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Rettet die Medizin!

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Bayerisches Ärzteblatt 10/2017

521 Leserbriefe | Varia

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungs- äußerungen der Redaktion. Wir behalten uns die Kürzung der Texte vor. Es können nur Zu- schriften veröffentlicht werden, die sich auf benannte Artikel im „Bayerischen Ärzteblatt“

beziehen. Bitte geben Sie Ihren vollen Na- men, die vollständige Adresse und für Rück- fragen auch immer Ihre Telefonnummer an.

Bayerisches Ärzteblatt,

Redaktion Leserbriefe, Mühlbaurstraße 16, 81677 München, Fax 089 4147-202, E-Mail: aerzteblatt@blaek.de

Magazin der Bayerischen Landesärztekammer • Amtliche Mitteilungen • www.bayerisches-ärzteblatt.de • 72. Jahrgang • September 2017

Bayerisches 9

Rettet die Medizin!

Mehr Aggression, bloßes „Wutbürgertum“

oder Ent-Solidarisierung?

Bundestagswahl 2017

S2k-Leitlinie:

Uterine Sarkome

Seit Jahrzehnten werden bei uns in Deutsch- land pro Jahr (!) Medikamente im Wert von fünf bis zehn Milliarden Euro in die Müllton- ne geworfen. Das interessiert offensichtlich keinen Gesundheitspolitiker, schon gleich gar nicht einen (hochbezahlten) Kassenfunktionär.

Dabei sind beide ganz entscheidend schuld an der gigantischen Verschwendungssucht; jedes Quartal bekommt nahezu jeder Hausarzt zum Teil beträchtliche finanzielle Strafen von den Krankenkassen, weil kaum noch ein Hausarzt mit seiner knappen Freizeit in der Lage ist, die immer noch zunehmende bürokratische Grau- zone zu durchblicken. Glaubt irgendjemand, dass sich das nicht auch bei den Studenten he- rumspricht?

Dies sind nur einige wenige Beispiele für das aus den Fugen geratene deutsche Gesund- heitssystem.

Dr. Willi Wegele, Facharzt für Allgemeinmedizin, 85235 Odelzhausen diese Kurse ärztlich geleitet sind. MBA-Kurse,

von medizinpraxisfernen Ökonomen veranstal- tet, sind weniger zu empfehlen. Ökonomen sol- len aber auch die Chance haben, sich wenigs- tens über einen Bachelor in Medicine/Physician Assistance inkl. Krankenhaus-Praktikum die nötige Doppelqualifikation anzueignen.

Professor Dr. Dr. rer. pol.

Dr. phil. Felix Tretter, Facharzt für Nervenheilkunde, 80803 München

Steine statt Brot

Zur Meinungsseite von Hans-Edmund Glatzl in Heft 9/2017, Seite 435.

Niemand behauptet, dass eine Bürgerversi- cherung zum Schlaraffenland führt. Schon die Wortwahl „Schlaraffenland“ ist populistisch und hat in einem seriösen Artikel nichts zu su- chen. Welchen Sinn hat denn beispielsweise die jetzige Regelung, dass permanent jede Kran- kenkasse jeder anderen mit beträchtlichem finanziellen Aufwand Mitglieder abwirbt? Wer bezahlt denn das alles?

Es gibt in unserem jetzigen Gesundheitssys- tem sehr wohl viele Ungereimtheiten, die drin- gend beseitigt werden sollten und mit Lippen- bekenntnissen vor der Bundestagswahl natür- lich nicht gelöst werden.

Hier nur ein paar Anmerkungen: Die Fremdbe- stimmung des Arztes durch die Krankenkassen und durch politische Vorgaben hat ein uner- trägliches Ausmaß angenommen; der heutige Arzt sitzt in der Sprechstunde meist abge- wandt vom Patienten und kämpft mit seinem PC, damit er aus Angst vor einem Regress ja jede noch so unsinnige Vorgabe erfüllt. Spe- ziell wir Hausärzte sind längst zum „Facharzt für Formularwesen“ mutiert. Das ist kein Witz, sondern traurige, tägliche Realität; in unserem Gesundheitssystem gilt folgendes Prinzip: je weniger der Arzt mit dem Patienten redet, um- so mehr verdient er und umgekehrt! Muss es denn immer so bleiben, dass Haus- und Kinder- ärzte am wenigsten und Röntgenologen und Laborärzte mit großem Abstand am meisten verdienen? Letztere sehen überhaupt keinen Patienten mehr. Das sollte eigentlich zu denken geben; beileibe nicht nur, aber auch angesichts dieser Tatsache sind die bisherigen Bemühun- gen, Hausärzte aufs Land zu bringen nicht zielführend und schlichtweg lächerlich. Wieso sprechen die Verantwortlichen nicht einfach mal mit zum Beispiel einem alteingesessenen Hausarzt? Wieso scheut man ein öffentliches Streitgespräch?

Rettet die Medizin!

Zum Artikel von Professor Dr. med. ha- bil. Peter P. Pramstaller in Heft 9/2017, Seite 436 f.

Herrn Pramstaller ist in der System-Diagnose und -therapie zuzustimmen. Für das ökono- mische Empowerment von Ärzten gibt es aber in Deutschland auf Initiative der Bayerischen Landesärztekammer hin bereits seit 2007 die empfehlenswerte Management-Zusatzqualifi- kation als Curriculum „Ärztliche Führung“ bei den Landesärztekammern. Zu betonen ist, dass

Freiwilliges Fortbildungszertifikat

Auflösung der Fortbildungs- fragen aus Heft 9/2017, Seite 406 f.

Alle Fragen bezogen sich auf den Arti- kel „S2k-Leitlinie: Uterine Sarkome“ von Professor Dr. Dominik Denschlag und Professor Dr. Matthias W. Beckmann.

Wenn Sie mindestens sieben der zehn Fra- gen richtig beantwortet haben und diese bis zum Einsendeschluss bei uns einge- gangen sind, gibt es von uns zwei Fortbil- dungspunkte. Gleiches gilt, wenn Sie die Fragen online beantwortet und uns diese zum Einsendeschluss gesandt haben.

Insgesamt haben über 2.100 Ärztinnen und Ärzte einen ausgefüllten Fragebogen eingereicht.

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Magazin der Bayerischen Landesärztekammer • Amtliche Mitteilungen • www.bayerisches-ärzteblatt.de • 72. Jahrgang • September 2017

Bayerisches 9

Rettet die Medizin!

Mehr Aggression, bloßes „Wutbürgertum“

oder Ent-Solidarisierung?

Bundestagswahl 2017

S2k-Leitlinie:

Uterine Sarkome

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