Die Information:
Bericht und Meinung AUS DER DDR
Gesundheitswesen im neuen Fünfjahrplan
Nach dem Gesetz über den Fünf- jahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR von 1981 bis 1985, das die Volkskammer im Dezember 1981 beschlossen hat, soll der Schwerpunkt der weiteren Vervollkommnung des Gesund- heitsschutzes der Bevölkerung bei der Verbesserung der medizini- schen Grundbetreuung in Groß- städten und Ballungsgebieten lie- gen; außerdem wird eine „spürba- re Verbesserung" der ambulant- medizinischen Betreuung in den Fachgebieten Allgemeinmedizin, Zahnheilkunde und Neurologie/
Psychiatrie angestrebt. Vorwie- gend in Ambulatorien und Polikli- niken sollen insgesamt 2100 ärztli- che und zahnärztliche Arbeitsplät- ze neu geschaffen werden. Für 1982 allein sind, wie sich aus dem gleichzeitig angenommenen Ge- setz über den Volkswirtschafts- plan 1982 ergibt, 250 ambulante ärztliche Arbeitsplätze und 230 zahnärztliche Arbeitsplätze vorge- sehen.
Für den Krankenhaussektor ent- hält der Volkswirtschaftsplan 1982 überhaupt keine Angaben; im Fünfjahrplan heißt es, durch Re- konstruktion, Modernisierung und Neubau seien 8500 neue Kranken- hausbetten zu erstellen.
Hiervon entfällt offenbar ein gro- ßer Teil auf Berlin: nach dem Volkswirtschaftsplan für Berlin soll im Jahr 1982 das chirurgische Zentrum der Charitö mit rund tau- send Betten abschnittsweise in Betrieb genommen werden; wäh- rend des Fünfjahrplanes soll dann das Bettenhaus im Krankenhaus Köpenick mit etwa 700 Betten da- zukommen. An neuen ärztlichen und zahnärztlichen Arbeitsplätzen sind in Berlin für das Jahr 1982 nur 27 geplant, für den ganzen Zeit- raum bis 1985 jedoch 287, vorwie- gend in Polikliniken.
Kurz zuvor hatte ZK-Generalsekre- tär Erich Honecker im Bericht des Politbüros an die dritte Tagung des SED-Zentralkomitees spürba- re Lohnerhöhungen für 265 000 Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen per 1. Dezember 1981 angekündigt. Er nannte im einzel- nen Krankenschwestern, Kinder- krankenschwestern, Hebammen, MTA, Physiotherapeuten und an- dere Fach- und Hilfskräfte.
Seit 1. Dezember 1981 ist außer- dem das Kindergeld für jedes drit- te und jedes weitere Kind auf 100 Mark monatlich erhöht worden.
Bereits im September 1981 sind die Bestimmungen über staatliche vergünstigte Kredite für junge Ehepaare geändert worden. Die bisherige Einkommensbegren- zung ist entfallen. Der Krediterlaß
bei der Geburt von Kindern wird auch für vor der Ehe geborene oder für angenommene Kinder ge- währt. Nach Honecker hat die DDR seit Einführung dieser Kredite (5000 Mark, zinslos) im Mai 1972 mehr als 4,2 Milliarden Mark für 726 000 junge Ehepaare bereitge- stellt, die inzwischen für 768 000 Kinder einen Teil der Rückzahlung erlassen bekamen; darunter sind 24 400 dritte Kinder, bei denen der Kredit ganz erlassen wird. gb
Militärmedizinische Akademie gegründet
Die Bildung und Erziehung „klas- senbewußter, dem Arbeiter- und Bauern-Staat treu ergebener so- zialistischer Militärärzte, -zahnärz- te und -apotheker, die die Qualität und Wirksamkeit der medizini- schen Sicherstellung entschei- dend mitbestimmen," bezeichnete Verteidigungsminister Armeege- neral Heinz Hoffmann als wesentli- che Aufgabe der Militärmedizini- schen Akademie, die jetzt in Berlin gegründet worden ist. Bei der Festveranstaltung waren auch der Minister für Gesundheitswesen, Professor Dr. Ludwig Mecklinger, und der Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Professor Hans- Joachim Böhme, anwesend, der die Gründungsurkunde und die Promotionsrechte verlieh. gb
O L
L0i4 E2 Hb 1-11A 1.1 G 'A, ? SEN l,a2ANIKEKugAsc„--cw SIEHem [cigZ t-IRri_s ()im) Dukeil- ER
I s A
?
28 Heft 1 vom 8. Januar 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe NB