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(1)

H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 Lemma:IstdieFunktion

L2 (

)absolutintegrierbar,soexistiert dieFOURIER-Transformiertevon

alsFunktion;dieseFunktioniststetig undbeschr¨ankt. Beweis:NachDefinitionist ()=

( )

. DerBetragdesIntegrandenist

( )

;da

absolutintegrierbarist,kon- vergiertdasIntegralabsolutundistdamitinsbesonderekonvergent. DerIntegrand

( )

istalsFunktionvonf¨urjedenWertvon

stetigundalsFunktionvon

immerhinnochst¨uckweisestetig.Daher zeigtdasLemmaaus

6a)zun¨achst,daßf¨urIntervalle[

],indenen

stetigist,auch

( )

einestetigeFunktionvonist.Damitgiltdasselbef¨urjedesendliche Intervall,dennendlicheSummenstetigerFunktionensindwiederstetig. F¨ur

und

schließlichkonvergiertdasIntegralnach Voraussetzungabsolut,alsoauchgleichm¨aßig,unddamitistauchdie Grenzfunktion

()stetigundbeschr¨ankt. Damitfolgtinsbesonderederz.B.f¨urdieIdentifikationvonL¨osungen vonDifferentialgleichungenwichtige Satz:

L2 (

)seienstetigeFunktionen. a)FallsdieFOURIER-Transformierten

und

¨ubereinstimmen,ist

=

. b)Fallsesein

0gibt,sodaß

!" ( )

# (

$ )=

!" ( )

# (

$ )f¨uralle

$

mit

%&$ =

,ist

( )=

(

)f¨uralle

0. Beweis:a)folgtunmittelbarausdemgeradebewiesenenLemma,und b)folgtdaraus,daßmandiesesLemmaaufdieFunktionen

('

:

)+*-, *.

/

0 0falls

1

0 ( )

'

sonst

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

233 und ':

)+*, *.

/

0 0falls

1

0 ( )

'

sonst anwendet,diezumindestf¨ur

0stetigsind,undderenFOURIER- TransformationengeradedieLAPLACE-Transformationenvon

und

f¨ur

%&$ =

sind. f)AbleitungenvonDistributionen Wiewirin

6b)gesehenhaben,istf¨urallemindestens

-fachstetig differenzierbareFunktionen

,sofernallevorkommendenFOURIER- Transformiertenexistieren,

' '

()=(

4 )

'

5 '

() und'

()=(

4 )

'

6 (')(); eine¨ahnliche,leichtkomplexereFormelgiltauchf¨urdieLAPLACE- Transformation.DieshattenwirimweiterenVerlaufvon

6zurL¨osung ersterDifferentialgleichungenverwendet. Inzwischenk¨onnenwirdieVoraussetzungenetwaspr¨aziserformulie- ren;insbesondereistklar,daßdieseFormelnf¨urallestarkabfallenden Funktionenundalle

7 gelten.Auchwissenwir,daßsief¨urqua- dratintegrierbareFunktionengelten,fallsauchalleAbleitungenbiszur jeweilsbetrachtetenquadratintegrierbarsind. IndiesemParagraphenwollenwiruns¨uberlegen,wiemandiesenFor- melnauchf¨urbeliebigequadratintegrierbareFunktionenmitHilfevon DistributionenzumindestbisaufNullfunktioneneinenSinngebenkann. Dazu¨uberlegenwirunszun¨achst,wasAbleitungenaufdemNiveauder Distributionenbedeuten,wiemanalsobeispielsweiseeineAbleitungder DIRACschen

8 -Distributiondefinierenkann.Esistklar,daßeinAnsatz wie 98 ( )=lim:; 0

8 ( +

< )

8 ( ) <

(2)

23 H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 zukeinemvern¨unftigenErgebnisf¨uhrenkann;wirm¨ussenunsereralten Strategiefolgenundf¨ureinedifferenzierbareFunktion

dieDistribu- tion

=?>@ausrechneninderHoffnung,dasdieszueinerFormelf¨uhrt,die sichaufbeliebigeDistributionenverallgemeinernl¨aßt. F¨ureinedifferenzierbareFunktion

mitderEigenschaft,daßsowohl

alsauchdieAbleitung

9 h¨ochstenspolynomialesWachstumhaben,ist =>@(

A )=

9 ( )

A (

)

. NachderRegelf¨urpartielleIntegrationistdaher

=?>@(

A )=

( )

A (

)

BCBCBCB

D

( )

9A ( )

. Da

h¨ochstenspolynomialesWachstumhat,ist

( )

kleineroder gleicheinemAusdruckderForm

E

F f¨ureinereelleZahl

E 0und einenat¨urlicheZahl

G .Daaußerdem

A einestarkabfallendeFunktion ist,bleibt

BHBCB

F +1A ( )

BHBCB

beschr¨anktf¨uralle

,d.h. A ( )I

J

F +1 f¨ureinereelleZahl

J 0.Damitist ( )

A (

)

I BHBCBCB

E

FLK

J

F +1

BHBCBCBI

E

J

. SomitgehtdasProdukt

A (

)

( )gegenNullf¨ur

M und =>@(

A )=

D

( )

9A ( )

=

=N@

(

9A ). Damitistklar,wiewirdieAbleitungeinerDistributiondefinieren: Definition:DieAbleitungeinerDistribution

= :

O (

)

istdieDis- tribution 9= :

PO (

)

A/

= @(

9A ),

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

23 die

Q -teAbleitungentsprechend =(

R) :

)+, .

O (

)

A/

(

1)

R

=S@

T A(

R)

U. ZumNachweis,daß

9= undallgemeinerauch

=(

R) Distributionensind, m¨ussenwirzeigen,daßdieslineareAbbildungensind–angesichts derLinearit¨atderDifferentiationistdasklar.ZumNachweisderSte- tigkeitaberm¨ussenwirwissen,daßf¨ureinekonvergenteFolgevon FunktionenausdemSCHWARTZ-RaumauchdieFolgederabgeleiteten Funktionenkonvergiert;diesgiltnurdeshalb,weilwirdieKonvergenz imSCHWARTZ-Raumsodefinierthaben,daßauchalleAbleitungenund derenProduktemit

-Potenzenkonvergierenm¨ussen. Beispielsweiseistalsof¨urdieDIRAC-Distribution V(

R) (

A )=(

1)

R A(

R) (

) oder,mitder

8 - ”Funktion“ausgedr¨uckt

8(

R) (

)

A (

)

=(

1)

R A(

R) (

). AuchSprungfunktionenwie W :

)+*, *-.

/

0 0f¨ur

1 0 1f¨ur

X 0 lassensichindersch¨onenneuenWeltderDistributionenproblemlos differenzieren:

=SY

(

A )=

Z

W ( )

A (

)

=

Z

0

A (

)

hatalsAbleitungdieDistribution

9= Ymit 9

=SY

(

A )=

W ( )

9A (

)

=

0

9A (

)

=

A (

)

BCBCBCB

0=

A (0),

(3)

23[ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 da

A (

)beieinerstarkabfallendenFunktionf¨ur

gegennull geht.DieseDistributionkennenwiraber:EsistgeradedieDIRAC- Distribution

V 0.Alsoist9= Y=

V 0, wassichinFunktionenausgedr¨uckt(mitallergebotenenVorsicht)auch als9W ( )=

8 ( ) schreibenl¨aßt.EntsprechendlassensichimDistributionensinneauch andereSprungfunktionendifferenzieren;dieAbleitunganeinerSprung- stelle

=

0istjeweilsSprungh¨ohemal

8 (

0). AuchmitderAbleitungderBetragsfunktionhabenwiraufDistribu- tionenniveaukeineProbleme:F¨ur

( )=

zeigtpartielleIntegration, daß 9

=N@

(

A )=

K

A (

)

=

0

K

A (

)

0

K

A (

)

=

A (

)

BCBCBHB0

0

A (

)

A (

)

BCBCBHB

0+

0

A (

)

=

0

A (

)

+

0

A (

)

=

=]\

(

A ) mit ( )=

^1f¨ur

1

0 1f¨ur

0. AnderStelle

=0k¨onnenwireinenbeliebigenFunktionswertw¨ahlen, denn

=_\

h¨angtnichtvondiesemWertab.Wirbekommenalsof¨ur

` =0, wo

( )=

differenzierbarist,dieerwartetenErgebnisse,undf¨ur =0keineAussage.NichtsdestowenigeristdieDistribution

9

=S@

wohl- definiert.AufdemNiveauderDistributionensindAbleitungenalso ziemlichproblemlos–auchf¨urnichtdifferenzierbareFunktionen. DasProdukteinerDistributionmiteinerbeliebigoftstetigdifferen- zierbarenFunktionmith¨ochstenspolynomialemWachstumhabenwir

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

23 bereitsdefiniert;dask¨onnenwirinsbesondereanwendenaufdieFunk- tion Π':

;

/

' . Wirerwarten Lemma:F¨urjedeDistribution

= :

O (

)

undjedenat¨urlicheZahl

ist=(') =(

4 )

'

6 Π'

= undΠ'

= =(

4 )

'

6 =('). Beweis:F¨ur

A

O (

)giltnachdenentsprechendenFormelnf¨urstark abfallendeFunktionenaus

6b) =(') (

A )=(

1)

'

= (

A(

') )=(

1)

'=

b

6 A(')

c =(

1)

'=

b4

' Π'

A

c =(

4 )

'='

A )=(

4 )

' Π'

= (

A )=(

1)

'

6 Π'

= (

A ), dennausderFormel

'A ()=(

4 )

'

6 A(')()folgt 6 A(')()=

4

''A (). EntsprechendzeigtmanauchdiezweiteFormel Π'

= (

A )=

='

A )=

=

b

6 Π'

A

c =

=

b4

'A(

')

c =

4

'=

bA(

')

c =(

4 )

'=(

') (

A )=(

4 )

'

6 = ('). R¨uck¨ubersetztf¨urFunktionenheißtdas,daßdieFormeln

' '

()=(

4 )

'

5 '

() und'

()=(

4 )

'

6 (')(); zumindestbisaufNullfunktionenauchdannf¨urquadratintegrierbare Funktionengelten,wenndiesenurimDistributionensinndifferenzierbar sind.DieentsprechendeFormelf¨urdieLAPLACE-Transformation,die zus¨atzlichdieFunktions-undAbleitungswerteanderStelleNullenth¨alt, istnat¨urlich(auchmoduloNullfunktionen)nurdannsinnvoll,wenn dieseWertewohldefiniertsind.

(4)

23d H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 g)Faltungen BeiderUntersuchungvonFOURIER-Reihenin

4a)erwiessichdie (periodische)FaltungzweierFunktionenalswichtigesInstrumentzum NachweisderKonvergenz;außerdemwarsieoftn¨utzlich,umohne großenAufwandneueFOURIER-Reihenausbekanntenherzuleiten. HierimnichtperiodischenFallistsieeinfacherundanschaulicherzu verstehenalsimperiodischenFall:

(

e )(

)isteinfachdasgewichtete MittelderFunktionswertevon

inderUmgebungvon

,wobei

die Gewichtsfunktionenist.Ameinfachstenistes,wennmansich

als eineFunktionvorstellt,dieimPunktNulleinMaximumhatunddann nachbeidenSeitenmonotonabf¨allt;dannkannmansich

e alseine ”verschmierte“(oderauchgegl¨attete)Versionvon

vorstellen.Indem manf¨ur

(

)GAUSSscheGlockenkurvennimmt,kannmanbeispiels- weiseunscharfe(oderweichgezeichnete)Photographiensimulieren–je gr¨oßerderParameter

f ,destounsch¨arferistdasResultat. F¨urdieformaleDefinitionlassenwirallerdingsbeliebigeFunktionen und

zu;sp¨aterwerdenwirsogarFaltungenvonFunktionenmit Distributionenbetrachten. Definition:F¨urzweiFunktionen

:

heißt e :

)g***, *-**.

/

(

$ )

(

$ )

$, fallsdiesesIntegralexistiert,Faltungvon

mit

. Lemma:F¨ur

L2 (

)existiertdieFaltung

e . Beweis:Mit

liegtf¨urjedes

auchdieFunktion

$/

(

$ ) inL2 (

);dieAbsch¨atzungenaus

8a)zeigendaherdieExistenzdes Integrals

e ( ). Ebenfallsinv¨olligerAnalogiezumperiodischenFallgilt

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

23

h Lemma:FallsdieFOURIER-Transformationenvon

undvon

< ( )= (

e )(

)alsFunktionenexistieren,ist

< ()=

()K

(). Beweis:NachdemSatzvonFUBINIist < ()=

< ( )

=

i j

(

$ )

(

$ )

$

k l

=

i j

(

$ )

(

$ )

k l

$ =m=

n

i j

(

o )

(

$ )

(

m+

n)o

k l

$ =

i j

(

o )

mo

k l

(

$ )

n$ =

i j

(

o )

mo

k l

K

i j

(

$ )

n$

k l=

()K

(), wiebehauptet. AlsersteAnwendunghiervonk¨onnenwirdieFOURIER-Transformierte einesProduktsdurchdieFOURIER-TransformiertenderFaktorenaus- dr¨ucken: Korollar:

5 ()=1 2

p(

e

)(). Beweis:WirwendendasgeradebewiesenenLemmaanaufdieFOURIER- Transformiertenvon

und

;dannist 6e

( )=

-

( )K

(

). Wiewirwissen,unterscheidensichFOURIER-Transformationundin- verseFOURIER-TransformationdurchdenFaktor1

q 2

r vorderinversen

(5)

23s H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 TransformationunddasVorzeichendesArgument,d.h.

-

( )=2

rK

(

)

( )=2

rK

(

)und

6e

( )=4

r2K

(

)

(

). AusdemgleichenGrundist

66e

( )=2

rK(

e

)(

),also 2

rK(

e

)(

)=4

r2K

5 (

)oder(

)(

)=1 2

r(

e

)(

). Diesgiltf¨urallereellenZahlen

,deshalbk¨onnenwirdasMinuszeichen linksundrechtsauchweglassenundhabendanndieBehauptungdes Korollars. WieimperiodischenFallfolgtauch,daßdieFaltung(abgesehenvon eventuellvorhandenenUnstetigkeitsstellen)kommutativundassoziativ ist: e =

e

und

e (

e

< )=(

e )

e

< , dennf¨urdieFOURIER-TransformationenderbeidenSeitensindjeweils gleichnachdemKommutativit¨atsgesetzundAssoziativit¨atsgesetzf¨ur dieMultiplikationkomplexerZahlen. EineweitereinteressanteKonsequenzdiesesLemmasist,daßsichFal- tungengelegentlichr¨uckg¨angigmachenlassen:

e istdurchseine FOURIER-Transformation

K

(fast¨uberall)bestimmt;falls

()keine Nullstellenhat,kannmandieMultiplikationmit

()durcheineDivi- sionr¨uckg¨angigmachen.EineGrundideezumR¨uckg¨angigmachender Faltungw¨arealsodiefolgende:Ist

< ( )dieinverseFOURIER-Transfor- mationvon1

q (),sohat(

e )

e

< FOURIER-Transformierte ()K

()K

< ()=

()K

()K1 ()=

(), (

e )

e

< stimmtalsofast¨uberallmit

¨uberein. LeideristdieSacheaberdochnichtganzsoeinfach,denndieExistenz von

< istallesanderealsklar:F¨ureinestarkabfallendeFunktion

()ist 1

q () ”starkansteigend“.DasmußabernichtimmereinProblemsein, dennf¨urpraktischeZweckewirdmansowohldenFrequenzbereich,¨uber denintegriertwird,alsauchdenZeit-oderOrtsbereichoftabschneiden k¨onnen,sodaßnureinIntegral¨ubereinendlichesIntervallbetrachtet

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

23

t werdenmuß.DieFormel,diewirgeradebenutzthaben,geltennach dieserEinschr¨ankungdesIntegrationsintervallsnat¨urlichnichtmehr, zumindestnichtmehrexakt,aberausgehendvondenobigenFormeln kannmanmiteinigemGeschickdochgelegentlichFormelnfinden,die zumindestn¨aherungsweiseeinbrauchbaresErgebnisliefern.Sokonnte beispielsweisedieNASAdieBilderdesfalschfokusiertenHUBBLE- TeleskopsdurchdigitaleNachbehandlungsodeutlichverbessern,daß dieBildqualit¨atauchvorderReperaturnichtvielschlechterwaralsbei einemkorrektfokusiertenTeleskop. BesonderseinfachsindFaltungenmit

8 -Funktionenzuberechnen:F¨ur u ( )=

8 (

0)zeigtdieSubstitutionsregelmit

o =

0

$ ,daß ue

=

8 (

0

$ )

(

$ )

$ =

8 (

o )

(

0

o )

o =

(

0) ist,Faltungmit

8 (

0)verschiebtalsoeinfachdasArgumentum

0. Insbesondereist

8e

=

. 0

0.2

0.4

0.6

0.8

1 -4-20246 Abb.25:FaltungeinesDreiecksimpulsmiteinerSummevon

v -Distributionen ImFalleeinerFunktion,dieaußerhalbeinesgewissenIntervallsnull (oderpraktischnull)ist,l¨aßtsichdurchFaltungmiteinerSummevon

(6)

23 H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 8 -FunktionenderGraphanverschiedeneStellenverschieben;Abbil- dung25zeigtdiesf¨urdieFaltungeines(fetteingezeichneten)Dreieck- simpulsesauf[

11]unddieDistribution 8 (

4)+

8 (

2)+

8 ( )+

8 ( +2)+

8 ( +4). h)DerAbtastsatzvonNyquist EgalobesumdieautomatischeErfassungvonMeßwertengehtoder umdieAufzeichnungvonMusik:DiedigitaleDarstellunganaloger DatenistwesentlicherBestandteilderInformationsverarbeitung.Nun istabereinebeliebigeFunktion

:

sicherlichnichtdurchihre FunktionswerteanendlichvielenStellenoderauchaneineinerdiskreten MengevonStellenbestimmt:Auchwennwirwissen,daß

( )=0 istf¨urjedesganzzahligeVielfachevon0,001,wissenwirnochnicht, daß

dieNullfunktionist:AuchdieFunktionen

( )=sin(1000

r

) und

( )=

3sin(5000

r

)habendieseEigenschaft.Auchbeivonnull verschiedenenAbtastwertentrittdiesesProblemauf:Beispielsweise stimmenauchdieFunktionen ( )=cos(500

r

)und

(

)=cos(1500

r

) f¨uralleganzzahligenVielfachenvon0,001¨uberein,abersienehmen hierabwechselnddieWerte10

10an;sieheAbbildung26.Dader FrequenzunterschiedzwischendenbeidenSchwingungenfastdemzwi- schenBaßundSopranentspricht,istklar,daßmandiebeidenSchwin- gungenzumindestaufeinerMusik-CDnichtmiteinanderverwechseln darf. DieProblemebeidenobigenBeispielenberuhenoffensichtlichdar- auf,daßeszujedemgegebenenSignalauchh¨oherfrequenteSignale gibt,dieanvorgegebenenAbtastpunktenmitihm¨ubereinstimmen;eine eindeutigeRekonstruktionisth¨ochstensdannm¨oglich,wennmaneine Grenzefestlegt,oberhalbdererFrequenzennichtmehrber¨ucksichtigt werdensollen.DerAbtastsatzvonNYQUISTsagt,daßdanninderTat eineRekonstruktionm¨oglichist,undersagtauch,wodieGrenzeliegen soll,oberhalbderermandieFrequenzenabscheidenmuß:DieAbtast- frequenzmußmehralsdoppeltsohochseinalsdieh¨ochsteimSignal vorkommendeFrequenz.

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

23 -1

-0.5

0

0.5

1 0.0050.010.0150.02 Abb.26:AbtastungzweierSchwingungen DiegenaueFormulierungdesSatzesistetwastechnischer;insbesondere m¨ussenwirber¨ucksichtigen,daßdieKreisfrequenz,mitderwirimmer arbeiten,etwasanderesist,alsdieFrequenz:EinereineSchwingung miteinerFrequenzvon1000HzistnichtgegebendurcheineFunktion wiesin1000

,sondern–beiinSekundengemessenerZeit–durch sin2000

r

.EntsprechendkommtauchjetztbeiderFormulierungdes AbtastsatzesvonNYQUISTeinFaktor2

r insSpiel: Satz:

L2 (

)habedieEigenschaft,daß

()außerhalbeines IntervallsderL¨ange

w verschwinde.Dannist

eindeutigbestimmt durchdieWerte

(2

Gr

qw )mit

G x . Beweis:(12)seieinIntervallderL¨ange

w derart,daß

()außerhalb diesesIntervallsverschwindet.DannistbisaufeineNullfunktion ( )=ˇ ( )=1 2

r

()

-

=1 2

r

2 1

()

-

. Indemwir

durchdierechteSeiteersetzen(wasnichtswesentliches ¨andert)k¨onnenwirannehmen,daßdieseGleichungwirklichgilt.Also

(7)

2 H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 istinsbesondere

y 2

Gr w

z =1 2

r

2 1

()

2

Fp

{| .(

} ) NunbetrachtenwirjeneFunktion

(),dieaufdemIntervall[12) mit

()¨ubereinstimmtunddieperiodischmitPeriode

w inauf

fortgesetztist.F¨urdieseFunktionistnat¨urlichauch

y 2

Gr w

z =1 2

r

2 1

()

2

Fp

{|

, dennimIntegrationsintervallstimmen

und

¨uberein. alsperiodischeFunktioninmitPeriode

w hateineDarstellungals FOURIER-Reihe

]~

F =

EF

F mit

€ =2

r w; der

G -teFOURIER-Koeffizientist EF=1 w

2 1

()

F =1 w

2 1

()

2

p

F

{|

=2

r w

y 2

Gr w

z , wobeidasletzteGleichheitszeichenwegen(

} )gilt. DurchdieWerte

b 2

Fp |

c sindalsoalleFOURIER-Koeffizientenvon

bestimmt,damitauch(fast¨uberall)dieFunktion

(),unddamitauch dieFunktion

(),dieimIntervall[12)mit

()¨ubereinstimmt undaußerhalb(außereventuellimPunkte2)verschwindet.Damitist auch

( )=ˇ

( )fast¨uberalldurchdieseWertebestimmt.

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

22 HARRYNYQUIST(1889–1976)wurdeinSchwedenge- boren,arbeiteteaberabAnfangderzwanzigerJahre beidenBellLabaratories;dasBildzeigtihnum1960 mitseinendortigenKollegenJOHNPIERCE(links)und RUDOLFKOMPFNER(Mitte).SeineArbeitvon1924 ¨uberdie

¨ Ubertragungsgeschwindigk

eitvonTelegraphen giltalseinederBegr¨undungenderInformationstheo- rie.DenAbtastsatz,denCAUCHYbereits1841postu- lierthatte,bewieser1928.WeiterewichtigeArbeiten befassensichmitderquantitativenErforschungdesthermischenRauschensundderSta- bilit¨atvonVerst¨arkern. BeipraktischenAnwendungendiesesSatzeswird

( )imallgemeinen einereelleFunktionsein;dannverschwindet (

)=

( )

(

)

=

( )

=

( )

=

( )

=

() genaudann,wennauch

()verschwindet.DaherwirdindiesemFall alleseinfacher,wennmandasIntervall,außerhalbdessen

()ver- schwindet,symmetrischzumNullpunktw¨ahlenkann,alsovonderForm (

0 0). DiezurKreisfrequenz0geh¨orendeFrequenz2

r 0wirdindiesem ZusammenhangoftalsBandbreitebezeichnet.Hierist

w =20,zur RekonstruktionderFunktion

brauchenwiralsodieFunktionswerte

y 2

Gr w

z =

yGr 0

z mit

G

x . EinSignalderBandbreite

 0mußalsomiteinerFrequenzvonmin- destens2

 0abgetastetwerden,damitmaneseindeutigrekonstruieren kann. BekanntestesBeispielhierf¨ursindMusik-CDs:Praktischniemandkann T¨onemitFrequenzenvonmehrals20kHzh¨oren;f¨urAufnahmenaufCD

(8)

2[ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 wird44100MalproSekundederSchalldruckgemessenundgespei- chert,f¨urSignaledienichtallzuweitoberhalbvon20kHzabgeschnitten werden,istalsoeineperfekteRekonstruktionm¨oglich. AuchinderComputergraphikspieltderSatzvonNYQUISTeinewichti- geRolle,dennPixelgraphikistschließlichnichtsanderesalsdie(zwei- dimensionale)diskreteAbtastungeineskontinuierlichenBilds.Falls dasBildzuhochfrequenteAnteileenth¨alt,entstehensogenanntealias- Effekte,dadasAugedieseAnteileanhanddesPixelbildsalsniedriger- frequenteStrukturenmitgleichenAbtastwerteninterpretiert.Vorder AbtastungmußdasBilddahertiefpaßgefiltertwerden;dadieFunktion sin

‚ ‚,dieFOURIER-TransformiertedesRechteckimpulses,einigerma- ßenschnellabf¨allt,wendetmandazumeistdasLemmaausdemletzten AbschnittanundfaltetmiteinergeeignetensolchenFunktion.Fallsdas Ursprungsbildauchschonals(h¨oheraufgel¨oste)Pixelgraphikgegeben war,wirddieFaltunghiereinfachzueinerSummation¨ubernichtgarzu vieleNachbarpixel,wassehreffizientdurchgef¨uhrtwerdenkann.

§ 9: A usblick: Mehrdimensionale F ourier -Theorie

a)FaltungenundFourier-Integrale Inv¨olligerAnalogiezumeindimensionalenFaltungsintegrall¨aßtsich auchein

Q -dimensionalesdefinieren:F¨urzweiFunktionen

:

R

, definierenwiedieFaltungals e =

KK

K„ƒ…

(

† 1

‡ 1ˆ

ˆˆ

†R

‡R)

(

‡ 1ˆ

ˆˆ

‡R)

‡ 1ˆ

ˆˆ

‡R –soferndiesesIntegralexistiert. AuchdieanschaulicheInterpretationistdieselbewieimeindimensio- nalenFall:Wennwir

alseineGewichtsfunktionauffassen,ist

e eingewichtetesMittel¨uberWertevon

;f¨ur (

† 1ˆ

ˆˆ

†R)=1 r

R

{ 2

f

R

1 2

‰2

Š…Œ‹

=1

‚2

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

2a etwa,die

Q -dimensionaleGAUSS-Funktion,entsprichtdasimFall

Q =2 einemjenachGr¨oßevon

f mehroderwenigerdefokusiertenBild. DurchmehrdimensionaleFaltungenmit

8 -Distributionenlassensich Verschiebungungenrealisieren:Beispielsweisew¨are,wennderSatzvon FUBBINIineinersolchenSituationanwendbarw¨are, ƒ2

8 (

†

)

8 (

‡

)

(

†

‡ )

†

‡ =

(

†

‡

), undgenausodefinierenwirdieInterpretationderapriorisinnlosen linkenSeite. (Manbeachte,daßAusdr¨uckewir

8 (

†

)

8 (

†

)oder

8 (

† )2 weiterhin sinnlosbleiben,egalobsieuntereinemodermehrerenIntegralzeichen stehen.) Istalso

:

2

eineFunktion,die(z.B.durchGrauwerte)einBild definiertunddieaußerhalbdesBereichs0I

†

‡

I 1verschwindet,so istmitderDistribution u (

†

‡ )=

Ž ~ F =1

 ~  =1

8 (

†

G )

8 (

‡

‘ ) dieFaltung

u

e

einBilderbogenaus

’J ExemplarendiesesBil- des.Abbildung27zeigtdiesf¨urdenGrapheinerzweidimensionalen Normalverteilung. AuchdieFOURIER-Transformationl¨aßtsichinv¨olligerAnalogiezum eindimensionaleFallaufbeliebigeDimensionenverallgemeinern:F¨ur :

R

definierenwir :

)+, .

R

(1ˆ

ˆˆR)

/

KK

K„ƒ…

(

† 1ˆ

ˆˆ

† R)

Š…“‹

=1



‚† 1K

KK

† R. DaesnureineZeitgibt,l¨aßtsichdiesnichtalsZerlegungeineszeitlichen SignalsinseineFrequenzeninterpretieren;die

†solltemansichhier alsr¨aumlicheKoordinatenvorstellen.Beispieledazufolgenimn¨achsten Abschnitt,wowireineAnwendungsolcherr¨aumlicherFOURIER-Trans- formationenbetrachten.

(9)

2d H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 -10 -5 0 5 10

x-10 -5 0 5 10y

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1 Abb.27:EinezweidimensionaleFaltung Wenigstenkurzseinochangedeutet,wiemanauchdiemehrdimen- sionaleFOURIER-Theorie¨uberstarkabfallendeFunktionenmehrerer Ver¨anderlicherexaktbegr¨undenkann: EineFunktion

A :

R

heißtstarkabfallend,wennalleAusdr¨ucke derForm †

” 1 1

KKK

†

”… R

•'

1+

–––+

'… •†

' 1 1

KKK

•†

'… R

A (

† 1ˆ

ˆˆ

† R) aufganz

R beschr¨anktsind.DerVektorraumallerdieserFunktionen istderSCHWARTZ-Raum

O (

R ). F¨urFunktionenaufdiesemRaumistwiederallesrelativproblemlos;zur VerallgemeinerungenaufinteressantereFunktionengehtmanwieder denUmweg¨uberDistributionen = :

O (

R )

, dieindernaheliegendenWeisealsVerallgemeinerungeneindimensio- nalerDistribibutionendefiniertwerden.Beispielsweisekannmandem geradeadhocbetrachtetenProdukt

8 (

†

)

8 (

‡

)¨uberdieDistribution V —

:

P2

A/

A (

)

Kap.3:HarmonischeAnalyseundIntegraltransformationen

2 einenpr¨azisenSinngeben–solangeesineinemsinnvollenKontext unterzweiIntegralzeichensteht. b)Fraunhofer-Beugung WennLichtaufStrukturentrifft,inVergleichzuderenGr¨oßeseine Wellenl¨angenichtmehrvernachl¨assigbarkleinist,lassensichdieGe- setzedergeometrischenOptikbekanntlichnichtmehranwenden;man beobachtetdannBeugungsph¨anomene. BeugungisteinsehrkomplexesGebiet;f¨ureinBeispielimRahmeneiner Vorlesung¨uberH¨ohereMathematikm¨ussenwirunsaufdenallerein- fachstenFallbeschr¨anken.WirgehendaherausvoneinemLichtstrahl, deraussehrgroßerEntfernungkommtoderderzumindest(z.B.dank einerLinse,ausderenBrennpunkterkommt)soaussieht,undbeob- achtenauchdieBeugungsfiguringroßerEntfernung.DieseSituation bezeichnetmanalsFRAUNHOFER-Beugung. JOSEPHVONFRAUNHOFER(1787–1826)wurdeinStrau- bingalselftesundletztesKindeinesGlasermeisters geboren;ermachteauchselbsteineLehrealsGlas- schleiferundSpiegelmacher.Danebenbesuchteerdie Feierabendschule,woerzumindestprimitiveGrund- kenntnisseimRechnenerwarb.1806kamerandasop- tischeInstitutvonUTZSCHNEIDER,derihmB¨ucher¨uber OptikundMathematikbesorgte.FRAUNHOFERentwik- keltePr¨azisionsmaschinenzurFertigungoptischerIn- strumentevonbisdahinnichtgekannterQualit¨atund erfandauchdasoptischeGitter.DurchseineVersu- chezurLichtbeugungbewieserdieWellennaturdes Lichts.1824wurdeerzumProfessorernannt;erberichteteunteranderemin¨offentlichen Sonntagsvorlesungen¨uberseineArbeit.ImgleichenJahrwurdeervombayrischenK¨onig LUDWIGI.indenAdelsstanderhoben.ZweiJahresp¨aterstarberanTuberkulose. ZurmathematischenBehandlungderoptischenBeugungbrauchenwir zun¨achsteinphysikalischesModellf¨urLichtwellen.F¨ureinephysika- lischkorrekteBeschreibungm¨ussenwirLichtalszeitlichver¨anderliches elektromagnetischesFeldbetrachten,d.h.wirbrauchenzweir¨aumlich undzeitlichvariableVektorfelder

˜š™ (

†

‡

› ;

)und

˜šœ (

†

‡

› ;

),dieden MAXWELLschenGleichungengen¨ugen.Gl¨ucklicherweisemußmanin

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