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Archiv "Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung: Adhärenz wesentlich für den Verlauf" (29.03.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 13

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29. März 2013 A 627 CHRONISCH-OBSTRUKTIVE LUNGENERKRANKUNG

Adhärenz wesentlich für den Verlauf

Zu den wichtigsten Therapiezielen bei COPD gehört, Exazerbationen vorzubeugen, die das Mortalitätsrisiko erhöhen. Das schnell und über den ganzen Tag wirkende Anticholinergikum Glycopyrronium lässt sich einfach und zuverlässig anwenden.

D

ie chronisch-obstruktive Lun- generkrankung (COPD) ge- hört zu den häufigen Diagnosen in der Hausarztpraxis. Charakteristisch sind die Symptome chronischer Hus- ten, Auswurf und Atemnot, anfangs nur unter Belastung. Aktuell wird die Prävalenz der COPD in Deutschland auf 13,2 Prozent geschätzt.

COPD-Prävalenz 13 Prozent

Dabei leiden schätzungsweise fünf Prozent der Bevölkerung unter COPD im GOLD1-Stadium II und et- wa ein Prozent unter den schweren und schwersten Formen (GOLD- Stadien III und IV). Das Bundesamt für Statistik weist 26 018 Sterbefälle durch COPD für 2011 aus. Dabei er- höht jede Exazerbation das Risiko für eine weitere und das Sterblichkeits - risiko, wie eine aktuelle Kohorten- analyse mit 73 106 Patienten bestä- tigt hat (Thorax 2012; 76: 957–63).

Eines der Ziele der Behandlung von COPD-Patienten sei zum einen die Reduktion der Symptome, um die Belastungskapazität, die Mobilität und die Lebensqualität zu verbessern, sagte der niedergelassene Lungen- facharzt Dr. med. Rainer Gebhardt aus Berlin bei den 2.

Novartis- Pneumologentagen in Ber- lin. Zum anderen gelte es, Exazerba- tionen zu therapieren und ihnen mög- lichst effektiv vorzubeugen, um Krankheits- und Mortalitätsrisiken zu reduzieren.

Um diese Ziele zu erreichen, sei die Therapieadhärenz von wesent- licher Bedeutung. Verschiedenen Schätzungen zufolge haben zehn bis 40 Prozent, maximal aber die Hälfte der COPD-Patienten eine gu- te Therapieadhärenz, bei der min- destens 80 Prozent der Medikamente verordnungsgemäß angewandt wer- den. Die Gründe für unzureichende Compliance sind vielfältig: Komor-

biditäten gehörten zu den Ursachen, aber auch eine falsche Anwendung von Medikamenten, etwa durch mangelndes Inhalationstraining, er- klärte Prof. Dr. med. Felix Herth von der Thoraxklinik Heidelberg. Dabei habe eine Studie mit 4 880 COPD- Patienten ergeben, dass die Adhä- renz statistisch hochsignifikant mit einer Verringerung der Mortalität und der exazerbationsbedingten Kli- nikaufenthalte assoziiert sei (Tho- rax 2009; 64: 939–43).

Die Adhärenz ist unter anderem von der Zahl und der Anwendungs- frequenz der Medikamente abhän- gig. Die nur einmal am Tag erfor- derliche Inhalation des langwirk - samen M1- und M3-Muskarin-Re- zeptorantagonisten Glycopyrroni- um über das leicht handhabbare In - halationsgerät Seebri® Breezhaler® könne dazu beitragen, die Thera - pieadhärenz zu erhöhen, berichtete Gebhardt über Erfahrungen aus der eigenen Praxis. Der Atemzugswi- derstand sei gering, die Dosisfrei- setzung konstant und unabhängig von der Atemflusslimitierung, der Patient könne über drei verschie- denartige Signale die Inhalation der kompletten Wirkstoffdosis zuver- lässig kontrollieren. Die über das Mundstück abgegebene Dosis des Anticholinergikums beträgt 44 µg.

Schnelle, anhaltende Effekte

Wirksamkeit und Sicherheit des Me- dikaments seien in drei Phase-III- Untersuchungen des Studienpro- gramms GLOW2-I/II/III mit knapp 2 000 Patienten belegt worden, be- richtete Herth. In diesen zulassungs- relevanten Studien betrug die Zu- nahme der Einsekundenkapazität (FEV1-Wert) bereits fünf Minuten nach Inhalation von Glycopyrroni- um bis zu 93 ml, nach 15 Minuten waren es 144 ml. Die Verbesserun-

gen der Atemfunktionen durch Gly- copyrronium waren im Tagesverlauf (24 Stunden) den Placeboanwendun- gen signifikant überlegen (p < 0,001, außer 16 und 22 Stunden), persis- tierten über die Behandlungsdauer der Studien (52 Wochen) und waren zu fast allen Zeitpunkten klinisch re- levant. In der GLOW-II-Studie trat die Wirkung der neuen Substanz im Vergleich mit unverblindet ver- abreichtem Tiotropium signifikant schneller ein. Die Bronchodilatation hält ab der ersten Dosis mehr als 24 Stunden an.

Schutz vor Exazerbationen

Die gesundheitsbezogene Lebens- qualität hatte sich bei Patienten der GLOW-III-Studie nach 52 Wochen im Vergleich zu Placebo signifikant und in vergleichbarem Maß wie un- ter Tiotropium gebessert, die Zeit bis zum Auftreten der ersten mittel- schweren oder schweren Exazerba- tion wurde um 34 Prozent im Ver- gleich mit Placebo verlängert (Ha- zard Ratio [HR] 0,66; p = 0,001;

Tiotropium: HR 0,61; p = 0,001).

Das Inhalationsgerät erzeugt bei der Wirkstofffreisetzung einen ho- hen Anteil ultrafeiner Partikel des Trockenpulvers (Partikeldurchmes- ser < 5 µm), die auch in kleinste Bronchiolen und Lungenalveolen vordringen. So ist auch bei Patien- ten mit schwerer COPD und gerin- gen inspiratorischen Atemwegs- flüssen eine zuverlässige Wirkstoff- deposition gewährleistet. Das Me- dikament ist im Herbst 2012 euro- paweit zugelassen worden

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

1GOLD Global Initiative for chronic obstructive lung disease

2GLOW Glycopyrroniumbromide in COPD airways clinical studies

Therapietreue als Herausforderung bei COPD:

Seebri®Breezhaler®-Presse-Vernissage während der 2. Novartis-Pneumonologentage in Berlin

P H A R M A

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