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Archiv "Museum Koenig: Weltreise am Nachmittag" (02.07.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 26

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2. Juli 2010 A 1315

D

ie Dauerausstellung „Unser blauer Planet – Leben im Netzwerk“ im Bonner Museum Koe- nig zeigt die Ökosysteme der ganzen Welt.

Direkt hinter dem Foyer eröffnet sich, überspannt von einer riesigen Glaskuppel, die afrikanische Savan- nenlandschaft. Keine endlosen Rei- hen von Vitrinen, aus denen steife Kadaver mit leerem Blick dem Besu- cher entgegenstarren, sondern eine offene Fläche inszenierten Lebens- raums, der den Betrachter nach Afri- ka versetzt.

Eingefroren im Moment stehen Ze- bras am Wasserloch, während ein War- zenschwein bei seiner Flucht vor dem Gepard eine Herde Antilopen passiert.

Nach US-amerikanischem Vorbild sind die präparierten Tiere lebensecht in ihrem Ökosystem dargestellt und er- möglichen es dem Besucher, selbst in die Fußstapfen des Zoologen und Mu- seumsgründers Alexander Koenig zu treten. Mit Hilfe von Ferngläsern und Bestimmungsheft lassen sich die ent- deckten Tiere der richtigen Art zuord- nen, und wer genau hinsieht, kann sich sogar ökologische Zusammenhänge erschließen. So lauert der Löwe in der Nähe der Wasserstelle, was von dem witternden Zebra jedoch nicht unbe- merkt bleiben dürfte.

Auf dem Weg von der Savanne in die eisigen Gefilde – der durch den Regenwald führt – wird deutlich, dass das Museum sein fortschrittliches, aber kostenintensives Konzept erst nach und nach umsetzen kann. Bis- lang wirkt die Darstellung der Tiere

auf kahlen Podesten noch ein wenig lieblos, der Umbau dieses Ausstel- lungsteils ist aber schon in Planung:

Auf zwei, über den begehbaren Stamm einer Würgefeige verbunde- nen Stockwerken, sollen Einblicke in das Unterholz und Kronendach eines Regenwalds gegeben werden.

Durch den Eiskanal gelangt der Besucher zu den Polarregionen, wo Eisbären und Pinguine warten. Vor allem die jüngeren Besucher dürften sich von den Mitmachstationen und dem begehbaren Iglu angesprochen fühlen. Hier lässt sich hautnah erle- ben, was die kurzen Filme über die Lebensgewohnheiten der Inuit doku- mentieren.

Heimische Tiere sind im Ausstel- lungsteil „Mitteleuropa“ zu sehen.

Dort sind sie zwar wieder hinter Glas gebannt, aber in einer besonders net- ten Form: Dioramen mit kunstvoll gezeichneten Landschaften erwe- cken auch ohne 3-D-Brille eine über- raschende räumliche Tiefe.

Als Gegenpol zu den allseits er- starrten Kreaturen in der Ausstellung sind im Vivarium auch lebendige Tiere zu bestaunen. Wissbegierige können in aller Ruhe die unterschied- lichen Zeichnungen heimischer Nat- tern vergleichen oder einfach die ku- riosen Axolotl bewundern.

Seit Eröffnung des Arktis-Antark- tis-Bereichs im Anschluss an die um- fassende Sanierung des Museums im Jahr 2003, wird Mitte Juli nun erst- mals die Dauerausstellung erweitert werden. Eine naturalistische Sand- und Felswüstenlandschaft soll die bestehenden Teile ergänzen. „Beson- dere Highlights werden ein Tag- Nacht-Diorama sowie Mitmachsta- tionen zum Erforschen von Wüsten- bewohnern und unterschiedlichen Sandarten sein“, kündigt der Ausstel- lungsleiter, Dr. Thomas Gerken, an.

Begleitet wird die Neueröffnung der Wüstenlandschaft von der Foto- ausstellung „Mali – Wind, Sand und Menschen“ des Wüstenfotografen Michael Martin.

Auch medizinisch Interessierte werden in Kürze auf ihre Kosten kommen. Ab dem 21. Juli wird im ersten Stock anlässlich des einhun- dertsten Todestages von Robert Koch eine Sonderausstellung der Deut- schen Forschungsgemeinschaft und des Robert-Koch-Instituts mit dem Titel „MenschMikrobe“ zu sehen sein. An zehn Stationen soll der Weg von der Entdeckung der Kleinst - lebewesen bis hin zur modernen Infektionsmedizin anschaulich und interaktiv dargestellt werden. ■

Uta Heidenreich

MUSEUM KOENIG

Weltreise am Nachmittag

Rundgang durch die Ausstellung des Bonner Naturkundemuseums

Informationen Das Museum Koenig hat dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöff- net, mittwochs bis 21.00 Uhr. Weitere Informationen unter:

www.zfmk.de Als zentraler

Bestandteil der Savannenlandschaft reckt sich der Affenbrotbaum im Lichthof des Muse-

ums gen Himmel.

Foto: Uta Heidenreich, Museum Koenig

K U L T U R

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