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Archiv "Online-Arztpraxis: DrEd birgt Risiken für Patienten" (06.08.2012)

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A 1528 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 31–32

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6. August 2012

„Die alarmierend hohe Neuinfektionsrate bei Syphilis sowie hyperresistente Gonorrhöerreger (Gonokokken) zeigen, dass sexuell übertragba- re Infektionen (STI) auf dem Vormarsch sind“, sagte Prof. Dr. med. Norbert Brockmeyer von der Ruhr-Universität Bochum als Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft beim Jubiläums- kongress in Berlin. „Wir müssen die Gesell- schaft intensiv über STI informieren, dieses Thema aus der ,Schmuddelecke‘ holen und in Prävention und neue Behandlungsstrategien investieren.“

Gerade die asymptomatischen Infektions- verläufe wie bei der Chlamydieninfektion und der Gonorrhö führten sehr schnell zu einer Ausbreitung von STI, erklärte Brockmeyer.

„Daher müssen wir verstärkt für regelmäßige ärztliche Präventionsuntersuchungen werben.“

Ein Problem hierbei sei die Nichtabrechenbar-

keit von Beratungsgesprächen, was dazu füh- re, dass in einigen Praxen die Beratung zur se- xuellen Gesundheit zu kurz komme.

Die Deutsche STI-Gesellschaft wird dem- nächst eine neue Leitlinie zur Behandlung der Gonorrhö veröffentlichen, die klare Behand- lungshinweise enthält, um einer Resistenzbil- dung aufgrund von teilweise zu niedrig dosierten Therapien vorzubeugen. „Doch dann benötigen wir in Deutschland auch die entsprechenden Antibiotika, wie beispielsweise Spectinomycin, die zurzeit nur über das Ausland zu beziehen sind. Hier müssen wir mit der Politik Lösungen suchen“, sagte Brockmeyer in Berlin.

Die Zahl der Syphiliserkrankungen ist im letzten Jahr um fast 22 Prozent gestiegen. Ge- trieben wird die derzeitige Epidemie einem Be- richt im „Epidemiologischen Bulletin“ (2012;

24: 221–3) zufolge vor allem durch Männer,

die Sex mit Männern haben. In Dortmund und Bremerhaven ist es jedoch jüngst auch zu Aus- brüchen bei heterosexuellen Frauen und Män- nern gekommen.

Im Jahr 2011 wurden dem Robert-Koch- Institut bundesweit 3 698 Syphilisneuerkran- kungen gemeldet (2010: 3 033 Fälle). Dies entspricht einer Inzidenz von 4,5 Infektionen auf 100 000 Einwohner, der höchsten Inzidenz seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001. Die naheliegende Erklärung für den Anstieg der Syphiliserkrankungen ist ein geändertes sexuelles Verhalten mit vermehrten ungeschützten Kontakten, was jedoch noch durch Verhaltensstudien bestätigt werden muss. Besorgniserregend ist die Zunahme, weil bei einer Syphilis mit ihren die Schleim- hautbarriere durchbrechenden Läsionen das Risiko einer HIV-Übertragung steigt. zyl

SEXUELL ÜBERTRAGBARE INFEKTIONEN NEHMEN ZU

Im Jahr 2011 hat die stationäre Ver- weildauer je Behandlungsfall er- neut abgenommen. Sie sank von 8,5 Tagen 2010 auf 8,4 Tage im vergan- genen Jahr. Zugleich stieg die Zahl der Behandlungsfälle von 186 je 1 000 Versicherte im Jahr 2010 auf 190. Das geht aus dem Barmer- GEK-Krankenhausreport hervor.

Maßgeblich für die gesunkene Verweildauer ist der Rückgang der Behandlungszeiten bei Krankheiten des Kreislaufsystems: 1990 lag sie bei 380 Behandlungstagen je 1 000 Versicherte, 2011 bei 219 Tagen.

Dagegen nahm im selben Zeitraum die Verweildauer bei psychischen Erkrankungen zu: von 175 auf 289 KRANKENHAUSREPORT

Verweildauer nimmt weiter ab

Behandlungstage. Schwerpunkt des Krankenhausreports war das Pros- tatakarzinom. Die Hälfte der Pa- tienten, die sich einer Prostatekto- mie unterzogen, sei ein Jahr nach der Behandlung mit dem Ergebnis

Die von deutschen Ärzten seit Ende 2011 von London aus betriebene virtuelle Arztpraxis „DrEd“ hat bei der Stiftung Warentest schlecht ab- geschnitten. Das Risiko einer Falsch- behandlung sei „immens“, daher sei dringend davon abzuraten, lautet das Urteil. Die Tester hatten sich mit zwei vermeintlichen Krankhei- ten an DrEd gewandt: Blasenent- zündung und Chlamydieninfekti- on. In beiden Fällen erhielten sie ein Antibiotikum verordnet, obwohl die angegebenen Symptome zu va- ge waren beziehungsweise nur teil- weise zum Krankheitsbild passten und die Diagnose einen Urin- be- ziehungsweise einen Chlamydien- test erfordert hätte.

ONLINE-ARZTPRAXIS

DrEd birgt Risiken für Patienten

DrEd zweifelt an der Sorgfalt der Tester. Die beschriebenen Behand- lungsrisiken entstünden im Wesent- lichen dadurch, dass die Ärzte ge- zielt getäuscht würden. Das Unter- nehmen weist auch den Vorwurf zu- rück, es agiere in einer rechtlichen Grauzone, und beruft sich auf eine EU-Richtlinie zur grenzüberschrei- tenden Gesundheitsversorgung.

DrEd zufolge haben bereits gut 15 000 Patienten die virtuelle Sprech- stunde besucht, am häufigsten we- gen Erkrankungen mit hohem Schamfaktor wie Geschlechtskrank-

heiten. KBr

@

Testbericht und Brief von DrEd:

www.aerzteblatt.de/121528a eingeschränkt oder nicht zufrieden.

Dabei müsse gerade beim Prostata- krebs die Behandlung nicht immer eine Operation nach sich ziehen, er- klärte Prof. Dr. med. Eva Maria Bit- zer, Mitautorin des Reports. fos

Bereit für neue Patienten: Die Ver-

weildauer im Kran- kenhaus sank von 8,5 Tagen im Jahr 2010 auf 8,4 Tage 2011.

Foto: Caro

A K T U E L L

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