2010 1
Farbstoffe
und
Färbungen Far ben ,
Biologisches Material
Esther Osterwalder / 2010 2
Mögliche Darstellung von Strukturen, Krankheiten
Braune Käppchen bei den Zellkernen (Virusproteine) Orcein
Hepatitis-B-Antigen
Blaue, kurze, kommaförmige Stäbchen Giemsa C
Helicobacter pylori
Rostrot bis grünbraun Rhodanin
Kupfer
LM: lachsfarbig Polar.: apfelgrün Kongorot
Amyloidose
Fuchsinfarbige Stäbchen Ziehl Neelsen
Säurefeste Stäbchen bei Verdacht auf Tuberkulose
Diastase verdaut allfällige Glykogenschollen: die Differenz der beiden Nachweise (pink) zeigt auf, ob Glykogen vorhanden war oder nicht Immer 2 Färbungen:
PAS + D-PAS
Chemisches Färbeprinzip Glykogen
Kalk schwarz von Kossa = eine
Silberimprägnation Kalk, Mikroverkalkungen
z:B. in der Mamma
Proteindepots rot SFOG = eine
Trichromfärbung Proteinablagerungen in
der Niere bei Kimmelstiel- Wilson
dargestellt Nachweis
Bezeichnung
Esther Osterwalder / 2010 3
Gewebespezifische Färbungen an Kleinbiopsien
HE, EVG,Ab-PAS Darmbiopsien
HE, EVG,Ab-PAS, Gic (Giemsa C) Magenbiopsien
HE, EVG Gefässe (Blut-)
HE, EVG Herzbiopsien
HE, EVG, Ab-PAS, Eisen Lungenbiopsien
HE, Giemsa, Gomöri Lymphknoten
HE, EVG, PAS, D-PAS, CAB, Eisen, Gomöri, Orcein
Leberbiopsie
HE, PAS, Silbermethenamin SFOG, Nierenbiopsie
Färbungen, Nachweise Organ/Gewebe
Voraussetzungen für Färbungen in allen Fachgebieten
Licht, Auge, Farbe
Vorhandensein von biologischem Material
Brauchbare Farbstoffe und richtige Farbstoffwahl Korrekte Ausführung des Färbevorganges
Qualitätskontrolle am Mikroskop
Esther Osterwalder / 2010 5
Esther Osterwalder / 2010 6
Farben
Esther Osterwalder / 2010 7
Farben
Farben
Esther Osterwalder / 2010 9
Material
Herpes-simplex-Virus infizierte Verozellenmit Phasenkontrast, links ungefärbt 200x, rechts ungefärbt, 100x
links: TUNEL-Reaktion (Rotfärbung), ca 300x, rechts: gleiches Präparat ohne Phasenkontrast
Esther Osterwalder / 2010 10
Blutaustrich normal, nach Pappenheim gefärbt
Biologisches Material
Blutaustrich normal, ungefärbt
Esther Osterwalder / 2010 11
Farben
Biologisches
Material +
Mikroskop:
Spongiosa, KM / Goldner / Kallus am Knochenbälckchen / Osteoporose
Biologische Bausteine
Proteine
Kohlenhydrate Lipide
Mineralien
Zusammenfassung:
sind die Partner der Farbstoffe und Reaktionslösungen.
Esther Osterwalder / 2010 13
Woher stammen die Farbstoffe?
Was sind Farbstoffe?
Welche Farbstoffe werden für die mikroskopischen Färbungen
gebraucht?
Esther Osterwalder / 2010 14
Färbende Mittel
Farbstoffe Pigmente
werden mit einem Bindemittel aufgestrichen
anorganische Russ
organische gehen mit dem biologischen
Material
eine feste Bindung ein
Tiere Pflanzen Teerderivate
Woher stammen die Farbstoffe?
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 15
Anorganische Pigmente stammen aus dem Mineralreich :
Umbra-Braun
Farbstoffe
Rötel Ocker
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 17
Eisen- und Manganhaltige Tonarten
Zinnober
Esther Osterwalder / 2010 18
Lapislazuli
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 19
Tusche Farb-Russe
Russ besteht zu 80 - 99.5%
aus Kohlenstoff und ist ein schwarzer, pulverförmiger Feststoff.
Darstellung von Gang- systemen
Farbstoffe
Organische Pigmente
Melanin Hämosiderin
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 21
Tierreich
Sekrete und Extrakte
Esther Osterwalder / 2010 22
Purpur
6,6 -Dibromindigo
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 23
Karmin
Cochenille
Farbstoffe
Pflanzenreich
Textilfärberei aller Kulturen
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 25
Indigo
Esther Osterwalder / 2010 26
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 27
Hämatoxylin
Blauholzbaum
Hämalaun nach P. Mayer
**Pflanzen
Farbstoffe
· Bleihämatoxylin nach McConaill
· Chrom-Hämatein nach Hansen
· Eisenhämatoxylin nach Faure
· Eisenhämatoxylin nach Hansen
· Eisenhämatoxylin nach Häggqvist
· Eisenhämatoxylin nach Heidenhain
· Eisenhämatoxylin nach Weigert
· Hämalaun-Erythrosin-Safran nach Masson Hämatoxylin nach Gill
· Hämatoxylin nach Delafield
· Hämatoxylin nach Harris
· Hämatoxylin-Chrysoidin-Färbung
· Hämatoxylin-Eosin (HE-Färbung)
· Hämatoxylin-Safranin-Färbung
· Molybdänhämatoxylin nach Held
· Saures Hämalaun nach Mayer
**Pflanzen
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 29
Teerderivate
Synthetische Farbstoffe Erster synthetischer Farbstoff:
die Pikrinsäure 1777
Esther Osterwalder / 2010 30
Muskulatur durch Pikrinsäure gelb VG - Färbung
***Teerderivate
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 31
Was sind Farbstoffe?
oder
Wann ist ein Stoff ein Farbstoff?
Farbstoffe
Merkmale der Farbstoffe
a) Sie besitzen ganz bestimmte Absorptionsmaxima
b) Farb Kationen
+oder Farb Anionen
-können an Gegen Ionen gebunden sein c) Farbstoffe können echt färben
Wann ist ein Stoff ein Farbstoff?
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 33
Farbstofflösungen absorbieren bestimmte Wellenlängen des sichtbaren Lichtes.
a)Sie besitzen ganz bestimmte Absorptions- maxima:
Esther Osterwalder / 2010 34
Der Farbstoff erscheint in der Farbe des durchgelassenen Restlichtes (Mischfarbe)
Mischfarbe
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 35
Jeder Farbstoff besitzt seine typische Absorptionskurve.
Farbstoffe
Jeder Farbstoff hat weltweit seine C.I.-Nummer
(Color Index)
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 37
Nicht jeder farbige Stoff ist ein Farbstoff.
Ein Farbstoff enthält:
Chromophore Gruppen und
Auxochrome Gruppen
Esther Osterwalder / 2010 38
Chromophore
Azo Gruppe - N = N
Nitro Gruppe - NO
2Karbonyl Gruppe - C = O
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 39
Die Gruppen wirken nur farbig in Verbindung mit einem oder mehreren Benzolringen.
Chromophor Chromophor
Farbstoffe
Auxochrome
Hydroxyl Gruppe - OH
Amino Gruppe - NH
2Sulfonsäure Gruppe - SO
3H Karboxyl Gruppe - COOH
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 41
Chromophor
Chromophor (Aminoazobenzol)
Esther Osterwalder / 2010 42
Die auxochromen Gruppen wirken nicht nur Farbvertiefend, sie stellen vielmehr die Ver- bindung zwischen Farbstoff und färbendem Material her.
Der Farbstoff wird salzartig an das biologische Material gebunden.
Proteine
Kohlenhydrate Lipide
Mineralien
Na
+Cl
-Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 43
b) Farb Kationen+
oder Farb Anionen- können an Gegen ionen gebunden sein
Giemsa
Farbstoffe
neutraler Farbstoff
c) Farbstoffe können echt färben
Rep.: Coulomb / van der Waal
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 45
Einteilung der Farbstoffe:
positive Ladung negative Ladung
Kationische Farbstoffe Anionische Farbstoffe Alcianblau
Azur A + B (Giemsa) Bismarckbraun Fuchsin bas.
Gentianaviolett Karbolfuchsin Kristallviolett Methylenblau Parafuchsin Kernechtrot (Lack) Hämalaune (Lacke) Harris Hämatoxylin (Lack)
Lichtgrün SF Säurefuchsin
Hämatoxylin resp. Hämatein Pikrinsäure
Eosin Y Orange G Kernechtrot
Esther Osterwalder / 2010 46
Buchstaben interpretieren
X = indifferent (in Lösung pH un- abhänig)
M = Mischung
Y = yellowish = gelblich L = lichtecht
W = wasserlöslich H = hitzebeständig
T = tiefer Farbton G = grünstichig
S = besser löslich (solubel) F = klare Töne
R = rotstichig D = zum Drucken
P = Pigment C = chlorecht
O = orange B = blaustichig
N = neu A = Acetatseide
Anzahl vor dem Buchstaben deutet auf die Farbintensität hin.
Luxol Fast Blue MBSN: Mischung, blaustichig, besser löslich, neu Alcianblau 8GX: 8x grünstichig, indifferent
Chromotrop 2R: 2x rotstichig
Toluidinblau O: orange
Siriusrot F3B: klare Töne, 3x blaustichig
Orange G: grünstichig
Farbstoffe
Esther Osterwalder / 2010 47
HE - PAS - VG EVG Alcianblau-PAS Gic - CAB Berlinerblau -
Gomöri von Kossa - Fettnachweis - Kongo
Färbungen
in der
Histologie
Färbungen zuordnen nach:
Übersichtsfärbungen (HE, Giemsa) Nachweisen
Reaktionsprinzipien (3)
Trichromfärbungen (VG, CAB, Goldner, SFOG) Spezialfärbungen (ZN, Versilberung)
Routinefärbungen
HE - PAS - VG EVG Alcianblau-PAS - Gic - CAB Berlinerblau - Gomöri von Kossa Fettnachweis - Kongo
Esther Osterwalder / 2010 49
Die Übersichtsfärbung verschafft einen Überblick über das Gewebe, die Strukturen, die Zellverteilung, Anfärbbarkeit und Kern-Plasma-Relationen.
Sie besteht aus Kernfärbung und Zytoplasmafärbung.
zB: Hämatoxylin-Eosin Giemsa
Esther Osterwalder / 2010 50
Zellen/
Zellkern anfärben:
Für alle Färbungen gültig:
Esther Osterwalder / 2010 51
+ - - -
-
Für alle Färbungen gültig:
Schematischer Aufbau eines Zellkernes:
Nukleoproteid
Protein:
Histon+
Nukleotidkette:
diese besteht aus Nukleinsäuremolekülen,
von denen jedes aus - Phosphorsäure -
- Pentose
Hämalaun
Übersichtsfärbung Für alle Färbungen gültig:
Esther Osterwalder / 2010 53
Die Kernfarbstoffe sind meist Farblacke
das Eisen III Hämatoxylin nach Weigert
Hämalaun : Hämatein + Alaun
Hämalaun nach P. Mayer besteht aus Kalium-Aluminiumsulfat plus Hämatein. Alaune sind so genannte Doppelsalze.
Kernechtrot : Kernechtrot + Aluminiumsulfat
Übersichtsfärbung
Gewebe
Metallsalz FeIII-chlorid
Farbstoff Hämatein
Farblack
Farblack
++
Esther Osterwalder / 2010 54
Zellen/
Zyto- plasma anfärben:
z.B.
Eosin Y v. HE
Übersichtsfärbung Für alle Färbungen gültig:
Esther Osterwalder / 2010 55
Wasser 80,5 85 % Proteine 10 15 %
Lipide 2 4 %
Polysaccharide 0,1 1,5 % DNA 0,4 %
RNA 0,7 %
kleine organische Moleküle 0,4 % anorganische Moleküle und Ionen 1,5 %
Zusammensetzung des Zytoplasmas
Für alle Färbungen gültig:
Zu den basischen Aminosäuren gehören:
Lysin Arginin Histidin
Zu den sauren Aminosäuren gehören:
Asparaginsäure (Aspartat) Glutaminsäure (Glutamat)
Weitere Aminosäuren mit ionisierbaren Resten:
Cystein Tyrosin
Für alle Färbungen gültig:
Esther Osterwalder / 2010 57
12,48 basisch
Arg
9,3 9,5 10,53
basisch Lys
9,7 10,1 10,07
semisauer Tyr
8,8 9,1 8,33
semisauer Cys
6,7 7,1 6,0
basisch His
4,2 4,5 4,25
sauer Glu
3,7 4,0 3,68
sauer Asp
im Protein frei
Bezeichnung Aminosäure
Esther Osterwalder / 2010 58
Eosin Y Orange G Pikrinsäure Anilinblau Säurefuchsin Chromtrop 2R Lichtgrün
Wichtige Zytoplasma- Farbstoffe
negWichtige Zellkern- farbstoffe
posHämalaun Kernechtrot
Weigert s Eisenhämatoxylin Methylenblau
Färbungen
Esther Osterwalder / 2010 59
Jeder der basischen Teerfarbstoffe ist in der Lage mit Eosin ein Salz zu bilden (Methylenblau-Eosinat, Azur-Eosinat).
Mischungen dieser Farbstoffe und ihrer Eosinate färben das Zytoplasma und die Zellkerne je nach pH Wert der Lösung.
Giemsa
Der neutrale Farbstoff färbt das Chromatin von Leukozyten rötlich-violett/marron (Eosin, Methylenblau).
Das kationische Azur bindet an DNA und die Eosin-Anionen an das bereits gebundene Azur.
pH-Wert ist massgeblich (um pH 4)
: ein zu blaues Ergebnis wird durch Differenzieren in 0.01% Eisessiglösung in Richtung Rosa verändert
Übersichtsfärbung
Nachweise
Van Gieson, CAB, Sirius, SFOG Kollagenes Bindegewebe
Kongorot Amyloid
Berlinerblau-Reaktion Eisen
Alcianblau - PAS Neutrale + saure
Glycosaminglycane = GAG
PAS Neutrale Glycosaminglycane = GAG, Kohlenhydrate, Glykogen
Giemsa C / Gic Helicobacter pylori
Sudan III, Sudan schwarz, Ölrot Fettnachweis
Ziehl Neelsen Säurefeste Bakterien (Tb)
von Kossa, Alizarinrot S Kalk
Färbung Substanz
Färbungen zuordnen:
Esther Osterwalder / 2010 61 Goldner
Knochengewebe
Gallyas Alzheimer Plaque Neurohistologie
Bodian, Bielschowsky Neurofibrillen Neurohistologie
Klüver Barrera, Luxol Fast Blue Markscheiden Neurohistologie
Giemsa Parasiten
Rubeansäure-Färbung, Rhodanin Kupfer
Orcein, Viktoriablau Hepatitis B-Antigen
Toluidinblau Mastzellen
Warthin Starry Spirochäten
Gram, Brown Brenn Bakterien
Grocott Pilze (Soor, Candida sp.)
Diastase-PAS: immer im Vergleich mit PAS!
Glycogen
SFOG Proteinablagerungen
Färbung Substanz
Esther Osterwalder / 2010 62
Färbungen zuordnen: Reaktionsprinzipien (3)
1.Chemisches Färbeprinzip: Die Reaktion zwischen Farbstoff und Substrat verläuft nach den Gesetzmässigkeiten der chemischen Bindung. Die Färbe- ergebnisse lassen sich durch eine chemische Reaktionsgleichung
charakterisieren = Histochemie.
z.B. PAS, Berlinerblau, (Enzymnachweise = Enzymhistochemie)
z.B Nachweis von dreiwertigem Eisen mit der Berlinerblau-Reaktion:
3 K4[Fe(CN)6] + 4 FeCl3 4 Fe [Fe(CN6)] 3+ 12 KCl
Berlinerblau
Gelbes Blutlaugensalz = Ferro-zyankalium = Kaliumhexazyanoferrat II (Fe II)
Esther Osterwalder / 2010 63
PAS Reaktion periodic acid Schiff s reaction 1. Hydrolyse mit Perjodsäure HJO4 :
das Zuckermolekül öffnet sich unter Bildung zweier dichtgelagerter Aldehydgruppen und H2O
2. Anlagerung des Schiff schen Reagens (Fuchsinsulfit) an diese Aldehyd-Gruppen
+ F (SO2H)2
F
Fuchsinsulfit
kationischer Farbstoff Aldehydfuchsin Reaktionsprinzipien
PAS positive Substanzen/Strukturen Chitin
Stärke
Zellulose (Pollen) Dextrane
Glycogen (PAS + D-PAS zusammen) Glycoproteine
Sialomuzine (Sialo- = Speichel ) Basalmembran
Schleimbildende Drüsen, bzw. deren Sekrete Leukozyten, Plasmazellen
Reaktionsprinzipien
Esther Osterwalder / 2010 65
Chemische Färbeprinzipien nennt man in der Histologie meist Histochemie .
Histochemische Nachweise lassen sich nicht mehr entfärben, da das Produkt auf einer chemischer Reaktion beruht.
Verunreinigungen können bei histochemischen Nachweisen zu Fehlreaktionen führen, besonders bei den Enzymnachweisen.
Merke
Esther Osterwalder / 2010 66
2. Physikalisches Färbeprinzip Löslichkeiteines Farbstoffes in verschiedenen Medien (z.B. Ethanol / Fett)
z.B. Fettnachweis mit Sudan III, Ölrot
Reaktionsprinzipien
Esther Osterwalder / 2010 67
3. Physikalisch-chemisches oder physiko-chemisches Färbeprinzip
Elektroabsorption:Coulomb Dispersität: Farbstoffgrösse + Zeit spielen eine grosse Rolle
z.B. bei den Trichromfärbungen
Grenzflächenadsorption:Adsorption ist ein physikalischer Prozess Aktivkohle hält Farbstoff aufgrund der aufgerauten Oberfläche fest. Meist van der Waal involviert.
z.B. HE, VG, EVG, AP, Gic, CAB, Kongo
Reaktionsprinzipien
Als Adsorption (lat.: adsorptio bzw. adsorbere = (an-)saugen) bezeichnet man die Anreicherung von Stoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten an der Oberfläche eines Festkörpers, allgemeiner an der Grenzflächezwischen zwei Phasen.
Adsorption unterscheidet sich von der Absorption, bei der die Stoffe in das Innere eines Festkörpers oder einer Flüssigkeit eindringen. Der Oberbegriff für diese Anreicherungsvorgänge lautet Sorption.
Adsorbieren zwei oder mehr Spezies an eine Oberfläche, nennt man dies Koadsorption. Dies spielt vor allem bei Katalysatoren eine wichtige Rolle, bei denen die verschiedenen
Atomsorten auf einer Oberfläche adsorbiert werden und dort reagieren.
Abb. a) Adsorbens, b) Adsorbat an der Grenzfläche, c) Gasphase bzw. Lösung mit Adsorptiv
Im allgemeinen Sinn ist Adsorption ein physikalischer Prozess.
Für Interessierte
Esther Osterwalder / 2010 69
Esther Osterwalder / 2010 70
VG CAB - Goldner - SFOG
Trichromfärbungen
Esther Osterwalder / 2010 71
Alle Variationen haben gemeinsam:
1 Farblack für die Kernfärbung
mindestens 2 anionische Farbstoffe (oft simultan angeboten)
davon
Trichromfärbungen
1x feindispers
zB. Ponceau de Xylidine, Pikrinsäure, Orange G, Chromotrop
davon:
1x grobdispers
zB. Säurefuchsin, Methylblau, Lichtgrün, Anilinblau
Trichromfärbungen
Esther Osterwalder / 2010 73 Proteindepots rot
SFOG Nierenerkrankung
gelb VG / EVG
Muskulatur; glatte, Herz und Skelett
Blau-,Rot- und Violetttöne Giemsa
Knochenmark
orange + grün Goldner
Knochen
grün Goldner
Faserknorpel
dunkelviolett El / EVG
Knorpel elastisch
dunkelviolett El / EVG
Bindegewebe elastisch
blau rot CAB
VG / EVG Bindegewebe kollagen
dargestellt Nachweis
Bezeichnung
Welche Strukturen werden angefärbt ausser den Zellkernen?
keine Trichrom- färbung!
Esther Osterwalder / 2010 74
Aussagen zu den Fasern im Bindegewebe:
Kollagene Fasern: Anfärbung mit grobdispersen anionischen Farbstoffen wegen der basischen Aminosäuren des Kollagens.
Retikuläre Fasern: Schwach anfärbbar mit anionischen Farbstoffen.
Elastische Fasern
Das Protein Elastin weist zum Kollagen eindeutig weniger basische Aminosäuren auf, dagegen die seltene saure AS Desmosin.
Der saure Charakter der elastischen Fasern erlaubt die Anfärbung mit kationischen Farbstoffen zB. Orcein, Resorcin-Fuchsin
Trichromfärbungen
Esther Osterwalder / 2010 75
Spezialfärbungen werden zur Darstellung bestimmter
Strukturen durchgeführt. Sie bestehen aus einer geeigneten Farbstoff- oder Reaktionslösung und einer Gegenfärbung.
(Kernfärbung oder Hintergrundfärbung erhöhen den Farb- kontrast)
Spezialfärbungen Färbungen zuordnen:
zB: Ziehl Neelsen
Silberimprägnationen
Schematische Darstellung der Zellwand von Mykobakterien
Zellwandaufbau der Mykobakterien
Spezialfärbungen
Esther Osterwalder / 2010 77
Mykolsäuren sind Bestandteile der säurefesten Zellwand.
Durch ihre Einlagerung werden die Zellen stark hydrophob.
Sie besitzen lange Alkylketten und sind über Arabinogalaktan an das Murein gebunden, das ein Peptidoglykan ist.
ZN
basisches Fuchsin
Esther Osterwalder / 2010 78
Versilberung/Silberimprägnation
meist zur Darstellung von Aldehyden Argentaffine oder argyrophile Stoffe lassen sich mit Silber imprägnieren . - Argentaffine Strukturen können ohne Vorbehandlung metallisches Silber aus Silbernitatlösungen reduzieren. Diese lagern sich dann dort ab. (Kalk)
- Argyrophile Strukturen benötigen eine oxidierende Vorbehandlung, um dieselbe Wirkung zu erzielen. (retikuläre Fasern)
z.B. von Kossa Gomöri
Spezialfärbungen
Esther Osterwalder / 2010 79
Versilberung/Silberimprägnation
Silbersalze werden durch starke Laugen in Silberoxyd umgewandelt, das dann als schwarzer Niederschlag ausfällt.
2 AgNO3+ 2 NaOH Ag2O + 2 NaNO3+ H2O Silbernitrat Silberoxid
Durch Zugabe von Ammoniak entsteht Diaminsilberoxid, das sich durch Formalin reduzieren lässt.
AgO + 4 NH3 (Ag[NH3]2)2O Diaminsilberoxid
Dabei entsteht metallisches Silber als Niederschlag, Ammoniak und Ameisensäure.
(Ag[NH3]2)2O + HCHO Ag + 4 NH3 + HCOOH Formaldehyd Ammoniak
metallisches Silber
Ameisensäure
Spezialfärbungen
1. Kaliumpermanganat (Oxidationsmittel) oxidiert Ethanolgruppen der Glykoproteine zu Aldehyden
2. Eisenalaun imprägniert die Strukturen 3. Silberionen lagern sich an Aldehydgruppen 4. Formalin wirkt als Entwickler
(5. Mit Goldchlorid wird das Silber schwarz getönt)
6. Mit Na-thiosulfat wird fixiert (entfernen
des noch ionisierten Ag)
Prinzip von Gomöri
Spezialfärbungen Versilberung/Silberimprägnation
Esther Osterwalder / 2010 81
meist maschinell gefärbt
HE Übersichtsfärbung für Kerne + Zytoplasma VG Übersichtsfärbung für kollagenes Bindegewebe +
Muskulatur; oft durch EVG ersetzt
PAS neutrale Zucker sind PAS-positiv (ungenaue Aussage) inkl. *D-PAS beim indirekten Glykogennachweis
Alcianblau (Ab) saure Muzine der Becherzellen Ab-PAS saure + neutrale Muzine der Becherzellen
unterscheiden
Esther Osterwalder / 2010 82
1. Schnitt: normaler PAS-Nachweis + werden positiv pink
2. Schnitt: zuerst mit Diastase das Glykogen verdauen, dann PAS ausführen Glykogen ist verdaut; nur noch wird positiv pink
Diastase- behandlung
PAS nach Diastase- behandlung = D-PAS
= hier war Glycogen vorhanden
*D-PAS indirekter Glykogennachweis beim z.B. primären Leberzellkarzinom
Routinefärbungen
Esther Osterwalder / 2010 83
D-PAS PAS
Parotistumor
Routinefärbungen
Routinefärbungen Alcianblau ist ein kationischer Kupferphthalocyanin- farbstoff und verbindet sich mit negativ geladenen Zellbestandteilen wie z.B. saure GAG.
Meist in Kombination mit PAS als Ab-PAS.
Ab-PAS
Esther Osterwalder / 2010 85 blau
LFB Myelin
dunkelviolettblau Nissl
Nissl-Schollen
schwarz Silberimprägnation
Nervenzellen
gelb VG / EVG
Muskulatur
Blau-,Rot- und Violetttöne Giemsa
Knochenmark
orange + grün Goldner
Knochen
grün Goldner
Faserknorpel
dunkelviolett EVG
Knorpel elastisch
violettblau HE
Knorpel hyalin
orangerot Sudan III /Oelrot
Fettgewebe
schwarz Gomöri
Bindegewebe retikulär
dunkelviolett El / EVG
Bindegewebe elastisch
blau rot rot CAB
VG / EVG Sirius Bindegewebe kollagen
pink schwarz PAS
Silberimprägnation Basalmembran
pink/violettblau PAS / AB-PAS
Becherzellen/Drüsensekret
blau rot HE
HE Zellkerne
Zytoplasma
dargestellt Nachweis
Bezeichnung