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Archiv "Hamburg: 36 Stunden Sprechzeit in der Woche" (28.08.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze Notizen

Sowjetisches Gesundheitswesen

von Wohnungen, kulturellen und Fortbildungsmöglichkeiten usw. zu suchen.

Diese Kritik, die sich noch auf an- dere Probleme in der ambulanten Versorgung erstreckt, darf jedoch sicherlich nicht verallgemeinert werden, sondern betrifft Rand- und Übergangserscheinungen. Im gan- zen funktioniert der ambulante Ge- sundheitsdienst, der auf dem Poli- kliniksystem beruht und für den es in der sozialistischen Gesell- schaftsordnung keine Alternative gibt, zufriedenstellend. Von grund- sätzlicher Bedeutung sind dagegen einige Verbesserungen und Verän- derungen im Gesundheits- und So- zialwesen, die überwiegend vom aktuellen Bedarf diktiert sind.

Zur Hebung der Geburtenfreudig- keit erhalten einkommensschwa- che Familien, in denen das Pro- Kopf-Einkommen weniger als 50 Rubel im Monat beträgt, ab 1. No- vember eine Beihilfe von monatlich 12 Rubel für jedes unter acht Jahre alte Kind. Die Gesamtausgaben für diesen Zweck werden auf 1,8 Mil- liarden Rubel geschätzt.

Verschärfte Bestimmungen gegen Drogenmißbrauch

Obwohl Drogenmißbrauch und Rauschgiftsucht (wenn man den Al- koholismus nicht dazurechnet) in der UdSSR kaum Probleme dar- stellen, sind durch eine Anordnung im April die Strafbestimmungen für den Besitz, die Herstellung, den Diebstahl und den Vertrieb von Narkotika noch weiter verschärft worden.

Strafbar sind auch die Neigung zum Genuß narkotischer Stoffe und deren Einnahme ohne ärztliche Verordnung. Rauschgiftsüchtige unterliegen der Zwangsbehand- lung.

In Hygiene und Umweltschutz er- fordern die ärztliche und hygieni- sche Versorgung sowie der Seu- chenschutz bei dem Großbaupro- jekt der Amur-Bajkal-Eisenbahn

besondere Anstrengungen der Ge- sundheitsbehörden. Die Gesetze für den Schutz der Binnenwässer vor Verunreinigungen wurden im Februar durch eine Anordnung zur Reinhaltung auch der offenen Mee- re ergänzt.

Fünfjähriger Forschungsplan

In der medizinischen Forschung begannen 1974 die Planungsarbei- ten für den nächsten Fünfjahresfor- schungsplan (1976-1980). Federfüh- rend ist dabei die Akademie der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR mit ihren 37 Leitinstitutio- nen, die jetzt die Forschungsarbei- ten an 75 Schwerpunktproblemen anleiten und koordinieren. Zuneh- mendes Gewicht gewinnt die wis- senschaftliche Zusammenarbeit nicht nur mit den sozialistischen, sondern auch mit westlichen Län- dern, besonders den USA. Durch ein Zusatzabkommen (zu dem Ver- trag mit den USA von 1972) wurde im Juni die gemeinsame Entwick- lung eines künstlichen Herzens be- schlossen.

Das starke Gewicht, das auf die in- ternationale Zusammenarbeit in der Medizin gelegt wird, stimmt mit der außenpolitischen Tendenz überein, die Kontakte zu westli- chen Ländern zu erweitern und zu festigen. Für die Innenpolitik der Sowjetunion waren im Jahre 1974 die Stabilisierung der ideologi- schen Linie, die Weiterführung der in den Parteidirektiven festgelegten Programme und die Bekämpfung einiger ökonomischer Schwierig- keiten charakteristisch. Auch diese Tendenzen werden in der Gesund- heits- und Sozialpolitik des Be- richtsjahres reflektiert.

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Professor

Dr. med. Heinz Müller-Dietz 1 Berlin 37

Hertastraße 7

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

HAMBURG

36 Stunden Sprechzeit in der Woche

In der neuesten Ausgabe des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES (Heft 32/1975, Seite 2241), veröf- fentlicht die Kassenärztliche Bun- desvereinigung eine Empfehlung über Abhaltung von Sprechstun- den, Durchführung von Besuchen und Regelung der Vertretung von Kassenärzten. Dazu teilt die Kas- senärztliche Vereinigung Hamburg mit, daß eine über die Bundesemp- fehlung hinausgehende Regelung in Hamburg schon seit zehn Jahren besteht. Jeder Kassenarzt in Ham- burg hat die verbindliche Pflicht, mindestens 14 Sprechstunden in der Woche anzuzeigen und abzu- halten.

Die Erfahrungen zeigen, daß die wirklich ausgeführten Sprechstun- den weit über diesen Rahmen hin- ausgehen. Um sich ein genaues Bild machen zu können, hat die KV Hamburg im Januar 1975 eine Um- frage durchgeführt, an der 1364 Hamburger Kassenärzte beteiligt waren. Das Ergebnis zeigte, daß der Kassenarzt in Hamburg eine durchschnittliche Arbeitszeit von 237 Stunden im Monat hat; das sind 59 Stunden in der Woche oder 11,3 Stunden pro Tag. Davon ent- fallen 144 Stunden im Monat aus- schließlich aus Sprechstundenzeit für Patienten, das sind 36 Stunden in der Woche oder 6,9 Stunden pro Tag.

Für die aus den Gesetzesvorschrif- ten sich ergebende zusätzliche Bü- roarbeit braucht der Kassenarzt durchschnittlich 30 Stunden im Mo- nat beziehungsweise 7,5 Stunden in der Woche oder 1,4 Stunden pro Tag. Hinzugerechnet werden muß dabei noch die Zeit für Patienten- hausbesuche, die im Monat durch- schnittlich 31 Stunden, das sind 7,8 Stunden pro Woche oder 1,5 Stun- den pro Tag, ausmachen. Ein- schließlich der telefonischen Bera- tung ergibt die ärztliche Tätigkeit einen 10-Stunden-Tag, der voll aus-

2408 Heft 35 vom 28. August 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen AUS DEN BUNDESLÄNDERN

gefüllt ist. Die in der überwiegen- den Zahl der Fälle erfolgende Mit- arbeit der Arztfrau ist nicht mitge- rechnet.

Für seine Fortbildung verwendet der Hamburger Kassenarzt durch- schnittlich 14,8 Stunden im Monat beziehungsweise 3,7 Stunden in der Woche oder 0,7 Stunden pro

Tag. PHÄ

BADEN-WÜRTTEMBERG

Röntgen-

Reihenuntersuchungen werden fortgesetzt

Sozialminister Annemarie Griesin- ger hat in einem Schreiben an ei- nen Landtagsabgeordneten erklärt, die Strahlendosis einer Röntgenrei- henuntersuchung liege mit Sicher- heit unterhalb der als bedenklich anzusehenden Schwellenwerte. Sie sei mit einer konventionellen Durchleuchtung nicht zu verglei- chen, und eine alle drei bis fünf Jahre wiederholte Röntgenreihen-

untersuchung könne daher nicht zu gesundheitlichen Schäden führen.

Auch die Erfolge sprächen dafür, die Reihenuntersuchungen beizu- behalten. Etwa die Hälfte aller Fäl- le aktiver behandlungsbedürftiger Tuberkulose in Baden-Württem- berg würden durch Schirmbildun- tersuchungen entdeckt. In den Jah- ren 1970 bis 1973 seien auf jeweils 10 000 Schirmbilder etwa sieben aktive Tuberkulosefälle und etwa ebenso viele bösartige Neuerkran- kungen festgestellt worden. Die Tu- berkulosefälle seien deutlich zu- rückgegangen, und daran hätten die Schirmbilduntersuchungen we- sentlichen Anteil. Entscheidend sei vor allem, daß bei der Röntgenrei- henuntersuchung die Erkrankun- gen meist bereits in einem weni- ger ausgedehnten Stadium erkannt würden.

Aus all diesen Gründen, erklärt Frau Griesinger, sehe sie keinen Anlaß, von den Röntgenreihenun- tersuchungen abzugehen. gb

Gesetz zur Regelung des Rettungswesens

Zur Verbesserung der Organisation im Rettungsbereich hat der Land- tag ein Gesetz über das Rettungs- wesen einstimmig verabschiedet.

Das Gesetz, das am 1. Juli in Kraft trat, sieht die Einrichtung von Ret- tungsleitstellen vor, die Koordina- tionsaufgaben für die ebenfalls zu schaffenden Rettungswachen über- nehmen sollen. Ein beim Gesund- heitsministerium zu bildender Bei- rat für das Rettungswesen soll vor allem Rettungsdienstpläne aufstel- len. Die freien Hilfsorganisationen werden in dem Gesetz als tragende Kräfte für den Aufbau und die Durchführung der Rettungsdienste in das Rettungswesen einbezogen.

— Ähnliche gesetzliche Regelun- gen gibt es bereits in Rheinland- Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

DÄ-BW

BERLIN

Krankenhausneubau in Neukölln

Nachdem der Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses das Projekt eines Krankenhausneubaus in Ber- lin-Neukölln grundsätzlich gebilligt hat, ist mit den Bauarbeiten begon- nen worden. Mit Kosten von 220 Millionen DM soll die Anlage Platz für 921 Kranke bieten. zel

HESSEN

Fernsehspots für den

Arbeitsschutz

Im Anschluß an die Aufklärungs- spots der Reihe „Bleib gesund", die der Hessische Rundfunk vor der „Tagesschau" zeigt, soll ab Spätsommer eine Serie von 13 Fernsehspots „Bleib gesund am Arbeitsplatz" gesendet werden.

Diese Kurzfilme wurden unter Mit- arbeit der Gewerkschaften gemein-

sam von der Hessischen Arbeitsge- meinschaft für Gesundheitserzie- hung und dem Hessischen Rund- funk produziert, wo in den letzten fünf Jahren ein eigenes Team für diese Spots entstanden ist. Nach Mitteilung von Sozialminister Dr.

Horst Schmidt hat das Sozialmini- sterium seit 1969 der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesund- heitserziehung für spezielle Aufklä- rungsaktionen 2,4 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Davon wurden rund 800 000 DM allein für die Her- stellung von Fernsehspots verwen- det. WZ/HR

RHEINLAND-PFALZ

Ergebnisse der zusätzlichen Früherkennung

Die Kassenärztliche Vereinigung Koblenz und die Allgemeine Orts- krankenkasse Neuwied haben ge- meinsam die ersten Ergebnisse der seit dem 1. Juli 1974 vertraglich vereinbarten zusätzlichen Früh- erkennungs-Untersuchungen auf Herz- und Kreislaufkrankheiten so- wie Stoffwechselerkrankungen er- läutert. Bisher haben von etwa 50 000 Anspruchsberechtigten mehr als 4000 Versicherte der AOK Neuwied von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, meistens im Zusammenhang mit den Krebsvor- sorgeuntersuchungen.

Von den in der Zeit vom 1. Juli 1974 bis 31. März 1975 untersuch- ten 2790 Personen hatten nur 963 einen Normalbefund. Bei Zweidrit- tel der Untersuchten wurden also krankhafte Befunde erhoben, die aber in der Regel durch entspre- chende therapeutische Maßnah- men beseitigt werden konnten. Bei 22 Patienten war eine stationäre Behandlung notwendig. Von den Untersuchten waren 844 Personen zuvor nicht in ärztlicher Behand- lung gewesen.

Die Diagnostik im Rahmen des zu- sätzlichen Früherkennungspro- gramms nach der Vereinbarung

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 35 vom 28. August 1975 2409

Referenzen

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