und -watches werden vielfach als die Treiber der Digitali- sierung in der Gesund- heitswirtschaft angesehen.

Doch auch der Alltag in deutschen Kliniken wird zunehmend digitaler. Das Universitätsklinikum Frankfurt zählt hier zu einer der führenden Kliniken in Deutschland und erprobt aktuell mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier ein System zur digitalen Unterstützung medizinischer Entscheidungen. In der Medizinischen Klinik I und in der Klinik für Urologie des Hauses werden fünf sogenannte Anordnungssets eingesetzt, welche den aktuellsten Stand der Leitlinien und der medizinischen Evidenz direkt in den Prozess der ärztlichen An- und Ver- ordnung integrieren. So werden Qualität gesichert und der Arzt durch diagnosespezifische Auswahllisten von aufwän- digeren Anordnungen im IT-Prozess zeitlich entlastet.

Zur Diskussion dieses Systems und der weiteren Digitali- sierung im Krankenhaus kamen im Dezember über 30 Vertreter deutscher Kliniken zu einem Workshop von Else- vier und dem Universitätsklinikum Frankfurt zusammen.

UNIVERSITÄTSKLINIKUM FRANKFURT FÜHREND IM DIGITALEN PATIENTENMANAGEMENT

Während im Jahr 2011 noch der überwiegende Teil der Dokumentation und der ärztlichen Anordnungen auf Papier erfolgte, hat sich im Universitätsklinikum Frankfurt viel verändert. Seit 2014 wird in allen Fachabteilungen für die ärztliche und pflegerische Dokumentation eine digitale Fieberkurve eingesetzt. Ebenso werden alle Prozesse des Patientenmanagements, von der Aufnahmeentscheidung und -planung über das Belegungsmanagement, die stationären Anordnungs- und Dokumentationsprozesse bis hin zur Entlassungskoordination, durch digitale Formulare gesteuert.

Das Universitätsklinikum Frankfurt gehört damit zu einem der führenden Krankenhäuser was die Digitalisierung des klinischen Prozessmanagements anbelangt. Zum Vergleich:

In über 80 Prozent der deutschen Kliniken wird noch nicht vollständig elektronisch angeordnet.

Nach dem Ruf von Prof. Axel Haferkamp an ein anderes Haus übernimmt Prof. Wolf Otto Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, ab sofort kommissarisch die Leitung der Klinik für Urologie im Zentrum der Chirurgie.

Er wird den organisatorischen Rahmen gewährleisten, damit die Mitarbeiter der Klinik für Urologie weiter eine ambulante und klinische Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau

erbringen können, bis die Leitungsposition der urolo- gischen Klinik und der damit verbundene Lehrstuhl vor- aussichtlich bis Ende 2016 neu besetzt ist. Ein akade- misches Berufungsverfahren wurde bereits in die Wege geleitet. Im Zuge des Wechsels werden zum Ende März auch einige Mitarbei- terpositionen frei, die jedoch kurzfristig neu besetzt wer- den. Zudem bleibt natürlich ein wesentlicher Teil der Stammbelegschaft. Ab dem 1. April 2016 sind dann in der Urologie zwei Oberärzte und ein Funktionsoberarzt, vier Fachärzte und fünf Ärzte in Weiter- bildung tätig. Damit ist ein lückenloser Übergang in der Patientenversorgung sichergestellt. Alle bislang eingesetzten urologischen Verfahren inklusive der Operationen mit dem DaVinci-System können konstant ohne Beeinträchtigungen angeboten werden, denn erfahrene Fachoperateure stehen weiterhin bereit. Die Pflege der Urologie kümmert sich in voller Besetzung ohne wesentliche personelle Veränderungen um die Gesundheit der Patienten. Gemeinsam mit dem ärzt- lichen Team gewährleistet sie eine hervorragende Betreuung und sorgt dafür, dass sich die Patienten dauerhaft wohl und bestens aufgehoben fühlen können. Damit schaffen sie die idealen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Genesung.

Kinder und Jugendliche, die einer operativen Versorgung der Nieren, Harnwege oder Genitalien bedürfen, werden von Prof. Udo Rolle, dem Direktor der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, und seinem Team behandelt.

DIGITALER HELFER ERHÖHT DIE PATIENTENSICHERHEIT

Dr. Michael von Wagner, verantwortli- cher Leiter des Workshops gemeinsam mit Elsevier

Prof. Wolf Otto Bechstein

PROF. BECHSTEIN ÜBER-

NIMMT KOMMISSARISCH

DIE LEITUNG DER KLINIK

FÜR UROLOGIE

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