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Archiv "Der Tourismus im neuen Ungarn" (23.05.1991)

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Hoteleigene Zahnarztpraxis in Budapest Fotos (2): Schleinitz DEUTSCHES

8111ZZIEMMI

ÄRZTEBLATT

Der Tourismus im neuen Ungarn

W

enn Ungarn bis zu seiner Rückkehr in die Unabhängigkeit ohnehin ein bevorzugtes Rei- seziel für vorwiegend öster- reichische und deutsche Tou- risten war, so ist die Zahl die- ser Gäste doch weiter von 65 auf 80 Prozent gestiegen. In den Hotels der Margarethen- insel beträgt ihr Anteil sogar 90 Prozent.

Auch die Amerikaner und Kanadier sind „im Kommen".

Von ihnen besuchten Ungarn im letzten Jahr etwa 5000, weshalb die Budapester Da- nubius-Hotelkette in Los An- geles bereits ein Buchungsbü- ro eröffnete.

Begehrt sind von dem wirtschaftlich schwachbrüsti- gen Staat alle Gäste, die De- visen bringen oder die Aus- sicht auf Investition bieten.

Praktisch könnte jeder Aus- länder in jedem Hotel mit Fo- rint, der ungarischen Wäh- rung, zahlen Nur sind die we- nigen heimischen Häuser überfüllt, und jene supermo- dernen Beherbergungsbetrie- be, die von ausländischen Fi- nanzgruppen errichtet wur- den, stellen ihre Rechnungen nun einmal auf Dollars aus.

Komforthotels:

Überzogene Preise Da die Inflation in Ungarn rapide Sprünge unternahm, kletterten auch die Preise in den Devisen-Hotels auf eine Höhe, die praktisch nur noch für jene Besucher tragbar sind, die ihre Reisekosten ab- schreiben können. So zahlt man in den Hotels auf der Margaretheninsel für ein Bett mit Frühstück 180 DM. Für ein dürftiges Menü werden dort 30 DM berechnet, ein Preis, für den man in einem Restaurant außerhalb der Stadt drei Menüs einschließ- lich Getränke erhält. Gerade- zu absurd ist der Betrag, den der Gast für einen kleinen Hund bezahlen muß, nämlich 20 DM pro Tag. Das sind, wenn der Gast eine vierwö- chige Thermalkur macht, im- merhin 600 DM, während sich der im Hotel angestellte

Facharzt mit einem Monats- gehalt von lumpigen 300 DM, (ca. 10 000 Forint) begnügen muß. Im Hinblick auf dieses Einkommen verhält er sich denn auch keineswegs ableh- nend, wenn ihm die Patienten ein Trinkgeld zustecken.

Die Thermalhotels in Bu- dapest sind trotz der überzo- genen Preise selbst in der sai- sonfreien Zeit völlig ausge- bucht. Dies mag auch damit im Zusammenhang stehen, daß es dann Pauschalkuren gibt, in deren Preis die Unter- suchung nicht nur durch ei- nen Facharzt, sondern auch die durch einen Zahnarzt ent- halten ist. Die Ursache von Gelenkleiden, deretwegen die meisten Kurgäste kom- men, ist ja oftmals ein schad- haftes Gebiß. Und da trotz der — auch in der Zahnbe- handlung — gestiegenen Ko- sten eine Sanierung in Un- garn noch immer billiger ist als neuerdings in der Bundes- republik, nutzen viele Deut- sche die Gelegenheit, sich während einer Thermalkur zugleich auch ihre Zähne in Ordnung bringen zu lassen.

Nun ist man für solche Dienstleistungen erfreuli- cherweise nicht allein auf die Budapester Super-Hotels an- gewiesen. Auch in der Pro- vinz existieren vorzügliche Heilbäder mit Thermalquel- len, fachärztlicher Betreuung und der Möglchkeit, sich sein Gebiß sanieren zu lassen. In

den Hotels dieser Kurorte ist der Gast noch König. Er wird in jeder Hinsicht mit Vorzug behandelt und erhält jene Speisen und Getränke, die die ungarische Küche populär gemacht haben.

Der Fremde ist erstaunt, in Budapest Volkswagen, Au- dis, ja sogar Mercedes und Porsche in dem turbulenten Straßenverkehr zu entdek- ken. Sie alle tragen ungari- sche Kennzeichen. Bisher wa- ren nämlich für ausländische Autos, die vier Jahre auf dem Buckel hatten, nur 10 Prozent Zoll zu zahlen. Also kauften diejenigen, die genug Geld besaßen (in Ungarn gibt es mindestens ebenso viele Mil- lionäre wie in der Bundesre- publik), „schwarze" Devisen, fuhren nach Österreich oder Deutschland und erstanden dort einen guterhaltenen Ge- brauchtwagen ihres Ge- schmacks. Jetzt, da der Ein- fuhrzoll wesentlich erhöht wurde, will der Staat Ge- brauchtwagen westeuropäi- scher Herkunft importieren und an die westautohungri- gen Ungarn verkaufen.

Blühender

Devisenschmuggel Das Geschäft mit dem De- visenschmuggel wird trotz- dem weiter blühen. Wenn- gleich der illegale Umtausch offiziell verboten ist, zieht der

Staat aus ihm seinen Nutzen.

Während man zur Zeit der Diktatur nachweisen mußte, woher die Valuta stammte, ist dieser Nachweis heute nicht mehr erforderlich. Bei der Ungarischen Nationalbank kann sich der Staatsbürger ein Devisenkonto einrichten, über das er jederzeit für Käu- fe importierter Artikel, für Autos oder für Auslandsrei- sen verfügen kann. Da diese Gelder meistens längere Zeit auf dem Konto liegen blei- ben, hat der Staat die Chan- ce, sie vorübergehend zu nut- zen.

Um an Devisen heranzu- kommen, gibt es aber noch andere Wege: Vielköpfige Ausländerfamilien verbrin- gen ihren Urlaub in Ungarn.

Dieser wird von Freunden oder Verwandten finanziert.

Obendrein lassen sich die Gä- ste Maßanzüge schneidern, und sie lassen sich Hemden und Schuhe kaufen. Den Ge- samtbetrag überweisen sie später mit Devisen auf das Konto ihrer Gläubiger bei der Ungarischen Nationalbank.

Nun aber will man auch je- nen Ungarn entgegenkom- men, die sich keine Devisen beschaffen können, die aber dennoch gern einmal eine Reise nach Italien, Spanien, Israel oder in die USA unter- nehmen möchten. So ist es ih- nen nun möglich, in privaten Büros Fernfahrten per Bahn, Flugzeug oder Schiff in ein- heimischer Währung zu bu- chen; allerdings nur in Form einer Gruppenreise. Diese Buchungsbüros stehen mit ausländischen Touristikun- ternehmen in Verbindung, die ihrerseits Gruppenreisen nach Ungarn organisieren und die Hotel- und Rund- fahrtkosten gegenrechnen.

Ein Reisebüro für Ungarn-Deutsche Neuerdings existiert sogar ein Reisebüro eigens für Un- garn-Deutsche. Parallel zur Eröffnung einer Austria-Bi- bliothek des deutsch-ungari- schen Lenau-Vereins in dem Städtchen Pds wurden die Le- A-1918 (104) Dt. Ärztebl. 88, Heft 21, 23. Mai 1991

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Die stabile Balance in der Schmerztherapie

Katad lon

AnalgesieAunter neuem Aspekt

ASTA

PHARMA

Ein Unternehmen der Degussa

nau-Reisen der Öffentlich- keit vorgestellt. Auch sie ver- anstalten vorerst nur Grup- penreisen, arrangieren jedoch Nationalitätenprogramme, Klassenfahrten in die BRD, und sie vermitteln auch die erforderlichen Unterkünfte.

Das alles für Forints.

Harte D-Mark jedoch müssen weiterhin Bundesbür- ger berappen, wenn sie mit ei- nem der elf westdeutschen Omnibusunternehmen eine Ungarn-Rundreise oder die Fahrt zu einer Thermalkur unternehmen wollen. Solche Fahrten sind jedoch beson- ders preiswert, weil sie äu- ßerst scharf kalkuliert sind und unerwartete Nebenko- sten somit kaum anfallen. Un- terkunft und Verpflegung sind trotzdem ausgezeichnet (Auskünfte über solche Un- ternehmungen sowie über Thermal-Heilbäder in der

Budapest: Stephansdenkmal und Fischerbastei

Provinz erteilt die National- vertretung des Ungarischen Fremdenverkehrsamtes, W-6000 Frankfurt, Berliner Str. 72, Tel: 0 69/2 09 29).

Egon G. Schleinitz

„Sie müssen ein sehr aus- dauernder, erfahrener und vor allem trittsicherer Berg- wanderer sein. Die täglichen Gehzeiten liegen bei sechs bis sieben Stunden, nur gelegent- lich etwas mehr." So steht es im Katalog des Deutschen Al- penvereins bei der Reise „Pa- kistan/Karakorum/K 2 Super- trekking". Eine Frau und sie- ben Männer haben sich zu dieser 30tägigen Reise ent- schlossen. Hinzu kommt der Fotograf und Bergsteiger Jür- gen Winlder als Reiseleiter.

Das Durchschnittsalter be- trägt 46 Jahre.

Am Frankfurter Flugha- fen trifft sich die Gruppe zum gemeinsamen Flug nach Isla-

mabad, der Hauptstadt Paki- stans. Sieben Stunden später ist der größte Schritt auf dem Weg zum K 2 geschafft — al- lerdings ist es der bequemste.

Der zweite große Schritt in Richtung K 2 ist der Flug mit einer Boeing 737 nach Skardu, der Hauptstadt Balti- stans im Nordosten Pakistans.

Hier, wo Karakorum, Hima- laja, Hindukusch und Pamir aufeinandertreffen, ist eine großartige Landschaft ent- standen, zu der es weltweit nichts Vergleichbares gibt.

Der knapp einstündige Flug über ein unendliches Gipfel- meer, vorbei am Nanga Par- bat (8125 m), ist ein beein- druckendes Erlebnis.

Auf dem Weg zum K 2

Trekking am „Berg der Berge"

ASTA Pharma AG, Frankfurt am Main. Katadolon ® . Zu- sammensetzung: 1 Kapsel enthält 100 mg, 1 Zäpf- chen 150 mg und 1 Kinderzäpfchen 75 mg Flupirtin- maleat. Anwendungsgebiete: Zur kurzfristigen Anwen- dung bei: Nervenschmerzen (Neuralgien/Neuritiden), Schmerzen bei abnutzungsbedingten Gelenkerkran- kungen, Schmerzen bei Krebserkrankungen, vasomo- torischen und Migräne-Kopfschmerzen, Schmerzzustän- den nach Operationen, Schmerzen bei Verletzungen, Verbrennungen, Verätzungen, Dysmenorrhoe, Zahn- schmerzen. Gegenanzeigen: Nachgewiesene Überemp- findlichkeit gegen Flupirtinmaleat. Patienten mit dem Risiko einer hepatischen Enzephalopathie und Patien- ten mit Cholestase soll Katadolon nicht verabreicht werden, da das Auftreten / eine Verschlechterung einer Enzephalopathie bzw. Ataxie möglich ist. We- gen der muskelrelaxierenden Wirkung sollten Patienten mit Myasthenia gravis nicht mit Katadolon behandelt werden. Obwohl es bisher keine Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung gibt, soll Katadolon bei Schwangeren nicht angewendet werden. Bisher liegen keine Erfahrungen bei Schwangeren vor. Falls Katado- Ion aus zwingender Indikation einer Wöchnerin verab- reicht werden muß, sollte diese unter der Behandlung nicht stillen, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Hinweis: Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sind Kon- trollen der Leberenzyme bzw. der Kreatininwerte angezeigt. Nebenwirkungen: Gelegentlich Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Magenbeschwerden, Verstopfung, Durchfall, (Zäpfchen: Afterbrennen). Selten Anstieg der Leberenzymwerte (Transaminasen). Sehr selten können Schwitzen, Mundtrockenheit, Hautreaktionen und Seh- störungen auftreten. Diese Nebenwirkungen sind do- s'sabhängig und daher zu einem gewissen Grade steuerbar. In vielen Fällen verschwinden sie im Verlauf der weiteren Behandlung. Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens sind möglich. Wechselwirkun- gen mit anderen Mitteln: Wirkungsverstärkung durch Alkohol und Medikamente mit sedierenden Eigen- schaften möglich. Wirkungsverstärkung gerinnungs- hemmender Medikamente möglich, daher sollten regelmäßige Kontrollen des Quickwertes durchgeführt werden. Gleichzeitige Gabe von Paracetamol nur unter ärztlicher Überwachung (Anstieg der Transamin- asen möglich). Handelsformen und Preise: Kata- dolon® 10 Kapseln (N1) DM

12,45; 20 Kapseln (N2) DM 23,50; 5 Zäpfchen DM 9,95;

10 Zöpfchen DM 18,00; 5 Kin- derzäpfchen DM 7,20; 10 Kin- derzäpfchen DM 12,95. (Stand:

Februar 1991)

Dt. Ärztebl. 88, Heft 21, 23. Mai 1991 (105) A-1919

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