Peter Krein
Gerhard Raudszus Fotos: KV Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
BERLIN
Neuwahl des KV-Vorstandes
Zum Vorsitzenden des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin hat die neugewählte Vertre- terversammlung für die Legislatur- periode 1977 bis 1980 Dr. Peter Krein wiedergewählt. Ebenso wurde der bisherige stellvertretende Vorsit- zende, Dr. Gerhard Raudszus, ins gleiche Amt wiedergewählt.
Nach einer Satzungsänderung wurde für die Wahl zur Vertreterver- sammlung zum ersten Mal das Sy- stem der Briefwahl angewandt. An der Wahl der ordentlichen Mitglie- der beteiligten sich im Durchschnitt
mehr als 70 Prozent aller Wahlbe- rechtigten, von den außerordentli- chen stimmberechtigten Mitgliedern gaben jedoch nur etwa 20 Prozent ihre Stimmen ab.
In den Vorstand wiedergewählt wur- den Dr. Walter Koos, Dr. Wilfried Knolle sowie als Vertreter der außer- ordentlichen Mitglieder Dr. Heinz Jurgeit. Neu in den Vorstand kamen Dr. Hans Ulrich Schneider und Prof.
Dr. Heinz-Günther Schmidt. zel
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Arbeitsmedizinisches Zentrum in Kiel
Der „Berufsgenossenschaftliche Ar- beitsmedizinische Dienst e. V." hat in Kiel ein arbeitsmedizinisches Zen- trum in Betrieb genommen. Zusam- men mit den in Lübeck und Elms- horn bereits bestehenden Einrich- tungen können jetzt rund 20 000 Be- schäftigte aus 71 Betrieben betreut werden. Die Berufsgenossenschaf- ten planen ein weiteres Zentrum in Flensburg und einen mobilen Be- triebsärztedienst an der Westküste Schleswig-Holsteins, der auch Rönt- gen-Reihenuntersuchungen vor-
nehmen soll. yn
BADEN-WÜRTTEMBERG
Professor Häußler wieder KV-Vorsitzender
Die Vertreterversammlung der Kas- senärztlichen Vereinigung Nord- Württemberg hat Professor Dr. Sieg- fried Häußler, Altbach, wieder zum Ersten Vorsitzenden der KV gewählt.
Zweiter Vorsitzender wurde — an Stelle von Dr. Helmut Wezel, der sich nicht zur Wiederwahl gestellt hatte — Dr. Albert Zeller, Stuttgart-Bad Can nstatt.
Die weiteren Vorstandsmitglieder sind: Dr. Dietrich von Abel, Schwäb.
Gmünd; Dr. Gotthard Schertlin, Geislingen; Dr. Peter Rupp und Dr.
Siegfried Häußler
Albert Zeller Fotos: KV-NW
Otto Albrecht, beide Stuttgart; sowie als Vertreter der außerordentlichen Mitglieder Dr. Hans Berger, Heil- bronn. KV-NW
Vorstandswahl
bei der KV-Nordbaden
Bei den Vorstandswahlen für die Kassenärztliche Vereinigung Nord- baden, Karlsruhe, sind Dr. Herbert Schichardt, Mannheim, und Dr. Karl- Wilhelm Maurer, Karlsruhe, als Er- ster beziehungsweise Zweiter Vor- sitzender wiedergewählt worden.
Als Beisitzer gehören dem Vorstand außerdem an: Dr. Wilfried König, Ra- statt; Dr. Anton Lanninger, Mos-
482 Heft 8 vom 24. Februar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Kari-Wilhelm Maurer Fotos: Archiv Herbert Schichardt
Die Information:
Bericht und Meinung
PRESSESTIMMEN
bach; Dr. Hermann Rech, Heidel- berg; Dr. Karl Storck, Pforzheim; Dr.
Hans Zeil, Karlsruhe. Vertreter der außerordentlichen Mitglieder im Vorstand ist Dr. Horst Amann, Karls- ruhe. KV-No
SCHLESWIG-HOLSTEIN
KV-Vorstandswahl
Zusätzlich zu den im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 7/1977, Seite 417, genannten Mitgliedern wurden auch Dr. Wilhelm Bade, Ratzeburg, und (als Vertreter der außerordentli- chen Mitglieder) Dr. Hans-Ulrich Diethelm, Flensburg, in den Vor- stand der KV Schleswig-Holstein ge- wählt. KV-SH
Die Alternative:
Was will die CDU/CSU?
„Drei Tage vor der Entscheidung des Bonner SPD/FDP-Kabinetts über die Lösung der Renten-Krise legt Hans Katzer, Arbeitsminister der Großen Koalition von 1966 bis 1969.
die Karten der Opposition auf den Tisch: In einem Interview mit WELT am SONNTAG entwickelt der stell- vertretende CDU-Vorsitzende und stellvertretende Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag erstmals die Alternative der Union zu den Ab- sichten der Bundesregierung.
Die zwei entscheidenden Alternativ- Vorschläge Katzers lauten: Wieder- einführung eines Beitrages der Rentner zur Krankenversicherung und Beitragserhöhung in der Ren- tenversicherung. Katzer verbindet seine Vorschläge mit massiver Kritik an der Regierung: „Sie ist Gefange- ne ihrer Lügen, und sie lügt weiter.'
Die Entwürfe von Arbeitsminister Ehrenberg (SPD) seien ,ein Ge- strüpp von Bestimmungen, chao- tisch und unausgegoren'. Er wirft der Koalition vor, sie wolle nun, ,nachdem die Rentenkassen leer sind, die Krankenkassen plündern'.
Außerdem beabsichtige die Regie- rung, das Herzstück des gesamten Rentensystems anzugreifen'.
Statt dessen will die CDU/CSU ,das Problem da lösen, wo es entstanden ist und ohne das bewährte System über Bord zu werfen'. Dies erfordere ,eine konzertierte Aktion des Augen- maßes und der Vernunft'. Alle müß- ten ,ihren Beitrag leisten: Rentner und Versicherte, Krankenkassen und Ärzte'. Denn es fehlten in der Rentenkasse bis 1980 etwa 80 Mil- liarden. Katzer, der die Bundesregie- rung aufforderte, ihre Absichten zu revidieren, hat innerhalb der Union den Auftrag, die Sozialpolitik sowohl zwischen Partei und Fraktion als auch mit den Arbeitsministern der CDU/CSU-regierten Länder zu koor- dinieren.
Hans Katzer: Wir wollen das Pro- blem da lösen, wo es entstanden ist
und ohne das bewährte System über Bord zu werfen. Ich halte gar nichts davon, sich da wegzuschleichen.
Die Bevölkerung spürt ja auch, daß etwas nicht in Ordnung ist. Wer 80 Milliarden sparen muß, muß eben 80 Milliarden sparen. Irgendwo quietscht das dann immer. Erstens ist es ordnungspolitisch logisch und sehr viel vernünftiger als alles Mani- pulieren, wenn man sagt, dann neh- men wir besser den Krankenversi- cherungsbeitrag der Rentner wieder her. Das ist eine saubere Position.
Dieser müßte allerdings anders als er einmal eingeführt worden war in
WELT—SONNTAG
der Großen Koalition - übrigens von der SPD unterstützt - eine soziale Gestaltung bekommen. Zweitens:
Wenn es nicht anders möglich ist, dann halte ich eine Erhöhung der Beiträge in der Rentenversicherung für eine viel ehrlichere Lösung, als es bei der Krankenversicherung zu einer Explosion kommen zu lassen.
Welt am Sonntag: Aber wollen Sie denn die Ärzte und die Krankenver- sicherung ganz ungeschoren lassen?
Hans Katzer: Nein. Wir brauchen eine konzertierte Aktion des Augen- maßes und der Vernunft. Alle müs- sen ihren Beitrag leisten: Rentner und Versicherte, Krankenkassen und Ärzte natürlich auch. Aber 31 Milliarden zusätzlicher Kostendruck - wie jetzt von der Regierung ge- plant - sind nicht zu bewältigen. Da ist die Union ehrlicher. Eine Regie- rung, die alles verschleiert und die Folgen ihrer eigenen jahrelangen Versäumnisse in einem Gewaltakt den Ärzten auflasten möchte, han- delt nicht nur unredlich, sondern auch kurzsichtig. Schließlich ma- chen zur Zeit die Protestaktionen der Ärzte auf dramatische Weise klar, wohin es führen muß, wenn erst einmal das Vertrauen verspielt ist." -st/Bonn