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Archiv "Alt-Heidelberg, du feine" (16.01.1975)

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Die Information:

Bericht und Meinung

NIEDERSACHSEN

Interesse

für Allgemeinmedizin wächst

An der Medizinischen Hochschule Hannover haben sich zur Zeit 70 Studenten für das „Hausbesuchs- programm" gemeldet, bei dem Studenten schon in den ersten Se- mestern Allgemeinpraktiker bei Hausbesuchen begleiten. Dieses Programm wird seit längerer Zeit von der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Ulm durchgeführt. Das Interesse ist so groß, daß zur Zeit im Großraum Hannover dafür noch „Lehrärzte"

gesucht werden. ÄP-N

Regionales

Umweltschutzamt

In Hannover wurde ein Umwelt- schutzamt mit der offiziellen Be- zeichnung „Institut für Arbeitsme- dizin, Immissions- und Strahlen- schutz" errichtet. Das Dezernat Ar- beitsmedizin und Gewerbehygiene bildete die Keimzelle bei der Grün- dung des neuen Landesinstituts, das von dem Leitenden Landesge- werbe-Medizinaldirektor Prof. Dr.

med. Erich Wende geleitet wird.

In dem neuen Umweltschutzamt be- fassen sich Chemiker, neben Ar- beits- und toxikologischen Fragen, mit den Komplexen Reinhaltung der Luft und der Durchführung des Blei-Benzin-Gesetzes. Physiker ste- hen für die Messung und Bekämp- fung von Lärm und Erschütterun- gen sowie für Fragen des Strahlen- schutzes und der Kerntechnik zur Verfügung. Ein Meteorologe er- gänzt dieses Team, denn die Aus- breitung von Emissionen, so erklär- te Prof. Wende, wird durch meteo- rol.ogische Gegebenheiten be- stimmt.

Der Niedersächsische Sozialmini- ster Helmut Greulich sagte bei der Eröffnung des neuen Landesinsti- tuts, dieses habe durch Messungen

und Untersuchungen sowie durch technische Kontrollen und Überwa- chungen umweltrelevante Daten zu ermitteln, die den für den Umwelt- schutz zuständigen Behörden als Entscheidungshilfen zur Verfügung gestellt werden sollen. DÄ-N

BLÜTENLESE

Alt-Heidelberg, du feine Professor Kuno Fischer, der Neukantianer in Heidelberg (1824 bis 1907), litt nicht an Minderwertigkeitskomplexen wie mancher heutige Ordina- rius. Viele seiner Aussprüche („Nur zwei Herren verstehen Faust 2. Teil. Der andere lehrt in Straßburg.") könnte man ironisch als Bonmots bezeichnen. Als in Neuen- heim, einem Stadtteil Heidel- bergs, vor seinem Hause die Straße (ohne Preßluftham- mer) gepflastert wurde, pei- nigte ihn das klackende Ge- räusch der Arbeiter, die die Steine festklopften. Er riß das Fenster auf und schrie:

„Wenn Sie nicht sofort auf- hören, nehme ich den Ruf nach Leipzig an!" Die Män- ner hörten tatsächlich auf.

Nostalgisch fragt man: Wo gibt es noch so selbstbewuß- te Professoren und so biedere Handwerker? Durrak

BREMEN

FDP schlägt

Ambulatorien vor

Der Bremer Landesparteitag der FDP im November 1974 hat die Ein- richtung von drei Ambulatorien vorgeschlagen. In einem Beschluß heißt es: „Als stete und ohne Schwierigkeiten erreichbare Ein- richtungen sollen sie die ambulan- te Gesundheitsversorgung der Be- völkerung verbessern helfen. Zu- gunsten einer besseren Gesund-

heitsvorsorge sollen sie gleichzei- tig als Institution in der Vorsorge mit dienen."

Daß dieser Beschluß mit der son- stigen politischen Haltung der FDP nicht übereinstimmt, wurde noch während des Parteitages herausge- stellt. In einem „Leitlinienentwurf"

hatten die Delegierten nämlich Po- likliniken oder Ambulatorien für überflüssig erklärt. Man könne auf sie verzichten, wenn man die Zu- sammenarbeit von freipraktizieren- den Ärzten und Krankenhäusern verbessere. Als der Parteitagsprä- sident auf diesen Widerspruch auf- merksam machte, beschlossen die Delegierten, den entsprechenden Absatz in den „Leitlinien" zu strei- chen — der Ambulatorienbeschluß blieb.

Ärztliche Mitglieder der FDP in Bremen distanzierten sich nach dem Parteitag von diesem Be- schluß in einer Erklärung, in der es heißt: „Wir weisen mit Nachdruck auf die personelle und finanzielle Undurchführbarkeit dieses Be- schlusses hin und stellen mit Be- fremden und Erstaunen fest, daß die Bremer FDP von dem Prinzip uneingeschränkter freier Arztwahl und individueller Gesundheitsbe- treuung abgewichen ist."

Der Landesverband Bremen des Marburger Bundes hat inzwischen in einem Schreiben an den FDP- Landesverband gebeten, den Be- schluß zu überdenken. In dem vom Ersten Vorsitzenden des Vorstan- des, Dr. Vilmar, unterzeichneten Schreiben wird festgestellt, der Parteitagsbeschluß sei offenbar ohne ausreichende Analyse aller in Frage kommenden Faktoren gefaßt worden. Der Marburger Bund weist auf die Kostenentwicklung in den Krankenhäusern und die Personal- lage in einigen Sektoren des Ge- sundheitswesens hin und erklärt, das Ziel einer besseren ärztlichen Versorgung sei nicht mit der Ein- richtung von Polikliniken oder Am- bulatorien zu erreichen. Dadurch würden die Krankenhäuser gerade nicht von leichter Kranken, älteren Menschen und Pflegefällen entla-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 3 vom 16.Januar 1975

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Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

stet werden. Mit politischen Be- schlüssen allein seien die Proble- me des Gesundheitssystems nicht zu meistern, und für nicht ausrei- chend durchdachte Experimente eigne sich kein Bereich weniger als das Krankenhauswesen und das Gesundheitssystem, weil jeder Fehlschlag unausweichlich zu La- sten der Patienten geht. gb

HESSEN

Erste-Hilfe-Kurse obligatorisch

Der bisher an manchen Schulen freiwillig erteilte Unterricht in Er- ster Hilfe soll schrittweise für alle Schüler des neunten beziehungs- weise des zehnten Schuljahres ob- ligatorisch werden. Dies ist in ei- nem neuen Erlaß des Kultusmini- steriums vorgesehen. Die Ausbilder werden vom Arbeiter-Samariter- Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfallhilfe oder dem Malteser-Hilfsdienst ge- stellt, jeweils unter Federführung des DRK. Insgesamt soll die Aus- bildung 20 Unterrichtsstunden um- fassen. Die regelmäßige und er- folgreiche Teilnahme wird den Schülern im Zeugnis bestätigt. gb

„Alarm-

und Schaltstelle" in Arzneimittelfragen

Die Leiter der Arzneimittelprüfstel- len der Länder sind auf ihrer vor- jährigen Tagung in Wiesbaden übereingekommen, in der Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten.

Die gegenseitige Unterrichtung soll beschleunigt werden, und es soll ein System aufgebaut werden, das es ermöglicht, unbrauchbar gewor- dene, falsch dosierte oder falsch deklarierte Arzneimittel möglichst schnell aus dem Handel zu ziehen.

Das hessische Sozialministerium ist mit dem ihm unterstellten Staat- lichen Chemischen Untersuchungs- amt in Wiesbaden mit der Funktion der zentralen Alarm- und Schalt- stelle betraut worden. WZ

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

Sonntag, 19.Januar

12.30: Die Katastrophe verläuft an- ders. HR I, Bildungsfragen der Ge- genwart

Diese Sendung bringt ein Gespräch zwischen Georg Picht und Herbert Borlinghaus zur derzeitigen Bildungssi- tuation. Der Gesprächspartner Georg Picht ist insofern interessant, als er der Urheber des Schlagwortes von der deutschen Bildungskatastrophe ist, ein Schlagwort, das so, wie es Picht sei- nerzeit gemeint hatte, heute wohl nicht

mehr stimmt.

19.30: Ebenezer oder die Gesell- schaft der nichtgesellschaftsfähi- gen Epileptiker. WDR III, Wolfgang See

Der Autor hatte zehn Tage lang die Möglichkeit, sich im Haus Ebenezer der Bodelschwinghschen Anstalten aufzu- halten, mit Patienten, Betreuern und Ärzten zu reden und ohne Behinderung oder Kontrolle aufzunehmen. Aus hilf- losen, von der Gesellschaft längst auf- gegebenen Heiminsassen werden Pa- tienten mit Chancen auf Heilung und Rehabilitation. Dieses Heim für passiv gehütete „Hoffnungslose" entwickelt sich zu einer Gesellschaft eigener Art, die nach und nach fast alle Kennzei-

Tip der Woche

Mögen Sie Rühmann? Ein Wie- dersehen mit seinem Spielfilm

„Der Pauker" (1958, Regie Axel von Ambesser) werde ich mir jedenfalls nicht entgehen lassen.

Zwar zündet dieser Streifen kein solches Humor-Dauerfeuerwerk wie der Pennäler-Zelluloid-Klas- siker „Die Feuerzangenbowle"

nach Heinrich Spoerls Alt-Best- seller, aber er weckt doch — in- zwischen etwas vergoldete — Erinnerungen an die eigene Schulzeit (nach dem Motto: Wir hatten mal eine . . .). Im vor- liegenden Rühmann-Fall haben sie einen Studienrat namens Dr.

Hermann Seidel, 47. Er wandelt sich, mit Hilfe einer zunächst verwahrlosten Schulklasse, in 90 munteren Filmminuten, vom selbstgefälligen Pauker zu einem Lehrer, mit dem man Pferde stehlen kann. (Erstes Fernsehen, 24. Januar, 20.15 Uhr.)

Interessantes aus Sendereihen

Symposion über Fettsucht, Be- richt aus Wuppertal. Deutsch- landfunk, 20. 1., 22.05

Die weibliche Brust (Die Sprech- stunde). Drittes Fernsehen Nord, 21. 1., 18.45

Leistung und Erkrankungen der Niere (Die Sprechstunde). Drittes Fernsehen Bayern, 21. 1., 19.15

Haltungsschäden bei Schulkin- dern (Betrifft: Gesundheit). Drit- tes Fernsehen Nord, 21. 1., 19.15

chen der Gesellschaft draußen — auf eigenes Maß gebracht — übernimmt.

Die neue Therapie bringt es mit sich, daß damit beim Schwerstbehinderten auch Hoffnungen geweckt werden, die

— nach objektivem medizinischen Be- fund — unerfüllbar bleiben müssen.

20.15 Albert Schweitzer. Drittes Fernsehen Südwest

Die Sendung, eine von wohl vielen, die zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von Albert Schweitzer zu erwarten sind, nimmt eine Sonderstellung ein. Dieser Film ist inzwischen ein historisches Do- kument geworden, denn Albert Schweitzer spricht den von ihm verfaß- ten Text dieser filmischen Biographie selbst.

Montag, 20. Januar

21.00: Die Angst des Prüflings vor der Frage. NDR III

Der Autor Kai Kähler spricht über den Wert, Sinn und Unsinn von Examen.

Dienstag, 21.Januar

10.05: Darf Stefan eine Schwester haben? Aus dem Alltag der geneti- schen Beratungsstelle Marburg.

DLF, Bernd Schaaf

Der Autor berichtet über den Alltag einer in Marburg eingerichteten ge- netischen Beratungsstelle, die von Pro- fessor Dr. Wendt geleitet wird. Er er-

Hörenswert — Sehenswert

122 Heft 3 vom 16. Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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