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Die deutschen Alpen - Prozeßabläufe spezieller Agrarstrukturen — erdkunde

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DIE DEUTSCHEN ALPEN - PROZESSABLAUFE SPEZIELLER AGRARSTRUKTUREN

Mit 8 Abbildungen (z. T. als Beilagen V-VII) und 8 Tabellen Karl Ruppert

Summary: The German Alps -

Special agricultural structures and their development

The paper deals with the development of special agricultural structures in the German Alps. The differentiation between the agriculture in the Allgau region and in Upper Bavaria is empha sized, and the tendencies leading to the shifting of the main milk production areas to the edge of the Alps, and even to the pre-alpine regions, are demonstrated. The situation of the alps (alpine pas tures) is dealt with, and it can be shown that this special form of pasture is still important and, contrary to frequent opinion, in no case decreasing. The problems connected with the separation of wood-land and pasture-land, a special form of high-alpine land consolidation, are discussed, and lastly a short report is given on the present situation of the pasture economy in the different alpine countries, together with remarks on measures taken in order to preserve the cultural landscape.

Die Raumentwicklung in den deutschen Alpen hat durch

die Wissenschaft, insbesondere auch von seiten der Offent

lichkeit im letzten Jahrzehnt zunehmende Aufmerksamkeit

erfahren. Die aufterordentlich starke, noch anhaltende Wertsteigerung eines Bereiches, der durch lange Zeitspannen

nie den Gunstraumen Mitteleuropas zugehorig war, beglei

tet von verschiedenen Formen der Flachenkonkurrenz, rief schon bald nach einer planerischen Ordnung. Ansatze dazu sind etwa in dem vorgezogenen Teil des Bayerischen Landes

entwicklungsprogramms (LEP) iiber die ?Erholungsland schaft Alpen" zu sehen, der bereits 1972 in Kraft getreten ist.

Die Regionalplane fiir die alpinen Planungsregionen 16, 17 und 18 stehen kurz vor der Vollendung (vgl. Ruppert 1980).

Verlautbarungen iiber Ziele der baulichen Entwicklung so wie die Durchfiihrung zahlreicher Raumordnungsverfahren

(2)

Karl Ruppert: Die deutschen Alpen -

Prozeftabldufe spezieller Agrarstrukturen 177

lassen staatliche Zielvorstellungen fiir Alpen und Alperivor land erkennen.

Das besondere Interesse an diesem Raum wurde in zuneh mendem Mafie durch Forderungen des Freizeitverhaltens

sowie ein verstarktes Umweltbewufttsein ausgelost, die - oft in Interessenkollision - Prozeftablaufe im deutschen Alpen raum steuerten. Aus den haufig zu beobachtenden Mehr fachnutzungen entstanden vielfaltige Flachennutzungskon kurrenzen. Diese haben auch die agrarwirtschaftlichen Strukturen des Alpenraumes erfaftt, die ebenso wenig wie die

iibrige Landwirtschaft von den Einfliissen des gesamtgesell schaftlichen Wandels verschont blieben.

Die Erorterung geographischer Probleme des randalpinen

Bereichs macht jedoch - wie die Erfahrung von zahlreichen

Symposien, Kongressen usw. zeigt - eine Vorbemerkung notwendig. In der offentlichen Diskussion wurden zuweilen - mehr oder weniger einseitig -

Auffassungen vertreten, die einer genaueren Nachpriifung nicht standhielten. Die Ursa

che lag bisweilen darin, daft es an dem notigen aktualisierten Faktenwissen mangelte oder daft in einer Zeit beschleunigter

Prozeftablaufe unzulassigerweise Daten unterschiedlicher raumlicher oder zeitlicher Bezugsbasis gleichwertig gegen iibergestellt wurden. Besonders deutlich tritt dieser Sachver halt in der Diskussion um Bevolkerungsprobleme im bayeri schen Alpenraum zutage, wenn zur Kennzeichnung der Situation innerhalb des Alpenraumes Daten der drei Alpen

regionen, die weit in das Alpenvorland hineinreichen oder

der Landkreise, die am Alpenraum Anteil haben, stellvertre

tend fiir die Alpen gesetzt werden (Abb. 1, Beil. V). Am sel

tensten - weil am miihsamsten zu berechnen - wird auf den

tatsachlichen Alpenanteil (etwa auf Gemeindebasis) Bezug

genommen. So erhalt man z.B. sehr unterschiedliche Ergeb nisse, wenn man den Bevolkerungsanteil Bayerns fiir das

Jahr 1980 in den Alpenregionen (13,02%) oder innerhalb der Landkreise (11,35%) oder innerhalb der tatsachlich in den Alpen gelegenen Gemeinden (3,55%) betrachtet. Diese

unterschiedlichen Abgrenzungsverfahren wirken sich in der Diskussion auch deshalb so nachteilig aus, weil im Alpenvor

land einerseits und dem siidlich der geomorphologischen

Alpengrenze gelegenen eigentlichen alpinen Bereich ande rerseits haufig unterschiedliche Prozeftablaufe zu beobach

ten sind (raumliche Bevolkerungsbewegung, Entwicklung

landwirtschaftlicher Betriebsstrukturen usw.). Die Notwen digkeit einer sorgfaltigen, raumlich differenzierten Darstel

lung liegt damit auf der Hand.

Ein weiterer Hinweis sei noch vorausgeschickt: In einer

Zeit wechselnder Entwicklungstrends muft auf die Zeitbezo

genheit der Datenbasis besonders geachtet werden. Groft

sind z. B. in jiingster Zeit die Auffassungsunterschiede iiber die Entwicklung der Alm/Alpwirtschaft. Wahrend manche

neueren Arbeiten (vgl. u.a. Birkenhauer 1980, Schwackho

fer 1980) noch ganz der sinkenden Bedeutung dieser alpinen Landnutzung das Wort reden, werden gleichzeitig und oft

sehr polemisch Gesichtspunkte einer Ubernutzung almwirt schaftlicher Flachen vorgetragen1). Insbesondere die zahlrei Vgl. die Mitteilung von W. Zeller in: Geschaftsbericht 1980/81. Auf der Alpe 5/1981, S. 34.

chen miftverstandlichen Vorstellungen iiber neuere agrar wirtschaftliche Strukturen waren daher ein Anlaft, ihre Ent wicklungstendenzen im deutschen Alpenraum (zahlenma

ftig und kartographisch) zu dokumentieren und naher zu er lautern.

Schlieftlich sei im Hinblick auf unsere Nachbarlander

noch daran erinnert, daft der unterschiedliche Flachenanteil den die Alpen in den einzelnen Landern einnehmen, oft auch voneinander abweichende agrarpolitische Zielvorstellungen

und Auffassungen iiber den Schutz der Umwelt zur Folge

haben. Unterschiedliche sakulare gesellschaftliche Entwick

lungstendenzen aber auch die Lage innerhalb der klein- und

groftraumig gepragten urbanen Intensitatsfelder fiihrten zu Raumstrukturen, die mit Pauschalurteilen nicht sachgerecht

gekennzeichnet werden konnen.

Agrarwirtschaftliche Differenzierung

und Schwerpunktverlagerung

Die Gestaltung des Alpenraumes wird auch heute noch

stark durch die agrarwirtschaftliche Tatigkeit bestimmt. Mit der Verringerung des Anteils der landwirtschaftlichen Bevolkerung wurde die Bedeutung ihrer Aktivitat fiir die

Raumstrukturen immer deutlicher (vgl. Moser 1977). Die Erhaltung der Kulturlandschaft wurde sogar zu einem ge

setzlich fixierten Ziel der bayerischen Agrarpolitik (zuletzt

Landwirtschaftsforderungsgesetz 1974/1V, Art. 21-24).

Beziiglich der Entwicklung innerhalb der Agrarwirtschaft ist festzustellen, daft bei den 1979 erfaftten rund 11000 land

und forstwirtschaftlichen Betrieben - das sind ca. 3% aller landwirtschaftlichen Betrieben Bayerns - eine Abnahme im wesentlichen bei den kleineren Betriebsgroften zu beobach

ten ist. Ingesamt ist im deutschen Alpenraum der Schrump fungsprozeft aber eher langsamer verlaufen als in den ubrigen

Gebieten. Eine hohe Spezialisierung im Bereich der Griin

land- bzw. Viehwirtschaft fiihrte praktisch zur volligen Auf

gabe des Ackerbaus im alpinen und randalpinen Bereich,

wahrend besonders im nordlichen Alpenvorland, vornehm lich in starker urbanisierten Raumen, auch Spezialisierungs tendenzen im Ackerbau zu beobachten sind, die oft zu einer Verscharfung der Grenzlinie zwischen Ackerbau- und Dau

ergriinlandbereich fiihrten. Diese Entwicklung wurde aller

dings in letzter Zeit mancherorts durch das Vordringen des

Maisanbaus bis an den Alpen rand ortlich wieder aufge lockert. Diese Tendenz stagniert aber z. Z., da im langjahri

gen Durchschnitt die Griinlandertrage doch hoher liegen

sollen.

Schon fruher (Ruppert u. a. 1971, 1973) wurde auf eine Verlagerung der Schwerpunkte milchwirtschaftlicher Pro

duktion aus dem Gebirge in das Vorland aufmerksam ge macht. Zahlenmaftig laftt sich dieser Vorgang fiir das Jahr

zehnt 1967-1976 gut dokumentieren (vgl. Tab. 1). Aus die sen Daten laftt sich folgendes erkennen: Wahrend die Rin derzahlen ingesamt, aber auch der Bestand an Milchkiihen,

innerhalb der Alpenlandkreise sowohl absolut als auch im

Vergleich zu Bayern deutlich anwuchsen, sank in den eigent

lichen Alpengemeinden der Anteil der Milchkiihe. Eine

(3)

178

_Erdkunde_Band 36/1982 Tabelle 1: Verdnderung des Viehbestandes

Changes in cattle numbers

Bayern Alpenland- Alpen

kreise gemeinden Rinder 1967 4.221 Mio=100% 0.697=16,52% 0.108=2,56%

Rinder 1976 4.575 Mio=100% 0.787=17,21% 0.113=2,47%

Milchkuhe 1967 1.970 Mio=100% 0.384=19,49% 0.056=2,86%

Milchkuhe 1976 1.921 Mio=100% 0.403=21.01% 0.053=2,77%

Quelle: Eigene Berechnungen aufgrund der Daten des Bayer. Stat.

Landesamtes

schwache Bestandsvergrofterung der Rinderzahlen geht auf die starkere Betonung der Jungviehaufzucht zuriick2).

Die Gewichtsverlagerung innerhalb der Agrarlandschaft

laftt sich auch kartographisch gut dokumentieren. Die Abb. 2 (Beil. V) gibt Auskunft iiber die regionale Verteilung land

wirtschaftlicher Betriebe Ende der 70er Jahre unter Hervor

hebung der Groftenklassen iiber 10 ha landwirtschaftliche

Nutzflache. Auch wenn in der spezialisierten Griinlandwirt schaft bei unterschiedlichen natiirlichen Verhaltnissen die

Struktur der Viehhaltung mehr iiber die soziookonomische

Situation des Betriebes aussagt als die reine Fliichengrofte3),

so gibt doch der dargestellte Anteil an der LN einen brauch baren Hinweis fiir die regionale Differenzierung der Agrar

strukturen. Die Kennzeichnung der einzelnen Gemeinden

und die Eintragung der geomorphologischen Alpengrenze laftt deutlich die unterschiedlichen Betriebsstrukturen im

Alpenvorland aber auch den Gegensatz zum Alpenbereich selbst erkennen. Wahrend hier, bei oft nur geringer Betriebs

zahl (besonders deutlich im Werdenfelser Land) der weit iiberwiegende Teil der Gemeinden durch Betriebsgroften

unter 10 ha gekennzeichnet ist, dominiert im Alpenvorland

der groftere Betrieb. Dies gilt besonders fiir das nordliche All

gau, wo eine starke Spezialisierung innerhalb des Griinland bereiches auch die Schwerpunkte der Herkunft des Pen

sionsviehs erkennen lafk (vgl. Abb. 4, Beil. VII).

Zieht man zur Verdeutlichung von Strukturanderungen

noch den Wandel im Rinderbestand heran (Abb. 3, Beil. VI), dann wird die Zweiteilung der Strukturen in alien Landkrei

sen, die am Alpenraum Anteil haben, besonders deutlich.

Die Grofte der Signaturen, insbesondere aber die Markie rung der relativen Veranderung der Rinderzahlen 1967-1977

bestatigt die Aussage, daft der Schwerpunkt der Milchwirt

schaft mehr und mehr ins Alpenvorland abgewandert ist. In zahlreichen Gemeinden des Werdenfelser Landes, des Te

2) Diese Daten belegen auch, dafi der - ob falsch oder richtig, mag dahingestellt bleiben - so oft zitierte ?Butterberg" weniger den deutschen Bergbauern zuzuschreiben ist. Uberdies zeigen die bis in die jungste Zeit hinein steigenden Ubernachtungszahlen in den Alpengemeinden, wie weit von der Wirklichkeit entfernt manche

in Massenmedien zwar publikumswirksam nichts desto weniger aber ohne tiefere Sachkenntnis vorgetragenen Aufierungen ?re nommierter Fachjournalisten" waren, wie z.B. ?Erst geht das Tier, dann geht der Mensch, wen soli man da noch melken".

3) Vgl. dazu die zitierten Alpengutachten (Ruppert u. a. 1971, 1973).

gernseer Tales und des Berchtesgadener Landes verringerte

sich der Rinderbestand bei hohen Abnahmequoten. In der

Nachbarschaft hoherrangiger zentraler Orte waren die Be triebsstillegungen haufiger. Die Bedeutung einer geordneten

Pflege des Bodens (Einfluftfaktor fiir den Wasserhaushalt,

Freizeitnutzung usw.) wurden insbesondere bei steileren Hanglagen erkennbar.

Innerhalb der Viehwirtschaft selbst entwickelte sich im

Alpenvorland in den letzten Jahrzehnten im Allgau eine star kere Hinwendung zur Milchwirtschaft - bei starker Riick

laufigkeit der Sennereien -, wahrend im oberbayerischen Alpenvorland (besonders um Traunstein-Rosenheim), nicht

unbeeinfluftt von den zahlreichen Viehmarkten, eine Hin wendung zur Jungviehhaltung den Entwicklungstrend an

deutete.

Die sozialokonomischen Unterschiede nordlich und siid lich der geomorphologischen Alpengrenze werden auch da

durch verdeutlicht, daft rund ein Drittel aller Gemeinden im

Alpenraum bereits 1966 weniger als 5 Vollerwerbsbetriebe aufwies. In zahlreichen Gemeinden des Berchtesgadener- und

Werdenfelser Landes sowie des Oberallgaus ist die Zahl der

Vollerwerbsbetriebe stark abgesunken, wahrend sich im Alpenvorland, insbesondere in der Umgebung von Kemp

ten, Bad Tolz und Traunstein eine Konzentration von Voll erwerbsbetrieben abzeichnete (Ruppert u. a. 1971, 1973). Im

Landkreis Garmisch-Partenkirchen iiberwog 1979 bei 63%

aller landwirtschaftlichen Betriebe das aufterbetriebliche

Einkommen (Berchtesgadener Land 57%). Andererseits war eine starke Bestandsvergrofterung bei den Betrieben im Alpenvorland zu beobachten. Vereinzelt wurde die Beseiti

gung der grofteren Giillemenge, besonders bei Schwemm entmistung, in dem langen Winter 1981/82 zu einem landes kulturellen Problem.

Neuere Entwicklungstendenzen in der Almwirtschaft Obwohl es auch im deutschen Alpenraum landwirtschaft

liche Betriebe gibt, die nicht andertypisch alpinenNutzungs form der Almwirtschaft (in Schwaben: Alpwirtschaft) betei ligt sind, kann diese spezielle Form der Weidewirtschaft

nach wie vor als ein Charakteristikum der Kulturlandschaft des Alpenraumes angesprochen werden. Wenn nach friihe ren Bestandsaufnahmen von geographischer Seite, z. B. auf dem von W. Hartke und dem Verfasser 1962 in Rottach Egern veranstalteten Internationalen Kolloquium oder dem

Internationalen Almwirtschaftskongreft in Oberstdorf (vgl.

Ruppert 1964,1968), dieses Thema erneut aufgegriffen wird, dann vor allem deshalb, weil sich in den letzten Jahren in den Alpen und im Alpenvorland veranderte Prozeftablaufe zei

gen, die fiir das Verstandnis der derzeitigen raumlichen

Organisationsform von Bedeutung sind.

Vorweg kann man feststellen, daft innerhalb der deut

schen Alpen heute nicht nur die Stabilisierung der almwirt schaftlichen Situation, sondern auch in zahlreichen Fallen

ein wachsendes Interesse an Auftriebsmoglichkeiten festzu

stellen ist, so daft der Viehbestand auf den Almen nach dem Tiefstand Mitte der 60er Jahre heute wieder den Stand der

friihen 50er Jahre erreicht hat.

(4)

Karl Ruppert: Die deutschen Alpen -

Prozefiablaufe spezieller Agrarstrukturen 179

Die Entwicklung innerhalb der letzten Jahrzehnte und den heutigen Auftrieb im Allgdu kennzeichnen die Tab. 2-4.

Manche Almen sind heute so belegt, daft man den Bestoft

kaum noch vergroftern kann. Dies bedeutet jedoch nicht, daft von einem Uberbestoft gesprochen werden kann.

W. Zeller hat diesbezuglich fiir das Allgau zahlenmaftige Be lege erbracht. Aus der Tab. 4 geht hervor, daft insbesondere fiir den almwirtschaftlich besonders wichtigen Altlandkreis Sonthofen auch gegeniiber dem 1. Jahrzehnt dieses Jahrhun derts die in GVE ausgedriickte Belastung der Almen sich

wenig verandert hat. Ein Vergleich der Auftriebszahlen von

1929 bis 1980 laftt erkennen, daft trotz aller Schwankungen der Rinderbestoft von 14 972 GVE auf 16 226 GVE, also nur

um etwa 8% verstarkt wurde, wobei sich die Zahl der Almen durch Anerkennung von mehr als 60 Viehweiden sogar noch erhohte. Von einem generellen Uberbestoft kann also sicher Tabelle2: Bestofi der Allgduer Almen 1952-1981

Stocking on the alpine pastures of the Allgau, 1952-1981

1952 1976 1979 1980 1981 Kiihe 8 839 3 517 3 384 3 475 3 427 Rinder > 6 Monate 23 672 30 564 31 795 31 617 31764 Rinder insgesamt 32511 34081 35 179 35092 35 191

Quelle: W. Zeller, Alpwirtschaftlicher Verein im Allgau, Immen stadt

nicht die Rede sein4), dies gilt ebenso fiir den oberbayeri

schen Bereich.

Im vorliegenden Datenmaterial wird auch die im gesam ten Alpenraum feststellbare und in der Literatur vielfach an gesprochene Umschichtung des Viehbestandes vom Milch vieh zugunsten des Jungviehs sichtbar. Der Riickgang der

Milchverarbeitung auf den Almen des Oberallgaus 1950 bis 1980 von 70 auf 16% verwundert daher nicht. Von dem heute im Allgau produzierten Bergkase (ca. 700 t pro Jahr)

werden nur etwa 8% noch auf Almen hergestellt (Zeller 1981). Die durch Personalmangel bewirkte Arbeitsextensi vierung, die Rationalisierung der Milchwirtschaft im Zusam

menhang mit der seit 1956 verstarkten Erschlieftung der

Almen durch befahrbare Wege, die starkere Futterproduk

tion im Talbereich blieben nicht ohne Auswirkung auf die

Alpsennerei.

In Oberbayern werden 1970 auf den von H. Silbernagl

(1980a) erfafiten 658 Almen 2144 Kiihe und 18453 Stuck Jungvieh auf einer Weideflache von ca. 17000 ha (zuziiglich Waldweide) gesommert. Friiher dargestellte grundsatzliche

Unterschiede in Besitz- und Eigentumsstrukturen (Ruppert

1964, 1968) haben sich bis heute erhalten, 223 Almen sind

Eigentumsalmen und weitere 200 Eigentumsalmen mit Waldweiderechten. Auch auf den oberbayerischen Almen

hat der Bestoft seinen Tiefpunkt um die Mitte der 60er Jahre

iiberwunden. Wie Tab. 5 zeigt, liegt das Schwergewicht nach

Tabelle 3: Daten zur Allgduer Almwirtschaft 1980 / Data on the Allgau alpine farming, 1980

Oberallgau Lindau Ostallgau Summe

Zahl der Almen in den Landkreisen 597 24 652 31

Vom Hof aus bewirtschaftet 268 19 5 292

mit Personal bewirtschaftet 268 5 23 296

mit anderen Almen bewirtschaftet 61 3 64 -

Personal 7 438 469 24

Kiihe 3 337 100 3 475 38

Jungvieh 27264 982 3 371 31617

Rinder insgesamt 30 601 1082 3 409 35 092

Beschlag nach Herkunft Oberallgau Lindau Ostallgau Unterallgau Ba-Wii Voralberg

Kiihe 2704 = 77,8% 125= 3,6% 39= 1,1% 16=0,5% - 591 = 17,0%

Jungvieh 18672 = 59,1% 3 181 = 10,1% 5647=17,9% 2419 = 7,6% 938 = 2,9% 760= 2,0%

Quelle: W. Zeller, Alpwirtschaftlicher Verein im Allgau, Immenstadt

Tabelle 4: Bestofi der Almen im ehemaligen Lkr. Sonthofen 1910-1980 Stocking on the alpine pastures in the former 'Landkreis' of Sont hofen, 1910-1980

Zahl der ^TTT.

Almen Kuhe Jungvieh GVE

1910 490 10 852 10751 16227

1929 489 8 292 13 360 14972

1949 526 7 626 16224 15 738

1960 549 4 879 19109 14433

1970 558 3 682 21674 14 519

1980 556 3 086 26280 16226

Quelle: W. Zeller 1981

wie vor im zentralen oberbayerischen Berggebiet (vgl. Sil

bernagl 1980 a, S. 597). Bis 1979 hat sich die Zahl der Milch kiihe auf 2055 (Silbernagl 1980 c) verringert, wahrend der Jungviehstapel auf 19 581 Stuck leicht zunahm, so daft bei ge ringerer GVE-Zahl der Viehbestand von 1950 mit 21638

Stuck etwa wieder erreicht ist.

Wie schon in friiheren Studien betont wurde, hat der Per

sonalmangel zu einer weitreichenden Arbeitsextensivierung

gefiihrt. Uber die Halfte der oberbayerischen Almen und ein fast ebenso grofter Anteil im Allgau (45%) wird heute ohne standiges Personal gefiihrt. Die Erschlieftung der Almen durch Fahrstraften bei gleichzeitiger Errichtung von Zaunen

4) W. Zeller, Geschaftsbericht 1980/81 des Alp wirtschaftlichen Vereins Allgau, Manuskript.

(5)

180_Erdkunde_Band 36/1982

Tabelle 5: Daten zur Almwirtschaft in Oberbayern 1950-1979 / Data on Upper Bavarian alpine farming, 1950-1959

Landkreise ^ahl der mit

Personal Almen

^ ieh Rinder pferde Schafe

insgesamt Ziegen

1950

Berchtesgaden

75 75 654 1 118 1772 218 10

Traunstein

158 153 2 141 1751 3 101 476 892

Rosenheim

135 135 1413 3 257 4 670 148 951

Miesbach

169 169 1433 3 429 4 862 1281 85

BadTolz

140 140 946 2 542 3 488 1371 99

Garmisch-Partenkirchen 57 57 3 159 3211 251 3 231 052

Summe 1950

734 734 6746 15149 21895 694 7528

1970

Berchtesgaden

52 25 248 1244 1492 140 8

Traunstein

150 39 364 3 649 4013 204 11

Rosenheim

130 86 550 3 900 20 90 4450

Miesbach

156 102 620 4 311 4931 7 285

BadTolz

120 55 312 3 299 3 611 365 12

Garmisch-Partenkirchen 50 40 50 2 48 2100 2 850 050

Summe 1970

658 347 2 144 18 453 20597 106 3 934 1979

Berchtesgaden 59 31 232 1280 1512 3 182 Traunstein

150 44 316 3 680 3 996 12 206

Rosenheim

128 70 539 4 524 19 253 5063

Miesbach

157 105 591 4 500 22 344 5 091

BadTolz

120 49 318 3 300 3 618 369 26

Garmisch-Partenkirchen 38 31 59 2297 2 356 63 2268

Summe 1979

652 330 2 055 19 581 21636 3 622 145

Quelle: Silbernagl 1980 a, 1980 b. Die Daten gelten im wesentlichen unverandert auch fiir 1981 (briefliche Mitteilung von LD Silbernagl vom 31. 3. 82)

war eine wichtige Voraussetzung fiir diese Entwicklung, ins

besondere im Hinblick auf die Umstellung zur Jungviehal

pung. Etwa drei Viertel der oberbayerischen Almen sind

heute mit einem Schlepperweg erreichbar (1965 etwa zwei Drittel). Weitere 15% sind aufgrund der Gelandebeschaffen

heit und der betriebswirtschaftlichen Situation noch ?er schlieftungswiirdig". Der Wegebau kommt iiberdies in star kern Mafie auch dem Tourismus zugute.

Seit Mitte der 60er Jahre ist eine echte Trendwende in der

Almwirtschaft zu erkennen. Aus recht unterschiedlichen

Griinden steigerte sich die Nachfrage nach Auftriebsmog

lichkeiten. Bedeutsam war sicher der Einfluft staatlicher For

derungsmaftnahmen im Hinblick auf die Bedeutung der Almen zur Erhaltung der Kulturlandschaft. Dem Beispiel Bayerns folgend ist inzwischen gemaft EG-Richtlinien die Zahlung von Ausgleichsabgaben festgelegt worden, die 1980

im Bereich der deutschen Almwirtschaft 180,- DM pro Rind fiir den Almauftrieb betragt. Es ware jedoch meines Erach tens verfehlt, die offentlichen Mittel als ?entscheidend fiir die

allgemeine Zunahme des Bestoftes der Almen im gesamten

deutschen Alpenraum" (Bock 1979, S. 52) zu bezeichnen.

Dies zeigt besonders deutlich der Wegfall der Transportko stenstiitzung fur Almvieh 1979, die zuletzt bis zu DM 20,

pro Rind (Mindestantragssumme 100,- DM) bet rug. Ur

spriinglich geschaffen, um die funktionale Arbeitsteilung

zwischen Gebirgsregionen und randalpinen Bereichen zu

fordern und der sinkenden Tendenz des Auftriebs auf den

Almen entgegenzuwirken, hat der Wegfall dieser Vergiinsti

gung nicht die geringste Auswirkung auf den Beschlag der Almen in den beiden letzten Jahren gezeigt. Nach wie vor halt die Nachfrage nach Sommerungsmoglichkeiten gerade

auch aus dem Alpenvorland - also iiber groftere Distanzen - an. Die altbekannten Vorteile fiir den Talbetrieb, wie Arbeits entlastung, Futtereinsparung zur Uberwindung der Winter futterklemme, gesunde Aufzuchtmoglichkeiten sprechen

fiir die Beteiligung an der Almwirtschaft. Von ganz besonde

rer Bedeutung aber sind die verstarkte Jungviehaufzucht und

die Vergro&rung des Viehbestandes in den Betrieben des Al

penvorlandes, wobei die Einkommensfunktion des Milch

preises den Anreiz zur gesteigerten Milchproduktion dar

stellt.

Die zahlenmaftige Erfassung der Transportkostenbeihilfe auf Gemeindebasis gab erstmals in etwa die Moglichkeit der regionalen Fixierung des Fremdviehauftriebs auf die bayeri

schen Almen. Wenn auch der eine oder andere Pensionsvieh

halter im Alpenvorland mit erfaftt wurde, so zeigt Abb. 4 (Beil. VII) doch sehr deutlich, wo die Schwerpunkte des Fremdviehauftriebes liegen. Die Betriebe des Unterallgaus bis in den Bereich von Mindelheim verfiigen iiber besonders

weite arbeitsfunktionale Verflechtungen in Schwaben. Ganz anders dagegen die Situation in Oberbayern, wo sich zwar deutlich Gemeinden des randalpinen Bereiches zwischen

(6)

Karl Ruppert: Die deutschen Alpen -

Prozeflablaufe spezieller Agrarstrukturen 181

Bad Tolz und Rosenheim als Herkunftsgebiet des Pensions viehs identifizieren lassen aber das bis in die Gegenwart hin

einreichende Verbot des Fremdviehauftriebs der starkeren Entwicklung eines entsprechenden Verflechtungsbereiches

entgegenwirkte. Erst seit 1970 ist durch den Bayerischen

Landtag festgelegt worden, daft innerhalb des vorhandenen

Rechtstitels bei den oberbayerischen Berechtigungsalmen und Almen mit Weiderechten - das sind fast zwei Drittel aller oberbayerischen Almen - Fremdvieh mit aufgetrieben werden kann, wobei aber die Zahl der eigenen Tiere nicht

iibertroffen werden darf. Der Fremdviehanteil wird von Sil bernagl fur den Bereich der oberbayerischen Almen heute auf ca. 30% geschatzt, andere Quellen rechnen mit 40%5).

Die kartographische Darstellung verweist im ubrigen indi rekt auf die Vierteilung des almwirtschaftlich genutzten Ge

bietes der Alpen, wie sie friiher bereits ausfuhrlich beschrie ben wurde. Die Reichweite hat sich in den letzten zwei Jahr

zehnten kaum verandert (vgl. Ruppert 1964, Karte S. 35).

Nur am Rande sei darauf verwiesen, daft weitere arbeitstei

lige Verflechtungen zwischen Alpen und dem nordlichen

Alpenvorland sich in den letzten Jahren entwickelt haben.

Dies betrifft insbesondere die Strohlieferung fiir die Bergbau ern, die in dem Augenblick notwendig wurde, da innerhalb

des Hochgebirges kein Ackerbau mehr betrieben wurde. In letzter Zeit kommt infolge des gestiegenen Futterbedarfs neu der Zukauf von Mais (auch Futterriiben und Trockenschnit zel) aus dem Alpenvorland als Kraftfutter, z. T. sogar iiber feste Anbauvertrage, hinzu. Exakte Angaben iiber Reich wei ten (max. ca. 50-70 km) konnen zur Zeit noch nicht gemacht werden. Diese Verflechtungen seien hier aber aufgefiihrt, um

einen Hinweis auf die Vielschichtigkeit agrarfunktionaler

Beziehungen am Alpennordrand zu geben.

Trennung von Wald und Weide -

Spezielle Flurbereinigung

im Hochgebirge

In einem weiteren Teilbereich agrarwirtschaftlicher Strukturen vollzogen sich in den beiden letzten Jahrzehnten Anderungen, die eine Trennung, besser Ordnung von Nut zungsweisen zum Ziel haben. Es handelt sich um eine spe zielle Art ?Flurbereinigung", die sehr alte Weiderechte im Wald, an offene Almweiden anschlieftend, zugunsten einer

Funktionstrennung beseitigen soli. Diese Wald weiderechte

sind besonders im Bereich der oberbayerischen Almwirt schaft anzutreffen, sie spielen heute im Allgau praktisch

5) Vgl. auch die nicht in alien Angaben problemfreien Erhebun gen bei v. V.: Strukturdaten der Alm/Alpwirtschaft in Bayern, Schriftenreihe des Alpeninstituts 9/1978 sowie o. V.: Schutz dem Bergland, Almen/Alpen in Bayern 1, Miinchen 1972. Fiir die Be rechtigungsalmen des Forstamtes Berchtesgaden vgl. Bock (1979).

Fiir alle 59 bestofienen Almen des Berchtesgadener Landes gibt LD Mutzbauer fiir 1980 einen Fremdviehanteil von 24% an. Der Ge

samtauftrieb in diesem Gebiet liegt heute ziemlich genau in der Hohe von 1953. Der in letzter Zeit feststellbare Ruckgang landwirt

schaftlicher Betriebe hat sich also bisher nicht besonders nachteilig auf den Bestoft der Berchtesgadener Almen ausgewirkt (frdl. Mittei

lung von Herrn LD Mutzbauer vom 24.10.1980).

keine Rolle. Mehr oder weniger bestockte Waldflachen wer den neben der fors'twirtschaftlichen auch einer weidewirt

schaftlichen Nutzung unterzogen. Begriffe wie ?Trennung

von Wald und Weide", ?Ordnung von Wald und Weide"

oder ?Flurbereinigung im Hochgebirge" lassen erkennen,

daft es sich hier um raumwirksame Maftnanmen handelt, die

in das Nutzungsgefuge des alpinen Raumes eingreifen. Ohne

hier naher auf die historischen sowie die oft recht kontrovers

dargestellten sozial- und rechtsspezifischen Probleme einge

hen zu wollen sei jedoch angemerkt, daft Waldweide keines

wegs nur auf den Bereich der Almwirtschaft beschrankt war.

Aber hier stellt sie ein bis heute keineswegs gelostes Problem dar. Plochmann (1969) verwies darauf, daft die Bauern im

13. und 14. Jahrhundert den Waldgiirtel durch kleinflachige Rodungen und den Weidegang in natiirlichen Waldlichtun

gen zuriickdrangten. Spater wurde dann durch Wald- und

Holzverordnungen die Freiraumverfiigbarkeit der Land

wirtschaft im Alpengebiet eingeschrankt. Konflikte zwi

schen den Anspruchen der Grundherren und der Bauern

wurden haufig durch die Vergabe von Nutzungsrechten ge

lost. Im Zuge der Sakularisation wurden die Rechtsverhalt

nisse meist neu geregelt6) im Forstrechtskataster 1852 die Rechte schriftlich fixiert.

Die Doppelfunktion ?Wald und Weide" ist sowohl bei

Privat- und Gemeinschaftsalmen als auch bei Berechtigungs almen (dort besonders im Staatsforst) anzutreffen. Neben

der Waldweide im Bereich der Almen gehoren auch die Heimweiderechte (z.B. Buching-Trauchgau) und der Weide

gang in fremden Waldungen in der Nahe des Talbetriebes zum gleichen Problemkreis. Aufgrund des hohen Flachen anteils an der Gesamtalmflache spielt die Waldweide fiir viele oberbayerische Almen nach wie vor eine, je nach Grofte und

Lage unterschiedliche, aber keineswegs zu vernachlassigende

Rolle. Im Hinblick auf die verschiedenen Wirtschaftsziele ist

die Bewertung von forstwirtschaftlicher und landwirtschaft

licher Seite haufig kontrovers. Von beiden Seiten wird je

doch eine Trennung von Wald und Weide als strukturver bessernde Maftnahme anerkannt.

Noch 1950 zahlte man fiir die oberbayerischen Almen 19000 ha Lichtweide und 76000 ha Waldweiderechtsflache (Silbernagl 1980, S. 598). Die Verbreitung der Waldweide zeigt die Beschrankung auf das oberbayerische Almwirt schaftsgebiet (Abb. 5 Beil. VI). Die unterschiedlichen Fla chenanteile sind auf ein ganzes Biindel von Ursachen zuriick

zufiihren,wobei u. a. tradierte Besitzverhaltnisse, aber auch

die Gelandekonfiguration eine wichtige Rolle spielen. Be trachtlich ist der Waldweideanteil im Bereich der Berechti

gungsalmen des Berchtesgadener Landes, im siidlichen Land kreis Traunstein, in der Gemeinde Kreuth/Tegernseer Tal,

im Stiden des Landkreises Bad Tolz sowie im Landkreis Gar

misch-Partenkirchen. Heimweiderechte sind besonders im Werdenfelser- und Berchtesgadener Land anzutreffen. Ager

(1970) schatzte noch vor einem Jahrzehnt, daft der Weidebe

6) Zu diesem Problemkreis wurde unter Leitung des Verfassers eine Untersuchung durchgefuhrt, der auch die Abb. 5-8 entnom men sind (vgl. Stapff 1978).

(7)

182_Erdkunde_ Band 36/1982

darf der oberbayerischen Almen zu einem Drittel aus der Waldweide gedeckt wurde7). Stapff (1978, S. 10) gibt unter Bezug auf Schutz dem Bergland (1972) und unter Zuhilfe

nahme von Unterlagen der Weiderechtskommission fiir

Oberbayern eine Lichtweideflache von 16500 ha und eine Waldweideflache von 58 000 ha fiir 1978 an; Silbernagl

(1980a, S. 598) nennt 17000 bzw. 70000 ha. Differenzen in

den Zahlenangaben resultieren zumeist aus unterschied licher Bewertung von Odland und Schutzflachen. Die Daten - besser als Orientierungsgroften zu interpretieren -

zeigen

jedoch, daft in den beiden letzten Jahrzehnten die Waldwei

deflache verringert werden konnte.

Die Entwicklung der Almwirtschaft und wissenschaft liche Erkenntnisse der Forstwirtschaft zu Beginn der 50er

Jahre belebten auch erneut die Diskussionen um die Wald

weiderechte. Mit der Verabschiedung des Bayerischen Forst rechtegesetzes 1958 wurde erstmals ein gesetzliches Instru mentarium geschaffen, das eine Anderung der Bodennut

zung erlauben sollte. Zur rascheren Zielerreichung - der Trennung von Wald und Weide - wurde 1960 eine Com mission fiir Fragen der Bereinigung von Waldweiderechten

im oberbayerischen Hochgebirge" ins Leben gerufen, kurz Waldweiderechtskommission genannt. Zur Beseitigung der Mehrfachnutzung, d. h. zur Ablosung der Wald weiderechte

werden verschiedene Maftnahmen angewandt. Nach Mog lichkeit sollen Ersatzflachen am Berg oder im Tal zur weite ren Bewirtschaftung angeboten werden. Auch der Flachen

tausch, bzw. die Verlegung der Rechte spielt eine Rolle oder die Ablosung in Geld bzw. eine Kombination verschiedener

Moglichkeiten8). Die unscharfe Grenze zwischen Wald- und Weideflachen ist in der Praxis ein haufiges Diskussionsob

jekt geworden. Dort, wo an die Lichtweide anschlieftende Flachen neu in das Eigentum der Almbauern iibergehen,

werden diese haufig gerodet und die neue Weide, nunmehr

scharf abgegrenzt, intensiver genutzt. Auf die betriebswirt schaftlichen Vorteile, aber unter okologischen Aspekten nicht immer problemfreien Auswirkungen bei Grenzsitua

tionen im Hochgebirge sei nur am Rande verwiesen. Durch

diese Verfahren wird haufig die Physiognomie der Land

schaft durch die Trennung von Nutzflachen scharfer akzen tuiert. Wegeerschlieftung, vor allem aber eine positive Grundeinstellung beider Partner sind die Voraussetzung fiir

die Ablosung der Rechte. Die Komplexitat der Problematik (fehlende Ersatzflachen, Relief, hohe Zahl von Berechtigten,

Zaunfiihrung und -unterhalt, Differenzen in der Bewertung

der Ersatzflachen, Steigerung der Bodenpreise in den vom

7) Da hier speziell auf die Neuordnung des Nutzungsgefiiges auf merksam gemacht werden soil, wird auf eine ausfuhrliche Wieder

gabe der unterschiedlichen Auffassungen iiber den Wert der Wald weide und ihre okologische bzw. landeskulturelle Problematik ver

zichtet, zumal die einschlagige Literatur ausreichend informiert.

8) Als Berechnungsfaktor fiir die Auftriebszahlen wird als Ein heit die Weide fiir eine Groftvieheinheit pro 100 Weidetage

(1 NKG = 1 Normalkuhgras) benutzt. Sein finanzieller Gegenwert lag 1960 bei 300,- bis 700,- DM, er wurde mehrfach erhoht und lag 1974 bereits bei 1000 - bis 1800 - DM je nach Qualitat und Weide flache.

Fremdenverkehr starker beeinfluftten Gemeinden, lange Be arbeitungsdauer, Kombination mit der Ablosung von Holz

bezugsrechten usw.) spiegelt sich in der Tatsache, daft 1978

von 163 bearbeiteten Fallen 66 gelost, 36 gescheitert und 61 noch in Bearbeitung waren (Stapff 1978, S. 83). Silbernagl

(1980 b) nennt 1980 fiir die 2 Jahrzehnte wahrend der Tatig keit der Kommission eine Abloseflache von 14 000 ha Wald

fiir 70 geloste Falle (vgl. dazu auch Tab. 6 u. 7).

Tabelle 6: Abldsearten der Waldweiderechte Commutation of woodland pasture rights

Ablosung gegen Geld 38%

Ersatzflachen 32%

Geld und Ersatzflachen 11%

Verlegung der Rechte 9%

Flachentausch 7%

Befristeter Vertrag (Verzicht) 3%

Quelle: Stapff 1978, S. 63

Tabelle 7: Gescheiterte Falle nach Almtypen und Ursachenhdufigkeit Cases of failure according to types of pasture and frequency of

causes

Berechtigungsalmen 44%

Gemeinschaftsalmen 25%

Privatalmen 25%

Gemeinde- und Korperschaftsalmen 6%

Mangel an Ersatzflachen 53%

Desinteresse oder Uneinigkeit der Beteiligten 21%

Zaunprobleme 13%

Differenzen in der Bewertung 8%

Widerstand von dritter Seite (z. B. Naturschutz) und sonstige Griinde (z. B. unklare Rechtslage) 5%

Quelle: Stapff 1978, S. 59

Die regionale Verteilung der von 1960 bis 1978 bearbeite ten Falle zeigt die Abb. 6. Die Aufarbeitung der schriftlichen Unterlagen durch Stapff (1978, S. 59ff.) hat gezeigt, daft im

Gebiet der Privatalmen Losungen besser erreichbar sind. Im Gebiet der Berechtigungsalmen, wo haufig auch nichtland wirtschaftliche Eigentiimer mit anderen Zielvorstellungen

(z. B. Werdenfelser Land) beteiligt sind, scheitern die Ablo

sungsversuche haufiger. Dementsprechend sind positive Er

gebnisse (vgl. Abb. 7) besonders im Bereich der grofteren Pri vatalmen (knapp 50% der gelosten Falle) in der Nahe des

Kommissionssitzes Miesbach und des sudlichen Landkreises

Traunstein zu finden. Loher (1980) nennt die Verknappung der Arbeitskrafte und dadurch ausgelost den Wunsch zur

Einzaunung, sowie veranderte Waldbewirtschaftung als be

schleunigende Elemente der Ablosung.

Die friiher schon wegen ihrer besonderen Problematik ge

kennzeichneten Berechtigungsalmen (vgl. Ruppert 1964,

1968) sind mit ca. 44% an den bis 1978 gescheiterten Fallen

beteiligt. Dieser Sachverhalt verweist auf die besondere Be

deutung rechtshistorischer Festlegungen bei der Klarung

heutiger raumlicher Organisationsformen im alpinen Raum.

(8)

^ in Bearbeitung [1 ~~ ~

^ I-1?1___I_" I

Garmisch-Part. 3 6 111

^ -

^ 0 10 20 30 km _ BadTolz 5 6 3 2 1

^ ^^^ (gemeindefrei) Landflachen Z Z 71 t== ^^mmmmmd "77 ~Z " ~~

^ I-1 Miesbach 27 15 11 1

^^==j==J Rosenheim Seen 4 2

? Quelle:

Unterlagen der Kommission -

^ Kartengrundlage: Karte d Verwaltungsghederung d Bayer Staatsmin TraunStein 15 18 3 6 6 3

stindei97 Slaa,smin ' Landesen,w,cklun9u umweitfragen. Maw**

Grenze d.

Planungsregionen gem. d. Verordnung d. Berchtesgaden 5 5 5 1 i

Bayer. Staatsregierung vom 21.12.1972

'-'-'??-'-'-'-' cntwurf B

Stapff 3

xartographie h siadkowski Geomorphologische Alpengrenze Wirischattsgeographisches Institut

der Universital Munchen 1980 Vorstand Prof Dr K Ruppert

Abb. 6: Von der Weiderechtskommission bearbeitete Falle, 1960-1978 Cases treated by the commission

on

pasture rights, 1960-1978

(9)

jf"^^^r^^^^^^7^^ ' ^^"^^^^^^ '^3**- ?7^^ '^^dw^lerechtsflache seit 1960 durch die ^j^ ^

^ * * f^<?s'?^!!L^--r-T-^^v'"^*^ I Kommission bereinigt oder zur Zeit bearbeitet ^L-r"l a m

- Flache.diebeiAbschluB , mi i Rnn h? Geomorphologische Alpengrenze

| I offener Falle I I 1 101 - 1 600 ha

MUNCHEN Landeshauptstadt ANSBACH Sitz einer Regierung weidefrei wird A-A

^ Keiheim Sitz eines Landratsamtes 1

) 1 601 -3 000 ha

^?

d

Ingolstadt Kreisfreie Stadt V /

?

Landesgrenze Se|l> RrnRoKrokstaHt ~ . . .. Quelle: Unterlagen der Kommission

# ^roise Grenzen der Kreisstadt Regierungsbezirke Kartengrundlage:

Karte d.

Verwaltungsgliederung d. Bayer.

Staatsmin.

.?.??

. ...

. ? .,. - ... .?- . Grenzen der kreisfreien Stadte und

Landkreise Staatsmin. f. Landesentwicklung d. Innern Bayer Umweltfragen. u u.

R.i,n, Kreisangehorige Gemeinde (Einheitsgemeinde) stand 1978 - Grenzen der kreisangehorigen Gemeinden (Einheitsgemeinden),

...^ ... . . w (i . . ,4 Verwaltungsgemeinschaften und gemeindefreien Gebiete Entwurf b stapff

M.tgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft Kartographie aa h siadkowski Grenzen der Mitgliedsgemeinden einer Verwaltungsgemeinschaft

Wirtschaftsgeographisches Institut der Universitat Munchen 1980

Sitz und Name einer Verwaltungsgemeinschaft Zusammengehorige Gebietsteile vorstand: Prof Dr. k Ruppert Abb. 7:

Waldweidebereinigungen 1960-1978 ? Consolidations 1960-1978 of woodland pasture, 8

(10)

0 10 '20 30km Oq /N-'\

h??d h?^W^^

( ) 3 ^ 001 - 7 000 ha

MUNCHEN ANSBACH \ Sitz Regierung Landeshauptstadt einer J

?

JL? SitZ ' f Landratsamtes eines ' Ct g rlf Quelle: Kommissionsunterlagen Bayer Statist Landesamt.

ingowaoi btaat K.reiStreie Almerhebung 1965; Bayer. Staatsmin. f. LandeSgrenze Ernahrung. u. Forsten; Landwirtschaft Schutz dem Bergland. $T Teil 1, 1972; Daten des S

Selb firnRo Krf>i<i?;tarit - - Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern rtj

ijroiie r\reissiaai Grenzen Regierungsbezirke der ? Kartengrundlage: Karte Verwaltungsghederung d. d. Bayer. Staatsmin.

Kreisangehohge Gemeinde (Einheitsgemeinde) -

GrenZen der kreisfreie"

Landkreise dlnnern .Bayer.

Staatsmin. Landesentwicklung f. u. Umweltfragen.

- Grenzen der

kreisangehorigen Gemeinden (Einheitsgemeinden),

HA-* i?_ . ? r

w?ri.,?u_,?amo;?,,h,(t Verwaltungsgemeinschaften und gemeindefreien

Gebiete Entwurf:

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Mitghedsgemeinde einer Verwaltungsgememschaft aa ? Kartographie: h. siadkowski -Grenzen der Mitgliedsgemeinden einer Verwaltungsgemeinschaft

Wirtschaftsgeographisches Institut der Universitat Miinchen 1980

/T'J Sitz und Name einer Verwaltungsgemeinschaft Zusammengehdrige Gebietsteile vorstand: Prof Dr. k Ruppert

Abb. 8: Bereinigte Waldweiderechtsflache im 1978 Vergleich zur Waldweiderechtsflache 1960

Area of woodland pasture rights consolidated, 1960-1978 2n

(11)

186 _Erdkunde_ Band 36/1982

Gleichzeitig bieten auch die Angaben iiber Teilbereinigun gen wichtige Hinweise fiir die regional differenzierten Schwierigkeiten der Losungsfindung. Abschlieftend sei noch auf die Dokumentation der Abb. 8 verwiesen, die fiir den Deutschen Alpenraum belegt, wo und in welchem Mafie die

raumwirksame Tatigkeit der Kommission bereits zum Er

folg gefiihrt hat. Dabei darf man nicht iibersehen, daft ein be trachtlicher Teil der Waldweiderechte unter den derzeitig ge

gebenen Verhaltnissen kaum bereinigt werden kann, aber wohl auch nicht alle rechtsbelasteten Waldungen voll ausge

nutzt werden (vgl. Rausch, Schreyer 1978, S. 7). Besonders

die hoheren Lagen im Werdenfelser Land werden auch in

Zukunft einer Neuordnung noch Schwierigkeiten entgegen setzen. Der spezielle Charakter dieser Art Flurbereinigung

im Hochgebirge wird damit besonders deutlich.

Zur Situation der Almwirtschaft in den Alpenldndern Versucht man abschlieftend noch einen Uberblick iiber den derzeitigen Stand der Almwirtschaft in den Alpenlan

dern zu geben, dann kann man bestenfalls Daten nennen, die

die Groftenordnung signalisieren. Dabei muft man beachten, daft die Almwirtschaft in den Alpenlandern inzwischen eine

besonders hohe Wertschatzung auch von seiten der Offentli chen Hand erfahrt. Nicht nur in EG-Landern, sondern auch

in Osterreich und der Schweiz werden - oft sehr unter

schiedliche - Fordermodelle praktiziert. Einige Beispiele

seien einmal angefiihrt.

Bereits 1965 wurden in Bayern Auftriebspramien gezahlt.

Insbesondere landeskulturelle Uberlegungen spielten bei der Gewahrung der Fordermittel eine Rolle, die 1981 etwa DM

2300,- pro Betrieb ausmachen. Die bayerische Initiative

wurde zum Vorbild fiir die Einrichtung des EG-Bergbauern

programmes.

Seit 1980 werden in der Schweiz, neben den Flachenpra mien fiir das Berggebiet und die voralpine Hiigelzone, auch

Sommerungsbeitrage an die Bewirtschafter von Almen in Hohe von sFr. 100,- pro Kuh, sFr. 20,- pro Stuck Jungvieh

gezahlt. Der durchschnittliche Sommerungsbetrag belief sich bei etwa 10100 Bewirtschaftern auf ca. sFr. 1800,

(Wohlfarter 1982). Der Kanton Bern will dariiber hinaus

spatestens ab 1982 zum Flachenbeitrag des Bundes den Be

wirtschaftern von Steillagen iiber 35% Neigung weitere sFr.

200 - pro ha zur Verfugung stellen.

In den osterreichischen Bundeslandern existieren sehr unterschiedliche Forderungsmafinahmen. Das Bundesland

Salzburg zahlte 1981 eine nach Viehgattung gestaffelte Alpungspramie von 6S 100,- bis 150,-, das Land Tirol 6S

40,-. Eine starke Forderung erfuhr die Almwirtschaft schon

friihzeitig im Bundesland Voralberg (Messenzehl 1977, Ger hold 1981), wo die Halfte der landwirtschaftlichen Nutzfla chen als Almen bewirtschaftet wird. Die besondere Bedeu tung wird in diesem Lande dadurch sichtbar, daft etwa 35 000 Tiere (ca. 50% des gesamten Viehstapels) auf 712 Almen ge

sommert werden. Ende der 60er Jahre lagen die Auftriebs zahlen noch um ein Drittel niedriger. Der 1952 gegriindete

Alpwirtschaftsverein wurde nach einem Jahrzehnt ruhender Vereinstatigkeit 1981 neu begriindet, ein Zeichen wachsen

den Inter esses an der Alpwirtschaft, aber auch der Konflikte mit Raumordnung, Fremdenverkehr und Naturschutz. Die

anderen osterreichischen Bundeslander fordern ebenfalls die alpine Land- insbesondere Almwirtschaft.

Auch in Frankreich wurde mit der Hinwendung zu einer Politik der Erhaltung der Berglandwirtschaft ein finanzieller Forderrahmen geschaffen. An Viehhalter im alpinen Gebiet werden Kostenbeitrage von F 300,- je GVE bis zu 40 GVE

gezahlt (Die Bedeutung der Nebenerwerbslandwirtschaft, 1978).

Nur wenige Initiativen wurden aus dem Bereich der slowe

nischen Alpen bekannt, ein Zeichen fiir andere staatliche Perspektiven der Agrarpolitik. Hier war die Almwirtschaft

aufterordentlich stark riicklaufig (vgl. Ruppert, Vojvoda

1969). Konnten unsere Untersuchungen 1966 noch 405 be stoftene Almen erfassen, so waren es 1973 nur noch 325 mit sehr unterschiedlicher Bewirtschaftungsintensitat. Die stark

rucklaufige Tendenz halt bis in die letzten Jahre an. Die ge

ringe Zahl der Genossenschaftsalmen sank noch weiter, die

Weideflache verringerte sich um 5 bis 20%, die Zahl der

gesommerten Tiere um etwa ein Viertel. Die Pferde- und Ochsenalmen sind inzwischen verschwunden. Erhohte Auf

merksamkeit erfahren insbesondere die Almflachen, die fiir den Tourismus interessant sind (Vojvoda, Toncic, 1975).

Ein exakter Uberblick iiber alle Beihilfen und Fordermaft

nahmen in den Alpenlandern ist heute nur schwer zu geben,

da nicht nur unterschiedliche Forderbeziige wie Flache, dif

ferenziert nach Hangneigung, Hohenlage usw. existieren, sondern auch Kostenbeitrage nach Tierarten gestaffelt ge zahlt werden. Hinzu kommt, daft auch auf verschiedenen Verwaltungsebenen (Gemeinde, Landkreis, Kanton usw.)

sehr verschiedene ?Modelle" praktiziert werden (Beispiel

Gemeinde Megeve, Berchtesgadener Modell, Mahpramien fiir Larchenwiesen Tirols, Zonierung der Kostenbeitrage in

der Schweiz usw.). Auf Gemeindeebene waren fiir die Forde

rung meistens Fremdenverkehrsinteressen ausschlaggebend.

Man kann abschlieftend feststellen, daft innerhalb des Alpenraumes ein zeitlich und regional deutlich differenzier

tes Auf und Ab der Almwirtschaft zu beobachten ist, wobei allerdings die Zahl positiver Entwicklungstendenzen sich erst in letzter Zeit vergroftert hat. Beziiglich der Bedeutung der Almwirtschaft in den einzelnen Alpenlandern lassen sich

heute aufgrund von Unterlagen der internationalen alpwirt schaftlichen Kongresse sowie einzelner wissensEnaftlicher

Arbeiten (vgl. Zwittkovitz 1974, Penz 1978, Zeller 1981)9) folgende Angaben auffiihren, die allerdings nur als Grofien ordnung zu bewerten sind (Tab. 8).

Die Almwirtschaft stellt nur einen speziellen Teil der

agrarwirtschaftlichen Struktur in diesem Raume dar. Ihre

Entwicklung ist untrennbar mit den Prozeftablaufen in den Talbetrieben verbunden. Fiir diese sind aber auch aufterland wirtsdhaftliche Einflusse, insbesondere das Freizeitverhalten

9) Vgl. auch die Zusammenstellung wissenschaftlicher Arbeiten in: 4. Tatigkeitsbericht 1976-1980, WGI-Berichte zur Regionalfor schung Sonderheft 1981. Institut fiir Wirtschaftsgeographie, Uni versitat Miinchen, S. 23-30.

(12)

Karl Ruppert: Die deutschen Alpen -

Prozefiabldufe spezieller Agrarstrukturen 187

Tabelle 8: Almwirtschaft in den Alpen (Grofienordnungen)*) Alpine farming in the Alps (size order)

Zahlder Weide- Schafe

Almen tlache ha Bundesrepublik

Deutschland 1250 40 000 57000 6000 Frankreich 10000 600 000 82 000 670000 Italien 6000 1000 000 100000 400000 Jugoslawien 300 20000 5 000 4000 Osterreich 9 300 743 000 312000 102000

Schweiz 10 700 700000 480 000 170 000

*) Die Weideflachen der BRD ohne Waldweide; die Aufteilung der Viehzahlen fiir Italien von W. Zeller geschatzt; alle Daten gel ten fiir die Zeit Mitte bis Ende der 70er Jahre. Alle Werte haben nur Grofienordnungscharakter!

breiter Bevolkerungsschichten oder die Erreichbarkeit von Arbeitsplatzen im sekundaren und tertiaren Sektor von ent

scheidender Bedeutung geworden. Sie beeinflussen im be

sonderen Mafie hier nicht angesprochene siedlungsgeogra phische und bevolkerungsgeographische Strukturelemente

in einem sehr vielschichtigen Beziehungsgeflecht. Die hier

angesprochenen speziellen agrarwirtschaftlichen Struktur

elemente der Alpen sind ein charakteristisches Beispiel fiir

die Steuerung von Raumsituationen durch persistente Struk turen, Forderprogramme der Offentlichen Hand, gesamtge

sellschaftliche Entwicklungslinien usw., die unter deutlicher Abhangigkeit von einem speziellen Naturpotential bei

wechselnden Bewertungsschemata die Raumorganisation pragen.

Literatur

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(13)

Beilage V zu ERDKUNDE 36,3 Beitrag Ruppert

-??? Grenzen der Regierungsbezirke Bf?ta_T)A

- Grenzen der kreisfreien Stadte und Landkreise l_Jk_3W^vT

- Grenzen der kreisangehorigen Gemeinden (Einheitsgemeinden), Verwaltungsgemeinschaften und gemeindefreien Gebiete % i,n..fd3!5^ ^J^!"

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- Grenzen der Mitgliedsgemeinden einer Verwaltungsgemeinschaft w-v '/.{u^^c^Landsb

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' ; 1 Sitz und Name einer Verwaltungsgemeinsc

Kartengrundlage: Karte d Verwaltungsgliederung d. Bayer Staatsmin d Innern fj-^-f - Ob?*<iort

\_ "a U. Bayer Staatsmin. f LandesentwiCklung u. Umweltfragen, Stand 1978

Bearbeitung: H Esterhammer / "

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Staatsregierung VOr WirtSChaftsgeographlSCheS Institut der Universitat Munchen J::::::::::::::::::::::::::"?:::::::jy

Vorstand: Prof. Dr. K Ruppert \ ? . ' .

Jf GeomorphologiSChe Alpenj

- Grenzen der kreisfreien Stadte und Landkreise miftlBh. __

- Grenzen der kreisangehorigen Gemeinden (Einheitsgemeinden), ffiBffifl^* _ Verwaltungsgemeinschaften und gemeindefreien Gebiete ttgpFjf. r-"^

- Grenzen der Mitgliedsgemeinden einer Verwaltungsgemeinschaft

RoJ'"? Kreisangehorige Gemeinde (Einheitsgemeinde)

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K.rb.Ch Mitgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft ><6?8??S j?&8rogi85b!^?, /fSS^S^^^-l J r^^^^^T^^v l^S^mKMw^"^^^

(14)

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| -wiWr^^ _ ^"^^ J IlllSlllll Gemeinden sudlich der geomorph

HHi Grenze d. Planungsregionen gem. d. Verordnung d. _

Bayer. Staatsregierung vom 21.12.1972 [ | Landflachen (gemeindefrei) | Oberzentren u. mogliche Oberzen Geomorphologische Alpengrenze ^^^^^j H Mittelzentren Seen

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(15)

t- u. Landkreise mit Anteil am Alpenraum: _ . . .

Abb. 1 Deutscher Alpenraum v

y'\ Gemeinden ndrdlich der geomorphologischen Alpengrenze GermSLD AlpiDG RQQiOf)

|H Gemeinden siidlich der geomorphologischen Alpengrenze

Raumgrenzen

| Oberzentren u. mogliche Oberzentren Boundaries Of the area

| Mittelzentren

(16)

Kartengrundlage: Karte d Verwaltungsgliederung d. Bayer. Staatsmin. d. Innern (jL-_JT _ ot>??*>rf * ~ M u. Bayer. Staatsmin. f Landesentwicklung u. Umweltfragen, Stand 1978 \ , ff^^W^V "

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Wirtschaftsgeographisches

Vorstand: Prof. Dr. K Ruppert

Institut der Universitat Munchen Jy

\ ? ? GeomorphologiSChe Alpenj

- Grenzen der kreisfreien Stadte und Landkreise TLdfloV 3a?

- Grenzen der kreisangehorigen Gemeinden (Einheitsgemeinden), Verwaltungsgemeinschaften und gemeindefreien Gebiete WgQjpfjr] ^HHB^P fc~

- Grenzen der Mitgliedsgemeinden einer Verwaltungsgemeinschaft

^^^^^^^^

Ingohtadt Kreisfreie Stadt Mb* Sitz eines Landratsamtes

"I"* Kreisangehorige Gemeinde (Einheitsgemeinde)

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K.rb?ch Mitgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft j^^^^^S9mSm^\/!S^^^^^y ^r^^^T^S f/!^m!?llJn^l!lfm^^^

ze t w 5ltz uncj f\jame einer Verwaltungsgemeinschaft /^P^^^^^w^^^^^^jj^SiL C|>*^ f""*TiWiil^mSiiHfctl ^SBS?WB^^^

Quelle: Bayer Statist Landesamt. Gemeindedaten 1978 ?>~

?\ ^j^^^ ^ Seen

Kartengrundlage: Karte d Verwaltungsgliederung d. Bayer Staatsmin. 1 ^^^^J J/**,t*l*i>^ ^

Wirtschaftsgeographisches Institut der Universitat Munchen 1980 GeomorphologiSChe Al|

(17)

mmmh Grenze d. Planungsregionen gem. d. Verordnung d

Bayer. S.aa.sregierung vom 2,12 ,972 | | Land.lachen (gemeinde.rei, J Oberzentren , mogliche Oberzen

? GeomorphologiSChe Alpengrenze I j c

^ H been E Mittelzentren

i Grenze d. Planungsregionen gem. d. Verordnung d. ! ! '

S^^f \ \ Bayer. Staatsregierung vom 21 12.1972 Q Q J ) )

GeomorphologiSChe Alpengrenze ^"^^^^^-^V^ J J

(18)

it- u. Landkreise mit Anteil am Alpenraum: . .

Abb. 1 Deutscher Alpenraum ^

v.':-| Gemeinden ndrdlich der geomorphologischen Alpengrenze German Alpine RSCJIOH

|[|} Gemeinden siidlich der geomorphologischen Alpengrenze

Raumgrenzen

| Oberzentren u. mogliche Oberzentren Boundaries Of the area

] Mittelzentren

||| 35bisu 50% Abb.2 Deutscher Alpenraum

? g I | _ German Alpine Region

T T 7 W 50 bis u. 60 %

] so bis u. 70% Landwirtschaftliche Betriebe 1976

~>\^_J J J Agricultural units 1976

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Referenzen

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